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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190107168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010716
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-07
- Tag 1901-07-16
-
Monat
1901-07
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.07.1901
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zen 2 ent ¬ erst nach langen Erörterungen vor dem Börsenvorstand abgehaltenen Schützenseste explodirte ein Faß mit 50 Zsund Pulver, welches sür Böllerschießen bestimmt war. Das Haus, in welchem sich das Pulver befand, stürzte zusammen. 4 Personen wurden getödtet, 4 (Reuter-Meldung.) früh wegen Mordes Ge- und Havre, 15. Juli. Bei einem Turnfest, welches estern hier gefeiert wurde, stürzte eine Zuschauer dreijährige Kind eines Bergmannes in Berghofen in einen mit Wasser gefüllten Steinbruch. Der Bater, der sein Kind retten wollte, sprang ihm nach, aber beide ertranken. schwer. Siegen i. Ws., 15. Juli. Bei dem gestern hier Cravock, 14. Juli, neral Coetzee wurde heute Verraihs hingerichtet. ribüne ein. 6 Personen wurden verletzt, darunter Paris, 15. Juli. Das gestrige Nationalfi nahm einen äußerst glänzenden Verlauf. Zahlreiche Gebäude waren illuminirt. An verschiedenen Stellen wurde Feuerwerk abgebrannt und unter freiem Himmel getanzt. In den Straßen bewegte sich eine äußerst große Menschenmenge. Gegen 5 Uhr Nachmittags ereignete sich ein Zwischenfall in der Rue Pyat. Dort wurde aus einem Fenster ein Revolverschuß abgegeben, durch welchen eine Frau eine schwere Verletzung davon trug. Im übrigen verlies der Tag ohne Ruhestörung. Im ganzen wurden während des gestrigen Tages l4 Verhaftungen vorgenommen. Paris, 14. J'.li. Nach der heutigen Parad richtete Präsident Loubet an den Kriegsminister Andre folgendes Schreiben. Die Truppenschau, welcher wir soeben beigewohnt haben, war eine glänzende Bestätic ung der Fortschritte, welche die Ausbildung des Heere jeden Tag macht. Diese Fortschritte danken nur der erleuchteten Fürsorge der Vorgesetzten, dem nothwen digen Vertrauen der Soldaten und der gemeinsamen Liebe zum Vaterland, welche beide verbindet und be- geistert. Wir haben die Gewißheit, daß dieses be- wundernswerthe Heer durch seine Stärke und Dis- ciplin die sicherste Gewähr leistet für die Vertheidigung unserer Ehre und unserer Interessen. Jedes Jahr jubelt die Bevölkerung von Paris den Regimentern zu, über welche zu einer Stunde Parade abgenommen wird und in allen Garnisonen Frankreichs unsere Fahne und unsere Soldaten mit demselben Vertrauen und demselben glühenden Patriotismus begrüßt werden. In China sind unsere nationalen Farben mit Würde und Ehre getragen worden, und wenn unsere Truppen die einmüthige Achtung der Fremden erworben haben, so geschah dies durch die Energie, Klugheit und den Patriotismus derer, welche die französische Republik im fernen Osten ver traten. Ich empfinde innige Freude, dies feststellen zu können. Die Armee wird getragen von dem Ver- trauen und der Liebe des Landes. Diese innige Ver bindung zwischen Armee und Nation wird der Armee eine unwiderstehliche Kraft in der Vertheidigung der Republik verleihen. Ich bitte Sie, dem Militär- gouverneur von Paris und der Armee meine wärm sten Glückwünsche und diejenigen der sranzösischcn Regierung aussprechen zu wollen. Konitz, 13. Juli. Abermc^ eine Verurtheil- ung in der Könitzer Angelegenheit! Der Privatdetektiv Schiller wurde heute vom hiesigen Schwurgerichte wegen Verleitung zum Meineid zu 2',2 Jahren Zucht haus und 3 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Pittsburg, 14. Juli. Der Präsident des Ge- sammt verbände« der Stahlarbeiter Hai angeordnet, daß Vie Arbeit bei 3 untergeordneten Gesellschaften der Stahlverbandes niedergelegt wird. Man schätzt die Zahl der betroffenen Arbeiter auf 70000. Poris, 14. Juli. Eine heute von Studenten auf der Place de la Sorbonne beabsichtigte Kund- gebung zu Gunsten der Buren wurde von der Polizei verhindert. Varna, 14. Juli. Bei dem gestrigen Abschieds diner in Euxinograd brachte Fürst F.rdinand einen Trinkspruch aus auf Rußland als den Schöpfer Bulgariens und des bulgarischen Heeres sowie au Sen Kaiser Nikolaus, das russische Heer und die russische Flotte. Der Großfürst Alexander Michajlo witsch erwiderte mit einem Hoch aus die bulgarische Armee, den Fürsten Fe dinand und die russisch- bulgarische Waffenbrüderschaft. Paris, 14. Juli. Aus Anlaß des heutige Nationalfestes sind die öffentlichen Gebäude und zahl reiche Privalhäuser beflaggt. Mehrere Abordnungen, darunter namentlich solche des Munizipalrathes, der Patriotenliga und der sozialistischen Jugend legten Kränze vor der Statue der Stadt Straßburg nieder. Die Patriotenliza legte im Nam n DärouladeL und die Befehlshaber der verbündeten Truppen mit sprechender Nachricht. Transvaal. nähme in geplanter Weise, da nach der kirchlichen Ord .habe hängen wollen, fei die Reue über ihn gekommen, nung jedes öffentliche Gepränge bei Begräbnissen von! er habe deshalb die in seiner Wohnung vorgesundene Selbstmördern zu unterbleiben habe, wohl gewährte er Schlinge wieder gelöst und dann mit beiden Händen dem Todien ein kirchliches Begräbniß, wofür ihm die das glimmende Bettlaken gelöscht. In der Meinung, Angehörigen herzlich dankten. Der Gemeindevorstand er- die Gefahr sei beseitigt, habe er die Wohnung sofort klärte, die Genehmigung zur Mitnahme der Fahne nicht verlassen, um sich zu zerstreuen. ertheilen zu können, vas stehe nur der königl. Amts- Bermischtes. — Es scheint gar keinem Zweifel mehr zu un terliegen, daß die grotze Hitze, die vor kurzem, ja zum Theil jetzt noch, die Vereinigten Staaten von Nordameuka so schwer heimsuchte, nun auch ihren Weg bis zu uns gefunden hat, allerdings gemildert durch den Atlantischen Ocean, der seinen kühlenden Einfluß geltend machte. Seit einigen Tagen herrscht eine für unseren Breitengrad ungewöhnliche Wärme, die z. B. gestern das Quecksilbersäulchen bis auf 29 Grad Celsius im Schatten hatte steigen lassen, sodaß alle Welt unter der drückenden Hitze schwer seufzte. Auch nachts hat jetzt nur eine geringe Abkühlung stattgefunden, und da alle Anzeichen dafür sprechen, daß eher noch eine Steigerung der Wärme eintritt, so wird sich auch der schon j tz: unangenehme Zustand, Berlin, 13. Juli. Nach Privatberichten haben die Oldenburgischen Maschinen-Elektrizitätswerke in Oldenburg Konkurs angemeldet. Friedenau, 14. Juli. Sportpark. Die Rad' fahrmeisterschast der Welt für Amateure über zwei Kilo' meter gewann Maitrot-Paris in 5 Minuten 10l Sekunden- Zweiter wurde Vejtrube-Prag, Dritter Struth-Mainz, Vierter Denny-Buffalo. Die Meisterschaft der Welt für Berufsfahrer über zwei Kilometer gewann Ellegaard- Odense in 3 Minuten 292 Sekunden Zweiter wurde Joqml-n-Par s, Dritter Schilling-Amsterdam, V: i'cr Arend Hannover. Bei dem Match zwischen Ellegaard und Maitrot über zwei Kilometer um den von Sr Majestät den Kaiser gestifteten Ehrenpreis, einen silbernen Humpen, siegte Ellegaard in 3 Minuten 38^ Sekunden. Bei der Ueberreichnng des Ehrenpreises brachte der Preisrichter auf den Kaiser, als den erhabenen Förderer des Nadfahrsports. ein dreifaches „Heil" aus, dasjjubclnd ausgenommen wurde Daran schloß sich ein dreifaches „Heil" auf den Sieger Ellegaard Loudon, 14. Juli. Kitchener meldet aus Prä- toria vom 14. Juli: Die Brigade Broadwood über fiel das Hauptquartier des Präsidenten Steijn in Reitz, nahm jämmtliche Mitglieder der Freistaats- Regierung gefangen und erbeutete das ganze Archiv. Steijn selbst entkam mit knapper Noth mit nur einem Begleiter. London, 15. Juli. „Daily News" erfahren, General Kitchener habe der Regierung mitgetheilt, daß nach seiner Ansicht jetzt eine große Zahl der in Süd- asrika stehenden Infanterie-Regimenter zurückgezogen werden könnte. Gleichzeitig verlange Kitchener, daß an Stelle der zurückzuziehenden Jnfanterietruppen ihn eine große Zahl berittener Mannschaften zur Verfüg ung gestellt werde. — Wie dieselbe Zeitung weiter erfährt, würde, falls die Zurückziehung von Jnfanterie- iruppen beschlossen werden sollte, die Regierung die Concentrirung der britischen Truppen zwischen Durban Moritzburg und Johannesburg planen. In diesem Fall würde es nicht länger nöthig sein, die ganze Linie zwischen Kapstadt und Pretoria besetzt zu halten. Den „Daily News" wird noch aus Blumfontein vom 14. d. gemeldet: Broadwood machte in Reitz 29 Gefangene. Darunter befanden sich die Burengenerale Clonwe und Wessel, sowie Commandant Dwaal. Ma glaubt, daß Dewet sich auch in Reitz besand. London, 1 5. Juli. Eine Depesche General Kit cheners aus Prätoria vom 13. Juli besagt: In der Kap - kolonie brannten Buren die öffentlichen Gebäude in Mur raysburg und einige Farmen nieder. Zwei britische Kolonnen sind in Zeerust angekommen, nachdem sie auf Widerstand gestoßen waren und einige Gefangene gemacht hatten Auf unsere Seite ist ein Offizier gefallen, drei Offiziere und 24 Mann sind verwundet. Einige britische Kolonnen sind, von Osten marschirend, in Heilbronn angekommen. Während des Marsches über raschte die Brigade Broadwoods den Ort Reitz, nahm einen Bruder Steijns, sowie mehrere Andere gefangen. Steijn selbst entkam. chwer verletzt. Zur Untersuchung der Pulverexplosion ras Staatsanwalt Heeser aus Arnsberg hier ein. Der Mann, der das Pulver in Verwahrung hatte, Namens Becker, ivurde verhaftet. Bremerhaven, 15. Juli. Heute Vormittag gingen 600 Diann als Ablösung für das 1. Ostasia tische Regiment sowie kleine Abtheilungen Artillerie und Pioniere nach China ab. Vor der Abfahrt brachte der Transportjührer Major Müller ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus. Washington, 15. Juli. Im Westen und Süden hält die Hitze noch an. In den westlichen Missouri-, Kansas-, Oklahoma- und Indiana-Terri torien herrscht sortgesetzt Trockenheit. Peking, 14. Juli. Tschung-Tschang ersuchte die Gesandten, die sremden Truppen aus den Palästen und Tempeln bis zum 15. August zurückzuziehen. Die Gesandten gaben dem Ersuchen statt und versahen Re«este Rachrichte«. Dresden, 14. Juli. Der Königin sind die Ausfahrten der letzten Tage vorzüglich bekommen. Das Beinleideu gilt als behoben. Das Allgemein befinden ist ein gutes. Odde, 13. Juli. Der Kaiser verblieb gestern an Bord, da das eintretende Regenwetter die be absichtigte Partie nach dem Beargrau-Gletscher ver hinderte. An der Abendtafel nahmen einige Müglieder der hohen französischen Aristokratie theil, die auf der „Hohenzollern" ihre Karten abgegeben hatten. Odde, 14. Juli. Se. Majestät der Kaiser unter- nahm gestern Nachmittag einen Spaziergang in einem der nahe gelegenen Gebirgsthäler und kehrte Abends an Bord zurück. Die „Hohenzollern" hat heute früh 7 Uhr die hiesige Bucht verlassen und die Reise nach Bergen angetreten. Bergen, 14. Juli. Se. Majestät der Kaiser nahmen gestern Vortrag des Botschafters Fürsten zu Eulenburg und Herlefeld sowie den der Vertreter des Militär- und Marinekabinets entgegen. Nachmittags unternahmen Se. Majestät mit einigen Herren des Gefolges einen längeren Spaziergang an Land. So eben nach guter Fahrt bei kühlem Wetter in Bergen eingetroffen. Vormittags hielten Se. Majestät Gottes- dienst ab. An Bord Alles wohl. Telegramme vom Wölfische« Knreau. Kassel, 15. Juli. Die Kaiserin mit den Prin- ist heute früh in Wilhelmshöhe eingetroffen. Dortmund, 15. Juli. Gestern stürzte das ecu Kurs von 96,25 Hy zu Stande kam, d. i. 19,75 o/g schlechter als am Freitag. — Die „Frks. Ztg." sag» u. A.: „Auffällig erscheint, daß zwar die Aktionäre die ihnen zugedachten 4200000 Mk. nicht erhalten, auch der Aufsichtsrath seine Tantieme von 157182 Mark vorerst nicht, daß dagegen für die 749052 Mk. Tan tiemen gerade an Vorstand und Beamte die Auszahlung beschlossen wurde, statt daß in erster Reihe der Vor stand darauf verzichtet hätte." — Große Verluste erleiden Geraer und Greizer Fabrikanten infolge von Zahlungsschwierig keiten, in die eine Berliner EngroSfirma gerathen ist. Es handelt sich um 10 000 bis 60 000 Mark, welche die Fabrikanten zu fordern haben. ES wird von der Berliner Firma ein Vergleich von 40 Prozent vor geschlagen, der auch Aussicht hat, angenommen zu werden. Die größeren Verluste erleiden Greizer Firmen; eine derselben soll allein 60000 Mark zu fordern haben. — Gera. Ein furchtbarer Waldbrand brach am sogen. Böckling im königlichen Forst Malloh aus. DaS Feuer griff begünstigt durch die Trockenheit, schnell um sich und es wurden 1000 Morgen Wald bestand vernichtet. — Bei einem Uebungsrilt des Jenaer Bataillons stürzte Hauptmann Frhr. v. Mala- pert vom P erde, wurde gegen einen Baum geschleudert und erlitt schwere Verletzungen. ! LvMVo», 15. Juli. Den „Time-" wird aut I Söu' vom 10. Juli gemeldet: Fast alle strittigen Punkte, welche hier kürzlich die Aufmerksamkeit auf sich zogen, sind jetzt geordnet. Die Verhältnisse werden wieder nor mal. Die Japaner behaupten voll ihre Stellung und bewachen vorsichtig und unablässig jede Bewegung ver Russen, namentlich an der koreanischen Grenze. Die Zahl der sich in Korea aufhaltenden Japaner nimmt ständig zu. Rußland erkennt die Macht Japans an und ist eifrig bemüht, Japan versöhnlich zu stimmen, indem es der ja panischen Gesandtschaft die Bewegungen der russischen Truppen in der Mandschurei mittheilt, namentlich wenn dabei die koreanische Grenze in Frage kommt. Die Ma- sampofrage ist noch in der Schwebe. Japan erhält daselbst Konzessionen genau so groß wie Rußland und auch mit Fischereirechten längs der Küste. Jeder von Rußland erlangte Vortheil wird ausgeglichen durch einen an Japan erworbenen Vortheil. Frankreich entwickelte eine lebhafte Thätigkeit, seine Kriegsschiffe sind ost in Sicht. Hinsichtlicht der eng lisch-französischen Anleihe, sür welche ein Präluminar- vertrag seitens des Auennansyndikats am 16. 4. abge schlossen wurde, ist hier weiter nichts bekannt. Washington, 14. Juli. Der Werth der Aus fuhr aus den Bereinigten Staaten im vergangenen Jahre weist eine Zunahme von 93 Millionen Dollars gegen das Vorjahr auf. allen erfüllbaren Wünschen der Weber entgegen, son dern er hat auch durch Anschlag bekannt gegeben, daß er sofort alle Messenden hinausgeschickt ha», und wenn diese gute Auslräae bringen, will er die verbliebenen 5 Prozent Abzug wieder zulegen. Das ist wenigstens eine erfreuliche Nachricht in dem langen Kampfe. — Annaberg, 13. Juli. Die Posamenten- Exportfirma Gustav Ad. Lehmann hierselbst hat die Liquidation beschlossen. Die Unterbilanz beträgt 85000 Mark. — Leipzig, 12. Juli. Eine Falschmünzerbande wollte in Karlsbad die Herstellung von österreichischen Zehnguldennoten betreiben und bestellte sich hierzu in einer Leipziger Druckerei den Untergrund zu den Noten. Als sie die fertige Waare abholen wollten, wurden die Falschmünzer verhaftet, da der Druckerei besitzer die Polizei von dec verdächtigen Sache benach richtigt hatte. DaS Schwurgericht verurtheilte den Chemigraphen Goldammer aus Brandis zu 2 Jahren 5 Monaten, den Kaufmann Adler aus Cheneleschen in Böhmen zu 2»/, Jahren Zuchthaus, drei weitere Angeklagte zu je 3 Monaten Gefängniß. — Leipzig, 13. Juli. Ein Riesenbrand, wie man ihn in Leipzig seit Jahrzehnten nicht sah, ver nichtete ani gestrigen Abend einen Theil der Brauerei Riebeck L Co. in L.-Reudnitz. Gegen 8 Uhr Abends kündeten mächtige Rauchsäulen die in westlichecRichtung über die Stadt zogen, der Bevölkerung, daß ein Schadenfeuer von ungewöhnlichem Umfange ausge- mauern in sich zusammen. DaS angrenzende Wohn-1 brachen sei und als nur wenige Minuten später der und Mühlengebäude konnte durch das thatkräftige Löschzug des OstdepotS mit Dampfspritze eintraf, Eingreifen der Wehren erhalten bleiben. Durch dieses! stiegen bereits die Hellen Flammen aus dem ca. 100 Feuer, dessen Entstehungsursache bis jetzt unbekannt ist, Meter langen Mälzereigebäude am Mühlweg. Die sind wiederum über 100 Arbeiter brotlos geworden, gewaltige Feuersäule lehrte, daß an eine Rettung dieses Der bedeutende Brandschaden ist durch Versicherung Baues nicht zu denken war, es galt das Sudhaus zu gedeckt. schützen, von welchem der Betrieb abhängt, und ist — Im Hippodrom zu Zwickau stürzte eine dies in der Hauptsache auch gelungen, so daß eine Reiterin so unglücklich vom Pferde, daß sie schwere Störung deshalb nur sehr unbedeutend eintreten dürste. Hauptmannschaft zu Bei dieser Behörde wurde aber ein — rrir-n Wetter' Ueber die «tektri- L'LLu7a^ Schuckert^^ dem'Angeklagten V. wurde zur Last gelegt, diesem ent- Arnberg wird heute geschrieben: In der heutigen gegen die Ausführung des Versammlungsbeschlusses ver- Gewerbeversammlung beantragte die Vermattung unter anlaßt zu haben und das Gericht erkannte ihn für schul- posier Erregung der Aktionäre von der Vertheilung dig, da nach Lage der Sache ein öffentlicher Umzug zu sEr Dividende gänzlich abzusehen. Durch den Zu- konstatiren sei, wozu Erlaubniß nicht ertheilt war und zEEnbruch der Leipziger Bank sei die schuckert- durch das Marschiren mit Jahne vor dem Sarge ein.Gesellschaft genöthlgt worden, 4 Mill. Mark für den korporatives Auftreten zu erblicken gewesen ist, was eben Erwerb des bosnischen Elektrizitätswerkes Jajce sofort alles den Beweis für einen öffentlichen Umzug erbringe, baar an die Konkursverwaltung der Bank zu zahlen, für welchen der Angeklagte als Unternehmer anzusehen um die dortigen werthvollen Konzessionen zu erhalten, und zu bestrafen ist. ES wurde vorgeschlagen, auch von der Vertheilung von — An: Donnerstag unterhielten sich in Hartha Tantiemen und Gratifikationen abzusehen. Reichsrath mehrere Kinder mit Spielen, wobei auch ein Knabe Auer warnte vor einer Schädigung der Beamten ein Zündschnur zum Vorschein brachte und sie an- Gesellschaft, um dieselbe nicht zu gefährden. Der zündete. Der brennenden Schnur kam die 8jährige Vorsitzende v. Massai erklärte, daß eine Katastrophe Tochter des Fabrikarbeiters Hausmann zu nahe, so M besürchten sei, wenn die innere Organisation der daß ihre Kleider in Brand geriethen. Das be- Gesellschaft durch Schädigung der Beamten und Ar- dauernswerthe Kind verbrannte am ganzen Körper bester gestört werde. Vereinzelt wurde die Vertheilung und ist unter gräßlichen Schmerzen noch an dem ^ner Dividende von 5 °/o angeregt Die Verwaltung selben Abend gestorben erklärte aber, aus keinen Fall eine Dividende ertheilen — Cunewalde, 12.Jul>. Der hiesige Weber- Z» wollen. Nach 2slündiger, theilweise sehr erregter streik wird nunmehr in der 18. Woche weitcrgesührt. Debatte wurde der Antrag auf Vertagung der Ge- Nur in Köblitz sind alle ausständig gewordenen Weber! "^olversammlung mit 8438 Stimmen abgelehnt, dem mit ihren Meistern wieder in voller Thätigkeit, d. h- ""d Beamten 739000 Tantieme be- es sind von 162 nur 90 wiedergekommen, da die an- w'lligt, der weitere Gewinn von 5052000 Mark aus deren 72 ausgewandert sind. Herr K. Kalauch ist neue Rechnung voigeiragen. Die Aktien der Schuckerl- anerkennenswerther Weise eifrig bemüht, das Geschehene Gesellschaft waren daraufhin an der Berliner Börse in Vergessenheit zu bringen. Er kommt nicht nur Sonnabend so außerordentlich stark angeboten daß Reiterin so unglücklich vom Pferde, daß sie schwere Storung deshalb nur sehr unbedeutend eintreten dürste. > innere Verletzungen erlitten hat. Dank dem energischen Eingreifen der städtischen Feuer- — Zwickau, 12. Juli. Strafkammer 3. Heute wehr, die unter Herrn Direktor Bandau vollständig > wurde der 18 Jahre alte, wiederholt vorbestrafte Hand- engagiert war, sowie der Wehren mehrerer Vorortge- , arbeiter Hermann Willy Fritzsche aus Hohenstein-Ernst- meinden, war das wüthende Element gegen 2 Uhr thal, gebürtig aus Hermsdorf, für überführt erachtet, im Morgens bewältigi. Der Materialschaden ist selbstver- ' April d. I. einem Fabrikanten in der Schulstraße in stündlich bedeutend - nicht weniger als 30 000 > Hohenstein-Ernstthal aus dem verschlossenen Keller 7 Centner Malz sind dem Feuer zum Opfer gefallen. < Flaschen Cognac im Lerthe von 14 Mark, emem Post-ein Wunder ist es zu nennen, daß beider beamten in der Bahnstraße aus dem Keller 9 Naschen fichnsierigen Arbeit nur einer der wackeren Feuerwehr- Rothw«n >m Werthe von 13 Mark 50 verletzt wurde durch ein glühendes Stück einem Backer m der Bahnstraß- daselbs 3 Stück Butterig Eine Bude, auf welcher zahlreiche Zuschauer im Wert^ von 2 Mark 10 Pfg gestohlen, ferner emenl^^, brach zusammen und erlitten mehrere Personen Drogen zu haben. Das!^^ . ^mgen, ein Zimmermann einen Beinbruch. Un- b" """ "E°dm geborene Dienstmädchen Anna Marie B. aus Hohndorf 3 . . ^ie Riebeck'sche Brauerei geständig, dem Bäckermeister Brunner in Gersdorf, bei .. Lie dem sie bis Mitte April d. I. 2 Jahre lang in Diensten b»e heute Mittag noch immer brennt lst zur Halste stand, aus einer im Schlafzimmer stehenden Lade nach und nach in Einzelbeträgen von 30 bis 40 Mark eine etwa 1 Million Mark geschätzt. Menschenleben sind größere Summe gestohlen zu haben. Von dem gestohle- be, dem .mmensen Brande nicht zu beklagen Nur nen Gelde wurden bei ihrer Entlassung 320 Mark in eine Frau Muller aus der Seeburgstraße wurde von mehreren Garnknäulen und in einer Stricktasche versteckt einem Radfahrer überfahren und fo fchwer verletzt, bei ihr vorgefunden. Diese Diebstähle hatte sie verübt I daß sie besinnungslos in das Krankenhaus gebracht um Mittel zu besitzen, wenn sie nach Beendigung des werden mußte. von ihr gekündigten Dienstes nicht gleich andere Arbeit. — Dresden, 13. Juli. Wie bei den übrigen erhalten würde. Heute wurden ihr als Strafe 5 Mo-lFl^ch^stahrjken ist auch bei der Aktiengesellschaft sür nate Gefängniß zuerkannt. .Glasindustrie vorm. Fr. Siemens ein Arbeiterauss'and — Meerane, 13. Juli. Es wird die höchste ausgebrochen. Heute werden Kündigungen in großer Zeit, daß unsere neue Wasserleitung in Betrieb ge- Menge vorgenommen. Es handelt sich dabei nicht um setzt wird. In allen Stadtvierteln klagt man über eine Lohnfrage, sondern um eine Machtfrage, Haupt- Wassermangel; einzelne Brunnen sind infolge der an- sächlich um den sogenannten Arbeitsnachweis. haltenden Trockenheit ganz versiegt, so daß die Be- __ Dresden. (Mordthat.) Wir berichteten wohner solcher Straßen ihr Wasser weit her holen kürzlich, daß eine Kellners-Ehefrau sammt ihrem Kindc müssen. .bei einem unbedeutenden Brande erstickt sei. Der — Crimmitschau, 12. Juli. In gestriger Kellner Siegfried Walther hat nun, nachdem ihm er- Lchöffcngerichlssitzung beim hiesigen Königlichen Amts- ^^ndes Beweismaterial entgegengehalten worden ist, zeucht wurde der Maurer V. von Langenreinsdorf zu langem hartnäckigen Leugnen zugegeben, daß er 25 Mark Geldstrafe oder 3 Tage Haft und Tragung Brand in feiner Wohnung Ziegeistr. 9, 2. Etage ver Kosten verurtheilt da ihm zur Last gel-gt wurde, bei vorsätzlich angelegt hat. Im Einzelnen hat er ange- dcm Leichenbegängnisse eines in letzter Zeit geisteskrank o Juli in der 1 Moraen- ^eme^S^ gestorben war, entgegen dem Wllen des Or.sgeistlichen ZA mit seiner Ehefrau gezankt Nachdem diese aber die Mitnahme der Turnvereinsfahne veranlaßt zu haben. darauf emgeschlafen sei, habe er mit der am Die Fahne wurde in Begleitu"g von sechs Turnvereins- Fester vorgefundenen rochen Wattdecke dieses verhängt Mitgliedern bei der Leichenfeier dem Sarge vorangetragen. chw dann das Bettlaken seines Bettes mit einem Nach dem Tode des Mitgliedes F. hatte der Turnverein Streichholz angebrannt. Fünf bis sechs Tage zuvor in einer Versammlung beschlossen, das Mitglied durch habe er mit seiner Ehefrau erst davon gesprochen ge- Betheiligung an der Leichenfeier und durch Mitnahmelhabt, daß sie gemeinschaftlich sterben wollten; dabei der Fahne ru ehren. Der Vereinsvorsitzende suchte wieder, hätten sie vereinbart, seine Ehefrau und das Kind holt um Genehmigung nach bei dem Ortsgeistlichen undlsollten ersticken, während er sich an einem Nagel am bei dem Gemeindevorstand. Ersterer verbot die Theil- Thürpfosten aufhängen solle. Während er sich nun Marc.l Habcrts Kränze nieder und brach in Hochru auf Deroulede aus, worauf die Polizei di Demonstranten zerstreute. Ein ernster Zwischenfall i nicht vorgekommen.
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