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WWMiWer WM Dienstag, den 6. August 1901 51. Jahrgang. .ISSSSMW Nr. 181. Erscheint . . - . . Inserat* geben Wochentag abends für den folgenden Tag und WWW MM Wf 'M nehmen außer ver Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mt. 1,55 MM /M W MM dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk 1,82 frei in's Hans lW Expeditionen solche zu Originalpreisen, für Hohenstein-Ernstthal. Overtungmitz. Gersdorf. Luga«. Hermsdorf. Kernsdorf. Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rustdorf, Wttstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egndien, Hüttengrund u. s. u . Mr das Königliche Amtsgericht «nd den Stadtrath zu Hohenstein-Ernstthal. Orgcrrr aller Gerneirröe-Verwalturrgeir öer rrrirliegerröear Ortschaften. Land um Molteno durchstreift. Alle Nachrichten IKleider. Später seien die Engländer noch weiter ge- stimmen überein, daß der Aufstand im Wachsen be- gangen, sie hätten Basutos bewaffnet und Swazis hätten sogar aktive Verwendung gefunden. griffen ist. Krooustad, 4. August. Zwei Buren als Ueber- bringer eines Briefes des Präsidenten Steijn sind heute hier eingetroffen. — Da sich herausgestellt hat, daß die im Felde stehenden Buren ihre Vorräthe aus den Kaffernkraalen ergänzen, so ist beschlossen worden, die Eingeborenen zu sammeln und sie in besonderen Lagern unterzubringen. Der Arie« »m Transvaal Haag, 3. August. Präsident Krüger ist mit seinem Gefolge von Scheveningen nach Hilverum zu zurückgekehrt. In Scheveningen ausgefragt, erklärte Präsident Krüger es für unrichtig, daß Botha ins Kapland eingedrunden sei. Unwahr sei ferner, daß seitens der Buren neue Friedensvorschläge gemacht worden seien. Ein englisches Protectorat sei unannehmbar, die so genannte relative Aktionsfreiheit, welche England den Republiken zugestehen wolle, bedeute mit dürren Worten: Ich schnüre den Hals zu, aber lasse Dir die Freiheit, mit Armen und Beinen zu zappeln. Die Republiken müssen ihr Fahnenrecht erhalten und volle Amnestie für ihre kapländischen Waffengefährten er wirken. Auf dieser Basis könne unterhandelt werden. England möge den denkbar höchsten Geldtribut fordern, die Republiken wollen und werden bezahlen, aber nur kein Protektorat. Hätten wir Schutz gesucht, konnten wir einen weit angenehmeren Protektor erhalten. Schließlich sprach Krüger die Hoffnung aus, daß zwischen beiden Republiken und England ein freund- nachbarliches Verhältniß hergestellt werde. Breslau, 3. Aug. Aus dem Haag wird der Schlesischen Zeitung gemeldet, der Ministerpräsident Dr. Kuyper beabsichtige in zwei Punkten zu Gunsten der Burensache einzutreten. Er werde die Bestrebungen des holländischen Rothen Kreuzes behufs Durchlassung einer neuen größeren Ambulanz für die kämpfenden Buren diplomatisch unterstützen und zugleich die Ver mittelung anderer Mächte anrufen, damit dem Präsi deuten Krüger, falls er seine Absicht, nach Afrika zu rückzukehren, zur Ausführung bringen wolle, freies Geleit seitens Englands und Portugals zugesichert werde. Krüger selbst habe es in den letzten Tagen, besonders unter dem Eindruck des Ablebens seiner Gattin, mehrfach ausgesprochen, daß er sich nach Afrika zurücksehne und inmitten der kämpfenden Buren sein Leben beschließen wolle. Die Streisschaaren der Buren haben noch neuer dings wiederholt Erfolge errungen. Der Heldenmuth dieser letzten Baterlandskämpfer ist über jedes Lob erhaben; aber auch die Härte und Schonungslosigkeit, mit der sie neuerdings den Kampf führen, ist zu be greifen. Daß sie alle Schwarzen und auch alle Männer holländischen Blutes, welche die Engländer gegen sie bewaffnen, erschießen, sobald sie ihrer habhaft werden, ist eine Handlung der Nothwchr und des Sttbstver- haltungstriebes. Die Schwarzen sind Mordbrenner, und die Holländer, die auf englischer Seite kämpfen, sind, da sie dazu nicht verpflichtet sind, Verräther an der Sache ihres Volksthums und des freien Südafrika. Kapstadt, 3. Aug. Meldungen aus Kimberley besagen, Buren und Aufständische rückten in den Di strikt Barkly West ein. Außerdem sollen Buren in den Cedar Bergen in der Nähe von Clanwilliam stehen. Lando«, 3. August. Der Korrespondent der „Daily Mail" schreibt aus Kapstadt, daß dort Er staunen herrsche über die Feststellung im Unterhause, daß nur 1000 Rebellen in der Ka kolonie wären; die Wahrheit würde man eher erreichen, wenn man die Ziffer mit sieben oder acht multiplizire. Voll ständige feindliche Kommando? beständen überhaupt nur aus Rebellen. Viele Kapfarmer, die vor Jahres frist roch ihrer sriedlichen Beschäftigung nachgingen, seien nun bereits Kommandanten auf feindlicher Seite; in manchen Gegenden sei ein loyaler Farmer über haupt eine Ausnahme und in Britisch-Betschuanaland stünden 90 Prozent aller Farmer gegen die Engländer in Waffen. Auch der Einsal! der Buren in porm- g'esisches Gebiet scheint größere Dimensionen anzu nehmen. Nach einer Depesche aus Lourenzo MarqueS überschritt ein Kommando, das wahrscheinlich nach Ermelo gehört, von 500 Buren die Grenze bei Ma- netzi und passirte Namacha in nördlicher Richtung auf Komatipoort zu. Portugiesische Truppen gingen ab, um ihnen den Weg zu verlegen. Die Depesche ist von gestern datirt. Nach einer anderen Meldung, die über Brüssel kommt, aber von einem regierungs freundlichen Blatte verbreitet wird, rüsten sich nicht weniger als 3000 Buren unter Beyers Kommando zu einem Einfall in portugiesisches Gebiet, um zu foura- giren. Ferner wird aus Brüssel berichtet, daß Fouche den Distrikt von Barkly East erreicht hat und weiter in die Kapkolonie oordringt, während Kruitzinger das Ueber den südafrikanischen Krieg hat sich im eng- lischen Unterhause der eigentliche Urheber der Wirren, Kolonialminister Chamberlain, wie wir in der Sonn tag-Nummer bereits mittheilten, in einer bemerkens- werthen Rede geäußert. Er hat dabei Anschauungen bekundet, die außerhalb der Kreise des britischen Im perialismus entschieden Widerspruch Hervorrufen nüssen. Unter anderem stellte er es als gutes R chi der Engländer hin, in seinen überseeischen Besitzungen Eingeborene im Kampfe mit civilisirten Völkern zu verwenden. Allerdings hat Großbritannien schon öfter diesen Grundsatz befolgt, und speziell bei der sckon fast hundert Jahre währenden Verfolgung der Buren, die auS der Kapkolonie immer weiter nach Osten ge- drängt wurden, sind nur zu oft die Wilden, die Koffern, bewaffnet worden. Allein bisher ist das von unparle ischen Beurtheilern noch immer als ein tadelnswerthes Beginnen hingestellt worden. Etwas bedenklich mögen Herrn Chamberlain übrigens seine Ausführungen selbst vorgekommen sein, denn er be wegte sich dabei einigermaßen in Widersprüchen und verquickte Dinge mit einander, die nichts mit einander zu thun haben. So erklärte er, indem er die Bew. ff- nung der Koffern vertheidigte, die Maßregel gleichzeitig als nicht opportun für Südafrika. Sodann nahm er, herausgefordert durch einen Zwischenruf von Seiten der Iren, für die Regierung sogar das Recht in An spruch, indische Truppen vmkommenden Falles auch in Europa zu verwenden. Er hat aber dabei übersehen, daß zwischen den Indern auf der einen, den Koffern, Basutos, Swazis usw. denn doch noch ein großer Un terschied besteht. Denn einmal sind die Jndcr eben keine „Wilden" und dann sind die indischen eben re guläre Truppen, deren Verwendung an diesem oder jenem Orte lediglich eine innerpolitsche Angelegenheit Englands resp. deS großen britischen Kolonialreiches ist. Wenig Anklang wird auch tiotz der neueren Nachrichten, daß die Baren in größeren Trupps aus portugiesisches Gebiet übertreten u d gefangene Einge borene erschießen, Chaniberlains Behauptung finden, daß der südafrikanische Krieg in die Periode der Räuberei und des Verbrecherthums getreten sei; denn selbstverständlich sieht er die Räuber und Verbrecher in den Buren. Auffallend ist schließlich der Optimis mus, den Heir Chamberlain in Bezug auf die zukünf tige Gestaltung der Dinge in den Burenrepubliken zur Schau trug. Er hofft, daß Kitchener schon nach Be endigung der Wintercampaane oder Ende September werde heimkehren können, und daß Buren und Eng länder gut miteinander anskommen werden, wenn nur die zukünftige Burenregierung Mäßigung zeige. Wenn nur! Der springende Punkt ist, ob eine Burenregier ung jemals in die Aufhebung der Unabhängigkeit d r Republiken willigen wird. Vorläufig erscheint das vollkommen ausgeschlossen, und damit fällt auch die Chamberlainsche Voraussetzung für das gute Aus kommen zwischen den Unterdrückern und den Unter drückten. Londo«, 3. Aug. Die gestrige große Red Chamberlains findet im größten Theil der Presse be geistertes Echo. Nur wenige Regierungsblätter lassen durchblicken, daß die Auffassung des Kolonialsekretärs der Lage in Südafrika eine allzu optimistische sei, und daß er nicht immer den richiigen Ton getroffen habe; dagegen konstatirt die radikale Daily News, daß die jetzige Entartung deS Krieges und Erschießung Einge- borener Schuld der Engländer sei, die wiederholt Ein geborene verwendet hätten in Stellungen, die sich von denen eines Kriegführenden nicht unterschieden. Dar Blatt führt auS: Die Eingeborenen feien als Käm pfende aus englischer Seite verwendet worden im Treffen bei Sekivani und während der Belagerung von Mafeking. Den Koffern sind entgegen der Dar stellung im Parlament durch Lord Stanley hohe Löhne bezahlt worden. Sie erhielten Pferd, Flinte und Sächsisches. Hohenfteiu-Grostlhal, 5. August 1901 All'.htUu.igkn von allgemeinem Jntereqe werden denkbar cn:- gegengenommen und eventl. honorirt. — Königin Carola von Sachsen, unsere innig verehrte Landesmutler, feiert heute Mon tag ihren 68. Geburtstag. Mit dem königlichen Hause begeh' ganz Sachsen diesen Tag in dankbarem Gedenken, daß ein gütiges Geschick noch vor kurzer Zeit die hohe Frau von einer nicht unbedenklichen Er krankung hat genesen lassen. Möge unserem Könige die liebevolle Gattin, unserem Lande die gütige und allezeit wohlthätige Mutter noch recht lange erhalten bleiben! Das ist unser Glückwunsch zum heutigen Tage. — Theater. Die romantischen Schauspiele gehören in der Regel zu den weniger hervorragenden Erscheinungen aus dem Gebiete der Theaterlitteratur, dennoch erzielte das Schleichardl'sche Ensemble vorigen Sonnabend mit der Aufführung der „Schule deS Lebens" eimn recht beachtenswerthen Erfolg. Die Handlung des Stückes hat eine verzweifelte Aehnlich- keit mit dem Märchen vom König Drosselbart. Auch hier will sich eine Königstochter nicht dem Willen ihres Vaters fügen und den ihr bestimmten Fürsten heirathen. Sie wird ins Leben hinausgestoßen, und oie trüben Erfahrungen, die sie hier machen muß, läutern und klären ihr im Grunde, gut angelegtes Ge- müth; der versöhnende Schluß löst die Verwickelungen. Die Herren Chamlodt als König von Navarra und Pseudo-Goldschmied und Dir. Schleichardt als dessen Diener bekundeten ein eifriges Studium ihrer Rollen, mit hervorragendem dramatischen Geschick verkörperte aber Frau Dir. Schleichardt die Tochter deS Königs von Castilien, Donna Jsauro. — Am Sonntag wurde „Karl Stülpner", das bekannte Volksstück des Erzgebirges, gegeben, heute Montag gelangt wiederholt zur Aufführung „Der G r o ß k a u s m a n n ", eines der gediegensten neueren Lustspiele. — Zu einem Ausfluge ius obere Erz gebirge bietet die Staatsusenbahnoerwallung Sonn tag, den 11. August dieses Jahres günstige Gelegen heit durch Abfertigung eines Sonderzuges zu er mäßigten Preisen von Chemnitz nach Lößnitz, Aue, Schöneck, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, Ober- rittersgrün, Scheibenberg und zurück. Der Zug wird am genannten Tage Vorm. 6 20 von Chemnitz, 62» von Altchemnitz, 6^ von Erfenschlag und 6" von Ein- siedel abgehen; die Ankunst erfolgt 7»^ in Lößnitz, 8U'> in Aue, 8»? in Blauenthal, 9>» in Eibenstock, 9»' inHSchönheiderhammer, 9»» in Wilzschyaus, 10'« in Schöneck, 8»» in Schwarzenberg, 9»' in Johann georgenstadt, 9»« in Oberrittersgrün und 9" in Scheibenberg. Zur Rückfahrt wird am Abend des- selben Tages em Sonderzug Schwarzenberg 9", Schöneck 82o, Wilzschhaus 9°», Schönheiderhammer 9'», Eibenstock 9^, Blauenthal 9»«, Aue 10 und Löß nitz Bf. 10»« verlassen und in Einsiedel 11^», in Erfenschlag 11^, jn Altchemnitz 12»» und in Chemnitz 12'2 Nachts ankommen. Die von Scheibenberg, Ober rittersgrün und Johanng-orgenstadt zurückkehrenden Reisenden haben die Nachm. 82» von Scheibenberg, 8" von Oberrittersgrün und 7»» von Johanngeorgen stadt abgehenden fahrplanmäßigen Pmsonenzüge zu benutzen, welche in Schwarzenberg Anschluß an den vorgenannten Sonderzug nach Chemnitz erreichen. Die Fahrkarten, deren Preise bedeutend ermäßigt sind, haben Giltigkeit zur Rückfahrt innerhalb 10 Tagen von verschiedenen Gebirgsorten aus. Die näheren Angaben hierüber, sowie die sonstigen BesörderungS- bestimmungen sind aus der auf den betheiligten Stationen unentgeltlich zu erhaltenden Uebersicht zu ersehen. Der Berkaus der Fahrkarten beginnt an den Schaltern, sowie bei Herren Richard Zschacke in Chemnitz, Moritzstraße 25, bereits am Donnerstag, den 8. August und wird am Sonnabend, den 10. August Abends 9 Uhr geschlossen. — Die heftigen Gewittererscheinungen, welche am Donnerstag Abend gegen 7 Uhr hier austraten, w ren weit verbreitet. Nicht nur aus den verschiedensten Theilen Sachsens, sondern auch aus dem weiteren Vaterlands kommen Nachrichten über am Donnerstag Abend stattgefundene Gewitterschäden. Außer den schon gemeldeten Blitzschäden ist noch zu verzeichnen, daß in Grünberg die Scheune des Paul Meyerschen Gutes vom Blitz entzündet wurde und nebst einem angrenzenden Stallgebäude völlig nieder brannte. — Jn Großpriesen bei Plauen i. V. tödtete der Blitz auf freiem Felde das Pferd des Gutsbesitzers Heckel und betäubte den daneben stehenden Knecht. — Jn den verschiedensten Theilen Sachsens ist am Donners tag Abend kurz vor Ausbruch des Gewitters das un heimliche Aussehen des Himmels beobachtet worden. Wie auch hier wahrgenommen, bekam das mächtig aufgethürmte tiesdunkle Gewölk eine auffällig gelbsahle Färbung, was eine eigenartige Beleuchtung der Straßen und Häuser zur Folge hatte. — Der Prokurist der Firma Anton Haase, Herr Otto Hillig, konnte gestern sein 25jährigeS Ju biläum als Angestellter des bekannten Hauses feiern. Eine Deputation überbrachte dem Jubilar die Glück« wünsche des Kaufmännischen Vereins, welcher in Herrn Hillig ein besonders geschätztes Mitglied verehrt; von verschiedenen Seiten gingen ihm herrliche Blumen spenden zu, endlich wurde Herr Hillig auch vom Chef der Firma mit einer besonderen Auszeichnung bedacht. — Das König!. Ministerium des Innern hat im Einrerständniß mit dem König!. Kriegsministerium eine Neuregelung der Belegungsfähigkeit der cnnelnen Ort schaften bei Einquartierungen angeordnet und zwar der gestalt, daß an Stelle der auf den Grundsteuereinheiten beruhenden Militäreinheiten die vorhandenen entbehrlichen Räume als Maßstab der Belegungssähigkeit bestimmend sein sollen. — Eine ehrende Anerkennung für Otto Ernst, den Verfasser von „Flachsmann als Erzieher", be schloß, wie mrn aus Graz melvet, der GleiSdorfer Lehrerverein. Die Anerkennung wurde dem Dichter gezollt für die „den Lehrerstand ehrenden Worte, die durch sein Werk von der Bühne herab ins Volk dringen". Bekanntlich war man in Preußen und Sachsen gerade in Lehrerkreisen ganz anderer Ansicht über die Wirkung des Ernstschen Stückes. Hier trug der „Flachsmann" seinem Schöpfer aus den R-ihen 'einer früheren Kollegen staike Anfeindungen ein. — Ein Rothschild über Gelderwerb. Jn der interessanten Studie „Entstehung und Bedeut ung großer Vermöge « von N. Eh'enberg in der „Deutschen Rundschau" findet sich die Wiedergabe eines G.sprächs zwischen Nathan Rothschild, dem Grün der des Londoner Himes, und Buxton, einem seiner Tischgäste. „Ich hoffe" — !o sagte Buxton zum Rothschild — „Ihre Kinder sind nicht so sehr auf Gelderwerb versessen, daß sie darüber andere, wichtigere Dinge verabsäumen; ich bin überzeugt, das werden sie nicht wollen." Darauf Rothschild: „Das will ich wohl. Ich will, daß sie sich mit Leib und Seele und Herz und Verstand und mit allen Kräften dem Ge- zchäft hingeben, das ist der Weg zum Gttick Es er fordert viel Klugheit und Vorsicht, ein großes Ver mögen zu erwerben. Wmn man eS aber erworben hat, so erfordert es noch z hnmal mehr Witz, es zu erhalten. Wollte ich auf alle Vorschläge einqehen, die mir gemacht werden, so wäre ich bald ruinict. Wid men Sie sich einem Geschäst, junger Mmu" — tagte er zu Buxtons Sohn — „w«dm n Sie sich einzig und allein Ihrer Brauerei, und Sie werden der große Brauer von London werden. Wollen Sie aber zu gleicher Zeit ein Brauer und ein Ban kier, ein Kaufmann und ein Fabrikant sein, so wird man bald Ihr Ende in den Zeitun en lesen." — Lichtenstein-baflnberg, 3 August. Der hiesige Anz. berichtet solgendes: „Ein Eisenbahnun- sall, welcher verhängnißvolle Folgen haben konnte, ist gestern nachmittag unweit unseres B ihnhofs durch die Geistesgegenwart zweier Lokomotivführer noch glücklich abgewendet worden. Dem nachm. 4,24 nach Lelsnitz fahrenden Personenzuge kam in der Nähe der Calln- berger Bahnbrücke ein Güterzug entgegen und gelang es durch die Abgabe von Kontredampf beide Züge, als noch eine Distanz von 1 Meter zwischen ihnen war, zum Stehen zu bringen." — Glauchau, 4. Aug. Auf eigenartige Weise kam der hier ansässige Gutsbesitzer Seifert um einen mit Getreide beladenen Wagen. Als am Sonnabend Abend ein Knecht des Genannten da« l tzte Fuder vom Felde heimbringen wollte, riß plötz'ich ein Strang. Der Knecht beschloß, den Wagen über Nacht stehen zu