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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190107210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010721
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-07
- Tag 1901-07-21
-
Monat
1901-07
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.07.1901
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erklärte, daß jeder, der sich rühre, ein Kind des Todei I Welttheilen dieselbe leitende Stellung wie früher ein- und die Demolierungsgeister an dem Dachwerk bereits ihre Heute Regiment patrouillirt die Straßen ab. liche verließen verkleidet die Stadt. Die um alle von dem bis an die Zähne bewaffneten Zugpersonal unbehelligt, den Bergen zu und ist noch nicht er- riffen. Biele Geist- Erbitterung viele rasirte des Volkes ist dergestalt gewachsen, daß Herren gezwungen wurden, den Hut lärmende, zerstörende Thätigkeit. In wenig der alte Herr über die glückliche Fügung empfindet. — Eine wackere That vollbringt zur Zeit der Turnerbund in Reichenbach i. B. Derselbe hatte ^schlossen, sich eine eigene Turnhalle zu bauen, allein )ie zur Verfügung stehenden Mittel reichten nur dann Halbwegs zu, wenn die Turner die Ausschachtungs arbeiten selbst besorgten. Und sie sind j tzt dabei, die zu beseitigenden 3996 qm gewachsenen Boden selbst auszuheben, wozu ihnen Herr Architekt Schmidt das Geräth kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Unter der Aufficht von drei Bauausschußmitgliedern arbeitet seit dem 14. Juni jedes Mitglied des Reichenbacher Turnerbundes an zwei Abenden der Woche auf dem Bauplatz von 8 bis 10 oder */z11 Uhr und selbst der Regen vermag, wie „der Turner aus Sachsen" be richtet, die wackeren Turner nicht zu vertreiben. Ende Juli hoffen die Leute einen Stollen von 18 Meter Tiefe und 24 Meter Länge in die Berg lehne getrieben zu haben, der an der schwersten Stelle über 4 Meter hoch ist. Der ausgegrabene Schutt, meist Steine, wird zur Ebnung eines 700 qm großen Turnplatzes verwendet. Die Turnhalle, 30,500 Mark kostend und im November zur Vollendung gelangend, soll 30 Meter lang, 15 Meter tief und 8 Meter hoch werden. Durch die Ausschachtungsarbeiten verdient sich der Verein 3500 Mark, gewiß ein schöner Erfolg der angewandten Turnkunst. — Dresden, 19. Juli. Beim Abbruche eines Hauses auf der Wienerstraße verunglückte am Donners- tag ein Handarbeiter dadurch, daß er von einem 15 Pfund schweren herabfallenden Steine getroffen wurde. Die Verletzungen waren so schwer, daß der Arbeiter bereits heute gestorben ist. — Am Donnerstag abend stürzte in einem Hinterhause der Hüblerstraße ein Arbeiter beim Verlassen seiner Wohnung die Treppe herab und erlitt einen Schädelbruch, der seinen Tod herbeisührte. — Leipzig, 20. Juli. InZwenkau wurde in vergangener Nacht durch Großfeuer die Ziegelei von Dieter nebst mehreren Arbeiterwohnhäusern ein geäschert. Der Heizer sowie sein 9jähriger Sohn er litten schwere Brandwunden, eine Tochter, welche lebensgefährlich verletzt wurde, fand Aufnahme im Krankenhaus. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Vormittag erfolgte unter zahlreicher Betheiligung im Ver einshause die feierliche Eröffnung des 18 Bundestags ves Deutschen Radfahrerbundes. Das Wetter ist prächtig. Oldenburg, 20. Juli. Die Großherzogin ist heute früh von einer Tochter entbunden worden. Berlin, 20. Juli. Die marokkanische Sonder gesandtschast hat heute Mittag Berlin wieder verlassen Memel, 20. Juli, 9 Uhr Vorm Reichstags ersatzwahl. Bisher sind gezählt für Schaale (freisinnig) 2884, für Braun (soc) 4660 und für Mattschull (Lit- tauer) 6302 Stimmen Die bisherigen Ergebnisse der Reichstagswahl in Memel Heydekrug lassen mit großer Wahlschein- lichkeit eine Stichwahl zwischen dem Sozialdemokraten und dem littauisch-konservativen Compromißtandidaten erwarten, wobei dem Ersteren der Sieg sicher sein würde. Der „Vorwärts" zeiert das Wahlergebniß als einen Protest gegen den Brotwucher. Eisleben, 20. Juli Gestern Abend ist an dem sechsjährigen Töchterchen des Bergmanns Honigmann ans Bischofsrode in der Nähe von Bischossrode ein Ver brechen von zwei Landstreichern verübt worden. Die Leiche des Rindes wurde heute Vormittag in einem Hafer selve uufgefunden (Als oer Mörder ist der Arbeiter Lange, der bei Honigmann wohnte, ermittelt und fest genommen worden) London, 20. Ju'i Wie das „Reutersche Bu- v au" erfährt, be-alhen die fremden Gesandten in Peking augenblicklich darüber, wie weit der jetzt geltende Zoll- taris mit Rücksicht aus die Verzinsung der Entschädigungs summe erhöht werden könne. Die Verhandlungen hier über schreiten vorwärts man hofft, daß sie in nicht all zuferne Zeit zu einer Regelung der Angelegenheit 'ühren werden. Was die Zölle betreffe, so wird darauf hin gewiesen, daß dieselben nicht bedeutend erhöht wersen können, wenn nicht gleichzeitig von China kommerzielle Erleichterungen gewährleistet werden; um die durch die Erhöhung der Zölle den in China Handel Treibenden zahlen, wie die Dividende auSmache, die der Rentier >ls Inhaber von den Leipziger Bankaktien beziehe. Nach langen Verhandlungen entschloß sich der Rentier, rem Verlangen seines Neffen nachzukommen. Er ver äußerte seinen Aktienbesitz zu dem damaligen hohen kurse, büßte also nicht einen Pfennig ein. Hätte der Rentier die Bitte seines Neffen abgeschlagen, dann wäre er heute, nach der Leipziger Bankkatastrophe, ein Zettler. Man kann sich die Freude vorstellen, die zufallenden Lasten auszugleichen. London, 19. Juli. Unterhaus. Das Haus beräth über die Kredite für den diplomatischen und Konsulatsdienst. Gibson BowleS beklagt es, daß die britischen Botschafter nicht genügenden Einfluß auS- üben. Sofort nach dem Ausbruch des Burenkrieges habe Rußland 6000 Mann Truppen 45 Meile y weit von Herat gesandt. Persien sei jetzt Rußland aus geliefert worden und Deutschland baue eine Bahn nach Bagdad. Die britischen Botschafter in Frankreich und Spanien seien nicht im Stande gewesen, England die volle Freundschaft dieser beiden Länder zu wahren. Wochen wird nicht mehr viel von der alten linken Seite des Zuckergäßchecs zu sehen sein und der weite Ausblick zum Neumarkt ist frei. — Limbach, Eine eigcnart'ge Stallung wurde in c'cr Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag dem Pferde eines Lohnsuhrmannes in der Helenenstraße angewiesen. Der Mann spanm und schirrt gewöhnlich nur aus, wo rauf das Thier seinen Stall, dessen Thür in der Regel offen stsht, von selbst aufsucht, -im besagten Abend war aber die Thür geschlossen, so daß das Pferb wieder naö vorn kam Nunmehr öffnete der Fuhrmann, ergriff aber oie dicht daneben befindliche Kellerthür und stieß das Pferd rückwärts hinein, das nat rlich sofort den Halt verlor und die steile Kellertreppe hinabstürzte Das Schönste an der Sache aber ist, daß man das glück licherweise ohne Verletzungen davongekommene Pferd vor aussichtlich erst morgen befreien kann und zwar nur da durch, daß man einen Theil der Kellerwölbung abhebt. — Ztvickau, 19. Ju'i. Aus noch unbekannter Ursache suchte sich heute früh gegen 4 Uhr im hiesigen Schwa icnteiche ein im 14. Lebensjahre stehendes Schul Mädchen aus Niederplanitz zu ertränken, wurde jedoch noch rechtzeitig wieder herauegezogcn und mußte dem Stadlkrankenhause zur Behandlung übergeben werden.— Von der Bedachung des alten Pfarrhauses in Ort- mannedor' stürzten die zwei Schieferdecker Gebrd. Bau mann aus dem gleichen Orte Beide erlitten innere Ver letzungen, der ältere Bruder sehr schwerer Art. — Zwickau, 19. Juli. Abgestürzt vom Reck ist gestern in einer hiesigen Turnhalle ein 18jähriger Turner. Er hat eine Gehirn- und Rückenmark erschütterung erlitten und liegt lebensgefährlich, noch bewußtlos, darnieder. — Werdau, 19. Juli. Ein Theil Textil arbeiter, welche am Sonnabend resp. Montag arbeitslos geworden sind, ist wieder in anderen hiesigen Betrieben untergebracht. — Falkenstein. D.e B.sitzerin der hiesigen früheren sozialdemokratischen j-tzt unparteiischen Vogtl. Volksztg. bi tet ihren Gläubigern einen Accord von 10 Prozent. — Reichenbach, 19. Juli. Heimlich geboren hatte dieser Ta^e hier eine 17jährige Fabrikarbeiterin und das Kind in eine Abortgrube fallen lassen. Wie nun die gestrige Sektion des erstickt aufgesundenen Kindes ergeben hat, hat das kleine Wesen nach der Geburt gelebt. — Jener Leipziger Privatmann, von dem wir gestern berichteten, daß er aus Gram über seine Verluste bei der L.ip.iger Bank sich ertränken wollte, zuvor aber i. it Cognac sich Muth angetrunken hatte, einschlief und dann ausge aubt wurde, hat nach feiner Entlassung einen S lbstmordversuch ausgeübt, indem er sich von dec Mariens rücke in die Elster stürzte. Bier Soldaten des Jnf.-Regts. Nr. 106 zogen den schon Bewußtlosen aus dem Wasser und riefen ihn ins Leben zurück. — Durch einen glücklichen Zufall wurde ein in Blafewitz lebender älterer Rentier vor dem völligen wirthschastlichen Zusammenbruche bewahrt. Sein ganze: Vermögen von 66,000 Mk. hatte er in Leipziger Bankaktten angelegt. Vor mehreren Monaten nun, anoch Niemand die unsichere Lage des Leipziger Gen Dresden" sand großen Beifall. ei, und schoß einem neugierigen Schaffner als War-s nung einen Finger von der Hand. Der vierte der Spießgesellen endlich kramte gemächlich im Postwagen des Zuges herum und entnahm diesem^70000 Doll, in Geld und Werthpapieren. Darauf ritt das Quartett, die Vorschläge Englands von Europa angenommen worden sein, mag das Haus davon überzeugen, daß Englands Stellung im Auslande noch sehr stark und bedeutend sei. Im weiteren Verlauf der Debatte mache LouiS Sinclair den Vorschlag, die Posten der eng lischen Gesandten in den deutschen Einzelstaaten abzu- chaffen. Peking, 19. Juli. (Meldung der „Agence Havas".) Der Polizeidienst in Peking ist den chine sischen Behörden übergeben worden. Die Stadt ist vollkommen ruhig. Sie wird vor Ablauf eines Mo nats von den fremden Truppen geräumt sein bis auf die Wachen für die Gesandtschaften und für die Eisen bahn. Die Verhandlungen über die Frage der Erhöhung der Zölle dauern noch immer fort. Tientstn, 19. Juli. Die Deutschen beginnen jetzt mit dem Bau massiver Kasernen. Es wurde end gültig beschlossen, die provisorische Regierung wenigstens noch ein Jahr bestehen zu lassen. Transvaal. London, 19. Juli. Die Lage der Engländer in der Kapkolonie scheint immer unsicherer zu werden. Einem Telegramm aus Kapstadt zufolge verlautet dort, daß alle aus der Kapkolonie stammenden Truppen in das Gebiet der Kolonie zurückkehren und, ausschließlich unter Füh rern aus dem Kolonialgebiet stehend, die eingedrunge nen Buren vertreiben und die Rebellion niederschlagen sollen Sie würden natürlich im Einklang mit den Reichs truppen operiren, welche außerhalb der Grenzen der Ko lonie ständen. Im östlichen Kaplande hat ein neues Gefecht statt- gefundcn. General Kitchener meldet aus Prätoria vom 19. Juli: Eine kleine britische Kolonne unter Major Moore wurde von überlegenen feindlichen Truppenmaffen unter Fouchs in der Nähe von Jamestown am 14. Juli den ganzen Tag angegriffen, doch ohne Erfolg. Auf britischer Seite wurden sieben Mann getödtet, drei Offi ziere und siebzehn Mann verwundet. Die Verluste des Feindes sind unbekannt. Hart rückte von Alival zur Unterstützung aus, jedoch ohne daß er verlangt wor den war. LvNdvtt, 19. Juli. Im City Liberal Club hielt Lord Rosebery heute Nachmittag eine Rede, in welcher er ausführte, der Lärm, der wegen seines letzten Briefes gemacht worden sei, beweise, daß der Brief die genaue Wahrheit bezüglich der Lage enthalte. Alle Politiker auf beiden Seiten wüßten, daß das, was er gesagt habe, nicht nur der absoluten Wahrheit, sondern auch dem ge sunden Menschenverstand entspreche. Die jüngsten Be- rathungen der liberalen Partei hätten ihn überzeugt, daß, wenn die der liberalen Partei hinsichtlich des Krieges zu geschriebenen Ansichten nicht offen zurückgewiesen würden, die liberale Partei nicht als gesunde Macht weiter be stehen könne. Seine eigene Ansicht in Betreff des Krieges gehe dahin, daß das Burenheer in das Gebiet der Kö» , nigin eingedrungen sei; deshalb werde er die Regierung, obgleich ihr Verfahren zu kritisiren sei, bei ihren Bestreb ungen, den Krieg zu einem schnellen, siegreichen Ende zu bringen, warm und mit Begeisterung unterstützen. Er wolle nichts sagen über das, was dem Kriege vorangegangen sti, oder über Jamesons Einfall. Er sei überzeugt, der Mange! an Vertrauen zur Opposition sei tens des Landes rühre nicht von ihrer inneren Politik her, sondern von ihrem Verhalten gegenüber den Ange legenheiten des Reichs. Niemals habe eine Regierung so viele Fehler gemacht wie die gegenwärtige; die Re gierung sei Schuld daran, daß innere Reformen nicht zur Durchführung gekommen seien. Hinsichtlich der Frage seiner Rückkehr in das politische Leben erklärte Rosebery, , zur Zeit müsse er allein vorgehen; er müsse allein seine Furche pflügen, aber ehe er ans Ende der Furche . gekommen sein werde, werde er vielleicht nicht mehr allein sein. Ferner wird telegraphirt: London, 19. Juli. Wie aus Middelburg (Kap kolonie) gemeldet wird, hat Lord Kitchener 34 zum Tode verurlheilte Gefangene zu lebenslänglicher Zwangsarbeit auf die Insel Bermuda begnadigt. — Aus Kronstad wird berichret, de Wet solle sich mit wenigen Anhängern in einiger Entfernung südwestlich von Reitz befinden. Kapstadt, 19, Juli. Die hiesigen Blätter er gehen sich in Klagen über die Zunahme von Verbrechen und Gewaltthätigkeiten in Kapstadt und über ungenügende Polizeimaßregeln. Die Zahl der Verbrechen werde durch Leute zweifelhaften Charakters, die aus allen Theilen der Welt nach Kapstadt kämen, noch ständig vermehrt. Antwerpen, 20. Juli. Die Veröffentlichung ver Schriftstücke und Telegramme durch das englische Kriegsamt, welche im Gepäck des Präsidenten Steijn aufgesunden wurden, verursachten in der Umgebung Krügers große Aufregung. Es lst nicht unwahrschein lich, daß Krüger, um die Hoffnung der Burendelegirten Wolmarans und Fischer zu rechtfertigen, einen Aufri f an die Mitbürger erlassen wird. Dr. Leyds, der sich seit einigen Tagen in Paris aushielt, ist in aller Eile aus Paris zurückberufen worden. Vermischtes. * Etn entlarvter Simulant. Ein Bau arbeiter, der eine Unfallrente beanspruchte, behauptete, es wü e ihm etwas ins Auge geflogen und er hätte infolge dessen auf diesem Auge das Sehvermögen eingebüß . Der Vertrauensarzt der Berufsgenossen schast konnte an dem Auge keinen Fehler entdecken, ebensowenig ein hervorragender Spezialarzt. Ein andrer Arzt stellte nun, wie die Zeitschrift „Die Be- rufsgenosfenschast" mittheilt, in ganz einfacher Weise eine'stichhaltige P obe an. Er richtete eine Brille derart her, daß Vas für das gesunde Auge bestimmte Glas undurchsichtig, das für das angeblich blinde Auge dagegen durchsichtig war. Er verschrieb nun dem Patienten noch ein Mittel zum Einreiben, schrieb ferner die Verhaltungsmaßregeln auf, und sagte ihm, er solle sie mit der Brille genau durchlesen. Das Ergebniß war überraschend, denn es zeigte sich, daß der Patient, der die listige Beschaffenheit der Brillen gläser nicht kannte, die Vorschriften gut gelesen hatte. Da war es dann mit der simulirten Blindheit und mit der Unfallrente vorbei. * 22 Grad Kälte, diesen Thermometerstand haben die Mitglieder des Königlichen Meteorologischen Instituts in Berlin Dr. Berson und Siering lei ihrer letzten Studiensahrt erreicht. Allerdings wurde dieser fester gegründeten Hause in der Mitte des Zuckergäßchens, Nr. 4, begannen ebenfalls .... V.,, abzunehmen, zu beweisen, daß sie nicht tonsurirt seien. Fas Kirchen sind geschlossen. Neueste Nachrichten. Leipzig, 19. Juli. Die Kgl. Staatsanwalt- chaft hat gegen die Direktoren und den Aufsichtsrath )er Leipziger Wollkämmerei Anklage erhoben wegen Verschleierung. Maldeuten, 17. Juli. Gestern Nachmittag entgleiste hier der Allensteiner Zug. Die Locomotive und 5 Wagen wurden zertrümmert, der Führer und Heizer getödtet. Breslau, 15. Juli. Der „Breslauer General- Anzeiger" meldet: Beim gestrigen Pferde Rennen in Scheitnig wurde die vierspännige Mail Cootch des Grafen Dohna-Mallmitz durch Auffahren eines Prellsteins um- geworfen und der Graf vom Wagen geschleudert. Er wurde bewußtlos in eine Klinik geschafft. Flensburg, 15 Juli Gestern Abend wurde ein Fuhrwerk mit Ausflügler» von einem von Kiel nach Flensburg gehenden Eisenbahnzug auf einem Wegübergang bei der Station Maasbuell überfahren. 2 Personen waren sofort todt, mehrere wurden verletzt. Mährisch-Krsna, 13. Jul,. Ein Blitz schlug in den Turnsaal der hiesigen Bürgerschule und verletzte viele Kinder, welche gerade Turnübungen abhielteu, leicht. Der Lehrer wurde schwer verletzt. Alos, 19. Juli. Bei einer Grubengas-Explo sion im Bergwerk MoliLre wurden 4 Bergarbeiter getödtet und 10 verletzt. Jaroslaw, 18. Juli. Heute Nacht überfielen 15 Räuber 6 Werst vor Moskau einen Güterzug. Das Personal wehrte im Verein mit Streckenarbeitern die Räuber ab und nahm einen fest. Die anderen entkamen im Walde. Saragossa, 19. Juli. Die hiesigen Klöster und die Mehrzahl der Kirchen sind geschlossen. Die übrigen Kirchen werden von der Polizei bewacht. Zu den Vorgängen in Saragossa wird noch telegraphisch hierher gemeldet: Als der Gouverneur die ersten Verwundeten zu Boden sinken sah, stürzte er in die Kathedrale und, zum Domkapitel gewendet, rief er: „Blut ist vergossen, unterlaßt die Prozession.' Die Geistlichen antworteten: „Vorwärts! Komme, was da wolle!" Die Lage ist noch bedenklich. Die Gendarmerie b wacht den Bischofspalast, die Kathe drale, Kirchen, Seminarien und Klöster. Ein Kavallerie- theilung machte, eS fei ihm eine Hypothek gekündigt worden. Der Fabrikbesitzer machte infolgedessen feinem Onkel den Vorschlag, ihm die 66000 Mk. auf sein Geschäft zu leihen, er wolle ebenso viel Zinsen be- genommen habe (na na!) und ebenso auch bei den Verhandlungen mit China. ES fei das keine Prah lerei, aber die Thatsache, daß in kritischen Perioden Telegramme vom Mo loschen Kurean. Dresden, 20 Juli. Gestern Abend fand im festlich geschmückten Gewerbehaussa le das Begrüßungs- sest anläßlich des 18. Bundestages des deutschen Rad- rahrer-Bundes statt. Dir. AHIHelm entbot den ersten Willkommensgruß und schloß mit einem dreifachen „Heil" auf die anwesenden Theilnehmer. Der von Georg Irr gang verfaßte Prolog wurde von Herrn Selig gesprochen Herr Ulrich brachte einen Toast auf König Albert aus Namens der städtischen Behörden sprach Stadtrath Köppen. Das von Jirgang gedichtete Bundesfestspiel — Gersdorf, 20. Juli. Die vielbehandelte Frage wegen Einführung von elektrischem Licht und Kraft für hiesigen Ort ist in der gestrigen Gemeinde- rathSsitzung endgiltig erledigt worden. Der Gemeinde- rath entschloß sich mit großer Stimmenmehrheit für die Erzgebirgische Elektricitätsgesellschast „Electra" in OelSnitz i. E. Das noch mit in Concurrenz stehende ElectricitütSwerk war bekanntlich die Allgemeine Elek- tricitätSgefellschaft in Berlin (Oberlungwitz). Somit dürste sich nun in aller Kürze unsre Gemeinde der Einführung des electrischen Lichtes und Kraft erfreuen. — Lichtenstein. Die privilegirte Schützen gesellschaft zu Lichtenstein begeht in den Tagen vom 17. bis 26. August dss. Js. dasIubiläum ihres 100jährigen Bestehens, verbunden mit Fahnenweihe. Aus Anlaß dieser Feier soll Montag, den 19. Aug., ein historischer Festzuz ausgeführt werden, welcher, den getroffenen umfänglichen Vorbereitungen zufolge, herrliche Arrangements in sich aufnehmen wird. — Chemnitz. Der Schornsteinfeger-Obermeister Löbel, welcher bekanntlich unter dem Verdacht eines Nothzuchtsverbrechens verhaftet worden ist und sich seit her in Untersuchungshaft befindet, hat am Freitag sein Mandat al Stadtverordneter und die von ihm innege habten Ehrenämter niedergelegt. Löbel wird, wenn die Voruntersuchung die Erhebung einer Anklage veranlaßt, vor das Schwurgericht kommen. — Chemnitz. Das große, gewaltige Häuser quadrat an der Planitzerstraße schließt sich mehr und mehr. Die an der Südseite der Straße entlang für die Mannschaften des 2. Bataillons des 181. Re giments bestimmten Mannschaftsgebäude, die mit ihren farbenprächtigen Fassaden imponirend und refpekthei- schend in das offene Gelände Hinausblicken nd bis auf Kleinigkeiten fertig und können wohl bald ihrer Bestimmung übergeben werden. Die an der Ost- und Westseite ausgeführten Wohnungshäuser für ver- heirathete Unteroffiziere dienen schon längere Zeit ihrem Zweck, ebenso das an der Straßenfront stehende Wacht- und Stabsgebäude. Auch die an der Planitz straße entlang stehende Jsolirungsmauer geht der Vollendung entgegen. Ebenso machte der Straßenbau an der Westseite Fortschritte. Am interessantesten gestaltet sich die Ostseite. Dort wachsen die Gebäude für die Leute des 1. Bataillons empor. sNicht lange mehr wird es dauern und die im Bau befindlichen Häuser stehen unter Dach und Fach. Sind darauf die Gebäude bezogen, dann werden die alten Well blechbaracken an der Westseite verschwinden und de> Boden, auf dem sie gestanden, wird später die Ge- bäude für das noch zu errichtende 3. Bataillon zu tragen haben. Vom Durchbruch Königstraße - Neumarkt be richtet das „Chem. Tgbl.": Das alte invalide Gebäude Ecke Zuckergäßchen und Herrenstraße ist bereits bis auf die Grundmauern niedergerissen. Von dem an der Herrenstraße anstoßenden engbrüstigen Gebäud- chen Nr. 7 ist das Dach gefallen. In dem jüngeren Tagesgeschichte GesterretchUngar«. Oesterreich und Rumänien haben eine Milüärkonven- tion abgeschlossen. Bereits ist der österreichische General stabschef Baron v. Beck in Rumänien gewesen, um die Verhandlungen zu beenden. Rumänien vermag im Kriegs fall ein Heer von etwa 250 Tausend Mann aufzustellen, und überdies je naiy der Dauer des Krieges zahlreiche Reservegliederungen. Im Falle eines Krieges mit Nuß land braucht Rumänien nicht thätlich einzugreifen. Es hat nur die Pflicht, sein Heer so aufzustellen, daß es bereit ist, zur Hälfte aus Kiew vorzustoßen, zur Hälfte in Bulgarien einzurücken. Dadurch werden starke russische Streitkräfte an der rumänischen Grenze sestgehalten, und zugleich wird Bulgarien im Schach gehalten. Pest, 16. Juli. Der Auswanderungsagent Jaso Buics, der bereits zahlreiche Familien Südungarns zur Auswanderung nach Amerika veranlaßt hat, welche dann im größten Elend zurückkehrten, wurde in der Gemeinde Gara, als er neue Auswanderer anzu- werben versuchte, auf offener Straße erschlagen. Der Besuch, den der Großfürst Michajlowitsch auch in Konstantinopel zu machen beabsicku-gt, scheint dort nicht als eine Annehmlichkeit aufgefaßt zu werden dergestalt, daß man auch in Petersburg von dieser Stimmunc Kenmniß erhalten muß. — In Mdij mißfällt die Herkunft des Großfürsten Alexander Michailovitsch wegen des ihn begleitenden Geschwaders. Es haben sich darüber allerlei Commentare gebildet; die Presse in Konstantinopel schweigt bisher die morgige Ankunft des russischen Großfürsten völlig todt, was russischerjeits eine große Mißstimmung gegen die türkische Censur- behörke erweckt. London, 18. Juli. Unterhaus. Chamberlain theilt mit, Milner kehre am 10. August nach Süd- afiika zurück. Sodann fragte Herbert Robert den UnterstaatSsekretär Cranborne, ob er nicht eine Er klärung abgeben könne über die Schwierigkeiten, die dazu geführt haben, daß die Regelung der chinesischen EntschädigungSsrage auf einen tobten Punkt gelangt sei u d ob das indische Kavallerieregiment, das Tien tsin verlassen sollte, den Gegenbefehl erhalten habe. Cranborne entgegne», die Schwierig! iten, die sich er- hoben Häven, ständen in Beziehung zu der Auswahl der Einnahmen, die für den Dunst der für die Ent- schädigungszahlung auszugcbenden Bonds bestimmt seien. Die Verhandlungen seien noch immer im Fort gang; schließlich erklärte Redner, die Abfahrt den in dischen Regiments sei richt verschoben worden. Amerika. Räuberische Ueberfälle auf Eisen bahnzüge. Aus New-Dor! kommen noch einige Einzelheiten über die schon telegraphisch gemeldete Plünderung eines Expreßzuges in Montana. Der Eilzug der Great North» , n trug 250 Passagiere, als zwischen Malta und Wagner unter dem Sitz des Zug führers ein blinder Passagier hervorkroch, der ein Ge wehr auf den Beamten anschlagend ebenso bestimmt wie höflich forderte: „Bitte, weifen Sie Personal und Mitreisende an, sich ivhig zu verhalten." Im gleichen Augenblick war ober auch vorn neben dem Ohr des Jie betrug 1876 13728 --- 3,2 auf 10000 Ein-i Finanzinstituts ahnte, erhielt er von feinem Neffen, wohner, 1887 15824 — 3,3, 1898 24725 — 4,4t einem Fabrikbesitzer, einen Brief, in dem dieser Mit- 1900 -- 5,1. WMWMV " ' ' ' Locomotivführers eine Gewehrmündung aufgetaucht. 1 ^ . . . . . Die Locomotive hielt, und zwei weitere Räuber stellte, Unterstaatssekretär des Auswärtig n Cranborne erwi sich ein. Einer nahm seitlich des Zuges Ausstellung vert, daß trotz des Burenk-ieges England in allen
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