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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 07.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190107073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010707
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-07
- Tag 1901-07-07
-
Monat
1901-07
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 07.07.1901
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Junge, die die StaatSkrippe umdröngen, denkt und Verglei- irequentirt, daß die Perfonenzüge vielfach 2 Maschinen führen müssen, Da» Ziel für die meisten der Mit- fahrenden bildet das Muldenthal mit seinen land- chungen anstellt, Brieg, 2. Juli. Gestern Abend ging der iFleischerges-Üe Kraßler eine Weite ein, in der er sich verbot, von der Oderbrücke in die Oder zu springen. nur dieses Mädchen »rar seiner würdig. Die beiden (Schluß folgt.) !" ' der Erwählte war. Nur er — das war meine Und damit hatte das edle Mädchen recht. DerlUeberzeugung — war diese- Mädchens würdig, und zum über und von und 18,20 M., nach Budapest und 29,20 M. in III. Kl., von nach Wien in II. Kl. 23,60 12,60 M., nach Budapest und in III. Kl. 23 60 M. Braunschweig und Ma a. d. E. Arbeiter von der daher ist ihre Raublust jetzt besonders groß Ein auf Domäne Borfchütz bei Mühlberc beschäftigter 17 Jahre alter russisch-polnischer stürzte vorgestern beim Einfahren von Heu Deichsel des Wagens herab; ein Vorderrad 75 Mk. für Kühe (Gutsbesitzer Luckner-Grün bei Lengenfeld) und zwei Anerkennungen an Wild-Hart- mannsgrün und an Rittergut Ritzengrün. Die Vogt länder Rinder standen einer Konkurrenz von 57 Ein- zelthieren von Mitgliedern großer und viel älterer Zuchtvereinigungen gegenüber und als Sammlung hatte sie sieben Mitkonkurrenten mit je zwölf Stück Vieh. Und doch, wie unsicher ist Mcnschenurtheil Menschenblick! Ein Abgrund sollte sich aufthun unerhörter Tiefe, der sie alle verschlang, sie alle „Aber so rede doch, Ernst! Warum soll alles aus sein?" Stammelnd, in abgebrochenen Sätzen, die zu weilen mit lautem Stöhnen untermischt waren, erfuhr ich endlich von ihm das folgende: Er war heute zu feinem Regimentskommandeur, dem Grafen L., beschieden worden, und dieser hatte ihm die Mittheilung gemacht, es habe sich durch zuverlässige Recherchen herausge stellt daß Herr Howe vor etwa fünfundzwanzig Jahren, bevor er von Deutschland nach Amerika ging, wegen einer Unterschlagung mit Gefängniß bestraft worden sei. Die Konsequenzen — so hatte der Regimentskom mandeur geschlossen — werde Ernst selbst zu ziehen wissen. Wie ein Besinnungsloser war Ernst zu Herrn Howe gestürzt und hatte Aufklärung gefordert. In der ruhigen, stillen Weise, die dem Manne stets eigen war, hatte ihm dieser ohne alles Zaudern erklärt, daß die Sache ihre Richtigkeit habe. In jugendlichem Leicht sinn habe er damals einen ihm anverlrauten Geld beutel unterschlagen. Nach Verbüßung seiner Strafe sei er, um ein neues Leben zu beginnen, nach Ame rika gegangen: dort sei eS ihm gegliM, nnd schon iald habe er den unterschlagenen Betrag zurückerstatten önnen. 51,20 M. in II. Kl. Dresden Hauptbf. M. und in III. Kl. in II. Kl. 43,30 M. In Halle a. S., gdeburg, fowie in — Zwickau, 4. Juli. Ihre Majestät die Kö- nigin hat dem Frauenverein in Mülsen St. Niclas 100 M^rk Beihilfe für seine Humanitären Bestrebungen ge währt. — Stenn bei Zwickau, 1. Juli. Eine wackere That hat ein 10 Jahre alter Knabe hier ausgeführt, indem er ein in eine Jauchengrube gefallenes Kind »herzt erfaßte und, indem er sich selbst an einem Brette anklammerte, so lange festhielt, bis auf sein Kufen Erwachsene zu Hilfe kamen. Er war der Lebensretter des kleineren Kindes. — Hainichen. Das hier im November vor. Js. eröffnete Technikum für Maschinen- und Elektro- < technik wird in diesem Semester von 154 Schülern i besucht. Im verflossenen Semester betrug die Schüler zahl 88, so daß eine Jahresfrequenz von 242 Tech nikern im ersten Schuljahre zu verzeichnen ist; ein Zeichen, daß die junge Anstalt bereits einen guten kuf erlangt hat, welches wohl der energischen, streb- amen und tüchtigen Leitung und den vortrefflichen Lehrkräften zu verdanken ist. Außerdem verfügt die Anstalt über fehr reichhaltige Lehrmittelfammlungen an Modellen, Apparaten u. s. w. DaS elektrotechnische und das mafchiuentechnifche Laboratorium sind lehr reichhaltig ausgestattet mit vorzüglichen Apparaten und diese werden von Semester zu Semester durch Neuan schaffungen vermehrt. An der Anstalt unterrichten jetzt 12 Lehrer, ein Beweis dafür, daß alle lehrplan mäßigen Unterrichtsstunden ordnungsmäßig und gut besetzt sind, so daß jeder junge Mann sein Zick voll — Sonderzüge nach Wien. Wie im ver- oangenen Jahre, wird die Staatsbahnverwaltung am Sonntag, den 14. Juli und Donnerstag, den 15. August dieses Jahres wieder je einen Sonderzug zu bedeutend ermäßigten Preisen von Leipzig und Dresden nach Wien über Tet- scheu mit Anschluß nach Budapest in Verkehr setzen. Die Abfahrt erfolgt von Leipzig, Dresd. Bf. Nachm. 3 Uhr 5 Min., von Dresden Hauptbf. 5 Uhr 36 Min. und die Ankunft in Wien (Nordwestbahnhof) anderen Tags früh 7 Uhr 33 Min. Die Weitersahrt von Wien nach Budapest hat mit fahrplanmäßigen Zügen zu geschehen. Die Fahrkarten erhalten eine 45tägige Giltigkeitsdauer und kosten von Leipzig nach Wien in II. Kl. 31,50 M. und in III. Kl. sächsischen Dorfe Hagenest ereignet. Die 26 jährige oerheirathete Tochter des neuangestellten Lehrers, Herrn Schenk bereitete im Oberstock des Schulgebäudes Bohn- wachs unter Benutzung eines Spiritusapparates, wobei die Flammen überschlugen und die Masse i» Brand setzten. Dabei gerieth die Kleidung der Frau in Brand, der sich beim Heruntereilen in den Hof noch mehr entfachte. Die Frau hat schreckliche Brandwunden davongetragen und ist besonders das Gesicht stark ver brannt. Ebenso haben ihre Eltern bei Unterdrückung der Flammen Brandwunden davongetragen. — Hirschberg a. S. Von einem schweren Brandunglück ist der Gutsbesitzer Müller im benach barten Frössen heimgesucht morden. Ihm ist in der Nacht zum Montag hq§ gesummte Anwesen niederae- branni, und zwar griff das Feuer so schnell um sich, daß die Bewohner des Gutes nur das nackte Leben retten konnten. Vom Viehbestand sind zwei Pferde, drei Schweine und das gesammte Federvieh mit ver- brannt. Nachts in der elften Stunde kam die Wette zum Äustrag. Kraßler wagte den Sprung, kam aber aus Ich brauche gewiß nicht zu sagen, wie aufrichtig, wie von ganzem Herzen ich mich freute, daß Ernst Vöglein ihren Schutz angedeihen lassen, und daS Ge setz bestraft diejenigen, die gegen sie freveln." In folge des in Spanien allgemein herrschenden Mangels an sozialer Ordnung ist dieses Gesetz em todter beste Theil unseres Lebes ist der, den wir anderen gewidmet haben — das ist Sonne, das übrige ist Schatten. Es hatte natürlich nicht auSbleiben können, daß die reiche Erbin, das ebenso hochsinnige, wie außerge wöhnlich scböne Mädchen, dessen Vater allezeit ein offenes gastfreies Haus hielt, viel umworben, daß ihr sogar von einzelnen Seiten, wie man zu sagen pflegt, auf Tod und Leben die Cour geschnitten wurde. Aber sie hatte sich niemandem geneigt, die Allzukühnen durch einen ernsten Blick, durch ein wie zufällig hin geworfenes Wort in ihre Schranken zurückgewiesen und den anderen den Mut genommen, ihr irgendwie näher zu treten. „Unnahbar!" hieß es in den Kreisen der Ge sellschaft von ihr. Nun aber war es doch geschehen, das große Er- eigniß: die Namen Ernst Brück und Harriet Howe wurden in einem Atemzug genannt. Und eines Tages flatterte in meine Wohnung ein eleganter Elfenbein-, karton mit zierlichen Buchstaben, die so zu lesen waren: Harriet Howe Ernst Brück Verlobte. schaftlichen Vorzügen. —- Lucka, 29. Juni. Ein beklagenswerthe." Unglücksfall hat sich gestern in dem benachbarten — Die Schlußrechnung über den Bau der Her- zoq-Ernst-Kaserne in Altenburg lag jetzt dem dortigen Stadtverordneten-Kollegium zur Genehmigung vor. Die Gesammtsumme der Baukosten betrug 722 382 Mk. Darunter befand sich ein Posten für Bauführung von 32 000 Mk. Da dieser Betrag dem Kollegium zu hoch erschien, wurde der Posten näher angesehen und man fand, daß an den Stadtbaumeister, da der Bau zwar hart an der Stadtgrenze, aber doch auf Landflur aufgeführt war, für die Dauer des Baues 6600 Mk. Diäten ausgezahlt worden waren. Einen Antrag auf Nichtgenehmigung dieser Summe lehnte zwar das Kollegium mi* 19 gegen 14 Stimmen ab, doch billigte man das Verfahren nicht. Eine Volksversammlung, in der über diese Angelegenheit gesprochen werden sollte, wurde nach kurzer Zeit vom angängig ist. Es verbleiben noch etwa 250 Streikende. Die Kapitulation der übrigen Fabrikanten dürfte nur eine Frage der Zeit sein. — Aus dem Vogtlande wird über die dies jährigen Ernteaussichten geschrieben: Die Spätfröste haben den Feld-, Wiesen- und Waldfrüchten ganz er- jeblichen Schaden zugefügt. Denn während dort, wo ras schwere Hagelwetter vom 2. Juni nicht auftrat, )as Winterkorn dicht und reichen Körnerertrag ver- jeißend ansteht, weisen die Gersten- und Haferfelder, die Kleeschläge und Kartoffeläcker bedeutende Lücken auf, in denen sich massenhaftes Unkraut breit macht. Die Kartoffeln dürsten bei weitem nicht die reichliche Ernte und die vorzügliche Frucht des letzten JahreS liefern; die vogtländischen Landwirthe sind von dem vorwiegenden Anbau der Sorte donum neuerdings abgekommen und bevorzugen, den Wünschen der städtischen Consumenten entsprechend, jetzt die Sorten „Reichskanzler" und die altbewährte sächsische Zwiebelkartoffel. — Aus dem Vogtlande. Einen recht er- freulichen Erfolg erzielte der Vogtländer Herdbuch- verein mit der Zucht des rothbraunen Vogtländer Viehsch'ages bei der Ausstellung der deutfchen Land- wirthschaft in Halle. Auf die vorgeführten acht Stück Rinder fielen nicht weniger als drei Preise und zwei Anerkennungen, und zwar ein Sammlungspreis von 75 M., ein zweiter von 100 M. für Bullen (Gutsbesitzer Wild-Hartmannsgrün bei Treuen), ein 3. Preis von ging ihm über den Kopf, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. — (Bohrversuche auf Braunkohlen.) Die seit längerer Zeit in der Flur Gaulis bei Rötha, sowie in der Flur Oelzschau gemachten Bohrversuche auf Braunkohlen haben gute Resultate ergeben. Die Kohlenflötze auf ersterer Flur haben eine Mächtigkeit bis zu 18 Metern, während die 15 Acker enthaltende Oelzschauer Flur eine Kohlenmächtigkeit von durch schnittlich 12 Metern aufweist. Das bisher gewonnene Produkt ist von vorzüglicher Heizkrast. — Dresden, 28. Juni Nach den vorgenomme nen ärztlichen Untersuchungen der Dresdner Elementar - schüler ist fesigestellt worden, daß die Hallte der Kinder als anormal bezeichnet werden muß. Dieser sehr un- qünstige Gesundheitszustand der Schüler hat die Dresdner Lehrerschaft veranlaßt, zu beantragen, daß die erste schul ärztliche Untersuchung des körperlichen Zustandes kurz nach Ostern und allgemein nach einheitlichen Gesichts punkten vorqenommen spipd, Das Schulamt soll gebeten werden, zu veranlassen, daß oie Ulll^suchpng sämmtlicher Elementarschüler kür das laufende Jahr noch geschaht- damit eine eingehende Statistik zum Besten der Schul- gesundheitspflege aufgestellt werden kann. Die mit chro nischen Krankheiten behafteten Kinder sind im Sommer halbjahre so lange als nölhig zum Gebrauche einer Kur zu beurlauben. Die Errichtung von Nachhilseklaffen kür jede größere Schulgrvppe ist ein dringendes Bedürfniß Zur Förderung des gesundheitlichen Zustandes unserer Kinder empfiehlt sich Errichtung von Schulbädern. — In Grünbach bei Falkenstein wird das vom Militärfiskus angekauste alte Schulhaus, sowie ein in der Nähe befindliches Gebäude zu dem für das 1.9 Armee- corps in Aussicht genommenen Militär-Genesungsheim her gerichtet. Im westlichen Theile wird noch ein größeres Gebäude errichtet. Die Gebäude sollen noch im Laufe dieses Jahres in Benutzung genommen werden. Sie l-egen in geschützter Lage, nach Norden, Osten und Süden aon Nadelwald umrahmt. — Cunewalde, 3. Juli. Zu der Einigung, die zwischen den st l eitenden Webern und dem Fabrikbesitzer Kala ach in Köblitz zustande gekommen ist, wird noch gemeldet, daß nicht nur die 10proz. Lohnrcduktion auf 5 Prozent gemildert, sondern auch das Normalstückmaß von fast 56 Meter auf 50 bis 52'/z Meter verkürzt worden ist. Durch diese Ver- kürzung werden auch die restierenden fünf Prozent der Lohnreduktion so gut wie beseitigt. Um Weih nachten will das Schiedsgericht nochmals zusammen kommen, um zu sehen, ob eine weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf Grund der Geschäftslage Vermischtes. * Vogelmord und Heuschreckenplage in Spanien. Die spanische Presse klagt jetzt wieder sehr viel über die Heuschreckenplage, die in verschiedenen Theilen der Halbinsel in erschreckendem ihr Glück! Eines Tages, zu später Abendstunde, kam Ernst zu mir, und ein tödtlicher Schreck fuhr mir durch die Glieder, da ich ihn sah. Todtenbleich sah er aus, wirr hing ihm das Haar um die Stirn, und wdtmüde ließ er sich, ohne ein Wort zu sagen, in einen Sessel fallen. „Um Gotteswillen, Ernst," brachte ich endlich über die Lippen, „was ist geschehen?" Er stöhnte wie ein Schwerkranker. Sanft legte ich ihm die Hand auf die Schulter. „Sprich, Ernst, mach Dir daS Herz leicht! ES muß Furchtbares sein, waS Dich so erschüttert, armer Freund!" „Ja, es ist Furchtbares!" stammelte er. „ES ist alles zu Ende " „Was, um Gotteswillen, WaS?" „DaS Glück, die Ruhe, der Frieden — ach! Werner, der Dichter hat recht: Uns alle hat es belogen, Uns alle hat es betrogen, Das sonnige Märchen vom Glück! (Tabernas, BodegoneS u. s. w.). In einem jeden weroen täglich fünf Dutzend gebratene Vögel (Lerchen, Rothkelchen, Distelfinke u. s. w.) verspeist, so daß der tägliche Verbrauch dort, abgesehen von den auf den Märkten verkauften Vögeln auf ungefähr 25000 Dutzend bezw. 300000 Stück steigt. Aehnliche Ver hältnisse walten in den übrigen Städten des Landes ob. Besonders im Winter sieht man allenthalben an den Schaufenstern der Wirthshäuser ungeheure, hochausgethürmte Schüsseln mit gebratenen Bögeln. Vor einigen Jahren nahmen die Cortes ein Gesetz an, um den Vogelmorden ein Ende zu setzen. Art. 2 dieses Gesetzes lautet wie folgt: An den Thüren sämmtlicher Gemeindehäuser soll ein Ruf folgenden Inhalts angeschlagen werden: „Alle Menschen, die aus Bildung Anspruch erheben, haben die Pflicht, das Leben der Bögel zu beschützen und deren Ver mehrung und Ausbreitung zu fördern. Wenn die Landleute dies beherzigen, werden sie bald die Wahr- nehmung machen, daß Unkraut und Ungeziefer auf ihren Feldern abnehmen. Das Gesetz verbietet, die Vögel zu tödten, und belegt mit Geldbußen solche, d;e es nicht beobachten." In sämmtlichen Schulen des Reiches wird folgende Inschrift angeschlagen „Kinder! Thut den Vöglein nichts zu Leid, zerstört die Nester nicht. Gott belohnt die Kinder, die den und ganz erreichen kann. Aussührliche Programme, sowie jede weitere Auskunft erhält man kostenfrei durck die Direktion. — In der Nacht zum Donnerstag hat ein Mar der im Hühnerstall eines Gutshofes in Striegnit bei Lommatzsch schrecklich unter dem Geflügelstand auf geräumt. 24 junge Hühner Hal er getödtet, 7 Stück wurden noch im Stalle vorgefunden, die anderen hatte der Räuber fortgeschleppt. Die Marder haben jetzt den Fluchen nicht mehr heraus. Kraßler, der dieses Wagniß wiederholt ausgeführt hat, war ein gewandter Schwimmer. Noch am Sonnabend holte er den in einem tiefen Wasserloche ertrunkenen Schulknaben Piterrek aus der Tiefe. ES wird vermuthet, daß er einem Schlaganfalle zum Opfer gefallen ist. Seine Leiche ist noch nicht gefunden. * Berlin, 3. Juli. Die Suche nach Wohnungen für den 1. Oktober hat begonnen. Bereits jetzt kann mit Bestimmtheit gesagt werden, daß im Herbst der Mangel au kleinen Wohnungen sich noch viel fühl- barer machen wird, als es im Vorjahre der Fall war. Diesmal leidet der gesammte Osten, namentlich aber der Nordosten, unter der WohnungSnoth. DieMiethen für kleine Wohnungen, selbst für solche unter Dächern der Hinterhäuser oder in Kellerlöchern, sind unglaub lich gesteigert worden, theilweise um mehr als HO Proz. Jnfll^ der Woh7.'-^muy hat sich in Berlin eiü neues Gewerbe, das dec Wohnungsvermittler, gebildet. Die Vermittler rekrutiren sich zumeist aus dem Stande der Portiers und Hausverwalter. * In einem sehr umfangreichen Prozeß zu Mannheim wegen Verbrechen gegen das keimende Leben wurden elf Angeklagte, darunter die Gattin des Inhabers einer ersten Juwelierfirma, zu 3 Monaten bis einem Jahre Gefängniß verurtheilt. Diese Effekten trugen viel zu ihrer Schönheit bei und werden wahrscheinlich, mehr als irgend etwa« anderes, dazu beitragen, sie populär zu machen. Man muß zugeben, daß die altmodischen weißen Strümpfe zu Großmutters Zeiten, glatt und nüchtern wie sie waren, nicht gerade Schönheitsartikel genannt werden konnten, selbst wenn sie ein Bein von vollkommener Symmetrie umschlossen. Die Strümpfe des neuen Jahrhunderts indeß haben wenig Aehnlichkeit mit denen des ver gangenen. Immerhin wird der weiße lace openvork- Strumpf nie vom allgemeinen Handel ausgenommen werden. Denn wer ihn trägt, hat zuviel Extra-Auf- wand für Wäsche. ES ist etwas für exclusive Kreise, und selbst hier dürste der weiße Strumpf nur eine vorübergehende Laune darstellen. des Hcrra L" überwiesen wurden. Und cr vcrmicd auch ganz besonders jene wunderliche private Wohl- thäterei, die da irgend einem Bittenden emen B.trag gewährt, ohne sich dann jemals wieder um ihn zu bekümmern — ein Verfahren, daS die Rot nicht lindert, sondern sie nur für Stunden und Tage sozusagen außer Thätigkeit jetzt. Wenn Herr Howe einem Bittenden, der sich unmittelbar an ihn wandte, hals, jo half er auch gründlich, sodaß die Noth wirklich behoben wurde Mancher kleine Handwerker konnte davon erzählen, w.-r ihm in drückenden Lagen regelmäßig leine Rechnungen bezahlt hatte, bis wieder bessere Tage gekommen waren; mancher heute zufriedene und glückliche Inhaber eines KaufmanuSladenS wußte, wer. ihm zur Einrichtung das Kapital gegeben, und mancher arme Schreiberlein konnte ein Lied davon singen, woher in der Krankheit der Familie die blanken Goldfüchfc, die freundlichen Scheine gekommen waren, welche die Diakonisse, die von jemand anders zur Pflege geschickt war, dem Familienvater stillschweigend in die Hand drückte. Und wie der Vater war, so war auch die Tochter. Keine Wohnung war ihr zu ärmllch, kein Krankenlager zu schmutzig, keine Kiuderschaar zu verwahrlost — sie grcff periönlich ein mit der ganzen resoluten Herz- hastigkeit der Amerikanerin. Und sie ließ sich darin richt stören durch daS Lippenschürzen und Augen zwinkern vornehmer Damen. „Wenn ich nicht sorgen und helfen kann," hatte sie gesagt, „io möchte ich nicht 'eben!" Umfang aufgetreten ist. Die Provinzen Malaga Badajoz und Ciudad Real sollen förmlich verheert werden. An manchen Stellen haben die gefräßigen Insekten nicht nur die Kornernte mit Stumps und Stiel vertilgt, sondern sogar Wälder und Weinberge kahlgenagt. Anderwärts wieder ist eS vorgekommen, daß die Heuschreckenschwärme einige Kilometer lang sich auf den Bahndämmen niederließen und die Züge zum Stehen brachten. Es wird nun viel hin und her erörtert, welche Mittel anzuwenden seien, um der Plage wirksam zu begegnen. Da werden alle mög- lichen Vorschläge gemacht, aber auf den einfachsten von allen, auf einen dauernd und nachhaltig durch geführten Vogelschutz, verfällt niemand. DaS Ab- morden der Bögel wird in Spanien, gerade so wie in Italien, Aegypten und anderen südlichen Ländern, als etwas ganz Selbstverständliches, ja geradezu als ein Naturgebot angesehen. Die Folge davon ist die stets wiederkehrende Heuschreckenplage, die jedes Jahr fühlbarer wird, je mehr die Vögel verschwinden. Um einen Begriff zu geben von dem Umfange, den der Massenmord der Vögel dort angenommen hat, genügt folgende Berechnung, die der „Franks. Ztg." aus Madrid zugeht: In der Hauptstadt giebt eS, einer neueren Erhebung zufolge, rund 5000 Wirthshäufer paßten zusammen wie der Nachtigallenschlag Maiabend, und alle guten Genien schienen mir dieser Verlobung zu schweben. Chemnitz, Pirna und Schandau werden ebenfalls Sonderzugkarten ausgegeben. Außerdem, werden in Bremen, Hannover, Halber stadt und Stendal, sowie auf allen fächsifchen Stationen Anschluß Rückfahrkarten zu ermäßigten Prei sen nach Leipzig oder Dresden Hauptbf. verabfolgt. Alles Nähere hierüber, sowie über die sonstigen Be stimmungen ist aus der jetzt erschienenen Uebersicht zu ersehen, welche auf Verlangen bei den größeren fächsifchen Stationen, sowie bei den Ausgabestellen für zusammenstellbareFahrscheinhefte in Leipzig, in Dresden- Ältst. und in Chemnitz, Albertstraße 4, unentgeltlich abgegeben wird. Brieflichen Bestellungen sind zur Frankirung 3 Pfg. Marke beizul>gen. — üeber die Arbeiters» rsorge im Deut schen Reiche und im Auslande entnehmen wir dem „Dresd. Journal" folgende Ausführungen: In Frankreich liegt der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Invaliden- und Altersversicherung der Arbeiter, der Deputirtenkammer vor. Es ist von nicht ge ringem Interesse, daß die dortige Regierung unter thatkrästiger Antheilnahme des sozialdemokratischen Ministers Millerand sich bei dieser Vorlage so eng wie möglich an das deutsche Vorbild angelehnt hat. Noch beachtenswerther aber ist es, daß diese demokra tische Regierung das deutsche Vorbild insofern ganz erheblich abschwächt, als sie die Dienstboten und die fremdländischen Arbeiter von der Wohltbat Ver sicherung auSnimmt, auf dies- Ame also die Ideale demokratischer Gleichheit und sozialdemokratischer Jn- iernationalität oder Volksverbrüderung gleichmäßig verleugn.t. Ferner hat das deutsche Vorbild noch in sofern eine Abschwächung erfahren, als die Jnvaliden- und Altersversicherung in Frankreich nicht durchweg obligatorisch sein soll, sondern daß man auch unter gewissen Umständen Privatversicherungen zulassen will. Dagegen sind die Lasten, die der französische Entwu f den Arbeitgebern und Arbeitern auferlegt, ganz erheb lich höhere als diejenigen, die bei uns zu tragen sind. Während nämlich in Deutschland vom Arbeitgeber und Arbeiter je 3 M. 29 Pf. im Jahre als Mindest maß und je 8 M. 46 Pf.' als Höchstmaß zu zahlen sind, beträgt nach dem französischen Entwürfe die ent sprechende Summe je 12 M. oezw. 36 M., also fast das Vierfache; dafür soll allerdings die Altersrente um 5 Jahre früher als bei unS, dämlich schon vom 65. Jahre ab, gezahlt werden. Ob der Gesetzentwurf Annahme finden wird, steht dahin; es macht sich be reits eine starke Bewegung gegen die angeblich uner schwingliche Belastung des Erwerbslebens bemerkbar, und es ist zu fürchten, daß das ablehnende Beispiel Englands und der Schweiz üblen Einfluß ausüben werde. Jedenfalls hat die deutsche Arbeiterschaft zu der Beobachtung sehr gute Gelegenheit, daß Staat und Gesellschaft in Deutschland noch immer für ihre In teressen und für die Besserung ihrer Lage am besten und bereitwilligsten sorgen. 1897 zurück. . , - — Die neueröffnete Bahnlinie Altenburg - knhh und die Gefräßigkeit der Heuschrecken flöht chr Langenleuba wird von Altenburg aus so stark kein Bedenken ein, wenn sie an die Eßlust derjenigen, aufsichtführenden Polizei-Inspektor ausgelöst. — Die an sozialer Ordnung ist dieses Gesetz em romer Veruntreuungen des in Haft befindlichen Leihhaus-!Buchstabe geblieben, wie eben alle Gesetze. Da Verwalters beziffern sich nach neuester Untersuchung könnte nur der Klerus durch fleißiges Predigen einen auf 5400 Mk. Die Unterschlagungen reichen bis Wandel schaffen Aber dafür fehlt ihm daS Ver- - 'ständnlß. Der Vogelmord laßt auch die Regierung
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