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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190103294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010329
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-03
- Tag 1901-03-29
-
Monat
1901-03
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.03.1901
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über verpfändete Betten, Kleidungsstücke und scheine Wäsche. Die Mennicke wohnte in Pieschen einige Zeit bei der Familie Knoblau und erhielt auch von dieser das M ver- zum ^Nachdruck verboten.) K8. Fottjrpung. (Fcrs-tzung folg,.) die tige tete Auf eine und stun heur lvay findl versi am brin- Die ES l ur ge S Di de- rec soll der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften einverleibt werden. M pr< G, un werden, da RechtSurkunden einzusehen und schiedene Behörden zu befragen sind. de M de ra wi rü U< üb w, wi gei we schi mr B bez Kle der l demo wö.t, des sah uni der wei lich feri ans ker! Hei den trui pr R sic lei Ei be Bi Ti Q sch in no Psi Al da mi na Be W zu li^ Be de- all un mc Hai ur! au Hal der hö! Pl Pc tat Ei me br. wc M »pd daß e» selbst zur Deckung der amerikanischen Kosten eine Summe von 25 Millionen Dollar-, als» ni K b< la in d« h« m L. eil ko G betheiligten Macht thunlichst bald über die gemeinsam aufzustellenden Vorschläge eine Verständigung zu er zielen. Die deutschen Kosten berechnen sich, wie aus den ReichslagSverhandlungen bekannt geworden ist, auf rund 470 Millionen Mark. Diese Höhe erklärt sich , aus der besonderen Machtentfaltung, zu der Deutsch- j land durch die Ermordung seines Gesandten gezwungen wurde, und es ist ein durchaus berechtigtes Ansinnen, daß von China weitgehende Anstrengungen gemacht werden, um diese Posten in ihrer vollen Höhe zu er- setzen. Die „Kreuz. Ztg." erklärt: In Washington hat man den Entschädigungsanspruch der Bereinig en Staaten aus 25 Millionen Dollars, also rund auf i 100 Millionen Mark festgestellt. Dieser Anspruch er scheint unverhältnißmäßig hoch, wenn man sich ver» gegenwärtigt, daß die nordamerikanische Republik nur 1600 Mann entsandte, das Deutsche Reich dagegen annähernd 25000 Mann. Wollte das Deutsche Reich mit dem gleichen Maße messen, so würde eS allein einen Entschädigungsanspruch in mehr als zehnfacher Höhe, also von mehr als 1 Milliarde Mark erheben können. Die Nachrichten, die über den Stand der diplo matischen Verhandlungen in Betreff d.s Mandschurn- AbkommenS in die Oeffentlichkeit dringen, geben kein klarer Bild der Situation. Die Meldungen bewegen sich zu sehr in Widersprüchen, und wenn er gestern hieß, die Unterzeichnung des Abkommens durch China stehe unmittelbar bevor, so wird heute berichtet, China weigere sich, diesen Schritt zu thun. Da- Telegramm lautet: Peking, 26. März. Vom Hose in Singanfu aus ist durch Liunkunyi an den Vicekönig von Nan king ein kaiserlicher Erlaß ergangen, in dem angeord- uet wird, daß da- Mandschurei-Abkommen am 26. d. M., dem von Rußland festgesetzten Tage, nicht unter- zeichnet werden soll. Der Erlaß ist telegraphisch den verschiedenen Regierungen bekannt gegeben worden. Der russisch-englische Zwischenfall in Tientsin ist zwar durch die friedlichen Erklärungen der Kabinette von Petersburg und London seine- gefährlichen Charakter- entkleidet worden; seine cndgiltige Lösung ist indessen erst nach längerer Zeit zu erwarten. Nach einer Mittheilung des Reuterschen Bureaus beschränk sich das Vorgehen deS Feldmarschalls Grafen Walder- fee hinsichtlich des strittigen Landes in Tientsin aus die militärische Seite der Angelegenheit. Nachdem die militärischen Wachen von beiden Seiten zurückgezogen sind, wird die Rechtsfrage von den zuständischen Be- Hörden geprüft werden. Die Funktionen deS Grafen Waldersee ersticken sich auf diese Frage nicht. Eine endgiltige Entscheidung dürste vorläufig nicht getroffen JA Reiche »es Coafuzius. No:: an nach chinesischen Quellen von Viger Ten- Costa beauftragt mit der Führung der 2. Cavallerie-Brigade Nr. 24, mit der Führung der 3. Cavallerie-Brigade Nr. 32, Oberst Freiherr Oppen v. Huldenberg, Com- mandeur deS Garde-Reiter-Regiment-, mit der Führ ung der 2. Cavallerie-Brigade Rr. 24 beauftragt, Oberst v. Criegern, Commandeur de- 6. Jnf.-RegtS. Nr. 105 „König Wilhelm II. Württemberg-, mit der bisherigen Uniform zu den Offizieren von der Armee mit dem Wohnsitze in Leipzig versetzt. Generalleutnant Freiherr von Hausen, Commandeur der 4. Division Nr. 40, und Generalmajor Freiherr von Friesen, Commandeur der 3. Infanterie-Brigade Nr. 47, wur den zur Disposition gestellt. — Die Zulässigkeit der Versendung mehrerer Packele mi: einer Packetadresse (Begleitadrefse) wird für die Zeit vom 31. März bis mit 7. April und vom IS. bis mit 26 Mai (Ostern und Pfingsten) laufenden Jahre« im gesammten inneren deutschen Verkehr aufgehoben. — Am 26. März hat auf den Stationen der Essen. Der Angeklagte wußte, daß die Mennicke jährlich 800 Ml Pension bezog, sowie den erwähnten Schuld schein und das Quiltungsbuch des Spar- und Vorschuß- Vereins immer in einer Netztasche bei sich führte. Als die Mennicke in das Haus Moltkestraße Nr. 41 zog, hat ihr die verehelichte Knoblau geholfen Am 18. Juli v. I. war der Angeklagte Knoblau in die Wohnung der Mennicke bestellt, um einige Schränke zu öffnen und Geld in Empfang zu nehmen, das sie der verehel. Knoblau für Essen noch schuldete Der Angeklagte behauptete, er habe die Schränke geöffnet, dann von der Mennicke einen Fünfmarkschein erhalten und sei darauf nach Hauke ge gangen. Am 22. Juli bemerkten die Inhaber ver unter der Mennickeschen Wohnung gelegenen Räumlichkeiten Blutspuren, die von oben aus der Decke heraustraten. Die sofort benachrichtigte Polizei öffnete die verschloßene Thüre Ein schrecklicher Anblick bot sich ihnen dar, die Mennicke, in bereits stark verwestem Zustande, hing in zu fangen und nach Taijunfu in das Damen des BicekönigS zum Gericht zu bringen. DaS war ein großes Glück für Davison und GuihauS, daß sie als chinesische Kaufleute verkleidet reisten und deshalb von den Boxern nicht belästigt wurden. Freilich kochte eS im Herzen der Ingenieure oft vor Zorn und Wuth, wenn sie von Ferne sahen, wie die Boxer in den von sChinesenchristen bewohnten Häusern plünderten und sengten unü die wegen ihres Glauben« Verfolgten mißhandelten, ja ost auch todt- schlugen, denn helfend dazwischentreten konnten die Ingenieure mit ihren Dienern nicht, denn diese Ein mischung wäre der wüthenden und bis an die Zähne bewaffneten Rotte gegenüber gleichbedeutend mit so fortigem Kampfe auf Leben «ad Tod gewesen, der unbedingt mit dem Untergange der kleinen Karawane geendigt haben würde, da auf allen Seiten immer neue Boxerbanden austauchten. Traurig und angstvoll war auch stets das Nacht quartier für die Reisenden in den unruhigen chinsischen Oitschasten oder in ihrem Zelten unter freiem Himmel. Von d-n Unbilden deS KlmaS hatten sie glücklicher Weise jetzt wenig zu leiden, trotzdem sic wieder nord wärts zogen, denn eS waren nun wieder m-hrere Wochen verflossen und überall heiße- Frühjahrswetter, ja übermäßig schnell tropischer Sommer eingetreten. Da die Reisenden schon von Ferne den Boxerbanden und den Dörfern mit brennenden Christenhäusern aus- wichen, so kamen sie endlich auch in eine ruhigere Gegend und fanden dort in einer kleinen Stadt einen amerikanischen Missionar Namens Jefferson, der sich nicht nur bei seiner kleinen Christengemeinde, sondern auch bei vielen Bewohnern des OrteS großer Verehrung und Liebe erfreute. Diese auffällige Erscheinung, daß ein fremder, sonst bei den fanatischen und dünkelhaften Chinesen verhaster Missionar nun auch einmal fist allgemein g-li lü und geehrt murre, v-a laße Guihaus und Nach Meldungen deS H. T. B. aus Tokio ist dort die Erregung wegen des Auftreten» Rußland« in Korea aufs höchste gestiegen. Die KriegSpartei ist eifrig bestrebt, eine Koalition der Parlamentsparteien herbeizuführen, welche demnächst den Minister der Auswärtigen, Marquis Ito, zu einer energischen Akiion gegen Rußland zwingen soll. AuS New-Dork wird telegraphirt: Lie japanischen Officiere General Natsumi und die Hauplleute Kayomi und Matusi, welche den Bereinigten Staaten einen Besuch abstatteten, wurden von ihrer Regierung zurück- berufen. Die Sun veröffentlicht ein Interview mit General Aatsum', worin er gefügt haben soll, er halte einen Konflikt mit Rußland für unvermeidlich und glaube, seine Rückberufung hänge mit den Vorbereitungen dazu zusammen. Peking, 26. März. Feldmarschall Graf Wal dersee nahm eine Einladung Li-hung-tschangS ten Kranken unentgeltlich heile. Da Davisons schwer verletzte linke Hand schlecht genug geheilt war und auch GuihauS über seine Ge sundheit klagte, so beschlossen sie, die Hilfe des auch als Arzt wirkenden Missionars in Anspruch zu neh men und dabei der ärztlichen Kunst desselben auf den Grund zu gehen. Am andern Morgen standen die Ingenieure im Hause des Missionars Jefferson vor einem stattlichen Manne mit liebenswürdigem selbstlosen Wesen und mit einer gründlichen ärztlichen Bildung. Er prüfte DavisonS schlecht geheilte Finger und Guthaus Ner venleiden mit der wissenschaftlichen Kenntniß eine« tüchtigen Arztes und gab ihnen unentgeltlich Verband zeug, Salbe und Arzenci. Ein auffallender, bleicher Zug eines schwer überwundenen inneren Leidens war dabei trotz der stattlichen Haltung und des offenbar noch gar nicht so hohen Alters des Missionars in dessen Antlitz sichtbar. „Das ist ein wunderbarer und zugleich auch rithelhafter Mann, dieser heilkundige Missionar," be merkte GuthauS zu Davison, als sie wieder fortgingen. „Ich glaube, wir hätten uns ihm zu erkennen geben sollen, er hätte unS sicher nicht verrathen." „Mir geht dieser Mann auch im Kopse herum, und mir kommt ein seltsamer, wenn auch wahrschein lich dummer Gedanke," entgegnete Davison. „Ich denke nämlich, daß dieser heilkundige Missionar Jeff.r- son der Doctor Jefferson, der ehemalige Bräutigam der unglücklichen Miß Cornelia Withdown sein könnte, und daß die sogenannte fixe Idee dieser beklagenS- werthen Dame, daß ihr verschollener Bräutigam in irgend einem Winkel Chinas leben solle, wahr sein könnte." D SüchfischeS. Hsheusteiu-Erustthal, 28. März 1901. WtttheUun»en v»n Allgemeinem Interesse »erden dankbar ent zeßengenommen und eventl. honirtrt. — Frühling, wo bi st du? Bei Null grad herrscht seit heute Nachmittag 2 Uhr bei uns wieder das dichteste Schneetreiben. Dabei liegen noch in den Straßen die Schneeschanzen meterhoch und auf den Fluren deckt noch eine dichte Schneedecke die Erde. — Eingesandt aus Hermsdorf. „Besten Dank an alle die, welche während der kalten Witter ung unsern Hunger zu stillen suchten; wir werden unS später noch mündlich bedanken." Verschiedene Finken, Spatzen, Staare und andere Vögel, die bereits eingerückt waren. — Gestohlen wurde in den letzten Tagen einem hiesigen Einwohner durch einen seiner Arbeiter ein Fünfzig-Markschein. Die hiesige Polizei sand die Banknote bei dem Diebe noch vor und konnte sie ihrem rechtmäßigen Eigenthümer wieder zustellen. — Einen „geistreichen" Ulk leistete sich in ver gangener Nacht irgend ein unbekannter Spaßvogel, indem er den Rücken zahlreicher Straßenpasianten it Plakaten versah, auf welchen, wenn die betr. Person in eine beleuchtete Umgebung trat, zu lesen war: Vorsicht! Nicht drücken! Da durch den etwas ätzenden Gummi die Kleid ungsstücke einiger der Betroffenen beschädigt worden sind, so dürste die Sache für den Spaßvogel, wenn es der Polizei gelingt, ihn zu ermitteln, ein sehr un- angenehmes Nachspiel haben. — Von den Posameuten-Jndustriellen wird die vergangene Saison alt die schlechteste bezeichnet, welche sie in den letzten 15 bis 20 Jahren erlebt haben, denn die Nachbestellungen, auf welche jetzt ganz be sonders gerechnet wird, fehlen fast ganz. Man merkt allenthalben deutlich, daß der allgemeine schlechte G - schäftsgang seine Rückwirkung auch auf die Mode artikel a urübt. — Erledigt: I. Die 2. Lehrerstelle in Gesau Kei Glauchau. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Gehalt: 1200 Mk und Amtswohnung bez. 110 Mk. Nrbenein- kommen 2. Die 2. Lehrerstelle in Langenberg bei Hohenstein-Ernstthal. Kollator: Die oberste Schulbehörde 1 Gehalt: 1200 Mk, Amtswohnung und 110 Mk. für Turnunterricht. Gesuche um beide Stellen mit den vor schristsmäßigen Zeugnissen und einem Militärdienstaus, weise sind bi« zum 1. April bei dem Königlichen Be zirksschulinspektor Schulrath Lötzsch in Glauchau einzu- reichen — Nach den in dem neuesten „Militär-Berord- nungSblatt" bekannt gegebenen Veränderungen in der sächsischen Armee ist Se. Exz. Generalleutnant Gras Vitzthum von Eckstädt, Commandeur der 2. Division Nr. 24, in gleicher Eigenschaft zur 4. Division Nr. 40 versetzt, Generalmajor v. Rabenhorft, Commandeur der 1. Feldartillerie-Brigade Nr. 23, unter Beförder- ung zum Generalleutnant, zum Commandeur der 2. Division Nr. 24, und Generalmajor Freiheit von Friesen-Miltitz, AbtheilungSchef im Kriegsministerium, zum Commandeur der 3. Jnfanterie-Biigade Nr. 47 ernannt. Oberst von Kaufmann, Commandeur des 7. Jufwteiie-Negiu-enlS Nr. 106, wurde mit der Führ ung der 2. Infanterie-Brigade Nr. 46, Oberst Schmaltz, sächsischen und preußischen StaatSbahnen die Ausgabe der Oster-Rückfahrkarten ihren Anfang genommen. Ihre Giltigkeitsdauer läuft bis 19. April. Sie ist für weite Reisen nach preußischen Stationen von großem Werthe, da die gewöhnliche Giltigkeit der Rückfahrkarten z. B. nach Berlin, nach BreSlau und Magdeburg nur vier Tage, nach Kassel, Braunschweig, Hannover fünf Tag-', nach Frankfurt a. M. und Bremen sieben Tage, nach Hamburg sechs Tage beträgt. Auch nach Aussig, Teplitz, Karlsbad, Prag und Wien wird die gleiche Vergünstigung gewährt. — (Nachwehen zum Bergarbeiterstreik.) Die nach dem vorjährigen Bergarbeiterstreik im Zwickauer und OclSnitz-Lugauer Revier wegen nicht rechtzeitiger Wiederaufnahme der Arbeit abgelegten Arbeiter wur den bekanntlich durch die Entlassung auch ihrer einge zahlten KnappschaftSkassenbeiträge, die bei Einzelnen bis 800 M. und mehr betragen, verlustig erklärt. In l.tzter Instanz riefen sie jetzt das Reichsgericht an, diese- hat nunmehr am 25. d. die erhobene Revision verworfen. — Limbach. Dienstag wurde in einer hiesigen Strumpf- und Haudschuhsabril eine G-ldkassette mit ca. 200 M. gestohlen. Als Dieb wurde eine Arbei terin, welche früher in dem Geschäfte thätig war, er mittelt und in Zwickau festgenommen. Die leere Kassette wurde zwei Stunden nach dem Diebstahl auf einem Felde in der Nähe des Bahnhofs auf befunden. Die erst 16jährige Diebin ist bereit» mehrmals vor bestraft. — Kirchberg, 27. März. Gestern Abend in der 10. Stunde gingen Scheune und Wohnhaus mit Stallung des StadtgutSbesitzerS Albin Bachmann hier in Flammen auf. Als Ursache dürfte böswillige Brandstiftung anzusehen sein. — Frohbnrg. Hier verunglückte der Bremser Schenk während der Einfahrt eines Güterzuges. In folge Abbrechens der Bremsspindel stürzte er zwischen die Wagen, wobei ihm der rechte Arm abgefahren wurde. Mit dem nächsten Zuge wurde der Verum glückte nach Leipzig in die Klinik überführt. — Mit der zu Palmsonntag und Montag in den Räumen der Oberlausitzer Webschule zu Gr«tzfch-nau stattfindenden Schülerarbeiten-Ausstellung ist noch eine Ausstellung von Arbeiten de« neuen photographischen Patronierverfahren» (System Szcepanik) verbunden, die zu sehen, kein Textil-Fachmarin versäumen sollte Das geniale, epochemachende neue Verfahren ist in seiner heu tigen Vollkommenheit soweit entwickelt, daß die Anfertig ung der Musterpatronen den Patroneur undBiednegtupfer vollständig entbehrlich macht und lediglich da« photo-me chanische Verfahren in Anwendung kommt. Ausgestellt werden außer Patronen der verschiedensten Gewebearten mit und ohne Bindung auch die Bilder der in Anwendung kommenden Apparate und dergleichen — Ermewatdt, 26. März. Im Weberslreik sind die Verhandlungen gescheitert. Die Unternehmer haben die vom Herrn Amt«Hauptmann von Carlowitz in dankenSwerther Weise sofort nach Ansuchen gemachten Vermittelungs Versuche abgelehnt. Damit ist zugleich die Vermittelung de« Geweibcinspeklors gescheitert. Tic Aus ständigen haben noch einen Einigungsversuch gemacht und die Unternehmer vor die Ortsbehörde in Cunewalde ge laden E» ist voravszusehen, daß auch diese« Vorgehen resultatlot verläuft. — In der Nacht zum Sonnabend ist der Fabrik- Da geschah eS, daß sie schon nach fünf Tagen auf diesem Wege einem bewaffneten Volkshaufen begegneten. Davison und GuthauS glaubten zunächst, daß eS sich um einen Aufstand gegen die Regierung handle, zu mal cs die Mandarinen nicht an schweren Bedrückungen des Volkes fehlen lassen. Schi-Tang befragte aber eingehend die Leute nach ihrem Vorhaben, und da diese ihn für einen Stockchincsen dielten, so machten sie geheimnißvolle Andeutungen dahin, daß im Ein- Verständnisse u.it der Regierung Boxer-Gescllschastcn sich überall bildeten, um die Missionare zu vertreiben, und die treulosen Chinesen, die den fremden Glauben angenommen hätten und das heilige China in die Ge walt deS Auslandes biing-n wollten, »u tödten. Als die Ingenieure von Schi-Tong die Kunde von dieser schrecklichen Bewegung unter den Chinesen vernahmen, waren sie geradezu ra hlos vor Schreck und vermochten zu keinem anderen Entschluße zu kommen, als eiligst nordöstlich weiter zu reisen und auf ihrem Wege Missionare und Christengemeinden vor dei drohenden Gefahr zu warnen. ES war aber gerad-, alS ob die Bcxe:ausstände der nordöstlich in der Richtung nach Peking davsn- eilenden kleinen Karawane wie ei.i Lauffeuer folgten. Ueberall fanden Zusammenrottungen unzufriedener, kämpf- und beutegieriger Schaaren statt, die den Missionaren und chinesischen Christen zu Leibe wollten, ja überhaupt alle Fremdlinge in China zu vernichten trach:eten. Klar und deutlich konnte man auch an der Duldung dieser Zusammenrottungen und fremden- seindlichen B wegung seitens der chinesischen Beamten erkenren, daß die Regierung die geheimen Gesell schaften, zumal die berüchtigte Boxeivereinigung vom „großen Messer", zu di-sen Vorgehen heimlich an- gestachelt hatte. Mit welcher Frechheit und mit welchem rohen Fanatismus dabei in China vorge- gangen wurde, zeigte der Umstand, daß, als Schi-Tang und Pei-Henq wird holt die aufständischen H-nfe nach iluem Au'trage fragun, d ese antwo leien, daß Frühstück für nächsten Freitag an. Admiral Bende- mann reist morgen von hier ab. In Petersburg trafen zwei Waggouladungen mi: Bücherschätzen au« der b< rühmten Bibliothek vou Mukd n in der Mandschurei ein. Diese Kriegsbeute arbeite» Franz Pietschmann in SthikgiOwald» un gefähr 30 Schritt von seinem Hause entfernt im Schnee stecken geblieben und erfroren. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Auch auf dem Wege rach Callenberg wurde ein Arbeiter im tiefen Schnee steckend bewußtlos aufgefunden, doch konnte dieser nach vielen Bemühungen in'« Leben zurückgerufen werden — Auch nicht Übel! Auf dem letzten großen Vieh - markt, der zu Anfang dieses Monats in dem laufitzer Dorfe Neschwitz abgehalten wurde, blieb, als die Stände schon längst abgeräumt waren, immer noch eine Kuh stehen und hat sich für dieselbe auch bis heute noch kein Eigenthümer gemeldet. Nach Verfluß von 4 Wochen wird die Gemeinde die Kuh zur Versteigerung bringen. — Triebes. Allgemeine Theilnahme erregt hier der Tod deS Arbeiters Sippel. Er war erst seit kurzer Zeit in der hiesigen Farbfabrik beschäftigt. Dort beging er vor einigen Tagen die Unvorsichtigkeit, sein Vesperbrod zu verzehren, trotzdem er bemerkte, daß etwas Farbe daran gekommen war. Bald darauf wurde ihm unwohl und es trat eine Vergiftung ein, an deren Folgen er verstarb. — Waldheim. Nach stadträthlicher Bekannt machung soll den Theilnehmern am 1870/71er oder einem früheren Feldzuge, sowie den Wittwen von Kampfgenossen, die seit mindestens vier Jahren hier wohnhaft sind und deren Gesammteinkommen den Betrag von 1200 Mk. jährlich nicht übersteigt, auf Ansuchen bei festgestellter Würdigkeit und Bedürftigkeit auch in diesem Jahre theil. weise oder gänzlicher Erlaß der Stadtanlagen und des Schulgeldes gewährt werden — Der Sticker Rudolf Fischer aus Plaue« i. V., der am 11. Februar d I. seinen Sohn erschossen hat, wurde in das Zuchthaus zu Waldheim eingeliefert. Fischer ist für unzurechnungsfähig erklärt worden unv wird da er gefährlich ist, da« Zuchthaus nicht wieder verlassen. — Schönheide, 25. März. In der Nacht zu heute sind die dem Restaurateur Günther gehörigen Gebäude, Wohnhaus, Scheune und Stall vollständig niedergebrannt. DaS Feuer ist auf dem Heuboden im Wohnhaus ausgekommen. In der Gaststube waren noch Gäste anwesend. Tie Entstehung deS FeuerS ist noch unbekannt. — Dresden, 26. März. Der Prozeß, welcher heule gegen ven der Ermordung einer 73jährigen F au Mennicke beschuldigten Bäckermeister Knoblau vor dem Schnurgerichte begann, wird voraussichtlich drei Tage in Anspruch nehmen. Der 1865 in Großschirma bei Frei- berg geborene Knoblau, Vater von 7 Kindern, ist drin gend verdächtig, am 18. Juli v. I die ihm bekannt gewesene Frau verw. Geheimsekretär Emma Auguste i Mennicke in Dresden Pieschen ermordet und deren auf , 2758 Mark lautendes Sparkassenbuch sowie einen Schuld schein über 4000 Mark gestohlen zu haben. DaS Spar kaffenbuch und der Schuldschein sind noch nicht aufzu finden gewesen. Seine Ehefrau, welche nach dem Morde mit verhaftet worden war, wurde später wieder auf dreien ' Fuß gesetzt. Zur Beweisaufnahme sind 72 Zeugen ze- l laden Auf die Frage deS Vorsitzenden, ob er den Mord an der Mennicke begangen habe, antwortete der Angeklagte mit lauter Stimme: Nein. Knoblau wurde l wiederholt auSgeklagt und erfolglos ausgepfändet. Am 8 . Mai v. I. leistete er wegen eines rückständigen Steuer- ! betrag-S von 21 Mk. 50 Pfg den Offenbarungseid. , In dem Besitze des Angeklagten fand man 13 Leihhaus- Auf weiteres B fragen über die Haltung der chiuesisch-n Beamten erzählte daun allerdings der Missionar, daß seit der Zeit, wo der Guverncur Dühsiui Vicckönig der Provinz Schansi geworden sei, allerlei Anfeindungen seilens der Beamten und der Bevölkerung gegenüber den Christengemeinden und Missionaren stattfänden. Ter Missionar war aber aus seiner früher, n Thätigkeit in der Provinz Schantung an äh liche Feindseligkeiten gegenüber den Christen g-wöh- t und nahm deshalb diese Vorfälle nicht b sonders teaz sch, wohl wissend, daß ein Send bote des Evangeliums in heidnischen Ländern fast täglich sein Leben auf dar Spiel setzen muß, wenn er Erfolge für die Ausbreitung deS ChristenthumS er zielen will. Auf den Rath des Missionars zogen nun die Reisenden weiter östlich, weil dort Missionare in größerer Anzahl thätig seien. Aus dieser Wanderung kamen sie aber der P.ovinzialstadt Taijunfu so nahe, daß sie doch Lust verspürten, derselben einen kurzen Besuch zu machen. Sie vertrauten darauf, daß ihre chinesische Tracht sie davor schützen würde, als Fremde erkannt und behelligt zu werden. Muthig zogen sie daher durch ein schmales Thor, das mit einem Holzbau in chinesischem Schnöikclstyle über dacht, in Taijunfu ein. Diese Stadt gefiel ihnen aber sehr wenig, denn sie hatte enge, schmutzige Straßen; schlechte niedrige Häuser und selbst die T-mpel machten keinen hervorragenden Eindruck Auch wurden sie fast überall von mit eckelhaften Krankheiten bc- hafteten Bettlern und alle:bi Gesindel belästigt, Fremde konnten sie aber in Taijunfu nicht entdecken, fanden auch dort keinen Missionar, so daß sie nach nur ein- tägigem Aufenthalte di ser Stodi wi.dcr den Rücken kehrten und ihre Reise oslnänS weiter svits-tzlen. etwa 106 Millionen Mark, beanspruche. Andere Mächte sind der Ueberzeugung, daß China» Leistung»- I fähigkrit eine weit größere ist, und daß e» nur daraus i ankommt, zweckmäßige Maßregeln zu treffen, um < höhere Einnahmen zu Gunsten de» internationalen l Schuldendienste» zu erzielen. Auch über die Einzel- ' heilen dieser Maßnahmen, insbesondere über die Zweck mäßigkeit einer in erster Reihe stehenden Erhöhung der Seezölle und über die Sicherung einer vertrauens würdigen Verwaltung und Oberaufsicht gehen die- Meinungen auseinander, wenn auch alle Mächte dar über einig sind, daß, wie sie den Bestand des chine- fischen Reiche» in seinen äußeren Grenzen unangetastet lassen wollen, so auch nach Beendigung der Wirren im Innern des Landes geordnete Zustände und dem- gemäß auch eine geordnete Finanzverwaltung möglich bleiben sollen. Bei dem Vorhandensein dieser Schwie rigkeiten ist eS begreiflich, daß Deutschland versucht, mit der an der Deckung der Expeditionskosten nächst- sie den Befehl hätten, die Missionare und alle Fremden Davison, sowie auch Schi-Tang nach dem Grunde der großen Beliebtheit deS Missionars Jefferson zu forschen, und nun erfuhren sie, daß derselbe nicht nur als Missionar wirke, sondern auch alle ihm zugeführ-
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