Volltext Seite (XML)
entstanden, da sämmtliche Fische des gutbesetzten Teiche- sprechen, da ihm ja infolge des erst vor kurzem gefaßten Entschlusses, das Werk in der Osterwoche aufzuführen, t 8 8». 19.3 sich unser wenig Zeit gegeben war, tungen hin durchzuarbeiten. seine Partie nach allen Rich« War allo der Vortrag der schwader sich mir Wünsche Excellenz, Person wt Ta Ar du deS des elftel E uns Ha brü stra brm stür Zur Fra srüt r g Ouvertüre nicht in allen Stücken befriedigend, so gelang die Begleitung der Soli und Chorsätze. Ueber den gesanglichen Theil läßt sich nur Lobendes sagen. Wer unter den Zuhörern wäre nicht hingerissen gewesen von dem jubeltönigen Frauenchor: „Es lacht der Mai, der Wald ist frei von Eis und Reifgehänge >c." Wie vortrefflich gelang sodann der Chor: „Vertheilt euch, wack're Männer rc.", wie ausgezeichnet dann der mit seinen gehäuften dissonierenden Akkorden bedeutende An forderungen an die Sänger stellende Chor: „Kommt! mit Zacken und mit Gabeln tc.", in welchem der Komponist so trefflich den Höllenspuk zu malen verstand. Wie mächtig wirkte endlich der Schlußchor, der ausklingt in die Worte: „Dein Licht, wer will es rauben!" — Was an den Chören noch besonders zu loben ist, war die außerordentliche Fülle und Abrundung. Hier gab es kein Hervortreten einzelner Stimmen, sondern ein gegenseitiges Sichanpassen an die Milwirkenden, wodurch ein solch wohlthuender Gesammteindruck bewirkt wurde. Die Solo Partien lagen in guten Händen. Herr Gläßer, der schon so oft die Zuhörer durch seinen Gesang erfreute, entledigte sich auch diesmal seines Partes in bester Weise, nur wollte es uns scheinen, als sei seine Stimme etwas er müdet, was bei den in den letzten Tagen an dieselbe gestellten Anforderungen wohl erklärlich ist. Die wohl klingende Stimme des Herrn Berger war kräftig genug, den begleitenden Chor zu übertönen. Auch Fräulein Merker hat sich brav gehalten So dürfen die bei»en Gesangvereine mit Befriedigung auf die Aufführung zurückschauen. Ihnen, besonders aber Herrn Kantor Merker, sprechen wir auch an dieser Stelle unseren Dank für ihr Unternehmen aus, wie die Zuhörer dies schon durch lauten und ost wiederholten Applaus gethan haben. ich später nach dem Arsenal, wo ein Bankett zu Ehren >e- Herzog- stattfand. Dem Präsidenten wurden überall stürmische Ovationen dargebracht. Gelegenheit wollen wir nicht verabsäumen, recht ein- D dringlich vor dem Anbrennen von Streichhölzchen und D dem Rauchen von Zigarren und Zigaretten im Walde I zu warnen. Regelmäßig liest man, daß im Frühjahr V mehr oder weniger umfangreiche Waldbrände auf diese r Weise entstanden sind. — Welcher Beliebtheit Ernstthal als Ausflugsort in B ge sch ni Sächsisches. Hoheustetn-Grnstlhal, 11. April 1901. ^ttthetlungen von allgemeinem Interesse werden dankbar enl- gegengenommen und «ventl. honorier. — Hohenstein-Ernstthal, 11. April. Am 9. d. M. wurden 12 hiesigen bedürftigen Personen )ie Zinsen der Gottfried Falcke-Landgraff-Stiftunc übergeben. Die Beschenkten erhielten je 30 Mar ausgehändigt. — Uebersicht über Niederschläge und Temperatur in der ersten Dekade >es April. (Mittheilung der hiesigen meteorologischen Station.) Niederschläge Niedrigste Höchste Temperatur ti er ei B Tag. 1. 2 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. in dem Ausdruck unseres Dankes für die für unser Glück an. Ich bitte Ew. meine aufrichtigsten Wünsche für Ihre und die Wohlfahrt des Italien be- dem Herzog von Genua und dem italienischen Ge- bereiteten Empfang. Die Königin schließt MnaesaM! (Konzert des Kirchenchores und der Liedertafel.) Das am S. ds. im Saale des Altstädter Schützen« Hauses abgehaltene Konzert darf als wohlgelungen be zeichnet werden. Abgesehen von etlichen Schwankungen und Unebenheiten in den beiden Männerchören unter Nr. 2 des Programms war die Vorführung der Gesangs nummern sehr gut. Diese bezeugten, daß sowohl Herr Kantor Merker, als auch die mitwirkenden Sängerchöre die Einübung mit großem Fleiß und Verständniß vor genommen hatten. Das gilt besonders auch von den beiden Solisten Fräulein Günther und Herrn Berger, welche zwei Duette: „Sommernacht" und „Vergiß mein nicht" zu Gehör brachten, von welchen vor allem letzteres von beiden Theilen mit großer Innigkeit zum Vorträge gebracht wurde. Reichen Beifall verdiente und fand die Vorführung der „Rheinfahrt" von Jsenmann, deren mannigfache Schönheiten durch den vorzüglichen Vortrag bestens zum Ausdruck gebracht wurden. Sehr beifällig wurde auch die Komposition „Die Rosen von Hildesheim" ausgenommen. Die Wirkung des Stückes würde noch erhöht worden sein, wenn die Hörner in ihren Einsätzen klarer und sicherer gewesen wären Durch diese Mängel ließen sich die Sänger nicht beeinflussen, sondern führten ihren Part in der besten Weise durch. Die Hauptnummer der Aufführung bildete „Die erste Walpurgisnacht" Wenn nun in dem in Nr. 81 dieses Blattes enthaltenen Hinweis auf die Tondichtung die Ouvertüre ein Meisterwerk genannt wurde, so erschien dies vielleicht manchem der Zuhörer als eine Ueber- treibung; denn man merkte, daß sich einige bei der Ou vertüre langweilten. Die Schuld hieran trägt aber durchaus nicht die Komposition, sondern mancherlei andere Umstände. Einmal wurde fttr die im Parterre des Saales befindlichen Zuhörer der Eindruck dadurch ver wischt, daß die Musiker hinter dem Sängerchore nicht auf erhöhten Plätzen aufgestellt waren. Infolgedessen waren die durch die ganze Ouvertüre sich hindurchziehenden Läufer der Streichinstrumente, etwa mit Ausnahme der Passagen des Baffes und Cellos, im Saale kaum ver nehmbar, und doch sind gerade diese Figuren der Streich instrumente etwas Wesentliches, da sie das Säuseln und Wehen der Frühlingslüfte darstellen. Weiter bedurfte es der besseren Accentuirung des zunächst erst einzeln, gleich sam zaghaft, in Moll auftretenden, dann, von den ver schiedenen Instrumenten wiederholt, sich siegreich wie der Frühlingsodem durchkämpfenden Motivs: „Es lacht der Mai", welches dann im 2. Theile, sich in Dur wandelnd, endlich zur Herrschaft gelangt. Es liegt uns fern, dem Naumann'schen Musikchor hiermit einen Tadel auszu- Hohenstein- für die Chemnitzer Be völkerung erfreut, möge man daraus ersehen, daß in )en Tagen vom 6. bis 9. April in Chemnitz 1350j — Bon einem hiesigen Reptilienfänger wurden gestern auf dem Rathhause 6 Kreuzottern gegen Aus- händigung der üblichen Fangprämie abgegeben. Auch anderwärts sind in den letzten warmen Tagen Kreuz- ottern schon gefangen worden, sodaß man in diesen, Sommer mit einem zahlreichen Auftreten der gefähr- lichen Giftschlange zu rechnen haben wird. — Die 70jährige Waisenhausinsassin Friedericke Wilhelmine Friedel geb. Brüssel ist seit gestern Nach mittag verschwunden. Man vermuthet, daß sie sich ein Leid angethan hat, und ersucht, ev. Nachrichten über ihren Verbleib an die zuständige Behörde ge- langen zu lassen. — Gersdorf. Se. Maj. der König hat dem Berginvaliden Traugott Christian Grabner und seiner Ehefrau, welche im November v. I. ihr 50 jähriges Ehejubiläum feierten, 50 Mark bewilligt. Dieser Betrag wurde am ersten Osterfeiertag von Herrn Gemeindevorsiand Göhler auSgehändigt. — Kuhschnappel. Zum ständigen Lehrer ist Herr Lehrer Pfau aus Dohna bei Pirna gewählt worden. Selbiger tritt sein Amt am 15. d. M. an. Sein Bruder amtirt in der Nachbargemeinde Grumbach als Kirchschullehrer. — Stollberg, 10. April. Am Sonnabend V> Nachmittag entstand durch unvorsichtiges Gebühren zweier junger Burschen von hier in der Nähe des Hochbehälters unsrer Wasserleitung ein Flurbrand, der glücklicherweise keinen größeren Schaden anrichtete. Der Umsicht unserer Polizei gelang es, die Thäter, die an der betr. Stelle geraucht hatten, in zwei hiesi gen Fortbildungsschülern zu ermitteln. Bei dieser feive eifrigen Bertheldlger m Italien, so thue allein die letzte Begegnung zwischen Bülow und Zanardelli dar, daß der Wunsch, gute Beziehungen mit den Lentralmächten aufrecht zu erhalten, noch immer beim italienischen Premier vorherrschend fei. UebrigenS verfalle der Dreibund erst 1903, und jedermann wiffe, daß die Berücksichtigung der HandelSintereffen Italiens für die Erneuerung entscheidend sein werde. Man dürse also nicht voreilig sein und eine radikale Aenderung in der Politik Europas ankündigen. Da gegen könne man wenigstens eine gewisse Evolution annehmen, die sich vorbereite, und der Besuch der italienischen Flotte in Toulon sei eine Etappe au diesem Wege. Der Bries Honotaux' schließt mit einem Hymnus auf den jungen König, der, kaum auf den Thron gestiegen, durch ein Mitglied seines Hauses dem Oberhaupte des Nachbarstaates seinen Gruß sende, eine Delikatesse, die das Herz Frankreichs rühre und als Sympathiebeweis und herzliche Erinnerung das Band zwischen den beiden Nationen noch ver stärken werde. Der „Voss. Ztg." wird aus Paris gemeldet: Der „Figaro" schließt eine lange Betrachtung über die politischen Folgen des Besuchs der Italiener mit folgenden Worten: „Ob Italien im künftigen Jahre den Dreibund erneuert oder nicht, das hat für uns freundeten Frankreichs zn genehmigen. Victor Emanuel. Nach dem Bankett wohnten Präsident Loubet und der Herzog von Genua vom Balkon des Stadttheaters aus einem Venetianischen Feste bei. Die Stadt und alle aus der Rhede liegende» Schiffe waren glänzend beleuchtet. Der Präsident und der Herzog wurden überall begeistert gegrüßt. Toulon, 10. April. Bei der langen 8nter- haltuna, weiche Präsidmt Loubet heute im Laufe des TagrS mit dem Herzogen Genua hatte, gab er seiner Verehrung für den König und die Königin wie für die Königliche Familie Ausdruck und sagte, die Bezieh ungen der beiden Völker seien sehr freundschaftliche. Er werde sich bemühen, sie so zu erhalten. Der Herzog von Genua sprach seine Befriedigung über den Ein- pfang aus und sagte, der König habe sein Kommando verlängert, um dem Besuch eine größere Feierlichkeit zu verleihen. Um an der Frühstückstafel theilnehmen zu körnen, welche der Chef der französischen Flotte giebt, hat der Herzog die Abreise des Geschwaders auf Sonnabend verschoben. Toulon, 10. April. Präsident Loubet stattete Nachmittags dem Herzog von Genua an Bord des „Lepanto" einen Besuch ab. Die Schiffe gaben Salut von 21 Schüssen, die Besatzung rief ein siebenfaches Hurrah und die Musik auf dem „Lepanto" spielte die Marseillaise. Der Herzog empfing Loubet. Beide chüttelten sich herzlich die Hände. Hierauf schritt Laubet die Front der italienischen Offiziere ab, drückte ihnen die Hand und sprach einige herzliche Worte. Alsdann führte der Herzog den Präsidenten in den Salon, wo sie 12 Minuten verblieben. Danach ver- ieß Loubet unter gleichem Ceremoniell, wie bei der Ankunst, das Schiff. Hierauf statteten Delcassee und der Marine minister Lanessan dem Herzog einen Besuch ab, dem ersterer den Großcordon der Ehrenlegion überreichte. Nach der Rückkehr vom „Lepanto" empfing Loubet in der Präfektur die Spitzen der Behörden und begab Wünsche für den Ruhm Ihrer Regierung, für das Glück Ihrer Majestät der Königin, für die glückliche Verwirklichung der nahen Hoffnungen der Königlichen Familie, fowie endlich für die Wohlfahrt Italien», der Frankreich befreundeten Macht, entgegenzunchmen." — Loubet beauftragte den Minister veS Auswärtigen Delcasse, dem Herzog von Genua daS Großkreuz der Ehrenlegion zu überbringen. war der Verkehr auf den Chemnitzer Bahnhöfen nicht ganz so lebhaft wie sonst zu Festzeiten, die Vororts- züge waren manchmal schwach besetzt; immerhin ver. kehrten in Chemnitz an den Festtagen 90 Sonderzüge. Die Zahl der verkauften Karten beläuft sich au! 41000. davongegangen sind. Die Beschädigung an dem Damme war bereits am Karfreitag bemerkt worden und der i i Pachter ließ von mehreren Arbeitern Dichtungsarbeiten ! § am Damme vornehmen. Trotz dieser Arbeiten trat t - aber in den Morgenstunden des 2. Feiertages die - s Katastrophe ein. Der Damm wurde mit einem Male i von der Macht des Wassers durchbrochen und die t s Flut desselben ergoß sich in die anderen Teiche, deren t § Dämme um wenigstens Meter übersteigend, wodurch I das Ganze einem einzigen wilden, stürzenden Strom I' glich, der seinen Weg in dieser Hast durch Ober- und » Niederwürschnitz fortsetzte. In Niederwürschnitz er- I hielten die Keller verschiedener Häuser in der Nähe I der Stollbergerstr., welche unmittelbar am Bache liegen, starken Besuch des nassen Elements. Der „große" Teich V, ist durchbrochen und zeigt eine Oeffnung von mindestens I 6—7 Meter durchschnittlich in der Breite von der Krone bis zur Sohle, ja selbst noch mindestens einen Meter tief unter die Sohle des Teiches ist noch I Mutterland herausgerissen und hinweggeschwemmt, Bäume und Sträucher, welche im Wege standen, waren mitgenommen und in den Fichtenbestand, welcher unterhalb des Teiches liegt, Hineingetrieben. Der Mühlteich zeigt auch größeren Schaden, indem beide Abflußübergänge zum Theil zusammengebrochen und I ein Stück Ufermauer weggerissen wurde. Der Ge- sammtschaden, welcher durch dieses Ereigniß herbei- Vs geführt worden ist, ist ein sehr großer und dürften die V i Kosten für Wiederherstellung der Teiche mit 8—10000 Mark kaum zu decken sein. Von den 4 Teichen ist W der große Steinhübelteich am meisten mitgenommen. »4 — Erlbach, 9. April. Große Veränderungen oollziehen sich bei der Wende des Schuljahres in unserer W Gemeinde. Herr Kantor Pleißner ist nach 21jähriger » Thätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Herr Lehrer Müller folgt nach 23jähriger Wirksamkeit M einem Rufe als erster ständiger Lehrer nach Neukirchberg. An Stelle des Herrn Kantor Pleißner ist Herr Richard W Moritz Herold aus Wüstenbrand am Ostersonnabend und I. Ostertag als Kirchschullehr r eingewiesen worden, und die Verwaltung der zweiten ständigen Stelle übernimmt ein emeritierter Lehrer vikariatsweise. — Oberfrohna. Am vergangenen Sonnabend wurde Herr Gemeindevorstand Br. Gräf, hier, ein stimmig zum Gemeindevorstand in Mügeln gewählt. — Mülsen St. Jakob, 8. April. Bon einer Konfirmandin wurde der hiesigen Kirche als Ostergabe ein silbernes Taufbecken und von einem Gemeinde- gliede, das schon früher unserem GotteShause Schenkungen zugewiesen, eine silberne Tauskanne gestiftet. — Eine kurze Laufbahn war einem jungen Mann aus Birkigt belchieden. Er hatte am dritten Feiertag früh in der Möbelfabrik von Herrmann und Söhne in Potschappel seine Lehre angetreten und war mit be auftragt worden, auf dem Bahnhof Holz abzuladen. Hier bei wurde er überfahren, so daß der Tod nach kurzer Zeit eintrat — Aldorf. Als ein Gegenstück zum Junggesellen- verein ist hier ein „Verein älterer Damen" gegründet worden. Toulon, 11. April. Bei dem Bankett im Arsenal brachte Präsident Loubet folgenden Trinkspruch au«: „Zunächst danke ich für die Gesinnung, welche der König von Italien für Frankreich an den Tag legte, indem er italienische Schiffe nach Toulon sandte, daS prächtige Geschwader, welches man zu bewundern Gelegenheit hatte. Frankreich weiß die sreundschaft- iche Handlungsweise Ihres Souveräns vollauf zu chätzen und kann darauf nicht besser antworten, als wenn eS die Hoffnung ausdrückt, daß die bereits zwischen unseren Nationen glücklicherweise bestehenden herzlichen Beziehungen zu ihrem gemeinsamen Wohl noch enger werden. Der König hat seinem Beschluß noch größere Bedeutung dadurch verliehen, daß er für diese Gelegenheit den Oberbefehl über das Geschwader einem erlauchten Prinzen ließ, der unter den hervor ragenden Befehlshabern der italienischen Marine einen so hohen Platz einnimmt. Deshalb, Hoheit, sind Sie uns doppelt willkommen und wir bitten Sie, dem König unsern tiefgefühlten Dank und die aufrichtigen Wünsche Frankreichs, der Regierung und der Republik zu übermitteln. Ich trinke auf das Wohl des Königs, der Königin, des Herzogs von Genua, der italienischen Marine und der italienischen Nation." Der Herzog von Genua antwortete: „Es hat mich gefreut, daß der König mich ausgesucht hat, Ihnen seine Grüße zu überbringen. Es gereicht mir zu großer Befriedigung, mit dem Geschwader nach Toulon und mit Ihren schönen Schiffen in Berührung gekommen zu sein, deren Sicherheit und Präcision beim Manövriren ich bewundert habe. Ich danke Ihnen für die schmeichelhaften Worte, welche Sie an mich gerichtet haben und durchaus dem herzlichen Empfang entsprechen, der uns zu Theil geworden ist und dessen wir uns stets erinnern werden. Bei meiner Rückkehr werde ich daS Vergnügen haben, Seiner Majestät Mittheilung zu machen von den Be weisen ver Herzlichkeit, welche uns von Ihnen und unseren französischen Kameraden, sowie der Bevölker ung dieser edlen und sympathischen Stadt gegeben worden sind. Ich trinke auf die Gesundheit des Präsidenten der Republik, das französische Heer und die Marine, sowie auf die ganze Nation." Die Trinksprüche wurden stehend angehört. Die Musik spielte die italienische und französische Volkshymne, sodann auch die spanische Volkshymne. Hierauf ergriff Präsident Loubet nochmals da? Wort und sagte: „Der König von Spanien hat ein schönes Panzerschiff entsandt, um dem befreundeten Frankreich herzliche Grüße zu überbringen. Wir stnd hierfür herzlich dankbar und bitten den König und die Königin unseren Dank und unsere Huldigung, des Präsidenten und der Regierung der Republik, entgegen zu nehmen. Ich trinke auf das Woh Alfons XIII. und der Königin-Regentin, auf die spanische Marine und das spanische Volk." Zum Schluffe brachte Loubet noch einen dritten Trinkspruch auf die russischen und die übrigen fremden Offiziere, gleichzeitig auch auf die französischen Offiziere und Mannschaften aus und sagte, dieselbe Vorliebe für die Gefahr bildete unter den Seeleuten aller Völker edle Brüderlichkeit und deshalb sei es recht und billig, sie in einer und derselben Huldigung zusammenzufassen wegen des Beispiels der Solidarität und der Selbst verleugnung, welches sie der Mehrheit geben. Ich trinke daher mit ganzem Herzen auf Ihre Gesundheit. Toulon, 10. April. Im Lause des Abends ging dem Präsidenten Loubet folgendes Telegramm des Königs von Italien als Erwiderung auf das seinige zu: Ich danke Ew. Excellenz bestens sür die liebenswürdigen Worte und für den meinem Onkel, nicht mehr dieselbe Bedeutung wie früher. Selbst wenn der alte Vertrag erneuert wird, selbst wenn sein Wortlaut, was unwahrscheinlich ist, unverändert der bisherige bleibt, sein Geist wird doch ein anderer sein, und da der Geist auch in der Politik den Stoff be herrscht, so verliert der Dreibund von 1903 den be unruhigenden Charakter uns gegenüber, den der Drei bund von 1882 hatte." — Die russische Flottenkund gebung in Villafranca erregt hier große Befriedigung. Der Herzog von Genua fährt fort, die mit ihm in Berührung kommenden französischen Würdenträger durch seine Schlichtheit, seine Leutseligkeit und sein sichtbares Bestreben, ihnen zu gefallen, zu bezaubern. — Das „Journal" schreibt: „Steht die Wichtigkeit des Ereignisses im Verhältniß zu der Größe der Vorbereitungen? Diese Frage ist in aller Munde. Die Ordensauszeichnung, die dem Botschafter Barrere in Rom soeben verliehen worden ist, scheint anzu deuten, daß ein wichtiger diplomatischer Akt geschlossen ist oder daß wenigstens werthvolle Resultate von unserem Botschafter erzielt worden seien. Nizza, 10. April. Präsident Loubet ist heute früh um 6 Uhr von hier nach Villafranca abgefahren, wo die Ankunft um 6^ Uhr erfolgte. Zur Be grüßung hatten sich Marineminister Lamessan mit dem Admiral Maigret und der russische Admiral Berilew mit seinen Offizieren eingefunden. Präsident Loubet besuchte auf die Bitte des Admirals Berilew das russische Flaggschiff und überreichte an Bord des selben Berilew das Großoffizier-Kreuz der Ehrenlegion. Nachdem Präsident Loubet sich von dem Admiral verabschiedet hatte, schiffte er sich auf dem „Saint Louis" ein, der um 7'/, Uhr nach Toulon in See ging. Das russische und das französische Geschwader gaben beim Passiren des „Saint Louis" Salutschüsse ab, die Mannschaften riefen Hurrah. Das ganze französische Geschwader schloß sich dann dem „Saint Louis" als Begleitung an. Toulon, 10. April. Eine leichte Flottendivision verließ die Rhede um 7 Uhr und fuhr dem Ge schwader, welches den Präsidenten Loubet begleitet, entgegen. Auf der Höhe von Camarat traf die Flottendivision mit dem Geschwader zusammen und vereinigte sich mit diesem, nachdem sie 21 Salutschüsse abgegeben hatte. Das Meer ist sehr bewegt. Nach- mittags traf der Präsident in Toulon ein. In seiner Antwort auf die Begrüßung der Behörden fagte Loubet, die Regierung arbeite an der Stärkung der Seemacht. Für den Touloner Hafen werde viel ge schehen. — Die russische Schiffsdivision trifft nächste Woche in Toulon ein. Toulon, 10. April. Der Herzog von Genua verließ den „Lepanto" um 3 Uhr Nachmittags mit seinem Stabe. 40 auf der Rhede liegende Schiffe gaben die vorschriftsmäßigen Salutschüsse ab. Bei seiner Ankunft am Arsenal und bei der Marineprä fektur, wohin er sich alsdann zur Begrüßung Loubets begab, wurden dem Herzog militärische Ehren erwiesen. Die Unterredung des Herzogs mit dem Präsidenten Loubet, bei welcher leine Zeugen zugegen waren, dauerte 20 Minuten. Der Herzog überreichte hierbei dem Präsidenten die Insignien des Annunziatenordens. Später fand Vorstellung des beiders itigen Gefolges statt. Die Rückkehr des Herzogs zum Hafen erfolgte mit dem gleichen Ceremoniell, wie bei seiner Ankunst; die Volksmenge begrüßte ihn überall lebhaft. Sodann empfing Loubet die Offiziere des spanischen Kriegs schiffes „Pelayo", dessen Kommandant Diaz die Grüße der Königin-Regentin überbrachte. Loubet gedachte in seiner Antwort der Beziehungen gegenseitiger Sym pathie, welche zwischen Frankreich und Spanien be stehen, und bat, oer Königin-Regentin seinen Dank für die Entsendung eines Kriegsschiffes, sowie den Ausdruck seiner Verehrung zu übermitteln. Spä'er wurden die Offiziere der beiden im Hafen liegenden russischen Tor pedoboote und der Kommandant eines japanischen Kriegsschiffes vom Präsidenten empfangen. Kurz nach 4 Uhr begab Loubet sich an Bord des „Lepanto", um den Bouch des Herzogs von Genua zu erwidern. — Der Präsident ließ zahlreichen Offizieren des ita lienischen Geschwaders fowie drei Offizieren des spa nischen Schiffes „Pelayo" Ordensauszeichnungen über reichen. Bon irgend einer außergewöhnlichen Herzlichkeit! bei der Begegnung lassen die bisher vorliegenden Mel- > duugen nichts erkennen; der vorgestrige Russenbesuch > in Nizza behauptet in dieser Beziehung offenbar den - Vorzug. Loubet empfing auch, ehe er dem italienischen Prinzen seinen Gegenbesuch abstattete, spanische, russische und japanische Seeoffiziere. Wenig politischen Inhalt hat die Dankvepesche, die der Präsident nach seiner Unterredung mit dem Herzoge an den König Victor Emanuel abgesandt hat. Sie lautete nach telegraphischer Meldung wie folgt: „Seine König!. Hoheit der Herzog von Genua hat mir soeben in Ihrem Namen die Insignien des An- uunziatenordens überreicht. Ich beeile mich, Eurer i Majestät meinen aufrichtigsten Dank für diesen sehr hohen B weis Ihrer Achtung und Ihrer Freundschaft auszusprechen. Ich bitte Ew. Majestät meine heißen ' — Oberwürschnitz. Bei einem der zwischen Oberwürschnitz und Neuwiese gelegenen Teiche, dem , sog. Steinhübelteiche, ist am vorigen Montag früh der Damm gebrochen und dadurch dem Pachter, Kupfer- fchmiedemeister Böttcher in Oelsnitz, großer Schaden — Auerbach. Für die nothleidenden Frauen und Kinder der Buren hatten die Konfirmanden der Parochie Rautenkranz eine Sammlung veranstaltet, die einen Betrag von 17 Mark ergeben hat. — Infolge Blitzschlags wurde am 2. Feiertage in Neuschirgiswalde bei Bautzen da» neugebaute zweistöckige Wohnhaus des WirthschaftSbesitzerS Oh mann völlig eingeiischert. — Geyer, 9. April. Der Ballon Nr. 310 von der meteorologischen Station in TrappeS in Frankreich wurde am 2. Osterfeiertage von zwei hiesigen Einwohnern im Walde aufgefunden und da» Institut telegraphisch von dem Funde in Kenntniß gesetzt. Die beiden am Korb befestigten Briefe hatten von der Nässe etwas gelitten, während die im Korb befindlichen Karten nach Hohenstein-Ernstthal verkauft wordenIInstrumente anscheinend intakt erhalten waren. Die Infolge der etwas unbeständigen Witterung'Gondel nebst Jnha!t wird dem Absender zmi'ickgeicndet in Lit. pro Tem ¬ Tem ¬ mittags Quadr.-Met. peratur. peratur. 12 Uhr. 6.0 15.0 13.4 1.6 5.3 11.0 9.7 4.7 17.1 16.6 0.8 11.4 13.9 13.2 11.2 0.9 8.9 7.4 —1.1 12.4 9.8 1.7 8.8 15.4 14.1 0.9 7.7 19.1 17.2 0.1 10.3 17.2 16.2 3.0 5.1 12.0 11.3