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Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk 1,82 frei in's Hans. Anzeiger für Hohrnstein Crnstthat, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w° für -ns Königliche Amtsgericht und den stadtrath ;u Hohenstein-Ernstthal. Grgcrrr crller Genreirrde-Verrrvcrlturrgsn der ui 1 rlregenden Ortschaften. Donnerstag, den 11. April 1901. Nr. 83. 51. Jahrgang. Herrn Johann Beyer ist der Schuhmachermeister öffentlich verkauft. land jetzt selbstverständlich nach eigenem Ermessen und Ws. anstrengung zu machen, sind dahin. Dieser wiederholte Kraft eigen.n Ansehens bewerkstelligen. Die Schwie- Anstrengung zu machen, sind dahm. Dieser wiederholte rigkeiten, die dem Nachbarreiche durch den Zuspruch Appell an dw Energie der Besten, dw rmmer dieselben der Gesandten anderer Großmächte drohten, sind durch diese endlose Befolgung eines schattenhaftenFerndes, Rußlands uneigennützigen Verzicht jetzt gehoben. Ob unausgesetzte Beunruhigung emes Hu.-v.ve" das weder bei Tag noch bei Nacht ein Ende nimmt, haben dieselben Mächte, die diesen Ausgang der Verhand In kniWoWn bkim Ächt AMM Q. 178/01. herausgestellt, als anzunehmen war. telegraphirt wird, betrug die Zahl LancerS und 400 Buren anbruch bis mußten sie Jeomanry etwa 100. angegriffen. Nachdem 11 Uhr Widerstand sich ergeben; nur 25 Wie aus London der umzingelten Sie wurden von sie von Tages- geleistet hatten, Mann entkamen. lungen verschuldet haben, China für den Verlust un den ihm entgangenen Vortheil ein Aequivalent bieten werden, muß bezweifelt werden. endlich das Kapital an Nerven einer Armee von Tapferen vollständig erschöpft. Wenn Sie dann erwiedern, die Verlustlisten beweisen, daß oie englische Armee inchrGeg ner tödtet, als sie selbst Leute verliert, so antwortet man Ihnen, daß in den fast täglichen kleinen Scharmützeln man fast niemals einen Bur getödtet hat. Das Sieb der Ccnsur wurde eben darum eingerichtet, um nur be friedigende Nachrichten durchsickern zu taffen." Uebcr die Ankunft der Burenflüchtlinge in Lissabon Buren mit 50 Pferden und Vorräthen gefangen zu nehmen. Die Verlustliste der englischen Truppen in Süd afrika vom 6. d. Mts. umfaßt 6 Tobte, 23 Ver wundete, 14 Vermißte und 23 an Krankheiten Ber- storbene. Nach England zurückgesandt wurden 27 Offiziere und 488 Mann. Nach einer Meldung aus Kapstadt sind Sonntag 10 neue Pestfälle, darunter 4 bei Europäern, festgestellt worden. Im Ganzen wurden 83 Pestfälle bei Europäern und 266 bei Eingeborenen verzeichnet. An Pest gestorben sind bis jetzt 22 Europäer und 108 Eingeborene. In der Londoner „Daily Mail" schildert ein Ein geweihter den Zustand der in Süd-Afrika befindlichen englischen Truppen wie folgt: „Ich will nur sagen, was jene unter unseren Offizieren, welche häufig an Körper und Seele gebrochen, vom Kriegstheater heimkehren, flüstern. Sie behaupten, und wenn dies wahr ist, so wftd man wohl eines Tages dieser Situation ins Auge blicken müßen, daß unsere südafrikanische Armee beinahe am End? ihrer Kräfte angelangt ist. Ihre Kühnheit, ihre Lenkbarkeit, ihr Elan, ihre Fähigkeit, eine Keaft- dem das Nachstehende entnommen ist: „Der Zufall wollte, vaß an demselben Tage, an welchem die außerordentliche Gesandtschaft des „obersten Herrn von und über Trans vaal" m Lissabon eintraf, um dem portugiesischen Hof vessen Thronbesteigung als englischer König zu verkünden, der Dampfer „Benguella" mit nahezu achthundert der unglücklichen Besiegten von Komali-Poorl im Lissaboner Hafen (bei der Vorstadt Alkantara) Anker warf. Die Ausschiffungsstelle war von Polizei und Linientruppen abzesperrt. Nach und nach hatte sich eine Menge von gegen zweitausend Personen angesammelt. Die Ausschiffung begann. Ergriffen von der Größe des Augenblicks ent blößte die Menge ihr Haupt. Die wettergebräunten Männer, meist kraftvolle Gestalten, worunter jedoch manche, vcren Züge die Spuren der Krankheit und Entbehrungen trugen, unv deren gramdurchsurchte Stirnen moralische Sorgen vermuthen ließen, berührten europäische Erde. Knaben von fünfzehn Jahren an wechselten ab mit Jüng lingen, Männern und Greisen; ein Jeder trug in einem Bündel den armseligen Rest seines einstigen Wohlstandes. Die Kleidung der Mannschaften und Offiziere ist gleich. Als einziges Abzeichen tragen die letzteren eine kleine golvene Agraffe mit dem Wappen Transvaals am Hute, welche den aufgeschlagenen Hutflügel festhält Eine ähn- icbe Agraffe bezeichnet den Befehl-Haber General Pinaar, eine kraftvolle, energische Erscheinung, in dessen Begleitung sich dessen Gattin und seine fünf Kinder befanden. Wäh rend der Uebe fahrt sind fünf Personen gestorben, und nach seemännischem Gebrauch in den Fluthen des Oceans zur letzten Ruhe bestattet worden. Tiefen Eindruck machte Vas Ausschiffen der Schmerkranken, neunundvicrzig an der Zahl, und deren Abschied von den vier Schwestern ves niederländischen rothen Kreuzes, welche in Afrika Samariterdienste geleistet hatten und mit an Bord waren. Um das traurige Bild menschlichen Jammers zu vervoll ständigen, befindet sich dabei ein Deutscher, ein Apotheker von Profession, der, um zu kämpfen, von Deutschland als Freiwilliger nach Transvaal gekommen war. Der Unglückliche ist während der Ueber fahrt nach Lissabon irrsinnig geworden. Er sieht feine Umgebung als die englische Polizei an, seine Wahnvorstellungen bringen Ab scheu und Schrecken vor ihr zum Ausdruck. Der Aermste mußte in einem Tragbett festgcbundcn nach dem Kranken hause übergeführt werden, wo man ihn in die Zwangs jacke stecken mußte, die er noch trägt. Der Dampfer hatte um 6 Uhr Morgens an der Landungsstelle ange legt, doch erst Mittags um 1 Uhr konnte der Zug, der die Buren ihren Bestimmungsorten zusühren sollte, ab- aehen. Etwa 4000 sollen nach dem festen Platze Peniche, 280 nach Alcobaca, der Kommandant Mostarol mit wei teren vier Personen nach AbraMes und der General Pinaar mit seiner Familie nach Thomar. Als der Zug sich in Bewegung setzte, brah die Menge in tosende sei auch formell alles in Ordnung. Ob diese drei Verträge durch einen sie zusammenfassenden Vertrag ersetzt würden, sei unwesentlich. Rußland habe jetzt mit China keine Verhandlungen mehr zu führen. Wenn die chinesische Regierung wünsche, daß ihr in der Mandschurei ehestens ihre frühere Stellung zurück gegeben werde und ein besonderes Abkommen über die mandschurischen Angelegenheiten mit Rußland ad- schließen wolle, so besitze sie den Text dieses Vertrages und könne ihn stets unterzeichnen. Die deutsche „St. Petersburger Zeitung" bemerkt: Wir haben unsere Meinung schon dahin ausgesprochen, daß es sich nur um eine Verzögerung, nicht um eine Ablehnung des russischen Vertrages handelt, denn in China muß man die Einsicht haben, daß die Lage ohne den Vertrag, welcher die landesherrliche Autorität des chinesischen Kaisers in der Mandschurei in bestimmter Zeit herge stellt hätte, für das Reich weniger Vortheilhaft ist, als sie eS mit dem Vertrage gewesen wäre. Denn die Ausrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit in den occupirten Provinzen der Mandschurei wird Ruß- Man sieht aus der großen Anzahl der Buren, die hier in Action getreten sind, daß die frühere englische Meldung, in der Kapkolonie befänden sich nur noch wenig Buren, unzutreffend war. — Im südlichen Oranjefreistaat hatten die Engländer die Genugthuung, in der Nähe von Smithfield am Bosmanskop 16 Die chinesischen Wirren. London, 9. April. Das Reutersche Bureau verbreitet eine Pekinger Meldung, wonach mehrere Gesandten von ausländischen Soldaten insultirt wur den. Als der amerikanische Geschäftsträger Rockhill und der englische Gesandte Satow in Sänften von einem Diner zurückkehrten, wurden sie angehalten und die Träger von deu'.schen Soldaten geschlagen; die Damen der Gesellschaft waren höchst erschrocken. Ueber einen anderen Vorfall berichter der „L.-A." noch das Folgende: Peking, 7. April. Hier ereignete sich folgen der Zwischenfall. Infolge des Umstandes, daß die Passage durch das Hatamen-Thor ungewöhnlich eng ist und dabei sehr viel benutzt wird, hat die deutsche Thorwache den Befehl, darauf zu achten, daß die Fußgänger beim Eintritt und Austritt aus dem Thor sich rechts bezw. links halten. Vorgestern passirte der belgische Legationssekretär Mergeling das Thor und ging auf der falschen Seite. Der Posten ersuchte ihn, auf die andere Seite hinüber zu gehen, worauf ihm der Legationssekretär erwiderte, er habe ihm keine Befehle zu ertheilen, und hinzufügte, die Deutschen thäten überhaupt besser daran, zu Hause zu bleiben, hier chikanirten sie die Leute bloß, worauf der Posten ihn natürlich arretirte. Der die Wache kommandirende Unteroffizier ließ den Legationssekretär nach der deut schen Präfektur führen, wo er nach Feststellung der Identität freigelassen wurde. Peking, 8. April. Die heurige Geburtstags feier des Grafen Waldersee verlief glänzend. Früh Herr Karl Hermann Häcker hier, Bahn st raße 50 wohnhaft, heute als Armenpfleger verpflichtet worden. Hohenstein-Ernstthal, am 9. April 1901. Ter Stad trath. i. V.: W. Zeitig. geht dem „Berl. Tagebl." ein ausführlicher Bericht zu, Donnerstag, den 11. dss. Mts. von Vormittags 9 Uhr ab wird in der Hausflur des hiesigen Rathhauses das Fleisch eines wegen Tuber- culofe beanstandeten jungen Schweines in gekochtem Zustande, ä /Vun«, 40 Bekanntmachung An Stelle des durch Krankheit behinderten Der Unterricht in der Fortbildungsschule M Gersdorf beginnt für alle Klassen Montag, den 15. April, 5 Uhr. Die Eintretenden haben das Schul entlassungszeugnis und das Zensurbuch vorzulegen. Gersdorf, den 10. April 1901. Die Schnldirektion. Feldverpachtung. Montag, den 15. April, nachmittags 4 Uhr sollen in der Beyerschrn Schankwirthschaft in Ernstthal die Theile 10, 11 und 12 vom Herrnviertel — 1 ü 79,8 As und die Theile 3, 4, 6, 7 und 8 vom Haase'fchen Grundstück — 1 ü 10,8 ar aus 12 Jahre, vom 1. Oktober 1900 an, Parzellenmeise verpachtet werden. Fürstliche Reutverwaltung Lichtenstein, von Uslar-Gleichen. Dienstag, den 16. April, -laHm. 3 Nhr kommen im Gasthof zum grauen Wolf hier, verschiedene Spirituosen gegen Baarzahlung öffentlich zur Versteigerung. I morgens brachten deutsche, englische und japanische Musikcorps dem Feldmai schall ein Morgenständchen. Zahlreiche Glückwunschtelegramme liefen ein. Das erste war von Kaiser Wilhelm, der dem Grafen schon einige Tage vorher eine prachtvolle Reiseuhr zum Ge- schenk gemacht hatte. Im Laufe des Vormittags statteten die Offiziere des Oberkommandos und die , Truppenkommandeure dem Feldmarschall einen Gra tulationsbesuch ab. Bei der Galatasel in der deutschen Gesandtschaft brachte Dr. Mumm von Schwarzenstein in wärmsten Worten die Gesundheit des Grafen und der Gräfin Waldersee aus, worauf d r Feldmarschall herzlichst dankte. Hierauf wohnte die ganze Gesellschaft dem Rennen des Pekinger Rennklubs bei, wo ein in- ! tereffantcs Hürdenrennen stattfand. Den ersten Preis und Preise erhielten Leutnant Hoepfner, Hauptmann t Sandrart, Leutnant Salzmann, Hauptmann Blottnitz, Leutnant Zieger. Am Abend dinirte der Feldmarschall , im Offizierskasino. Daß die Russen die Mandschurei thatsächlich ein- > gesackt haben, hat in den letzten Tagen wohl niemand - wehr bezweifelt. In Rußland wird die Sachlage jetzt i aber auch kaltblütig zugegeben, wie aus folgendem , Telegramm erhellt: Petersburg, 9. April. „Nowoje Wremja" : sagt, Rußland habe keinen Grund, nervös und unruhig zu sein. Die Russen seien nach wie vor in der ' Mandschurei „benti possickentea". Außerdem besitze Rußland drei Sonderverträge mit den Dsandsjuns - der drei mandschurischen Provinzen. Diese Verträge > würden auch in Zukunft in Kraft bleiben, und somit Roberts im schnellen Vormarsch die Bahnlinie ent lang nach Prätoria führte, nun auch im Norden Transvaals zur Anwendung gebracht, wie folgendes Telegramm darthut: London, 9. April. Nach einem Telegramm Lord Kitcheners aus Prätoria hat Plumer Pieters burg besetzt und 2 Lokomotiven und 39 Eisenbahn wagen erbeutet. Die Buren leisteten nur geringen Widerstand. Auf Seilen der Engländer wurden zwei Mann getödtet und einer verwundet. Die Buren räumten die Stadl in der Nacht vor dem Eintreffen PlumerS; sie sprengten zwei Wagenladungen mit Munition in die Luft. Hiermit haben die Engländer den nördlichsten Endpunkt des südafrikanischen Eisenbahnsystems erreicht und sind im Besitz aller Linien, allerdings in einem Besitz, der sich durch die fortwährend gemeldeten er folgreichen Störungen von Seiten des Feindes viel fach als prekär bewiesen hat. Schon gegen den Roberts'schen schnellen, linienförmigen Vormarsch ohne nennenswerthe Breite der Occupationsbasis hatten sich s. Z. Einwände erhoben, und die Thatsachen haben diesen^ Einwänden Recht gegeben. Nicht nur die beiden Republiken, sondern auch die Kapkotonie wim meln heule noch von zahlreichen Bureutcupps, die der angeblichen Annexion Transvaals und des Orauje- freistaats durch die Engländer Hohn sprechen. Trotz dem Hal Lord Kitchener seine Occapationslinie ver längert. Dadurch werden, wenn die Linie Prätoria— Pietersburg wirklich dauernd gehalten werden soll, die eintreffenden britischen Verstärkungen aufgczehrt, während der eigentliche englische Besitzstand in der Breite um nichts gewonnen hat. Lor der Hand ist aber auch, wenn nicht bedeutende Truppenmassen nach geschoben werden, die Lage Plumers nichts weniger als gesichert. (Vom südlichen Kriegsschauplatz.) Das bereits gemeldete Mißgeschick der Engländer in der Kapkolonie im Norden von Aberdeen hat sich als bedeutender Ter Krieg um Transvaal. Lord Kitchener hat die Strategie seines Vor-I gängers im südafcikaniscyen Kommando, die Lord