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Gßlr. MengeS. Seyfert. Zum Attentat auf den Kaiser. ^ahim empfing Im ' Hinblicke darauf, daß wir ihn vor kurzem hinter der Personen des Soldatenstandes. Die Vorlage fand ruf allen Seiten eine günstige Beurtheilung. Nach Erledigung einiger Wrhlprüfungen erbittet P äsidmt Graf Ballestrem und erhält die Ermächtigung, dem Kaiser auS Anlaß des schweren Unfalles die Gefühle de- Hauses in geeigneter Weise auszudrücken. — Mon- ag: 1 Uhr: Koloniletat. , dauern über die Frevelthat, uud geben andererseits ihrer Freude darüber Ausdruck, daß die Verletzung nicht ernst ist. Der Unwille über die Gewaltthat sei besonders lebhaft, weil der Kaiser ganz kürzlich als Gast und Mittrauernder in England gewesen. Durch die Verehrung und Liebe, welche der Kaiser für die Königin gezeigt, habe er m hohem Grade an Ansehen und Bewunderung bei den Engländern gewonnen, und wegen seiner außerordentlichen Thatkraft und Leistungen sei ihm stecS seitens Englands Gerechtigkeit widerfahren. AuS all diesen Gründen rufe die Frevelthat gegen den Kaiser im gegenwärtigen Augenblick besondere Entrüstung in England hervor. Bahre der Königin reiten sahen, empfinden wir für ihn, wie für einen persönlichen Freund. Die „Times" äußern ihre tiefe Entrüstung und ihr aufrichtiges Be- Bremen, 8. März. Bei Eröffnung der Börsen oersammlung hielt der Handelskammerpräsident Fritze eine Ansprache an die versammelte Kaufmannschaft, in welcher er dieselbe aufforderte, folgendes Telegramm an den Kaiser zu senden: „Ew. Majestät bittet die in der Börse versammelte Kaufmannschaft von Bremen, den Ausdruck des Schmerzes und der tiefen Trauer über den in unserer Stadt auf Ew. Majestät verübten Angriff, zugleich aber auch die Versicherung der hohen Freude darüber entgegennehmen zu wollen, daß die unglückselige That ohne ernste Folgen geblieben ist. Gott schütze Ew. Majestät weiterhin zum Heile deS deutschen Volkes!" Unter allgemeiner lebhafter Zu stimmung wurde von der Börsenversammlung ein dreimaliges Hoch auf den Kaiser ausgebracht. — Die polizeilichen Akten über die Vernehmung Weilands sind von der Staatsanwaltschaft dem Untersuchungsrichter übergeben worden. Trotzdem setzt die Polizei die Recherchen fort. Es ist keinerlei Anlaß vorhanden, der That politische Motive beizumessen. Der Unter suchung folgt unzweifelhaft die Jnternirung Weilands in einer Irrenanstalt, um den geistigen Zustand Wei lands sestzust llen. Paris, 8. März. Der „Figaro" schreibt anläßlich , des Anschlags in Bremen: In Frankreich herrscht die, berechtigte Empfindung vor, daß Kaiser Wilhelm zu viel Gewissen und Menschlichkeit besitze, um nicht ein > Faktor des europäischen Friedens zu sein. Kein zivilisirter Mensch kann demjenigen, der den Frieden aufrecht erhält, seine Sympathie versagen. Darum hat ; auch die öffentliche Meinung Frankreichs mit Bewegung von dem Bremer Anschlag erfahren und darum wird sie mit Befriedigung die Wiederherstellung des Kaisers § vornehmen. — Präsident Loubet telegraphirte an den deutschen Kaiser und beglückwünschte ihn zu dem Miß lingen des gegen ihn gerichteten Attentats. Der sran- , zösische Botschafter in Berlin drückte dem Staatssekretär , Frhrn. v. Richlhofen die Theilnahme der französischen s Erscheint zeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,b5 durch die Post Mk 1,82 frei in's Hans Bekanntmachung. Zur möglichsten Verhütung der Weiterverbreitung der Tuverculose sind ober- behördlicher Anordnung zufolge in allen Fabriken, Werkstätten, Gast- und Schankwirihschaften, Verkaufs lokalen, Contoren, überhaupt in allen dem Verkehr und dem Aufenthalte mehrerer Personen dienenden Räumen Spucknäpfe in genügender Anzahl von mindestens 15 cm Durchmesser und 10 cm Höhe aufzu- stellen und das Ausspucken auf den Boden durch sichtbare Anschläge mit der Aufschrift: „Richt auf de« Boden spucken!" zu untersagen. , Die Spucknäpfe müssen stets mit Kochsalzlösung gefüllt uud regelmäßig ge« teert n«d ausgespült werden. Zuwiderhandlungen haben Geldstrafe bis zu 30 M. oder entsprechende Hast zur Folge. Oberlungwitz, am S. März 1901. Der Gemeindevorstaud. Opperman u. Nr. 58 Die Entrichtung des Schulgeldes bett Das Schulgeld auf die Monate Januar bis mit März lsdn. Js. ist bis zum 2V. Mörz er. an die hiesige Ttadtsteuereinnahme — Rathhaus Zimmer Nr. 2 — abzuführen. Hohenstein-Ernstthal, am 28. Februar 1901. Der Stadtrath. vr. Volker. 51. Jahrgang Deutscher Reichstag. Berlin, 7. März. In der Budget ko mMission deS Reichstags wurde heute die Berathung der Kolonial-EtatS fort gesetzt. Bei dem Etat für da- südafrikanische Schutz gebiet erklärt Kolonialdirektor Dr. Stübel, er sei vom Kaiser ermächtigt, Folgendes mitzutheilen: Prinz Arenberg sei vom Kriegsgericht zum Tode verurtheilt, odann zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt worden. An Stelle der Zuchthausstrafe sei dann auf dem Wege der Gnade Gefängnißstrafe getreten, auch sei auf Aus- toßung auS dem Heere erkannt worden. Arenberg verbüße seine Strafe im Gefängniß zu Hannover. Auf Anfrage bestätigt Kolonialdirektor Dr. Stübel, daß eingetroffenen Berichten zufolge die Rinderpest im Schutzgebiete auSgebrochen sei. Es liege jedoch kein Grund zu der Befürchtung vor, daß die Pest eine größere Ausdehnung gewinnen könne. Ein Burentreck großen Stils habe bis jetzt nicht stattgefunden; eS Bekanntmachung. Die hier wohnhaften Militärpflichtige« weroen hiermit beordert, Mittwoch, den 20. Mär- 1901, MH '-8 Ahr im hiesige« Loge«ha«se, woselbst auch am 23. März a. c. die Loosung der Mannschaften der lau senden Altersklasse vorgenommen wird, bei Vermeidung der in § 26,7 der Wehrordnung angedrohten Strafen und sonstigen Nachtheile z«r Musterung pünktlich, nüchter« und in reinlichem Zu stande zu erscheinen. Durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine behinderte Militärpflichtige haben ein ärzt liches ortsbehördlich beglaubigtes Zeugniß einzureichen — tz 62,der Wehrordnung. Das Erscheinen im LoosungStermine bleibt jedem Militärpflichtigen überlassen, durch das Aus bleiben in diesem Termine entstehen aber keine Nachtheile, eS wird vielmehr für die nicht Erschienenen durch ein Mitglied der Ersatzkommission geloost — Z 66,§ der Wehrordnung. Jeder Militärpflichtige kann sich im Musterungstermine freiwillig zu zwei-, drei- oder vierjährigem Dienst melden urd auf seine Loosnummer verzichten. Die Wünsche solcher Militärpflichtigen, welche gern bn einer bestimmten Truppe, für welche der hiesige Bezirk aushebt, freiwillig eintreten wollen, werden nach Möglichkeit Berücksichtigung finden. Werden die Wünsche erst im Aushebungstermine erbracht, so ist auf ihre Berücksichtigung nicht zu-rechnen. Diejenigen, welche sich freiwillig zu einer vierjährigen aktiven Dienstzeit bei der Kavallerie ver- vflichtcn und dieser Verpflichtung nachgekommen sind, brauchen in der Landwehr ersten Aufgebots nur drei, anstatt fünf Jahre zu dienen. Sich freiwillig Meldende haben, wenn sie noch minderjährig sind, die Einwilligung deS VaterS oder Vormundes und eine behördliche Bescheinigung darüber, daß sie durch Civilverhältnisse nicht gebunden sind und sich untadelhaft geführt haben, beizubringen und bei der Mustecung, jedenfalls aber noch vor der Loosung abzugeben. Die von der König!. Ersatzkommission ausgesprochene und auf dem Loosungsscheine vermerkte Ent scheidung über die Truppengattung, zu welcher Militärpflichtige vorläufig ausgehoben werden, besitzt keine endgültige Kraft, eine entscheidende Bestimmung darüber erfolgt erst später durch die König!. Oberersatz kommission. Etwaige Zurückstellungsanträge wegen bürgerlicher Verhältnisse können gemäß Z 63,? der Wehr ordnung nur dann berücksichtigt werden, wenn die Betheiligten solche vor dem Musterungsgeschäfte oder spätestens bei Gelegenheit desselben anbriigen. Spätere Reklamationen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn die Veranlassung zu denselben erst nach Beendigung des Musterungsgeschästs entstanden ist. Die Betheiligten sind berechtigt, ihre Anträge durch Borlegen von Urkunden und Stellung von Zeugen und Sachverständigen zu unterstützen. Die seitens der Militärpflichtigen oder deren Angehörigen vorgelegten Urkunden müssen behördlich beglaubigt sein. Um festzustellen, ob diejenige Person, zu deren Gunsten reklamirt worden ist, noch arbeits- bez. aussichtSfähig ist oder nicht, ist es nothwendia, daß die betreffende Person sich der Ersatzbehörde per- sönlich vorstellt. Ist dies nicht thunlich, so ist über ihren Gesundheitszustand ein von einem beamteten Arzte ausgestelltes Zeugniß beizubringen. Wer an Epilepsie zu leiden behauptet, hat auf eigene Kosten spätestens im Musterungstermine drei glaubhafte Zeugen hierfür zu stellen, oder ein Zeugniß eines beamteten Arztes beizubringen. G 65,, ) Oberlungwitz, am 6. März 1901. Der Gemeindevorstand. Oppermann. Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Knga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Gröna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Mr das Königliche Amtsgericht und de« Stadtrath zu Hoheufteiu-Grustthal. Organ aller Gcareiaöe-Vevrvaltungen der uurlrogciTdea Ortschaften eien nur einige Familien in die deutsche Kolonie ein- zewandert. Bor Beendigung des Krieges sei ein grö ßerer Burentreck nicht zu erwarten. Auf eine weitere Anfrage wurde regierungsseitig entgegnet, daß die in ms Schutzgebiet gekommenen deutschen Mädchen sich iast alle meist nach kurzer Zeit verheirathet haben. Lon ärztlicher Seite werd: versichert, daß die Kinder in Südwestafrika vortrefflich gedeihen. In den Jahren 1889—1899 seien insgesammt 377 Mannschaften der Schutztruppe im Schutzgebiete geblieben, 90 als Ansiedler, die übrigen als Gewerbetreibende. Berlin, 8. März. Der Reichstag berieth heute den Gesetzentwurf, betreffend die Unfallfürsorge für Beamte und für Inserate nehmen außer oer Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Republik aus. London, 8. März. Der „Standard" schreibt: Jeder Engländer wird sich darüber freuen, daß bei deutsche Kaiser aus Gefahr errettet ist. Die ganze Welt hat Ursache, dankbar zu sein, daß die Sache nicht einen schlimmeren Verlauf genommen hat. Der Verlust des Kaisers wäre ein Unglück für Europa gewesen. Niemand bezweifelt, daß der Kaiser in de- internationalen Politik einen beruhigenden Einfluß ausübt. „Daily Telegraph" sagt: Alle Klassen des englischen Volkes würden jederzeit mit tieier Theil nahme vernommen haben, daß der deutsche Kaiser das Opfer eines frevelhaften Anschlages geworden, aber in der frischen Erinnerung an den jüngsten Besuch em pfinden sie noch größere Freude über die glücklich. Errettung. Da« englische Volk vereinigt sich mit dem deutschen in der Beglückwünschung deS Kaisers und in dem Ausdruck der Hoffnung für seine baldige Wieder- Herstellung. Die radikalen „Daily NewS" schreiben: Das britische Boll hat allen Grund, freundliche Ge- fühle für den deutschen Kaiser zu hegen; im gegen wärtigen Augenblicke wird jedermann tiese Theilnahmetag ^-^WWWMMWMWWWWWWWWWWDWWWMSMMLr^^.^D^E? Sonntag, den 10. März 1901. Kitte! Nachdem daS zur Pflege christlicher Liebeswerke und kirchlichen Lebens erbaute Gemeindehaus der LrinitatiSparochie nahezu vollendet ist, die Gemeinde aber bisher keinerlei Steuern oder sonstige Oblasten zu übernehmen gehabt hat, werden alle Diejenigen, welche gesonnen sind, durch freiwillige Gaben zur Aus stattung des GemeindehauS-Saales beizutragen, hierdurch freundlichst gebeten, ihre Spenden bei den Herren Kirchenvorstehern E. Kolbe, E. Beckert, F. H. Scheer, G. Kretzschmar se«., L. H. Kra«tze oder bei dem unterzeichneten Pfarrer baldmöglichst abzugeben bezw. anzumelden. Drr Kirchenvorstaud zu St. Trinttatis. Pastor Schmidt. Anzeiger für HolzVeVstmgeVNMg auf Raberrsteiuer Staatsfsvstreviev. „Hotel Claus" in Grüna. Montag, de« 18. MSr; 1901, Vormittags 1» Uhr, 783 w. Stämme, 10 h. und 193 w. Klötzer, 393 w. Derbstangen und 520 w. Reisstangen. Dienstag, den 19 März 1991, Bormittags 1» Uhr, 64 rm h. und 166 rm w. Brennholz, 100 rm hartes Brennreisig, 1040 Gebund w. Brennreisig. D«rchforstunge« in den Abth. 2, 3, Läuterungen in den Äbth. 2, 1«, 28, 38, 39, 49, Einzelhölzer in den Abth. 2 bis 11, 13 bis 1«, 18 bis 23, 26, 27, 31, 33, 35 bis 39, 42 bis 45, 48 bis 5«, sowie im Parke der Qbersörsteret zu Grüna. Näheres ist aus den bei den Ortsbehöröen und in den Schankstätten der umliegenden Ortschaften aushängenden Bekanntmachungen zu ersehen. SW. WmieMNltW MM« zu 8röui und Sömgl. KMentmt AuMMurs, am 5. März 1901.