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> Demi der Todte offenbar nickt erwartet, denn er saß urge- Dtscout n. ll, u. 9 M v. s 3 M «p Druck und Verlag von I. «ubr Nachsolger, Wax Förste , Hohensietn-ErnAhal. Verantwortlicver Redacteur Mar Förster Hohenstein-Ernstthal ,.^ao zur 80 n. p. p- v. >! T. -r M. 8 D 6 Lc die ES an! inr Nül ten Vv un alt kiel Kl fre Ge Be wi wi Si Zr enl so! bei daf Sc fre dal leb tar suc Sc Ab tra dm Ka sici hei sic! bei Ve ein fchl na De zu, CH Ve Erl k. >r- rl^ o ö L ihr au un wi D- ist Ri Lii na ges ers da, gn S. S. S 84». 84, ! II 80, / ll. durch eine Revolverkugel schwer verwundete, weil er ihre Liebe verschmähte. Derartige Empfindungen und ihre tragischen Folgen sind eben nicht im Geringsten auf die begüterten Klassen beschränkt; eher ließe sich vielleicht sagen, daß die minderbemittelten Klassen infolge des Einflusses, den eine gewisse Colportage- Romanliteratur ausübt, ein verhältnißmäßig größeres Contingent von Opfern der fraglichen Art stellen, als die bemittelten Klassen. Behauptet die „Sächsische Arbeiterztg." das Gegentheil, so setzt sie sich damit in einen bezeichnenden Widerspruch zu der Gewohnheit sozialdemokratischer Blätter, gerade umgekehrt das Moment des Arbeiten-Müssens als Quelle für ver brecherische „Wahnsinnsideen" auszugeben. In einen weiteren Widerspruch zu sozialdemo kratischen Gepflogenheiten bringt sich die „Sächs. Arbeiterztg." dadurch, daß sie schreibt: „Das öde Einerlei des bureaukratisch-militärischen Gefängnißdrills und die Graupen-, Erbsen-, Kartoffelkost werden die Frau Jahnel von ihrem Wahne kuriren." — Ueber das System der Gefängnißeinrichtungen pflegt die so zialdemokratische Presse sonst ganz andere Ansichten zu haben. — Limbach. Die Lohnbewegung der orga- nisirten Schneider von Limbach und Umgegend ist zu Gunsten derselben beendet worden. Es ist ihnen ge lungen, einen Lohnaufjchlag von 10—20 Prozent zu erringen und tarifmäßig festzulegen. S. Petersburg pr. ISS Stube! Warschau Pr. ISO Rubel S^/o Wien pr. IrO Ke Oe. A. 4 August 7,4g (7,4b), October 7,25 (7,20). — Zweite- Amertkantsche auf Lieferung März 7,75, Mai 7,8 56, October 7,31. — Die heutigen Ankünfte in «erden auf 14,000 Ballen geschäht. — Dritter T kan sch- auf Lieferung ruhig, stetig. März 7,7 August 7,54, October 7,30. schränkte sich darauf, die Uebungen der Grenadiere zu besichtigen. Den zu diesem Zwecke einmal gewählten Platz hielt er mit der Standhaftigkeit eines Pfahls oder besser eines Generals; eine anmarschierende Compagnie front genierte ihn nicht im geringsten. Er erwartete, daß man eine rottenbreite Lücke öffnete, um ihn durchzulassen, was auch allgemein üblich war. Vielleicht bildete er sich wegen seiner rothen Beine ein, im Generalsrang zu stehen. Von der Burg pflegte er sich auf den Hof der Sechserkaserne hcrabzulaffen und dann noch die Uebungen auf dem großen Exercierplatz in der Au zu begutachten, um schließlich zum Mittagstisch zu seinen Pionieren zurückzukehren. — Nun zu unserer Geschichte! Die erste Compagnie des 6. Regiments hatte soeben in der Au ihre Besichtigung durch den General, nämlich den wirklichen General, den Brigadekommandeur, glücklich überstanden, und ihr gestrenger Führer hatte ein rück haltsloses Lob für die tüchtige Ausbildung der Com pagnie davongetragen. Auf dem Rückmarsch zur Kaserne, nahe der „Hundskomödie", ertönte das Kommando: „Halt! Front!" Die Nachkritik des Hauptmanns an die Compagnie stand noch aus Eben begann das Un- gewittcr: „Es wäre ja im ganzen nicht übel gewesen, aber natürlich der Maier hat, wie immer, die Griffe verdorben und der Müller" — da kommt der Soldaten- storch und läßt sich graziös aus den Lüften hernieder, gerade zwischen Compagnie und Hauptmann. Dieser wendet sich, ärgerlich über die Störung, zum Feldwebel! „Schaffen Sie das Vieh fort!" Der Feldwebel stochert mit der Säbelscheide nach dem Storch — ohne Erfolg; er tritt mit dem Stiefel nach ihm — der Storch sucht nur durch balancierende Flügelschläge seinen bedrohten Standpunkt zu wahren. Das Gewitter nimmt seinen Fortgang. Da geht der Storch noch einige Schritte auf den Hauptmann zu, schaut steil an ihm hin uf und — klappert, Er hatte ohne Zweifel unbemerkt der Be sichtigung der Compagnie angewohnt und ,»ch ein gün stigeres Urtheil über deren Leistungen gebildet als der Hauptmann. Der Ernst der Situation, schon durch das Eintreffen des Vermittlers stark gefährdet, war jetzt nicht mehr zu halten. Die Compagnie platzte in ein un bändiges Lachen aus und selbst unter dem tief hineinge zogenen Mützenschild des Gestrengen blitzte wieder Sonnenschein der guten Laune hervor. „Nun ja, ich bin ganz zufrieden," sprach er noch halb ärgerlich, halb lachend, „linksum, Marsch! Heute Nachmittag habt Ihr frei." Deutsche Reichsbank: Diskont 4'/,°/, — Lombard-Z.-F. Zahlungseinstellungen. Konkurs wurde c Sber das Vermögen des Fabrikanten Emil Paul S> Lauenstein und über das der Firma Mehler und Kr Schu-sabrit t-r Weißenfels. Oesfentltche Versteigerungen in den t Amtsgerichten. Montag, den 1. April. Tre'den: Ingenieur Pa- Thürmer's Einfamilten Villa mit Wintergarten, Stalls in Strehlen, 210,000 M Dresden: Baugewerke Aug st lt s Sch« nke'S Dampfziezelei mit Wohnhaus in " >7,950 M. D-esden: Mavrerpolie- Karl Gustav S oknkaus in Löbtau, 92,000 Mark. Dr.sden: Rei- Kar Ernst Eduard Lchmaun's Wohnha"s in Löbtau Mark Hainichen: Johann Hugo Hanbold's Sechstelhu in Langen riegis, 0 »08 M. Leipzig: Droschkentcsiher rieh Ernst Schmtdt's W hnhauS in Lind-nau. -2,->b Dresden: Bauunternehmer Mo itz F iedrich Wilhelm ' im N-Hbau vollendetes Wohnzetä de in Pieschen, 52, Dresden: Gastwirth Karl Paul Köhler'S Gastwiit 'chap Tchandau", 72,7bo M. Waldheim: Ziegeleibcsitzer? Wilhelm Zecknl'S Wohn- und Ziegeleigebäude 8o,15 Radeberg Karl Moritz Romberg'- Wohnhaus, 2<,2R Dienstag den April. D esden: Ida Selm Emmrich ged. ohle's Aoh Haus iu Kaditz, 30,0. Dr>Sden: Baumeister Friedrich Emil Friede 'S im o llendeteS Wohnhaus in Löbtau, 48,000 M. DreSd- rewer'e Wi Helm Ernst Adam'S Wiesen- und Feldpc Mockritz 54,400 Mark. Dresden: Ernestine Pauli- Neumann's Baustellengrundstück in Lotta, 15.000 ' den: Schlossermeister Eduard Tu^av Hartwig'S W Pieschen, 75,000 Mark. Roßwein: Bierverleger K Restaurat on „Wettinhöhe" in Gettioors, 57,800 M. Schneidermeister Heinrich Gustav Krumbiegel's Wol in Krummenhennersdorf, 6100 M. Frankenoerg: E- ltus Schramm'- 3 Wohnhäuser und Garten inNtederl 12.622 M. Schneeberg: Karl Albin Mehlhorn's gebäude mit Concert- und Ballsaal, 55,685 Mark. Karl Eduard Ktrstein'S Wohnhaus, «5,000 M., Wohnhäu er, 60,000 M. Chemnitz: Karl Theophi us 5 Wohnhaus, Lage - und Fabrikg bände, 63,750 M. Ernst Wilhelm Gustav Proft's „Hotel zur golden nebst In entar, 200,000 Mark. Meißen: Selma r v rchel. Richter geb. Braune's Wohnhaus in Kötitz, Mark. Hx- daß ein Grund zu ihrer Verhaftung absolut nicht vorliege, denn sie befänden sich außer dem Bereiche der Kaserne, auf öffentlicher Straße, auch fiele es ihnen nicht ein, in irgend einer Weise die Ruhe zu stören. Ein anscheinend recht kampflustiger Soldat vergaß sich bei dieser Unterhaltung leider so weit, daß er sein Gewehr umdrehte und zu einem der Civilisten Worte, die wir an dieser Stelle lieber nicht wieder geben wollen, äußerte. Von einigen hinzugekommenen Gendarmen wurde dann Herr Dr. Sch. verhaftet und nach der auf der Wintergartenstraße befindlichen Polizeiwache gebracht, wo er aber, nachdem er sich legitimirt und den Vorfall erzählt hatte, sofort wieder entlassen wurde. Sein Weg führte sogleich wieder hin nach der Jägerkaserne. Als Sch. hier anlangte, be stieg der Herr Hauptmann mit der Frau Sch. eine Droschke erster Klasse. Der betrogene Ehemann sprang hinzu und öffnete den Droschtenschlag. In demselben Moment wälzten sich der Herr Hauptmann und der Herr Doktor im Schnee. Der Letztere rief um Hilfe und sofort kamen etwa 8 Soldaten, welche das Seitengewehr gezogen hatten, herbei und führten den Herrn Doktor auf Befehl des Herrn Hauptmanns nach dem Militärgewahrsam ab. Nach einiger Zeit erschienen wieder Gendarme, welche Herrn Dr. Sch. befragten und dann freiließen. Die Frau war nach ihrer auf der Schumannstraße gelegenen Wohnung gefahren, hier wurde sie aber von einem Herrn in Empfang genommen, welcher ihr unzweideutig im Namen ihres Mannes erklärte, daß sie die Wohnung ihres Mannes nicht mehr zu betreten habe. Am anderen Tage war auch in einer Dresdner Tages zeitung ein bezügliches Inserat des Herrn vr. naock. Sch. zu lesen. Die peinliche Angelegenheit bildet in Dresden den Gesprächsstoff. Die „Sächs. Arbeiterztg." macht den Versuch, die bekannte Dresdener Eifersuchtstragödie, welcher der Musiker Gunkel zum Opfer gefallen ist, partei politisch auszubeuten. „Frau Jahnel", so schreibt das sozialdemokratische Blatt, „ist ihr Reichthum zum Verderben geworden; hätte sie sür ihren Lebensunter halt arbeiten müssen, so wäre ihr keine Zeit geblieben, jene Wahnsinnsidee auszubrüten. Von diesem Gesichts punkte trägt die heutige Gesellschaft, die solche Drohnenexistenzen ermöglicht, eine gewisse Mitschuld an dem Verbrechen." Das „Leipz. Tagebl." schreibt hierzu: Wir sind durchaus davon überzeugt, daß das Wort: „Arbeit ist des Blutes Balsam, Arbeit ist der Tugend Quell", eine unumstößliche Wahrheit ausspricht. Aber trotzdem muß es als vollkommen falsch und vollkommen tendenziös bezeichnet werden, wenn Eifersuchtstragödien, wie die Dresdener, dem Reichthum und der bürgerlichen Gesellschaft zur Last gelegt würden. Der Dresdner Musiker war noch nicht beerdigt, als in Berlin die Köchin Frieda Tack den Koch Schetz E ems Vermischtes. * Der Soldatenstorch. Dcr Klapperstortz) hat einmal, wie dem „Leipz. Tagebl." geschrieben wird, einem württembergischen General vor 20 Jahren, als er noch Hauptmann im 6. württembergischen Jnf -Regt. 124 war, einen artigen Streich gespielt, und zwar auf dem Exercierplatz. Es war überhaupt nicht der sagenhafte Klapperstorch, sondern ein ganz persönlicher geschichtlicher Storch, der seiner Zeit berühmte Ulmer Soldatenstorch Ob der noch lebt, weiß Schreiber dieses nicht; auch nicht, ob sich der betreffende Offizier daran erinnert; das thut auch nichts zur Sache. Aber dem Einsender ist die heitere Geschichte aus seiner Sol datenzeit unvergeßlich geblieben. Um dieselbe glaubhaft zu finden, mutz der Leser aber vorher das nötigste Ge schichtliche über den „Soldatenstorch" erfahren. Er kam — wann und wie, weiß der Schreiber nicht — in die Gefangenschaft der Ulmer Pioniere, die ihn in ihrer Menageküche so gut verpflegten, daß er die seiner Art eigenen herbstlichen Afrikarciscn als völlig zwecklos sich abg wöhnte. Bei dieser militärischen Erziehung richteten sich seine Neigungen naturgemäß ganz auf das militärische; Civil existierte für ihn überhaupt nicht. Nach dem Frühstück in der Pionierküche flog er gewöhnlich auf den Kasernenhof von Wilhelmsburg. Dort übte er sich, je nach Laune, entweder selbst im Parademarsch oder be- Handel und Industrie. HaumWolls, Llvrrvout, 29 März Umsatz: 8M'B., davon für Spe kulation und Export 500 B. verkauft Amerikaner anziehend 032 höher, ostindsche ruhig, Egypter 1,16 höher. Middling amerikanische Lieferungen Mörz-April 4.36 6s Käufer, Mai Juni 4.35/64 do., Juli-August 4.35,64 Verkäufer, September 4.28/64 «1 Käufer. Vremev, 28. März Baumwolle st-liz. Upland midd ling loco 43 Pfg. New-Nork, 28. Mä z. Erster Bericht. Amerikanische aus Lieferung eröffnete stetig. März 7,61 (7 63h Mai 7.72(7,70) Wechsel. - Amsterdam per 100 Ct. st. 3'/,-^ Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs 3'/, , Italienische Plätze pr. 100 Lire i. LchweizerPlätze pr. I00Frs.4>/,' London Pr. 1 Pfd. Sterl. 4 Madrid und Barcelona pr. >00 Pesetas 5 -> j ÄariS Pr, lös Francs. 3 v/z