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»tzer WeHÄ-LmMl TWE I Anzeiger 'o Dienstag, den 19. März 1901 Nr. 65 51 Jahrgang Reg. H 81/01. am k. Hohenstein-Ernstthal dem in Jeb. er bemerkt, auf die Gefahr hin, gerechnet zu werden. — Abg. Vp.): Wir haben Hunderte von beanspruchen können, wie die zu den Byzantinern Müller-Sagan (freis. Ruinen, die dasselbe HohkönigSburg und vielleicht ebenso wie Auf Blatt 74 des Handelsregisters für die hiesige Stadt ist heute die Firma Meyer L Ls gelöscht worden. vorgenommen. Die Mannschaften werden veranlaßt, zu den festgesetzten Zeiten an dem bezeichneten Orte zur Musterung vor der Königlichen Ersatzkommission bei Vermeidung der in § 26 Abs. 7 der Wehrordnung angedrohten Strafen und sonstigen Nachtheile pünktlich zu erscheine«. Hierbei wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß jeder Militärpflichtige mit Orte sich zu stellen hat, an welchem er seinen Wohnfitz hat. H-henfteimErnstthal, den 11. März 1901. wenn sie im Herbst abgelöst würden, insoweit sie im April 1900 eingetreten seien, ein halbes Jahr über ihre eigentliche Verpflichtung hinaus hätten dienen müssen. — Staatssekretär des Reichsmarineamts von Tirpitz erklärt demgegenüber, die Seebataillone seien seiner Zeit mobil gemacht worden, die betreffenden Einjährigen hätten also keineswegs ein Recht auf Ent lassung nach Ablauf deS Jahres; aber sie würden auck jedenfalls, ebenso wie die anderen Mannschaften, im Herbst abgelöst werden. — In der Vorlage wird be stimmt, daß die Ausgaben für China auS Anleihen bestritten werden sollen, die übrigen Ausgaben, rund 3'/t Mill. Mk., auS dem Fonds im Extcaordinarium. Abg. Richter beantragt, diese 3^ Millionen nicht auf diese Weise, sondern durch Erhöhung der Mattikular- umlogen zu decken. — Bayerischer Bevollmächtigter v. Stengel spricht sich lebhaft gegen diesen Antrag aus. Die Abgg. Müller-Fulda und Paasche stimmen dem Abg. Richter im Prinzip zu, lehnen eS aber für dies mal aus praktischen Gründen, weil namentlich die Ueöerweisung diesmal hinter dem Voranschläge vor aussichtlich erheblich Zurückbleiben werde, ab, dem An trags beizutreten. — Der Antrag Richter wird schließ lich abgelehnt und der Ergänzungsetat in seinen einzelnen Theilen angenommen — Das Haus fährt nun fort in der Berathung des letzten Titels der ein maligen Ausgaben im Etat deS Reichsamts des Innern, der Forderung für die HohkönigSburg. — Abg. Bonderscheer (Els.) und Dr. Arendt (R ichsp.) empfehlen die Position zur Annahme. Letzterer, wie Gebiete der Kunst. — In sehr ausgedehnten Ausführ ungen, während deren die Unruhe deS Hauses immer mehr zunimmt, tritt Abg. Bindewald (Ant.) nochmals, wie schon gestern, der Forderung entgegen. Damit schließt die Debatte. Persönlich stellt Abg. Baffermanu in Abrede, daß er, wie v. Vollmar behauptet habe, gestern von Wünschen einer hohen Stelle gesprochen habe, die für das HauS ausschlaggebend sein müßte«. Der Titel wird nunmehr genehmigt. Dafür stimmen Konservative, RcichSparteiler, Nationalliberale und die Minderheit des CcntrumS, sowie die freisinnige Ber einigung. — Damit ist der Etat deS Reichsamts deS Innern erledigt. DebatteloS werden die Etats Reichs stempelabgabe, Schatzamt, Reichsschulden und diverse sonstige LtatSrestc genehmigt. Der Ttadtrath Dr. Polster Bürgermeister. Hotzenstein-Grnstthal, Oberlungwitz, Oersdorf, Kuga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rustdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach; Erscheint zeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal M. 1,b5 durch die Post Mk 1,82 frei in's Haus Körügl. Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal am 16. März 1901. Serfling. ebendaselbst am 23. März 1901 Bormtttags >/zS Uhr Mger- und 1. ZWsMe LchOin-KnM. Die öffentlichen Jahresprüfumge« im Turnen finden Donnerstag, den 31. Marz, nachmittags von 2—4 Uhr, der Turnhalle statt. Wir beehren uns, die Behörden unserer Stadt, sowie alle Freunde deS Schulturnen- hierzu ergebenst einzuladen. Das Lehrerkollegium. M. Dietze, Dir. Hunderte von Gemeinden, die Schlettstadt bereit wären, ihre Burg dem Kaiser zu schenken, wenn sic dadurch den Ausbau der Burg yer- beiführeu könnten. Will man moralische Eroberungen in Elsaß-Lothringen machen, so soll man lieber das Zwing-Uri des Diktatur-Paragraphen beseitigen. — Abg. v. Vollmar (Soz.) bekämpft gleichfalls die Forderung. Ludwig II. von Bayern habe ja Phantasie- schlösser gebaut, aber so weit sei er doch nicht ge gangen, sie sich von Anderen bezahlen zu lassen. — Staatssekretär Graf PosadowSky bittet dringend um Bewilligung. Politische Motive spielte», hier gar keine Rolle, sondern nur rein öffentliche Interessen auf dem Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Mr das Königliche Amtsgericht und de« stadtrath z« Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Geinsinöe-Verwaltrrngen öer nnrliegenöen Ortschaften die diesjährige Musterung in Hohenstein-Ernstthal auf Grund des Er lasses des Civilvorsitzenden der Königlichen Ersatz-Kommission zu Glauchau vom 20. Februar 1901 betreffend. T» haben sich zu stellen im Logenhaus zu Oberlungwitz Hoffähige „Ge-osseu". Die „Gothaische Ztg." — Regierungsblatt für das Herzogthum Gotha — bemerkt zu dem mund gerechten Berichte des „Vorwärts", wonach der Groß herzog von Hessen das „Bedürfniß" empfunden haben soll, sich bei einem sozialdemokratischen Führer über die Stimmung in seiner Prrtei zu „insormiren", dieser Bericht sei für Gotha von besonderem Interesse, da eS gar nicht ausgeschlossen sei, daß auch die „Ge nossen" im dortigen Landtage leicht in eine ähnliche Lage kommen könnten, wie in Hessen. „Ein kleiner Anfang ist — so heißt es weiter — ja auch bei unS ichon gemacht: die „Rothen" in der Handwerkskammer wurden bei der Vorstellung von Sr. Durchlaucht unserem Regenten nicht nur mit Ansprachen, sonder« sogar mit Händedruck beehrt und nahmen die Aus zeichnung augenscheinlich sehr geschmeichelt entgegen . .. Also die Bahn für die Herren Bock und „Genossen" ist frei; wenn ihnen „garantirt" wird, daß „monarchi sche HuldigungSakie, wie Hochs und HurraS nicht zu erwarten sind", erscheinen sie vielleicht auf dem nächste« Hofball, Borstudien hierzu haben sie ja schon im Hof- lheater gemacht. Die „hoffähigen Genossen" dürften dem am nächsten Montag zu eröffnenden Landtage ganz besondere Würze geben!" Zu der Affaire Ulrich bemerkt der „ReichSb."» Selbst wenn man zugiebt, daß die Sozialdemokratie durch solche fürstliche Annäherung ihr Roth etwa- verblüffen ließe, so fragt er sich doch, wer davon eine« größeren Schaden hätte, der Staat, der sich noch Donnerstag, den 21. März 1901, vormittags V,8 Uhr die Mannschaften aus Hohe»stetu-Er«stthal aus dem Jahrgauge 187S, desgleichen aus dem Jahr gänge 188V, deren Familiennamen mit -I bis mit anfangen; Freitag, den 22. März 1901, vormittags */z8 Uhr die übrigen Mannschaften auS den Jahrgängen 188V und 1881. Die Loosnug der Mannschaften der laufenden Altersklasse wird für den Aushebungsbezirk Bekanntmachung. Die zur Rekrutierungsstammrolle gemeldeten Militärpflichtigen von Hermsdorf werden hier durch veranlaßt, Mittwoch, de» 2». März d. Z. früh ^.8 Uhr im Logenhause zu Oberlungwitz bei Hohenstein-Er. bei Vermeidung der in 8 26^ der deutschen Wehr ordnung angedrohten Strafen und sonstigen Nachtheile vor der Königl. Ersatzkommission zur Musterung pünktlich, nüchtern und in reinlichem Zustande zu erscheinen. Militärpflichtige, welche wegen Krankheit behindert sind, im Musterungstermine zu erscheinen, haben ein ärztliches, von der Octsbehörde beglaubigtes Zeugniß bei der K. Ersatzkommission einzureiche«. Etwaige Zurückstellungsanträge wegen bürgerlicher Verhältnisse können gemäß § 23^ der Wehrr ordnung nur dann berücksichtigt werden, wenn die Betheiligten solche vor dem MusterungSgeschäst ode- spätestenS bei Gelegenheit desselben anbringen. Hermsdorf, am 12. März 1901. Müller, Gemeindevorstand. Ausschreitungen, welche bei unseren Truppen vorge kommen wären, seien auf das Strengste bestraft worden. Gegenüber übertriebenen Nachrichten in der deutschen Presse, namentlich über Hinmetzelung von Chinesen und Plünderungen in einem bestimmten Falle, werde jetzt vorgegangen werden; gegen alle Zeitungen, welche die betreffenden Mittheilungcn gebracht hätten, werde Strafantrag gestellt werden. Ihm selbst seien in großer Zahl Briefe zugegangen, welche ihre Entrüstung über solche Verunglimpfung deutscher Soldaten aussprächen. Ueber den Urheber der betreffenden Mittheilungen wolle er seine Vermuthung hier nicht aussprechen, sollte sich diese aber bestätigen, so werde er sich freuen, den Betreffenden zur Bestrafung zu ziehen. — Abg. Richter wünscht noch Aufklärung über die Dienstzeit der Einjährig-Freiwilligen. Rach den Angaben der Ministers über die Stärke der Truppen in der Pro vinz Petschili ist das englische Kontingent größer, als angenommen wurde, immerhin stehe eS nur an dritter Stelle. Nach den Mittheilungen der Presse scheine es, als ob Graf Waldersee zu den Exekutionen nur deut sche Truppen verwende. Die Manneszucht unserer Truppen erkennt Redner an. Der Prozentsatz der Kranken, mehr als 10 Proz., sei doch ein hoher. Das bestärke den Wunsch, möglichst rasch aus China her- auszukommen. — Generalmajor v. Einem: Die be treffenden Einjährigen haben noch auf ein Jahr kapi- tulirt, sie werden also Ende dieses Jahre- entlassen werden, falls sie nicht etwa weiter kapituliren. Daß Graf Walderste bei den Streifzügen nur deutsche Truppen verwende, ist unrichtig, eS befinden sich bei den Expeditionen stets noch andere Truppen, öfter- reichische, italienische, amerikanische. Ebenso war be kanntlich bei dem Zuge nacki Paotingfu ein großer Theil französischer Truppen. D'.e vom KnegSminister gegebene Krankheitsstatistik beziehe sich auf alle unsere dortigen Truppen einschließlich der Marine. Der Prozentsatz der Kranken ist also nicht so hoch, wie Herr Richter annimmt. — Abg. Bebel bleibt dabei, daß die Schwäche des englischen Kontingents in China auffalleu müsse. Der demsche Gesandte in Peking habe direkt seine Ermordung provocirt. Die schlimmsten Hunnenbriefe hätten in konservativen Blättern und sogar in amtlichen KreiSblätteru gestanden. Gegen diese möge der Herr Kriegsminister auch Strafantrag stellen. — Abg. Richter (freis. VpO bleibt dabei, daß die Einjährig-Freiwilligen bei den Eeebataillonen, selbst Deutscher Reichstag. Berli«, 16. März. Auf der Tagesordnung steht die zweite Berath ung deS ErgänzungS-EtatS ftr die China-Expedition, sowie für einige kleinere Zwecke. — Auf Anfrage des Abg. Richter erwidert Staatssekretär v. Thielmann, der Zeitpunkt, zu welchem die Verausgabung einer größeren Anleihe erfolgen werde, stehe noch nicht fest; in jedem Falle müsse er sich die Möglichkeit offen halten, wenigstens einen Theil der in diesem Ergänz- «ngS-Etat ausgeworfenen Anleihe noch in diesem Jahre flüssig zu machen. Ob dafür die Form von Schatz unweifungen oder diejenige einer richtigen Anleihe werde gewählt werden, wisse er noch nicht. Auf jeden Fall aber werde es vermieden werden, dicht Hinter einander mit zwei Anleihen aus den Markt zu kom- men. — Bei den Forderungen für die China-Expedition antwortet auf mehrere gestern von Richter und Bebel gestellte Fragen Kriegsminister v. Goßler: Alle die jenigen Mannschaften in China, deren Dienstpflicht am vorigen October abgelaufen sei, hätten sämmtlich für ein weiteres Jahr kapitulirt, die übrigen Reservisten hätten von vornherein auf zwei Jahre kapitulirt. Die Nachsendung von Verstärkungen sei r.othwcndig ge wesen wegen der Größe deS OccupationsterrainS und der Bevölkerungsdichtigkeit. Während bei uns durch schnittlich 97 Einwohner auf den Quadratkilometer kommen, betrage der Durchschnitt in Pctschili 130, in Schantung 210. Die Gesammtstärke der europäischen Mächte im OccupationSgebiete betrage 64000, davon 17 450 Deutsche, 11050 Engländer, 12850 Franzosen, 9000 Ruffen, 6000 Japaner, dann noch Italiener, Amerikaner, Oesterreicher. Redner verbreitet sich so dann über die militärischen Occupationen in China und stellt fest, es sei in allen Fällen gelungen, der Feinde Herr zu werden. Die sanitären Verhältnisse seien im ganzen günstig. Nur bei zwei Seebataillonen habe stark Typhus geherrscht, besonders infolge un- günstiger Wasserverhältnisse. Bis zum 31. Dez. 1900 seien 154 Mann gestorben, darunter 74 von der Ma rine-Infanterie. Die gefangenen chinesischen Soldaten würden entwaffnet und dann laufen gelassen. Viel Gefangene würden überhaupt nicht gemacht, da sich die Chinese» meist schnell zurückzögen und auch ihre Ber- wundete« mitnähmen. Gegen die Boxer und Räuber bande« werde standrechtlich vorgegangen. Einzelne Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen. Expedittonen solche zu Originalpreisen.