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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dies» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der DszugSpr^S beträgt bei Abholung wöchentlich 56 Rpf., bei Lieferung frei HauS 55 Rps. Postbezug monatlich 2.S0 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich S—ü Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen tu bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. IX.: 2280. Geschäftsstellen: Albertstr atze 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 246 Donnerstag, den 20. Oktober 1938 90. Jahrgang Lum 21. Oktober Die Stunde der Berufung 2V Jahre nach Adolf Hitlers Entschlich, Politiker zu werden Am 21. Oktober 1918 wurde Adolf Hitler als Schwerkriegsverletzter in das Lazarett Pasewalk ein geliefert. Die Gau- und Kreisschulungsleiter der NSDAP, und die Schulungsbeauftragten der Gliede rungen sammeln sich am 21. Oktober 1938 an dieser Stätte zu einer Feierstunde. In den unheilschwangeren Herbsttagen des Jahres !918 lag in einem kleinen, notdürftig in der Halle eines ländlichen Schützenhauses in Pommern untergebrachlen Lazarett ein erblindeter Mann, dem der Schmerz rasend m den Augenhöhlen brannte, hilflos danieder. Ein un bekannter Gefreiter, der vier Jahre hindurch an der Front, itls Meldegänger treu und still seinen Dienst getan hatte and nur wegen hervorragender Tapferkeit ausgefallen war. Mitte Oktober hatte ihn ein feindlicher Gelbkreuz- angriff um sein Augenlicht gebracht, und mit der Helligkeit ves Tages versanken auch seine beruflichen Zukunftsaus ächten in einem hoffnungslosen Dunkel. Immer wieder kehrte er mit seinen Gedanken an die Front zurück. Ge rüchte gingen im Lazarett um, daß die Front am Zusam menbrechen sei, daß Meutereien im Gange seien, daß der Krieg bald ein schmähliches Ende nehmen würde. Die bittere Frage quoll empor: Soll dies alles vergeblich ge wesen sein? Wenn der Oberste Kriegsherr versagte, wenn die Generale versagten, wenn die Politiker versagten — was war da noch zu hoffen? Mutzte da nicht das graue Elend wie eine trostlose Walze über Deutschland kommen? Mußte nun nicht der Zusammenbruch von Stunde zu Stunde rascher gehen, bedeutete das nicht das Ende von Volk und Staat? Da faßte ein Mann einen Entschluß. Ein Mann unter sechzig Millionen, der hatbblind im Lazarett von Pasewalk lag, ein Mann, dessen Zukunfls- ausstchten vernichtet schienen. Ein Mann ohne Geld, ohne Protektion, ohne einflußreiche Freunde, der nichts uns gar nichts hatte als sich selbst und seinen eisernen Willen. „Ich aber beschloß, Politiker zu werden." Dieser Mann war Adolf Hitler, * Er wurde Politiker. Er schuf aus dem Nichts eine neue Bewegung. Er richtete eine Fahne des Glaubens auf, um die sich Männer scharten. Er schritt zur Tat. Auf dem Reichsparteitag Großdeutschlands 1938 erklärte Adolf Hitler, als er den zurückgeleglen Weg schilderte, daß das Schicksal der alten Parteien bereits in der Stunde be siegelt gewesen wäre, da er sich entschloß, Politiker zu werden. Am Abschluß der zwanzig Jahre, die uns von jener Zeit trennen, wissen wir darüber hinaus noch mehr: eine neue Epoche der Geschichte Europas und der Welt nahm in jenem düsteren Schützenhaussaal thron Anfang. Diese Tatsache wird in der deutschen Geschichte als eines der größten Wunder lebendig bleiben. Als ein Wunder, ohne das Deutschland vielleicht zugrunde gegan gen wäre. So ist cS auch mehr als ein symbolisches Zeichen der I Dankbarkeit, wenn heute das Volk Adolf Hitlers die ! Stätten pflegt, die durch die Verbundenheit mit seiner i Person geschichtlich geworden und geadelt sind. Internationaler Handel ist politisch konstruktiv Ausdehnung des Welthandels bedeutet Verminderung internationaler Spannungen Die „WaMngtonpoft" zu der Südostretfe des Reichswirtschaftsministers Washington. In einem klaren und verhältnismäßig einsichtigen Leitartikel nimmt die „W ashing t onp o st" sehr eingehend zu der Frage Stellung, ob die von Reichsminister Funk angekündigte enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den südosteuropäischen Ländern die Aussichten des amerikanischen Außenministers Hull auf wettere Ausdehnung seines Handelsprogramms zunichte Machten. Das Blatt ist der Meinung, daß man sich nicht durch die Ausdehnung des deutschen Handels in Südosteuropa be unruhigen zu lassen brauche. Schon vor dem Anschluß Oester? reichs habe Deutschland weitgehende Handelsbeziehungen zu den Balkanländern bis zur Türkei gehabt. Wenn Deutschland diesen Handel jetzt in verstärktem Maße fördere, so würbe dadurch ein wertvolles Moment der Festigung geschaffen. Weiter bedeute das deutsche Handelsprogramm nicht not wendig eine Ausdehnung der Autarkie über ein immer größer werdendes Gebiet. Es bestehe zwar ein grundsätzlicher Unter schied zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Handels- Vertragssystem, aber die Kluft zwischen diesen beiden Typen sei überbrückbar. Beispielsweise wäre es sonst für England unmöglich gewesen, die Grundsätze des Abkommens von Ottawa, das eme Autarkie für das britische Deich zum Ziele Hatte, zu Gunsten eines allgemeinen Abkommens zu durchbrechen, das demnächst in Washington zwischen der Regierung der Bev emigten Staaten und Großbritannien unterzeichnet werden dürfte. 2m Gegensatz zu früheren dogmatischen Erklärungen leiten der Beamter des Staatsdepartements erklärt die „Washington- Post" dann weiter: Ob bilateral oder maltolateral, brr Internationale Handel ist immer politisch konstruktiv, denn er entwickelt wirtschaft liche DerhälWisse, für deren Bestand her Friede ausschlag? gebend ist. Der internationale Handel führt werter zur Hebung des allgemeinen Lebensstandards, ohne den eine Besserung Ler sozialen Verhältnisse unmöglich ist. Für Amerika bedeutet z. D. ein vermehrter Außenhandel eine Minderung der Arbettslosenzahl und einen Rückgang wirtschaftlicher Span» jungen. Man habe Grund anzunehmen, daß die Bemühungen von Reichsminister Funk nicht nur den deutschen Handel, sondern auch den Umfang des ganzen Welthandels ver größern und Dadurch bis bestehenden internationalen polt- tischen Spannungen vermindern werde. Stolzer Erfolg in München Das Ergebnis der Großen deutschen Kunstausstellung Die Große deutsche Kunstausstellung 1938 im HauS der Deutschen Kunst zu München, die am Sonntag ihre Pforten geschloffen hat, war nicht nur, was die Be- suchcrzahl, sondern auch was das Verkaufsergebnis an- betrifft, ein voller Erfolg. Sie hat auf allen Seiten, im In- und Ausland, großes Interesse gefunden, vor allem aber hohe Anerkennung. Ueber das Gesamt ergebnis der Ausstellung machte der Geschäftsführer der Ausstellung, Direktor Kolb, in einer Preffebesprechung nähere Ausführunaen Die Ausstellung dauerte vom 10. Juli bis 16. Ok tober. Beim Erstaufbau der Ausstellung waren insgesamt 1158 Werke ausgestellt. Auf Grund der vom Führer an geordneten, Anfang September 1938 durchgeführten Aus- tauschaktion wurden weitere 246 Werke ausgenommen. Die Ausstellung umfaßt also 1404 Werke, die von 834 Künstlern stammten. Die A u s t a u sch a kt i o n hat sich für die Künstlerschaft äußerst fruchtbar ausgewirkt. Unter diesen 1404 Werken 761 Gemälde, 264 Werke der Graphik und 374 Werke der Bildhauerei. Die Ausstellung hatte 460 000 Besucher, unter ihnen sehr viele Volksgenossen aus dem Land Oesterreich und auch aus dem Sudetengau. Unter den ausländischen Besuchern wurden sehr viele Italiener, aber auch eine sehr beträchtliche Zahl von Engländern und Amerikanern bemerkt. Darüber hinaus sah man Besucher aus der gan zen Welt. Ungewöhnlich stark war das Interesse bei den Wehrmachtsangehörigen, Kraft-durch-Freude-Fahrern und Angehörigen der HI., ein Zeichen, daß die echte deutsche Kunst in alle Kreise des deutschen Volkes eingcdrungen ist. Von der Gesamtzahl der ausgestellten Werle wurden 800, also mehr als die Halste aller ausgestellten Werke, verkauft. Der Gcsamterlös für die Künstlerschaft betrug 1,5 Millionen Mark. Der offizielle Ausstellungskatalog mit seinen 78 Kunstdruckreproduktionen konnte eine Gesamtauflage von 95 000 Stück erreichen. Die Architektur- und Kunsthand werkausstellung im kommenden Winter, für die die Vor bereitungen schon seit Wochen im Gange sind, wird in diesem Jahr bereits vor Weihnachten, am 10. Dezember, eröffnet und dauert bis zum Ostermontag, 10. April 1939. Sm Benesch; Nachfolger Noch keine Präsidentenwahl in der Tschccho-Slowakci Wie eine amtliche Verlautbarung feststellt, ist es zur Zeit nicht möglich, das Parlament in der von der Verfassung für die Wahl des Präsidenten fest gesetzten Frist einzuberufen, da die Verhandlungen mit den ausländischen Staaten über die Festsetzung der neuen Grenzen bisher nicht abgeschlossen werden konnten. Wie das Tschecho-Slowakische Preßbüro von informierten Kreisen erfährt, sind alle Nachrichten und Kombinationen, denen zufolge in politischen Kreisen irgendwelche Richt linien für die Präsidentenwahl oder für die Kandidatur bestimmter Personen vereinbart worden wären, vollkom men hinfällig. Keine Teilnahme Göring; an kommenden Leranstaltnogen Zu der Meldung einer Berliner Zeitnng, daß Mini-, sterpräsident Gcnera'lfeldmarschall Göring in seiner Eigenschaft als Reichsjägermeister bei der Hubcrtusfeier der Deutschen Jägerschaft am 6. November auf dem Hain berg eine Rede halten wird, teilt das Staatsamt des Generalfeldmarschalls mit, daß der Feldmarschall seine Zusage wegen Arbeitsüberlastung zurückziehen mußte. Genercilfeldmarschall Göring muß sich — wie er wei ter mitteilen läßt — in den kommenden Monaten grundsätzlich die Teilnahme an Veranstaltungen der Partei und des Staates ebenso wie an Tagungen und Gedenkfeiern versagen, da er mit dringenden Aufgaben beschäftigt ist, die seine Arbeitskraft vollauf in Anipruch nehmen Bei dieser Gelegenheit bittet der Feldmarichall, mit Rücksicht auf seine dienstliche Beanspruchung erneut, von Eingaben abzusehen, die seine Ressorts nicht unmit telbar betrekken