Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 12.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190102127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010212
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-02
- Tag 1901-02-12
-
Monat
1901-02
-
Jahr
1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 12.02.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
schlossen, die Ruhestörungen mit aller Kraft zu unter- Der Minister des Innern erklärte auf Befrag. General- des Mi ¬ nne Die 2000 Mann den well angegriffen, zurückg-worsen. General Smith-Dorrien bei B.'lh- wurde aber nach schwerem Kamps Ein Burengeneral ist gefallen, ein Frühstückstasel zu folgen. London, 11. Febr. Der „Standard" meldet aus Kapstadt vom 10. ds.: Nunmehr sind in Kap- tadt 13 Erkrankungs- und 2 Todesfälle an Pest fest- zestellt. Erfindungsgabe einen Revolver zu verschaffen, dem er seinem Leben das von ihm ersehnte Ende reitete. München, 10. Februar. Anläßlich des lebens des Geheimraths von Pettenkoser hat Ad der mit be- Berluste, welchen die Familie des Verstorbenen und die Wissenschaft erlitten, und in dem weiter heroorge- hoben wird, daß P ttenkofer sich in der Wissenschaft- lichen Welt des höchsten Ansehens erfreut und sich auch um die sanitäre Entwickelung Münchens hervor ragende Verdienste erworben habe. Wien, 11. Febr. Milan verbrachte eine schlaf lose Nacht. Sein Befinden hat sich verschlimmert. Er leidet an Herzschwäche infolge dec geringen Nahrungs aufnahme. Der erste Flügeladjutant des Königs von ! Serbien ist hier eingetroffen und wird im Lause d s heutigen Tages Milan einen Besuch abstatten. Wien, 7. Februar. Auf dem Tristenkopse am , Achensee in Tirol ist eine silberhaltige Erzader entdeckt < wvlden, die eine Mächtigkeit von einem Meter besitzt. ! Das bisher geförderte Erz weist 10—15 Kilo Silber i auf den Meterzentner auf. Im Frühjahre soll dort ein ! neues Bergwerk erschlossen werden. > Petersburg, 10. F br. Aus Baku berichtet > englische Abtheilung nur 700 Mann stark war. — DaS „Reutersche Bureau" bemerkt zu vorstehender Depesche, dieser Kampf, über welchen bisher weder in offiziellen noch in privaten Depeschen berichtet wurde, sei ver- muthlich eine derjenigen Aktionen, durch welche eS De Wet gelang, durch die britischen Linien zwischen Blumfontein und Ladysmith durchzubrechen. ührung der Khaki-Uniform auch die bisherigen Messingknöpfe an den Bekleidungsstücken fortfallen zu lassen; eS sollen nur an jeder Uniform noch wenige matt polirte Knöpfe gebraucht werden; auch die Helm beschläge werden in gleicher Weise ausgesührt. Mit dftftr Aenderung schrumpft der Bedarf an Militär- lnöpfeu aus ein Sechstel des bisherigen Gebrauchs zusammen. Für die vielen dortigm Fabriken, die bisher au den Heeresverwaltungen gute und dauernde Käufer hatten, ist das ein fehr erheblicher Ausfall. Sie müssen dasür andere Fabrikationszweige ausneh- inen; gleichzeitig werden die für die Herstellung der Uniwcmknöpfe gebrauchten Gerüche und Maschinen z im größten Theile werthlos; cs ist also begreiflich, wenn die Lüdenscheider Knopsmacher mit großer Be t', rgwß der Ent cheidung des KriegsministeriumS ent gegensetzen. Zeitung" gegangen, um die Gegend nordöstlich von Jenkhing (72 km nordwestlich von Peking) aufzusuchen, von wo vor kurzem Christenmorde gemeldet waren. — Nach einem weiteren Telegramm aus Peking beriechen die Gesandten neuerdings über ein von den Chinesen vorgelegtes Edict, das sich auf die Aufhebungen der Prüfungen auf fünf Zahre und auf die Bestrafung der Beamten bezieht, welche schuldig sind, die Frevel gegen die Ausländer nicht unterdrückt zu haben. Die Gesandten beanstandeten den Wortlaut oes Edicts, welcher den Anschein erweckt, als seien die Unruhen lediglich durch das Vorgehen der ein geborenen Christen verursacht worden. Das Evict war sonst befriedigend, wurde nach Maßgabe der Ansichten der Gesandten geändert und an die Chinesen zurück gegeben. — Wie ferner aus Hongkong telegraphirt wird, sind in Kumtschuk vier Mann hingerichtet worden, welche im Zusammenhang mit dem auf die Deutschen dort ver übten Angriff verhaftet worden waren. Die Chinesen meinen, daß nur zwei von ihnen zu den Schuldigen ge hören. — Das Gerücht von einer Hungersnoth in Schansi soll von den Chinesen erkunden worden sein, um die Verbündeten von einem Marsch nach Singanru abzu schrecken. der dortige Gouverneur, daß nur etwa 8 Millionen Pud Naph.ha.kste und Naphtha in 3 Naphthalogern ve>braunt sind. Der Vertust beziffert sich nur auf etwa 1200000 Rubel. Die Zahl der Umgekommenen beträgt 10. Von den Verwundeten sind 7 gestorben, alle Anderen befinden sich auf dem Wege der Besserung. New-Uort, 7. Febr. Aus der Erie-Eisenbahn uugleiste der nach Westen bestimmte Chicago-Expreß- zug, einer der schnellsten Züge der Welt, heule früh 8 Uhr zwischen Amfa und Greeville. 6 Personen sind geiödwt und lO verletzt. London, 8. Febr. In ganz Indien herrscht wieder oft Pfft, ausgenommen in den Centralp ovinzen In Bengal sterben wöchentlich 2500 Menschen, in Bombay selbst endigen 94 Proz. aller Pestfälle mii töd^chem Ausganze. Verschiedene Europäer sind von der Epidemie befallen. Es fehlt an Aerzten, die noch immer in den Hunger- und Choleradistrikren be- schäftigt sind. Londo«, 8. Febr. Die Bergleute von Mittel- und Ost-Lothian haben beschlossen, der von den Bwg- werksbrsitzern in Schottland angestreblen Lohnhereb- setzung von einem Schilling pro Tag entgegenzutrelen, da die Kohlenpreise eine solche Herabsetzung des Lohnes nicht rechtfertigen. Die Maßregel werde 60-—70000 London, 11. Febr. Nach einem Telegramm des „Standard" aus Tientsin vom 9. ds. hat dort eine Parade der gesummten deutschen Garnison stati- gefunden. Generalfeldmarschall Graf Waldersee in- spicirte die Truppen, die sich in vorzüglicher Ver fassung befanden und einen prächtigen Eindruck machten. Namentlich erregte Lie berittene Infanterie auf der chinesischen Ponnystruppe, welche sich gerade für den Dienst in China besonders eignet, große Aufmerksam keit. Graf Waldersee wird demnächst auch die vierte englische Brigade besichtigen und dann in Shanghai- kwan einen Besuch abstalten. East London, 9. Febr. (Meldung des „Reut. Bureaus".) Erst jetzt treffen Einzelheiten ein von einem am 30. Januar aus den Tabakshügeln in der Mitte zwischen Blumfontein und Smaldeel stattgehabten Gefecht. Eine Abtheilung verschiedener Waffengattungen unter Major Crewe traf am Morgen des 30. Januar auf einen Convoy am TabakSberg und hörte ein heftiges Feuergefecht von der anderen Seite des Hügels her, wo Pilcher die Buren in ein Gefecht verwickelt hatte. Crewe rückte vor und stieß auf Buren, welche sich vor Pilchers Lyddit geschlossen zurückzogen und eröffnete ein Artillericfeuer auf dieselben. Die Buren gingen weiter zurück und verschwanden. Alsbald be gab sich die Abtheilung Crewe in ihr Lager zurück rnd und hielt bis Nachmittags Rast. Hierauf wurde der Marsch wieder ausgenommen. Es kamen dann i 200 Buren in Sicht; diese sollten jedoch, wie sich später herausstellte, die Engländer in eine Falle locken, >enn als die Engländer vorgerückt waren, wurde auf sie von drei Seiten ein heftiges Gewehrfeuer er- TeLe-rawwe vom Malik schr« Korea« Dresden, 11. Febr. Eine wesentliche Aende- rung im Befinden S. M. des Königs ist noch nicht eingetreten, jedoch vermag Se. Majestät täglich meh rere Stunden außer Bett zu verbringen. Im Befin den I. M. der Königin ist insofern eine Besserung eingetreten, als die katarrhalischen Erscheinungen ab genommen haben. Fieber ist nicht vorhanden. Jmmer- in ist eS noch nöthig, daß Ihre Majestät wenigstens den größten Theil des Tages das Bett hütet. Amberg, 11. Febr. In der Nacht vom Sonn tag zum Montag brach in einem Hause der Stieglitz, ^öhe ein Zimmerbrand aus, bei welchem eine Wittwe und ihre 2 Kinder erstickt sind. Cronberg, 10. Febr. Das Kaiserpaar traf heute Nachmittag ^4 Uhr im Schloß Friedrichshof ein und ehrte um 5 Uhr nach Homburg v. d. H. zurück. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechen- and waren um 12 Uhr Mittags nach Homburg ge- ähren, um einer Einladung des Kaiferpaares zur vormittag im Schlöffe zu Homburg v. d. H. träge des Reichskanzlers Grafen Bülow, des tabschefs Grafen v. Schliessen und des Chefs 'itärkabinets Generals v. Hahnke. Metz, 9. Februar. Die „Lothringer Vermischtetz. ' Der Knopftnduftrie in Lüdenscheid droht, von dort berichtet wird, ein schwerer Schlag- Militärverwaltung beabsichtigt nämlich seit Ein- zur Siedehitze erregtes Volk". Der „Correo espanol" bemerkt in einem Artikel, Sagasta wünsche jetzt nicht an die Spitze der StaatSgeschäfte zu treten. Die „Correspondencia de Espana" theilt mit, daß 600 Studenten in einer Adresse dagegen protestirt haben, daß ihnen aus Anlaß der Hochzeit der Prinzessin von Asturien Ferien gegeben würden, denn diese Hochzeit gebe ihnen Grund zur Trauer, aber nicht zur Freude Madrid, 10. Febr. Die Kundgebungen gegen die Jesuiten dauern fort, die Polizei mußte gestern wiederholt eingreifen und nahm zahlreiche Verhaftungen vor, einige Personen wurden verwundet. Gestern Abend wurden die Wagen des Nuntius und des Ministers des Innern mit Steinen beworfen. Vor einer Buchhandlung explodirte eine Petarde und ver ursachte einigen Schaden. Auch aus Valencia und Valladolid werden Kundgebungen gegen die Jesuiten gemeldet. Granada (Spanien), 10. Febr. Die Mani- estanten versuchten, in eine Waffenhandlung einzu- »ringen, um sich mit Waffen zu versehen. Der Waffenhändler schoß auf die Angreifer, um die Be raubung feines Geschäfts zu verhindern. Die Polizei traf bald darauf ein und zerstreute die Unruhestifter, von denen einer leicht verwundet wurde. Jetzt ist die Ruhe wieder hergestellt. meldet: Das Kriegsgericht der 33. Division verurtheilte heute Vormittag in geheimer Verhandlung den Ober leutnant Rüger vom 17 Infanterie Regiment in Mör chingen wegen Ermordung des Hauptmanns Adam? von demselben Regiment zu 12 Jahren Zuchthaus und Aus- stoßung aus dem Heere München, 10. Febr. Geheimrath Professor Dr. v. Pettenkoser ist heute gestorben. München, 10. Febr. Zum Tode des Geheim raths Professors Dr. v. Pettenkoser schreibt die „Korre spondenz Hoffmann": Geheimrath Prozessor D'. von Pettenkoser ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag im 83. Lebensjahre verschieden. Schon feit längerer Zeit sehnte er voll Schwermuth den Tod herbei. Es beängsftgte ihn weniger die Abnahme der körperlichen Kräfte als die Ueberzeugung, daß mit dem Alter die Sinnesempfindungen und Geisteskräfte langsam zu schwinden drohen. Auch gab er wiederholt der Befürchtung Ausdruck, daß ihm dasselbe Schicksal beschickten sein könnte, wie einem nahen Verwandten, der vor einigen Jahre« gleichfalls in hohem Alter in geistige Umnachtung verfiel und Zuflucht in einer Anstalt suchen mußte. Vor einigen Wochen wurde er von einer schweren Halsentzündung befallen; er konnte sich nicht mehr ganz erholen, und die Schwermuth nahm immer beängstigendere Formen an. Trotz sorg fältigster Pflege seiner Angehörigen vermochte er seine Umgebung über seinen letzten Willen zu täuschen; er. wußte sich mit der den Schwermüthigen eigenen * Im „Berliner Tagebl." vom 27. Januar fin det sich folgende Anzeiger „Für einen in Oester reich wohnhaften jungen, feschen, wohlhabenden und ehr gut dotirten Rabbiner wird behufs Verehelichung reiches und hübsches Mädchen gesucht. Diskretion elbstverständlich. Anträge unter „Großes Glück 1676" n Rudolf Mosse, Wien 1, Seilerstätte 2." „Fescher abbiner" ist gut! Wilhelmshaven, 7 Februar. Aus China zu rückgekehrt ist heute der Dampfer „Frankfurt". Mit ihm durfte ein Ablösungstraneport von 300 Mann die deutsche Heimath wieder begrüßen. Der Dampfer war schon seit Mittwoch fällig und wurde daher aufs sehn lichste erwartet. Die Stadt hat zu Ehren der Heim kehrenden Flaggenschmuck angelegt, und die Stadtver tretung bewilligte die erforderlichen Mi lel zu einer festlichen Be wirthung der heimgekehrlen Chinakämpfer Bei der Vorstellung der Chinamannschaften gab Stationsches Adin rat Thomsen folgendes an ihn ge richtetes Kaiserliches Begrüßungstelegramm bekannt: „Ich bedauere aufrichtig, nicht selbst haben nach Wilhelms Haven kommen zu können, um die Mannschaften des Kreuzergeschwaöers zu begrüßen. Sprechen Sie dies denselben in Meinem Namen aas. E.< wäre Mir eini besondere Freude gewesen, sie wieder zu sehen und ihnee Meine volle Anerkennung und Meinen Kaiserlichen Dans auszudrücken, daß sie Mein Vcrtr uen gerechtfertigt, wn! brave deutsche Seeleute ihre Pflicht und Schuldigkeit ge- jhan und dem Vater! >nde Ehre gemacht haben." Wilhelmshaven, 8. Febr. In dec beflagg ten Stadt fand heute die eigentliche Feier der Rück kehr der Chinakämpfer von der Frankfurt statt. Um 12 Uhr begann der Durchmisch der Mannschaften unter Führung des Kapitänleutnants Grafen Saurma- Jeltfch mit Musik. Daun folgte eine Parade vor Admiral Thomsen auf dem Adalbertplatz. Nach der Ansprache Thomsens, die mit einem Hoch auf den Kaiser schloß, wurden Dekorationen an ca. 20 Mann schaften ausgetheilt, dann erfolgte die Bekanntmachung der Beförderungen. Kiel, 9. Febr. Die zur Ostfeestation gehörigen aus China zuiückgekehrten Mannschaften trafen heute Abend 7 Uhr hier ein. Der Stationsches, Krieger vereine und zahlreich erschienenes Publikum begrüßten die Heimkehrenden. Morgen Abend haben die Bürger von Kiel die Mannschaften zu einem Willkommentrunk in das Seemannshaus geladen. Bergleute berühren. > Madrid, 9. Februar. Heute wiederholten sich hier die Ruhestörungen. Zahlreiche Personen, darunter besonders Studenten, rotteten sich zusammen, pfiffen den Bischof aus, der in seine Carroffe flüchtete, und stimmten Pereatrufe auf Mönche an. Die Poli zei schritt mit blanker Klinge ein. Madrid, 10 Febr. In den spülen Abendstunden kam eS gestern zu einem Zusammenstoß zwischen Studenten, die eine antiklerikale Kundgebung veran stalteten, und der Polizei. Zwei Polizeioffiziere wurden durch Steinwürfe verwundet; auch ein Student erhielt Verletzungen, 20 wurden verhaftet. Bei den Kund gebungen in Valladolid richteten die Sludirenden Sleinwürse gegen die Klöster. In Barcelona demon- striren die Studenten vor dem Priesterseminar unter den Rufen: „Es lebe die Freiheit!", „Nieder mit dem Klerikalismus!". drücken. Der „Jmparcial" tadelt eS sehr, daß die Demon- stranten nach dem Wagen des Nuntius, der doch die erhabene Person des Papstes vertrete, mit Steinen geworfen haben. In einer Besprechung der gegen wärtigen Lage sagt das Blatt, die Geduld der Nation sei erschöpft, da man keinen Versuch gemacht habe, die Wunden, die das Schicksal der Nation geschlagen, zu heilen. Die Entrüstung sei allgemein. Der „Liberal" veröffentlicht einen Artikel mit dem Titel: „Ein bis Prinz-Regent an die Tochter Pettenkofer's einen Kranz und ein Schreiben gesandt, in welchem das innigst Beileid ausgespiochen wird zu dem unersetzlichen gung vorgeladencn Entlastungszeugen. Eislebet», 9. Febr. Auf dem Otto-Schacht wurden durch Gesteineinsturz 4 Bergleute verschüttet; wurde getödtet, 3 tödtlich verletzt. Berti«, 9. Februar. Der Kaiser hörte heute die Vor richt hat die Urtheilssällung vertagt. Nach Beendigung dec Sitzung begleitete eine Gruppe von Leuten Salmeron unter den Rufen: „Es lebe die Freiheit!" und ver anstaltete Kundgebungen vor mehreren Anstalten der Jesuiten. In einer derselben wurden die Fenster mit Steinen eingeworfen. Die Manifestanten wurden schließlich von der Polizei auseinandergetrieb.n und zwei Verhaftungen vorgenommen. Die Madrider Handelskammer reichte übrigens bei dem Finanzminister eine Beschwerde gegen die stets stei. gende Zahl der Klöster ein, auch wird das Verlangen gestellt, daß die gewerbtreibenden Klöster besteuert werden. Madrid, 8. Febr. Die an den Kundgebungen bei der Ankunft deS Grafen Caserta betheiligte, haupt sächlich aus Studenten bestehende Menge rottete sich wieder vor den von den Jesuiten bewohnten Häusern zusammen. Die Polizei ging wiederholt vor und zer- streute die Menge. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Die in Madrid wohnenden Jesuiten verlassen die Stadt und begeben sich in ihr Kloster in Chamartin de la Rosa. Madrid, 9. Februar. Mit Rücksicht auf die gestrigen Kundgebungen beschloß die Regierung, die Wiederherstellung der konstitutionellen Garantien noch aufzuschieben. Madrid, 9. Febr. Die Kundgebungen gegen die Jesuiten dauerten den ganzen gestrigen Abend fort. Gruppen bildeten sich stets von neuem, sobald sie von der Polizei zerstreut waren. Die königliche Familie ivurde auf dem Wege nach dem Theater lebhaft be grüßt. Als die Ruyestörer nach dem Theater ziehen - mehr gearbeitet. In einem Tanzlokal hatte sie den in Spo: streiken bekannten Bestohlenen kennen a-sernt und zu ihrer Freundin Martha Tallert nach der Stralauek Straße verschleppt und in Gemeinschaft mit Richter geplündert. Dar Geld bewahrte der Beraubte in einer Tafche seines Beinkleides auf. Auf die Anzeige von dem Vorfall hat die Criminal-Polizei nicht bloS in Berlin in Ballsälen und CafäS und an anderen Stellen Nachforschungen angestellt, sondern auch die Polizeibehörden aller Hafenstädte in Kenntniß gesetzt. Bisher ist nichts erreicht. Auf ihre Ergreifung und oie Wiederbeschaffung des Geldes ist eine Belohnung von zweitausend Mark ausgesetzt. * Der Bierkrieg bei Borsig in Berlin ist nach längeren Verhandlung!n zwischen der Arbeilerkommis- ion und dec Betriebsleitung beendet worden. ES st den Arb itern wieder gestattet, während der Pau sen in der Fabrik Bier zu kaufen und zu verzehren. den U-.bergang über die Bahnlinie zu bewerkstelligen. — Colvinia ist am 6. Februar von Delisle besitz worden. Der Feind zieht sich auf Kenhardt zurüb Das im Innern der Kapkolonie operftend? Kommando wiid gegenwärtig nach Norden über Aberdeen hinaus zu'ückqeiricben. aus Pretoria vom 9. Febnnr: Die im Osten operieenden britischen Truppenabtheilnn,;rn h-ben am 6. Februae Ermelo nach geringem Widerstand des Feindes eingenommen. Den Friedmsuntechän!»!, welcher zum Tode oerurcheut ist, und die übri en Gefangenen haben die Buren mitgeuommea; alle B richte besagen, daß die Buren s hr erbittere (in'-. 50 Huren haben sich den Engländern ergeben. Am 6. Februar, 3 Uhr Morgens, hat Louis Vorher mit Bak«, 8. Febr. Der Brand deS Naphta-Lagers der Kaspischen-Schwarzen-Meer-Gesellschaft ist erloschen. Es sind 10 Häuser und 5 Lagermagazine mit 35 Millionen Pad Naphta und Naphtaresten angefüllt verbrannt. Der Schaden wird aus mehr als 6 Mill. Rubel geschätzt. 9 verkohlte Leichen sind ausgefunden worden, 160 Personen haben Brandwunden erlitten, 6 von ihnen sind bereits gestorben, bei 41 Personen sind die Brandwunden schwere. Man hat bereits mit den Ausräumungsarbeiten begonnen, unter der Trümmerstätte sind noch viele Opfer der Katastrophe begraben, darunter auch eine Anzahl von Menschen, die dem Brande zuschauten. Ihre Zahl ist noch nicht bestimmt, doch werden 100 Personen vermißt. Die KaSpische-Schwarze-Meer-Gesellschaft hat ein Komitee eingesetzt, um den Verlust an Menschen und Eigen- )um zuregiftriren und die Obdachlosen zu unterstützen; ir letztere sind schleunige Hilfsmaßnahmen in die Wege geleitet. Tagesgefchichte. Spanien. Madrid, 7. Febr. Der hohe Gerichtshof be schäftigte sich heute ^mit der Angelegenheit eines 24jährigen Mädchens Namens Ubao, welches von seinem Beichtvater ver teilet wurde, in ein Kloster em- zutreten, weil es sehr reich ist. Salmeron verlangte als Anwalt der Familie Ubao die Herausgabe des Mädchens, welches nach den Bestimmungen des Civil- gesetzbuches nach dem väterlichen Domicil zurückkehren müsse, da es noch nicht 25 Jahre alt ist. Das Ge- anderer schwer verwundet worden; sernec sind zw i Feldkornets gefallen. Die Feinde ließen 20 Tobte in den Händen der Engländer zurück. Viele Buren sind schwer verwundet. Die Engländer verloren 24 Tobte und 53 Verwundet, Den eingegangenen Meld un.en zufolge hat der britische Vormarsch nach Osten alle Berechnungen des Feindes um- gestoßen und in jenein Gebiet eine regel- echte Panik erzeugt. De Wet scheint südlich der Jagersfontain-Straße die Bahnlinie überschreiten und dann gen Westen marschiren zu wollen. Es ist ihm nicht gelungen, durch die Driften östlich von Bethulie Traaaaaal. Loudo«, 9. Februar. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Prätoria von gestern gemeldet: Eine Anzahl deutscher Staatsangehöriger, welche freiwillig den Distrikt von Zoutpansberg in Gemeinschaft mit englischen Unter- thanen, die von den Buren vertrieben worden waren, ver ließen, ist hier angekommen. Sie sind von den Buren gut behandelt worden. Durban, 10. Februar. (Meldung des „Reuter- schen Bureaus".) Hier ist die Nachricht eingetroffen, daß an dem Tage nach der Entgleisung des Post- zuges bei Vlaksontein ein zweiter Zug in der Nähe von Vlakaagte von den Buren zur Entgleisung ge bracht wurde. Ein Zug mit Eisenbahnbaumaterial und ein Proviantzug hatten in derselben Gegend das gleiche Schicksal. Kapstadt, 10. Febr. (Meldung des Reuter schen Bureaus.) Bisher sind insge ammt 10 pest verdächtige Erkrankungen gemeldet worden, welche 1 Weißen und 9 Eingeborene betroffen. Es find energische Maßnahmen getroffen, den Krankyeitsyero abzugrenzen. Die Ratt.n und Mäuse werden vertilgt. London, 10. Februar. Lord Ki ch nec meldet wollten, versperrte ihnen die Polizei den Weg. Das Zesuitenkloster soll mit Steinen bombardirt worden sein, ung, die gestrigen Unruhen hätten einen ernsteren öffnet und das englische Maschinengeschütz demoliert. Xeaefte Nachrichten. Dresden, 10. Februar. Das Befinden des Königs ist zufriedenstellend. Im Befinden der Königin ist heute eine Besserung zu verzeichnen; Fieber ist nicht mehr vorhanden; auch läßt der Husten nach. Leipzig, 11. Febr. Die Kürschnergehifen von Leipzig und Umgegend haben infolge der Entlassung einiger Kürschner in einer Rauchwaarenzurichterei die Arbeitseinstellung bei sämmtlichen dem Verbände an gehörigen Firmen beschlossen. Leipzig, 9. Februar. Im Prozeß Kuhne ist außer von der Staatsanwaltschaft, soeben auch von der Vertheidigung des Freigesprochenen Revision angemeldet worden. Die letztere gründet sich auf den Ablehnungs Beschluß des Gerichtshofes, betreffend Uebernahme der kosten für Vertheidigung und für die von der Vertheidi- * B rlwer Blätter melden einen Aussehen erre- genbcn Diebstahl in Höhe von 20000 M. in Noten, o n tj: 25jährige Fanny Harnisch am Donnerstag daselbst ausgeführt bat. Das Mädchen verkehrte viel in Ballhäusern und fiel durch besonders elegante Gar- oevbe in dec letzten Zeil au». Am 2. ds. Ms. zog sie von ihrer Wenhin in der Koppenstraße unter der Angabe fort, daß sie aus die Gelegenheit warte, einen r-ichen Mann auszuplündern, um dann mit ihrem Bräutigam davonzugehen. Zu diesem Entschluß scheint ein ihr wegen Erpressung bevorstehendes Strafverfahren w fevtlich beigetragen zu haben. Ihr Bräutigam Ar thur Richler hat seit Ende vorigen Monats nicht beraube, welche ihnen erlaubt hätte, ihre Stellung im Norden Chinas zu befestigen. Englische Waffenlieferungen für China sind noch Anfang Dezember trotz der Waffeneinfuhrverbots kon statiert worden. Nach einem der „Rhein.-Wests. Ztg." zur Verfügung gestellten Soldatenbrief aus Tientsin vom 8. Dezember haben deutsche Soldaten bei der Lösch ung englischer Schiffe auf dem Peiho an Bord Särge, die angeblich zum Abholen von toten Engländern aus Poatingfu bestimmt waren, voll Waffen gefunden. Sämmtliche Schiffe wurden beschlagnahmt. Vom deutschen Oberkommando in Peking ist hier folgende Meldung eingetroffen: Die Kolonne Cleve ist am 5. ds. ohzze Zwischenfall nach Tientsin zurückgekehrt. — Die Kolorlne Trotha hat am 8 auf dem Rückmarsch Tsingho (10 Icm nördlich von Peking) erreicht Eme Jäger-Kompagnie ist mit je 1 Zug Kavallerie, berittener Infanterie und Gebirgs-Artillerie über Nankhou auf Tschatau (43 und 62 km nordwestlich von Peking) vor Charakter, da an denselben nicht bloß Studenten, E» mußte schließlich aufgegeben werden. Bei den sondern auch gewisse politische Elemente betheiligt ge-,Bemühungen, er zu retten, hatten die Briten schwere wesen seien. Die Regierung habe sich deshalb ent-1 Verluste. Die Engländer, denen die Buren an Zahl überlegen waren, wurden umgangen und waren ge- nöthigt, sich nach dem Lager kämpfend zurückzuliehen, sie retteten aber den Convoy. Am nächsten Morgen griffen die Buren wieder an, und die Briten mußten wieder zurückgehen, bis sie schließlich bei JSraelSpoort von den Truppen deS Generals Knox ausgenommen wurden. Die Buren standen unter De WetS persön lichem Befehl und zählten 2500 Mann, während die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)