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n it Dienstag, den 12. Februar 1901 Jahrgans !N r Serfling. Za. 13/00 Nr. 6. K 5/00 Nr. 22. 1 Serfling. Reg. II 51/01. Bekanntmachung I - at- ter- Merkwürdigerweise beschäftigt sich die englische Kriegsberichterstatlung noch immer mit der Aufhebung des britischen Postens be« Modderfontein. Der ersten Meldung über die unrühmliche Schlappe folgen zwei weitere, die über die britischen Verluste etwas ab weichende Zahlen brachten. Dabei hob Lord Kitchener Zangenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w ^f^chwestern w. f. d. König!. Sachs. Heil», Pfleg- u. Erziehungsanstalten ausgebildet. Christl. SinM Arbeitstüchtigkeit u. feste Gesundheit erfordert. Gesicherte Staatsanstellg., dauernder Zusammenhalt mit d. Mutterhause. Alter 18—35 Jahre. Kurse am 1. Apr. u. 1. Okt. Aufnahmebedingung- w. versendet. wundet. Nach dem Stillstand des Zuges legten die Buren auf den Inhalt Beschlag,- darunter sollen sich wichtige Papiere des deutschen ConsulS in Durban, welche nach Johannesburg adrejsirt waren, befinden. Die meisten Postsachen wurden verbrannt. Kapstadt, 9. Febr. General French besetzte Ermelo. Die Buren, in der Stärke von 6000 Mann ziehen sich auf Amsterdam zurück. — Wie vom 6. d. aus Piet-Retief gemeldet wird, führten die Buren einen heftigen Angriff auf South-Dorriens Vorposten bei Bothwell aus. Die Vorposten hatten schwere Verluste, der Feind wurde jedoch, ebenfalls mit schwe ren Verlusten, zurückgeschlagen. London, 9. Februar. Von der portugiesischen Gesandtschaft wird aufs bestimmteste in Abrede ge stellt, daß die Buren in portugiesisches Gebiet ringe- drungen seien und daß die Delagoabahn aus portu giesischem Gebiet zerstört sei. Ein Anlaß für Eng land, in dieses Gebiet zum Schutze der Bahn einzü- dringen, sei daher nicht vorhanden. Portugal verfüge über genügend eigene Truppen, und weitere Truppen sendungen würden erwartet, um die Grenze zu schützen. staat in einem Engagement, welches von Tagesanbruch bis zum Mittage dauerte, 4 Mann getödtet, 15 ver wundet und 6 gefangen genommen. So wird die bereits unendliche Reihe kleinerer Niederlagen der Engländer fast mit jedem Tage länger und länger, und das englische Hauptquartier oder das Kriegsamt nimmt sich schon längst nicht mehr die Mühe, diese lästigen „Einzelheiten" zu vermelden. Es dient natür lich auch nicht zur Förderung der ohnehin unaufhalt- sam im Schwinden begris.enen Kriegslust im Lande, daß a uf diese grausame und gewissenlose Art und Weise Hunderte von Familien über das Geschick ihrer Angehörigen draußen im Felde mit voller Absicht im Unklaren gelassen werden, sodaß in ungezählten Fällen die sehr spät veröffentlichten Verlustlisten die erste Nackricht über so viele Gefechte und die entsprechenden Abgänge bringen. Schon wieder haben die Buren mit Erfolg einen Ueberfall auf die Eisenbahn von Natal nach Trans vaal ins Werk gesetzt. Nur etwa 15 deutsche Meilen ist der Kampfschaüplatz von Prätoria entfernt. Nach den englischen Meldungen scheint es besonders aus die Absaugung gewisser wichtiger Postsachen ab gesehen gewesen zu sein. Telegramme melden: London, 9. Febr. Aus Kapstadt wirb ge meldet: Ein Eisenbahnzuq, der von Durban naci Prätoria aögegangen war, wurde am 6. Febr. bei Greylingstadt von den Buren angegriffen; sechs Per sonen wurden getödtet, das Gepäck und die Brief säcke geplündert. in der einen noch die dunkele Nacht und den strömen- den Regen hervor, offenbar, um die Unachtsamkeit der betheiligten Truppen zu entschuldigen. Nun kommt nochmals ein Bericht über dieselbe Sache, der eben falls bestimmt zu sein scheint, den üblen Eindruck nach Möglichkeit zu verwischen. Das Telegramm ist von KrügerSdorp datirt und besagt: Etwa" 1500 Buren machten am 30. Januar einen energischen Angriff auf den Außenposten bei Modderfontein, 20 Meilen südlich von KrügerSdorp. Der Posten bestand haupt sächlich aus Mannschaften aus Neusüdwales. Die Buren wurden wiederholt zurückgetrieben. Die kleine britische Truppe, welcher die Buren das Wasser ab- geschnitten hatten, focht wacker bis zum 31. Januar Abends, wo sie sich der feindlichen Uebermacht er geben mußte. Auf britischer Seite fielen 9 Offiziere und Mannschaften, 17 wurden verwundet. Die Ver luste der Buren waren nach allen Meldungen be- cächtlich. Die Briten hatten, ehe sie sich ergaben, ;r Maximgeschütz unbrauchbar gemacht. —Den von vielen Seiten erhobenen Klagen über die grausame Art der englischen Kriegführung tritt jetzt ein hol- ändischer Geistlicher aus Prätoria entgegen. Wir er ¬ halten nämlich folgendes Telegramm: London, 9. Febr. Reuters Bureau meldet aus Kapstadt: Reverend Bosman, der holländische Hauptgeistliche in Prätoria, hat die Anklagen wegen Raubes und anderer Verbrechen untersucht, welche von englischen Soldaten begangen sein sollen, und berichtet, daß die Anklagen jeder Begründung ent behrten. Hier steht aber eine Behauptung gegen hundert gegentheilige. Schon die Allgemeinheit dieses Dementis berechtigt zu dem Einwande, woher der Pfarrer seine umfassende Wissenschaft über alle Vorgänge auf dem ewaltigen Kriegsschauplätze geschöpft habe. Seine egenwärtige Stellung im Hauptquartier Kitchener» egt die Vermuthung nahe, daß er im wesentlichen auf englische oder unter englischer Kontrolle stehende Quellen angewiesen ist. Gerade jetzt wird die Auf merksamkeit wieder aus die von Reverend Bosmann ntersuchte Frage gelenkt durch die von der deutschen Zochenschrift für die Niederlande gebrachte Meldung: Zräsident Krüger habe die Nachricht empfangen, daß nne Nichte Frau Eloff vor kurzem durch australische Waldläufer niedergeschossen worden sei. Es hat sich herausgestellt, daß die von derselben Zeitung au» nem Privatbriefe veröffentlichte Erzählung von der llerdingS empörenden Handlungsweise einer eng- chen Truppe sich auf den gewaltfamen Tod eben eser Frau Eloff bezieht. Eine Depesche hierüber besagt noch: Haag, 7. Februar. Nach hier eingelaufenen Mel- ungen wurde eine nahe Verwandte de« Präsidenten rüger Namens Eloff von den Engländern erschaffen, weil sie sich der zwangsweisen Wegführung ihres Manne» widersetzt hatte. (!) Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Sekr. Irmschler. britischen Truppen in Südafrika wahrscheinlich über haupt niemals bekannt werden, dank der Vertuschungs methode des Londoner Kriegsamtes. In einem Schar mützel bei Tabaksberg um 29. Januar wurde eine englische Abtheilung von den Buren gründlich aus's Haupt geschlagen, wobei die Besiegten nicht weniger ?. Naumann, Vorstand d. König!. Pflegerinnenhauses. Hubertusburg b. Wermsdorf, Königr. Sachsen. Lande vertraut, und da sie keine Kommunikationslinien zu schützen und kein großes Heer zu verproviantiren haben, alle zur Offensive verfügbar sind. Ferner steigt der durch Krankheit und Verwundungen im britischen Heere verursachte Verlust von Woche zu Woche in solchem Maße, daß die jetzt ausgesandten Verstärkungen ihn kaum gut zu machen vermögen. Zur Zerstörung von Goldminen durch die Buren wird in Privatbriefen aus Johannesburg und Capstadt mitgethcilt, daß die erst vor wenigen Tagen in Europa durch Telegramme bekannt gewordenen Verwüstungen auf TranSvaal-Minen schon gegen Ende Dezember v. I. und Anfang Januar d. I. verübt worden sind. Die Thatsachen sind damit augenscheinlich von de« an den Verheerungen betheiligten Minen-Cliquen ab sichtlich so lange verheimlicht worden. Die Buren haben das Pochwerk und daS ErzzerkleinerungshauS der New-Cleinfontein-Goldmine verbrannt, ebenso das Pochwerk der New-Chimes-Mine. Auch aus der New- Modderfontein- und der Van Ryn-Mine hatten sie mit dem Zerstören begonnen, aber ausgehört, als ihnen bedeutet wurde, daß er „deutsche" Berg werke seien. Erscheint ;eden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk 1,82 frei in's Haus Auf dem die Firma Aug. Clautz hier betreffenden Blatte 33 des Handelsregisters für die Dörfer ist heute verlautbart worden, daß der Kaufmann August Friedrich Clautz infolge Ablebens aus der Firma ausgeschieden ist, daß das Handelsgeschäft bei der Erbauseinandersetzung auf die Kaufleute Max Clautz und Otto Viktor Clautz, Beide in Hohenstein-Ernstthal, übergegangen und der Kauf mann Earl Emil Vetter daselbst als Gesellschafter mit eingetreten ist, daß die Gesellschaft am 6. Februar 1901 errichtet worden und daß die für den Kaufmann Max Clauß zeither eingetragene Prokura erloschen ist. Hohenstein-Ernstthal, am 8. Februar 1901. Königliches Amtsgericht. Nachdem Frau Agnes Emilie Herrmann geb. Göpel hier, am 29. vorigen Monats als Hebamme für hiesigen Gemeindebezirk verpflichtet worden ist, wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebrockt. Gersdorf, Bez. Chintz., den 6. Februar 1901. Der Gemeindevorstand. Göhler. für das Königliche Amtsgericht und -e« »ta-trath ;u Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Gemeinde-Verwaltungen der umliegenden Or tschaften Eoncvrsverfahre« Das Concursversahren über das Vermögen des Gartengutsbesitzers Johanu Theodor Vieweg in Laugenberg wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Hohenstein-Ernstthal, den 8. Februar 1901. Der Postzug wurde von den Buren zwischen Greyling stadt und Blakfontein angegriffen. Die Locomotive de Zuges entgleiste infolge der Explosion einer Mine. Die britische Escorte gab Feuer, welches die Buren kräftig erwiderten. Mehrere Passagiere wurden ver- Anzeiger für Hohenstein Ernstthal, Oberlimgwitz, Gersdorf, Knga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Das englische Heer in Südafrika umfaßt nach der „Internationalen Revue" zur Zeit 84 Bataillone In fanterie 50,400 Gewehre; 21 Bataillone reitende In fanterie, 8400 Gewehre; 20 Genie-Compagnien, 3000 Gewehre; zusammen 61,800 Gewehre Gefechtsstärke; ferner 17 Reiter-Regimenter, 6800 Säbel; 56 Batte- rien, 336 Geschütze. Hinzuzufügen ist noch die Miliz und die Deomanry; letztere als Reiterei verwandt, ergiebt etwa 8000 Säbel, die Miliz gegen 10,000 Gewehre. Rechnet man noch etwa 5000 Gewehre der Freiwilligen- truppen hinzu, so erhält man als Höchstzahl der Ge fechtsstärke der gegenwärtig in Südafrika stehenden eng lischen Truppen: 71,800 Gewehre, 14,800 Säbel und 336 Geschütze. In der „National Review „führt der bekannte eng lische Militärkritiker Mr. Wilson aus: Das britische Heer in Südafrika erreichte seine Höchststärke mit 267000 Mann. Von diesen sind 60000 Todte, Kranke und Verwundete und die in die Heimath Zurückgekehrten abzu ziehen. Von dem Rest müssen mindestens 100 000 zum Schutze der rückwärtigen Verbindungen verwandt werden. Weitere Abzüge sind für die Garnisonen besetzter Städte und die technischen Truppen zu machen. Mr. Wilson kommt zu dem Schluß, daß die Gcsammtzahl der ver- fügbaren Kombattanten auf dem Papier höchstens 40000 Mann beträgt, und daß nach Inbetrachtziehung vorüber gehender Krankheitsfälle und des Optimismus der amt lichen Angaben auf nicht viel mehr als 20000 Mann gerechnet werden kann. Die Buren haben 15000 bis 25000 Mann (?) die durchaus akklimatisirt, mit dem Der Krieg um Transvaal. Die tägliche Verlustliste vom 6. d. lautet: 21 Todte, 50 Verwundete, 6 Vermißte und 62 an Krank heit Verstorbene. Das sind zusammen 139 (!) Mann, davon ist fast die Hälfte im Hospital gestorben. Die Zustände in Prätoria, wo offenbar das Lazarethfieber haust, müssen demnach furchtbar sein. Nach ober flächlicher Schätzung müssen sich die Berluste der Eng länder seit Beginn des Jahres auf ca. 2—3000 Mann beziffern. Größer war ihre Einbuße an Menschenleben im vorigen Jahre trotz der großen Januarschlachten auch nicht. Kuserake nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoneen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuche für Hohenstein Blatt 20 auf den Namen des Webers Karl Eduard Meier in Hahenstein-Ernstthal eingetragene Grundstück soll am 11. April 1901, Vormittags 10 Uhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 3,« Ar groß, mit 135,gz Steuereinheiten be legt, aus 9800 M. — Pf. geschätzt, besteht aus einem Wohnhaus mit Treppen-Gang- und Querwohn gebäude nebst Hofraum und Garten, trägt die Brandkataster-Nuinmer 10 Abth. ^., hat die Nr. 66 des Flurbuchs für Hohenstein-Ernstthal (Flurtheil Hohenstein) und liegt daselbst in der Altstadt an der Karlstraße. Die Einsicht der Mittheilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 31. Dezember 1900 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des gering sten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Vertheilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Ertheilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Hoheusteiu-Ernstthal, am 7. Februar 1901. Königliches Amtsgericht. als 1 Offizier und 6 Mann tvdt. 50 Mann ver wundet und einen Hauptmann von der Artillerie nebst 17 Mann gefangen, verloren, — und von Allem diesem hat Lord Kitchener bislang nichts zu berichten gehabt. — Am 1. Februar fand zwischen Frankfurt und Heilbronn ein anderes Gefecht statt, welches eben falls für die Engländer ungünstig ausfiel und ihnen Wenn die englischen Verlustlisten nicht wären 15 Todte und 13 Verwundete kostete. Bei Middelburg und ihre grausame und rücksichtslose Sprache redeten, wurden am 29. Januar 16 Gordon Highlanders ver so würde manche- Gefecht und manche Schlappe verwundet und am gleichen Tage bei Jakvbsdal im Frei- Nr. 36.