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PAPIER-ZEITUNG Nr. 51 Name Firma Wohnort Kohlbauer, Christian Nürnberger Briefkuvert- und Papierausstattungs fabrik Carl Pflüger & Co. Nürnberg Krause, Max, Kommer zienrat Fa. Max Krause Berlin Lobe, Ferdinand, Justizrat Berlin Luhn, G. G. Bazzani, Büttenpapier- Fabrik Trento Mayer, Otto Ernst Mayer Heilbronn Nestmann, Bruno Carl Nestmann Leipzig Netti, Dr. A., Rechts anwalt Laun, Böhmen Nister, E.,Kommerzien rat E. Nister Nürnberg Oesterreicher, Albert Albert Oesterreicher Leipzig Saloschin, D. Saloschin & Co. Stettin Schrader, W. Gebr. Schrader Leipzig Schüll, Cäsar Carl Schleicher & Schüll Düren (Rhld.) Steffen, Hermann Hermann Steffen Duisburg Stier, Wilhelm Winkler & Schorn Nürnberg Voit, H. Metallpapier-, Bronzefarben- u. Blattmetallwerke, vorm. Leo Haenle, Ernst Scholl, Lindner & Voit u. Jacob Heinrich, G. m. b. H. München Weinberg, J. Hochstein & Weinberg Berlin Wilisch, Robert Robert Wilisch Plaue Winkler, Otto Papierprüfungsanstalt Leipzig Der Vors., Kommerzienrat Max Krause, eröffnet 8/410 Uhr und weist darauf hin, dass der aus dem Buntpapier-Verein hervorgegangene Papier-Industrie-Verein heute auf 25jähriges Bestehen zurückblickt. An der Spitze des Deutschen Bunt- papierfabrikanten-Vereins stand damals der leider verstorbene Kommerzienrat Alois Dessauer. Wenn es irgend eine Persön lichkeit gab, die befähigt war, einen neuen Verein zu heben, so war er es. Seine Verdienste wird Jeder von uns mit Freude anerkennen, und als äusseres Zeichen derselben er suche ich Sie, sich von ihren Plätzen zu erheben. (Geschieht.) Heute sind aber bei uns noch zwei Herren, die den Verein unmittelbar geschaffen haben, Herr Geheimer Regierungsrat Hofmann und Herr Kommissionsrat Gmeiner. In der uns vor liegenden Schrift, welche allen Mitgliedern zugehen wird, hat Herr Geheimrat Hofmann diese Tatsache niedergelegt. Auch ihnen gebührt für ihre weitausschauende nützliche Wirksamkeit volle Anerkennung. Als Zeichen der Dankbarkeit bitte ich die Herren, sich nochmals von den Sitzen zu erheben. (Geschieht.) Ich möchte auch noch unseres Freundes Abel gedenken, der, wie er schreibt, durch Krankheit verhindert ist zu kommen, aber in Gedanken unter uns weilt. Aus gleichem Grunde vermissen wir leider den stellvertr. Vors. Kommerzien rat Blanke. I. Bericht des Vorsitzenden über den Stand des Vereins. Wir haben im vergangenen Jahre erheblichen Zuwachs er fahren, und zwar namentlich durch den Eintritt des neu ge gründeten Mitteldeutschen Papier-Industrie-Vereins. Wir haben die Freude, einige Vertreter desselben, darunter den Vor sitzenden Herrn Bruno Nestmann bei uns zu sehen. Seiner rastlosen Tätigkeit und geschickten Führung haben wir diesen Erfolg in der Hauptsache zu danken. Ich spreche gewiss im Sinne aller Mitglieder, indem ich die Herren herzlichst will kommen heisse. Die Zahl der Mitglieder betrug im Vorjahre 761, ist jetzt auf 883 angewachsen und lässt uns hoffen, dass wir bald 1000 erreichen werden. Der Uebertritt der Herren aus Mitteldeutschland vom Deutschen Papier-Verein zu unserm Verein hat erneut zu dem Versuch einer Vereinigung Anlass gegeben, da beide Vereine gleiche Zwecke mit gleichen Mitteln anstreben und zusammen in jeder Hinsicht mehr leisten könnten als getrennt. Eingehende Unterhaltungen mit Herrn Kommerzienrat Schwanhäusser in Nürnberg und Herrn Tetzer in Berlin er gaben, dass eine Verschmelzung beider Vereine von dem Vorstand des Deutschen Papier-Vereins zur Zeit nicht gewünscht wird, dass aber im Verkehr mit Behörden, d. h. bei Abgabe von Gutachten, Auskünften und Eingaben gemeinsames Vor gehen angestrebt werden könne. 2 Aufnahme des Mitteldeutschen Papier - Industrie - Vereins. Vors.-. Im Anschluss an das vorher Gesagte handelt es sich jetzt darum, dass die Versammlung die Aufnahme des neuen Vereins formell beschliesst. Geschieht einstimmig. 3. Rechnungslegung durch den Kassenführer Herrn Friedr. Wilh. Abel. Hofmann verliest einen Brief des Herrn Abel, worin dieser für das ihm bisher geschenkte Vertrauen dankt und darauf verweist, dass er gesundheitshalber sein Amt nieder legen müsse. Kommerzienrat Nister: Den kann man wiederwählen, das ist keine Ablehnung, im Gegenteil. Vors : In den letzten Jahren haben die Herren Direktor Heuser und Müller die Kasse geprüft, leider ist aber Herr Müller diesmal nicht anwesend, und so bitte ich Herrn Direktor' Heuser und Herrn Max Balz, die Prüfung vorzu nehmen. (Die Herren werden gewählt und nehmen das Amt an.) Ich übergebe Ihnen das versiegelte Paket, welches das Vermögen des Vereins und die Abrechnung enthält. Vors. verliest, während die Kasse geprüft wird, Briefe der Herren Mayer-Heilbronn, Kommerzienrat Euler-Bensheim und Edelhagen-Elberfeld. Nachdem die Herren Heuser und Balz späterhin die Kasse geprüft und richtig befunden hatten, beantragten sie Entlastung für die Abrechnung des Papier-Industrie-Vereins sowie des Vereins Deutscher Buntpapierfabrikanten, die dann auch einstimmig ausgesprochen wurde. Die Abrechnung des Papier-Industrie-Vereins ist nebenstehend abgedruckt. 4. Erstattung der Kosten für die Reisen der Vorstands-Mit glieder zu den Jahres-Versammlungen und Sitzungen. Vors.: Der Verein der Buntpapierfabrikanten hat gestern beschlossen, seinen Vorstandsmitgliedern keine Reisevergütung zu bewilligen. Schüll frägt, womit die Herren dies begründet haben? Vors.: Die Herren betrachten das Amt so sehr als Ehren amt, dass sie für Ausübung der damit verbundenen Pflichten keinerlei Vergütung annehmen wollen. Weinberg: Dieser Antrag ist schon sehr alt, wurde aber vom Kommerzienrat Dessauer stets mit Entrüstung abgelehnt und die Versammlung schloss sich ihm an. Der Verein, der damals noch klein war, hat sich inzwischen ausserordentlich vergrössert, und trotzdem kam es vor, dass bei Vorstands sitzungen nur 2 oder 3 Herren anwesend waren. Es wurde deshalb angeregt, dass, wie in anderen Vereinen, wenigstens das Reisegeld vergütet werde, und ein Antrag in diesem Sinne wurde in der Vorstandssitzung vom 15. Januar an genommen. Der ehrenamtliche Vorstand der Berufsgenossen sehaften bekommt nicht nur Reise - Vergütung, sondern auch Tagegelder, ohne dass sich die Herren dadurch in ihren ehrenamtlichen Stellen herabgesetzt fühlten. Die Vor standsmitglieder bringen dem Ehrenamt mit ihrer Tätigkeit und der geopferten Zeit schon genug Opfer. Ich bin seit 20 Jahren im Vorstande, habe fast alle Versammlungen be sucht und auch persönlich kaum Interesse an der Frage, da ich in Berlin wohne und die meisten Sitzungen dort gehalten werden. Nister: Aus praktischer Erwägung möchte ich bitten, von einer Reisevergütung abzusehen. Es hat sich seither nicht herausgestellt, dass die Leitung des Vereins unter der Nicht zahlung gelitten hätte, die Arbeit wurde gut gemacht und wäre auch nicht besser geleistet worden, wenn die auswärtigen Herren gekommen wären. Schüll: Wäre ich nicht Vorstandsmitglied, so würde ich den Antrag stellen, dass die Baarauslagen denen, welche die Arbeit haben, ersetzt werden müssen. Da wir aber nur über mässige Mittel verfügen, so bin ich dafür, dass wir den Vorstands- Mitgliedern mindestens die Kosten der Reisen bewilligen. Nestmann: Ich habe dem Antrag zugestimmt, weil wir den Versuch machen sollten, die Herren heranzuziehen. Wir fassen den Beschluss, bleiben aber nur dabei, wenn wir damit Erfolg haben. Foerster spricht dafür, dass die Baarauslagen vergütet werden. Hofmann: Der Antrag ist aus der Erwägung entstanden, dass es ein grosses Opfer ist, wenn die Vorstandschaftsmitglieder weit her zu den Sitzungen kommen. Obwohl volle Vergütung erwünscht und gerecht wäre, müssen wir uns im Interesse der Kasse auf Vergütung einer Fahrkarte 2. Klasse hin und her beschränken, und darauf geht auch der vom Vorstand be schlossene Antrag. Nachdem sich durch weitere Aussprache die Ansichten