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1798 PAPIER-ZEITUNG Nr. 50 Einnahme Ausgabe Verein Deutscher Buntpapier-Fabrikanten Eingegangene Beiträge: 1 für 1901 40 für 1902 ä 20 M Zinsen von der Sparkasse .... von Aktien Beiträge zur Konvention . . . Bestand vom Jahre 1901 1000 M. 3%/0 Sächs. Rente . . 500 „ 3'/ 2 °/o Magd. St.-Anleihe 150 » 4% Sächs. Rentenbriefe Sparkassenbuch Nr. 42215 . . 20 800 1 02 53 : 50 ; 862 40 500 — 161 70 5478 820 — 54 ' 52 60 : — 1578 83 2513 35 Auslagen Komm.-R. Krause, Berlin » Rob. Wilisch, Plaue . . » desgl. ■ • Vergütung an Pap.-Ind.-Verein 40 Mitglieder zu 14 M. 5 Pf. . Kosten Komm.-R. Krause, Berlin Bestand vom Jahre 1902 1000 M. 3"/ 0 Sächs. Rente 500 » 31/2°/0 Magd. St-Anleihe 150 „ 4°/ 0 Sächs. Rentenbriefe Sparkassenbuch Nr. 42215 . . ab Guthaben des Pap.-Ind - Vereins 862 500 161 176 1700 305 40 70 12 22 54 112 50 66 80 71 83 562 — 305 54 1894 68 2513 35 Schlangenbad weilt und die Kasse mit den Abrechnungen beider Vereine eingesandt hat. Er schlägt vor, dass die Revisoren die Kasse sowie die Abschlüsse prüfen und darüber in der Versammlung des Papier-Industrie-Vereins berichten sollen. Die Sonnabend, 7. Juni, tagende Versammlung könne dann bei Richtigbefund für beide Abschlüsse die Entlastung auszusprechen. Es wurde in dieser Weise verfahren und obenstehender Abschluss des Herrn Abel genehmigt. Die Mitglieder des Vereins Deutscher Buntpapier-Fabrikanten zahlen einen Beitrag von 20 M., aus dem sowohl die Kosten ihres eigenen Vereins bestritten, wie ihre Beiträge zum Papier industrie-Verein gedeckt werden. Im abgelaufenen Jahre be trug die Abgabe nach dem Kassenbericht 14 M. 5 Pf. für jedes Mitglied, während die Zweigvereine nur 8 M. abgeben. Es wird vorgeschlagen und beschlossen, dass die Abrechnung in Zukunft nach Verhältnis der Leistungen erfolgen soll und dem Vorstand das Weitere überlassen. 3. Die Wahl von Vorstands-Mitgliedern erfolgte einstimmig. Der Vorstand hat darnach für die nächsten 3 Jahre folgende Zusammensetzung: Herr Kommerzienrat Max Krause, Berlin, Vorsitzender (wieder gewählt). „ J. Weinberg in Firma Hochstein & Weinberg, Berlin, Schriftführer (wiedergewählt). „ Robert Wilisch in Firma R. Wilisch, Plaue i. S. (wieder gewählt). „ Franz Dahlem in Firma Franz Dahlem & Co., Aschaffen burg (wiedergewählt). „ Sebastian Heilmann in Firma Merseburger Papierfabrik (neu gewählt). „ Dr. Hans Dessauer in Firma Act.-Ges. f. Buntpapier- und Leimfabrikation, Aschaffenburg (neu gewählt). „ B. Kaufmann in Firma Stern & Co., Fürth (neu gewählt). In der Vorstandssitzung, welche sich an die Versammlung anschloss, wurden Kommerzienrat Krause als Vorsitzender, Robert Wilisch als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. 4. Herr Voit empfiehlt darauf hinzuwirken, dass die französischen Eingangszölle auf Buntpapier ermässigt werden. Da in Frankreich kein Goldpapier fabrizirt wird, so kann der Zoll von 60 Frank für 100 kg nicht als Schutzzoll gelten und der französischen papierverarbeitenden Industrie nur schaden. In erster Linie sollte der für Auflegegold erhobene Zoll herab gesetzt werden. Der Verein beschliesst, eine Eingabe in diesem Sinne zu machen, obwohl ein sofortiger Erfolg kaum zu erwarten ist. Da aber alle derartigen Mitteilungen und Wünsche registrirt und bei Bedarf hervorgeholt werden, so kann die Eingabe späterhin nützlich wirken. Auf Veranlassung des Vorsitzenden wird beschlossen, dass die Mitglieder der Aufforderung des Reichsamts des Innern nachkommen, und alljährlich Mitteilung über ihren In- und Auslandsverkauf machen werden. Die angegebenen Zahlen dienen nur zur Zusammenstellung richtiger Daten über Innen- und Aussenhandel der verschiedenen Industriezweige, die bei Zollverhandlungen als Unterlage dienen können. Die Namen der Einsender kommen dabei garnicht in Betracht und werden streng geheim gehalten. Die Aussprache über Geschäftslage und Arbeiter-Verhält nisse brachte viel Bemerkenswertes, war aber vertraulicher Natur und entzieht sich der Wiedergabe an dieser Stelle. 5. Es ist vorgeschlagen, den Mitgliedern des Vorstandes des Buntpapier- wie des Papier-Industrie-Vereins die Pflichten des Amtes durch Vergütung der Fahrkarten 2. Klasse hin und her zu den Vorstandssitzungen zu erleichtern. Nach längerer Aussprache wird mit Mehrheit beschlossen, keine Fahrkarten zu den Vorstandssitzungen des Vereins Deutscher Buntpapier- Fabrikanten zu bewilligen. Schluss 12 Uhr. * ♦ * An die Jahresversammlung schlossen sich vertrauliche Be sprechungen der Buntpapier-Fabrikanten, die bis zu dem ge meinsamen Mittagsmahl um 4 Uhr dauerten. Am Vorabend (Donnerstag, 5. Juni) hatten sich die Fach genossen im Victoria-Hotel schon in so grosser Zahl ein gefunden, dass der für sie bestimmte Raum kaum ausreichte. Für den Versammlungstag (Freitag) war dagegen ein prächtiger Saal im Hotel Strauss bereit, wo sich abends eine grosse Ge sellschaft von Herren und Damen bei Vereinsbowle, musi kalischen sowie deklamatorischen Vorträgen und Tanz bis nach Mitternacht vortrefflich unterhielt, alte Bekanntschaften erneute und andere angeknüpfte. Die Nürnberger und Fürther Herren waren in liebenswürdigster Weise um die Gäste bemüht. Tarifirung von Papier Nach den geltenden Bestimmungen wird Papier auf den deut schen Eisenbahnen in der allgemeinen Wagenladungsklasse befördert; eine Ausnahme bilden nur Packpapier, farbiges Tapetenpapier aus ungebleichten Rohstoffen und Dachdeckpapier, die nach Spezialtarif I, ferner Papiere aller Art im Falle der Ausfuhr, die nach Spezial tarif II verfrachtet werden. Die Fassung der Tarifposition ist nicht völlig klar; es sind vielmehr Zweifel darüber entstanden, welche Papiersorten zu den aufgeführten zu rechnen seien. Es erscheint namentlich unbestimmt, wie Druckausschuss- und Kuvertpapier zu behandeln ist, ob sie als Packpapier deklarirt und nach Spezial tarif I verfrachtet werden können, oder ob sie nicht vielmehr in der allgemeinenWagenladungsklasse tarifirt werden müssen. Um hier Klarheit zu schaffen, ist nun kürzlich bei der ständigen Tarifkommission der Eisenbahnen Deutschlands der Antrag gestellt worden, deklaratorisch zu beschliessen, dass Druckausschuss- und Kuvertpapier nicht unter Spezialtarif I, sondern in die allgemeine Wagenladungsklasse fallen. Dieser Antrag hat in den Kreisen der deutschen Papiererzeuger starke Verstimmung hervorgerufen, und der Verein Deutscher Papier fabrikanten hat unter dem 21. Mai eine Eingabe an die ständige Tarifkommission gerichtet, um die Annahme des Antrages zu ver hindern. Der Verein wendet sich gegen das gegenwärtige System der Tarifirung, dem er Unbilligkeit und Unklarheit vorwirft und tritt für eine Aenderung des Eisenbahntarifs für Papier im Sinne der Ein heitlichkeit, Gleichheit und Gerechtigkeit ein. Papier werde im Ver hältnis zu seinem Werte im Vergleich mit anderen Waren viel zu hoch tarifirt, die Vereinheitlichung müsse daher zugleich eine Ver billigung herbeiführen. Der Antrag des Vereins geht dahin: »sämt liche Papiersorten, mit Ausnahme der in Kisten verpackten, nach Spezialtarif I einheitlich zu verfrachten«. Durch die Annahme dieses Antrages werde erzielt, dass der Wert des Papiers für die Tarifirung maassgebend sei, da nur hochwertige Papiere, diese aber durchweg, in Kisten verpackt würden. Der Verein bittet, die Tarifirung von Papier einheitlich zu ordnen, dagegen von einer Entscheidung besonders über die tarifarische Behandlung von Druckausschuss- und Kuvert papier abzusehen. Werde jedoch die alsbaldige Reglung dieser Sonderfrage mit Rücksicht auf ihre verschiedene Handhabung bei den verschiedenen Eisenbahndirektionen für geboten erachtet, so be antrage er, sie im Sinne der Verbilligung der Frachtsätze für Druck ausschuss- und Kuvertpapier vornehmen zu wollen; denn beide Papiersorten seien als Packpapier anzusehen und fielen deshalb unter Spezialtarif I. 51 Handelskammern haben sich für diesen Antrag ausgesprochen und nur 2 dagegen, während 18 Handelskammern von einer Stellungnahme mangels besonderen Interesses für ihre Bezirke abgesehen haben.