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PAPIER-ZEITUNG 1736 über die soziale Frage, besonders die Handwerker-, Arbeiter- und Frauenfrage betreffend, eingestellt worden ist. Schliesslich sei noch erwähnt, dass zur Erleichterung des Bücher-Ausgabegeschäfts und zur rascheren Bedienung des Publikums ein Simplex-Indicator (System Cotgreave) in der Volksbibliothek Aufstellung gefunden hat, aus dem für den Besteller sofort ersichtlich ist, ob das gewünschte Buch ausgeliehen ist oder nicht. —o— Am 7. Juni tagte in Leipzig eine von etwa 100 Personen be suchte Versammlung der Buchdruck-Maschinenmeister, in der zunächst der Jahres-, Geschäfts- und Rechenschaftsbericht der Kommission der Drucker und Maschinenmeister im Buchdruckgewerbe zu Leipzig be kannt gegeben wurde. Infolge ungünstigen Geschäftsganges ist die Mitgliederzahl der Vereinigung im vorigen Jahre von 590 auf 550 zurückgegangen. Durchgereist sind im Jahre 1901 44, abgereist 80, die Stellung wechselten 208 Buchdruck-Maschinenmeister. 177 waren im gleichen Zeitraum zusammen 1520 Wochen lang beschäftigungs los und 106 waren zusammen 270 Wochen krank. Einer Gesamt- Einnahme von 2028 M. stand eine Gesamt-Ausgabe von 1089 M. gegenüber. Die Versammelten entlasteten die Kommission und be schäftigten sich dann mit der Konferenz der Buchdruck-Maschinen meister Deutschlands, die bei Gelegenheit der Generalversammlung des Verbandes der Deutschen Buchdrucker in München zusammen- treten soll. Diese Konferenz wird sich beschäftigen mit Schaffung eines einheitlichen Statuts für die verschiedenen Maschinenmeister- Vereine, mit Einführung einer einheitlichen Mitgliedskarte, mit Reglung der Reiseunterstützung usw. Die Versammlung beschloss, auf der Konferenz zu beantragen, dass die dort gefassten Beschlüsse Rechtsgiltigkeit erlangen, und dass der Sitz der Zentralkommission der Buchdruckmaschinenmeister Deutschlands von Berlin nach Stutt gart verlegt werde. (Leipziger Tageblatt) Handzeichnungen. Bei J. M Heberle (H. Lempertz Söhne) in Köln wurde am 8. und 4. Juni eine sehr bedeutende Sammlung alter Handzeichnungen versteigert. Die Sammlung war holländischen Ursprungs und stammte von der alten Patrizierfamilie van Eelking aus Appingedam (Groningen), die später nach Emden zog, um dort ein bedeutendes Grosshandelshaus zu gründen. Die Entstehung der Sammlung datirte aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die selbe enthielt 21 vortreffliche Zeichnungen Rembrandts. Eine so bedeutende Reihe von Original-Handzeichnungen des berühmten Meisters ist in den letzten 20 Jahren auf dem Kunstmarkt nicht vorgekommen; sie erzielten annähernd 80C0 M. und gingen sämtlich nach dem Auslande, meist nach Paris und Kopenhagen. Im Anschluss an diese Versteigerung brachte dieselbe Firma am 4. Juni eine hervorragende Sammlung von 71 Handzeichnungen moderner Meister zur Auktion. Sie entstammten dem Nachlasse des 1862 als Direktor der Akademie zu Düsseldorf verstorbenen Friedrich Wilhelm von Schadow. Sie gingen zum Preise von 6845 M. in den Besitz des Kölner Wallraf-Richartz-Museums über. —o— Das gelobte Land des Redakteurs ist bei den Hindus zu suchen; wenigstens möchte es nach folgender Schilderung so scheinen, die eine sächsische Tages-Zeitung einer englischen Zeitschrift entnimmt. Als unlängst die Nummer einer neuen Hindu-Zeitung erschien, waren die Käüfer nicht wenig überrascht, dass sie fast zur Hälfte aus leeren Spalten bestand. Folgende redaktionelle Bemerkung erklärte jedoch diese merkwürdige Tatsache: »Wir bedauern, dass diese unsere Jungfernnummer infolge falscher Berechnung der Vollkommenheit entbehrt. Wir glaubten, genügend Stoff zu haben, und bemühten uns darum nicht, mehr zu erhalten. Wir können unsern nachsichtigen Lesern versichern, dass es nicht wieder vorkommen wird, und ver trauen darauf, dass die Qualität des Inhalts den Mangel an Quantität völlig ersetzen wird.« Wenn der Hindu-Redakteur wünscht, eine zeit- lang frei von der Arbeit zu sein und Ruhe zu haben, so kündigt er einfach Folgendes an: »Da wir die Wirkung einer einjährigen unermüdlichen Ergebenheit für das Interesse unserer Leser geistig wie fysisch zu spüren beginnen, sind wir es ihnen in ihrem eigenen Interesse schuldig, den Rest der Zeit für uns zu fordern und bitten darum, beachten zu wollen, dass die Zeitung vier Wochen lang nicht erscheinen wird.« Vor Kurzem erschien eine indische Zeitung mit zwei sehr auffälligen leeren Spalten auf der ersten Seite. Der Her ausgeber erklärte dies wie folgt: »Wir hatten diese Seite für einen ganz besonders bedeutenden Artikel, dessen Thema von allgemeinem Interesse für unsere Leser ist, bestimmt, doch im letzten Augenblicke bemerken wir, dass der Artikel auf die beiden für ihn reservirten Spalten unmöglich zusammengedrängt werden kann. Er wird daher nächste Woche erscheinen.« Bei diesen idyllischen Verhältnissen lässt sich ein Zeitungsherausgeber auch durch solche Kleinigkeiten, wie Papiermangel, nicht im Geringsten in Verlegenheit bringen. Es ist schon vorgekommen, wenn der Papiervorrat ausgegangen war, dass Zeitungen auf dunkelgefärbtes Papier oder Tapeten gedruckt wurden. Das Beste leistete darin jedoch vor einigen Jahren eine Zeitung in Ahmedabad. Der Papiervorrat war völlig erschöpft und eine neue Sendung ausgeblieben und so erschien dann eine Ausgabe auf gelbem Papier, es folgte eine grüne, darauf eine stark bläuliche und so ging es einige Tage weiter, sodass schliesslich die Wochen ausgabe dem Rocke Josefs an Buntheit nichts nachgab. g. Japanische Holzschnitte. Aus Paris wird der »Frankfurter Zeitung« berichtet: Nächstens gelangen im Auktionshaus der Rue Drouot die Reste der berühmten Japan-Sammlung Hayaschi zum Verkauf. Die Skulpturen, Gemälde, Lackwaren, Töpfereien usw. wurden bereits im Januar versteigert. Der Restbestand ist kaum weniger umfangreich als die bereits veräusserte erste Partie. Er umfasst Holzschnitte, Zeichnungen, illustrirte Bücher, im Ganzen 1797 Katalog nummern, und füllt in Bing’s Art Nouveau, wo gegenwärtig die Samm lung zur Vorbesichtigung ausgestellt ist, sämtliche Räume bis in den letzten Winkel. Auch bei diesen Stücken hat die Sammlung Hayaschi den Vorzug, bis in die Anfänge der Kunstübung zurückzureichen und sehr wertvolle Stücke zu enthalten. Unter den Büchern befindet sich ein kleines buddhistisches Gebetbüchlein aus dem Jahre 764 n. Chr., das als der älteste Holzdruck gilt. Die Holzschnitte geben ein fast voll ständiges Bild der historischen Entwicklung. Zu nennen sind: 10 Tafeln von Mononobu, ein Dutzend von Kiyonobu, 20 von Okamara Massanobu, zahlreiche Werke von Nichimara Schighenaga, von Nichi- mara Schighinobu, von Toyonobu usw. bis herauf zu Utamaro und Hokusai und den Künstlern des 19. Jahrhunderts. Von Hokusai sind 120 Stück gezeichnet. [188789 Kraftchlor billigster Ersatz für Chlorkalk durch selbst erzeugtes Kraftohlor vermindert man die Bleichkosten bei Wasserkraft um 80 ®/ 0 , bei Dampf kraft um 60 °/. vermittelst Elnrlohtungen der Maschinenbau Act-Ges. 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