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1732 PÄPIER-ZEITUNG Nr. 48 Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren-Faches die Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei beschrieben Kartonnagen als Zugaben und Reklamen aus der Kartonnagen- fabrik von Becker & Marxhausen in Kassel. Die Firma zeigte auf der Leipziger Ostermesse als Neuheit kleine aus Pappe sehr sauber und hübsch gefertigte Sparkassen in mancherlei Form. Wir erhielten kürzlich Muster dieser Waren, die als Zigarrenkisten, Briefkasten, Koffer, Bücher, Häuser, Körbchen, Schnupftabakdosen usw. gestaltet sind. Vorstehende Bilder zeigen in etwa halber Grösse verschiedene Formen. Sämtliche Schächtelchen sind ihrer Bestimmung gemäss sehr fest und dauerhaft gearbeitet, die Ausstattung ist sehr hübsch. Jucundus-Lesepult von Heinrich Schultze Nachf. in Berlin W, Behrenstr. 28. Es wurden schon viele Vorrichtungen ersonnen, um das Halten des Buches beim Lesen überflüssig zu machen. Das Jucunduspult gehört zu denjenigen Hilfsmitteln, welche gestatten, im Lehnstuhl bequem zu lesen. Die Hände werden nur zum Umwenden der Blätter gebraucht. Das Pult wird, wie aus der Abbildung ersichtlich, mittels einer um den Hals ge legten Schnur vor der Brust des Lesers befestigt. Das Buch liegt auf dem Pult unter einem schwach gespannten Gummi band, sodass der Luftzug die Blätter nicht umschlagen kann. Zwei verstellbare Stützen er möglichen das Pult je nach der bequemsten Sehweite des Lesers verschieden hoch zu stellen. Die Ausführung des kleinen Hilfsmittels ist sehr sorg fältig. Die Holzteile bestehen aus hellpolirter Eiche, die Metallteile aus Messing. Die Unterseite trägt einen zusammen legbaren Fuss, mit dessen Hilfe das Pult auch auf dem Tisch stehend benutzt werden kann. Das Juknndus-Lesepult gewährt besonders bei andauerndem Lesen grossen Vorteil. Lesemappe von Hübel & Bench, Grossbuchbinderei in Leipzig. Die Firma fertigt eine zweckmässig und einfach ausgestattete Mappe zur Aufbewahrung von Zeitungen oder Zeitschriften. Eine solche Mappe ist z. B. 41x30 cm gross, mit blauem Kaliko überzogen und mit kräftigen Metallecken verstärkt. Sie trägt in weissem Farbendruck den Titel der zu sammelnden Zeitschrift und enthält im Falz eine einfache und zweckmässige Haltevorrichtung. Ein Metallstab, der am oberen Ende des Falzes mit einem Gelenk befestigt ist, wird am unteren Ende von zwei Klemmknöpfen festgehalten. Um eine Zeitschrift in die Mappe zu legen, drückt man die Metallstange an ihrem unteren Ende aus diesen Knöpfen, welche seitlich ausweichen, heraus, hebt sie etwas in die Höhe, schiebt das zu befestigende Heft mit aufgeschlagenem Falz unter die Stange und drückt diese in ihre frühere Stellung. Durch die Druckknöpfe wird die Stange festgehalten, und aus der Stange hervortretende kurze Stacheln halten das Heft unverrückbar fest. Die Muster mappe ist kräftig gearbeitet und sehr hübsch. Flüssige Tuschen von Günther Wagner in Hannover und Wien. Flüssige Tuschen werden in wachsendem Maasse von vielen Berufekreisen verwendet, ihre einfache und bequeme Hand habung führt ihnen täglich neue Freunde zu. Es ist für Papierhändler nützlich, ihre Kunden durch einen entsprechenden Aushang in den Verkaufsräumen an diese flüssigen Farben zu erinnern. Obige Firma hat neuerdings zu diesem Zweck ein Plakat durch den Maler H. Müller - Dachau entwerfen lassen, 2, EFER RHITECEN INENIELEE. GFöMETEF-IECHNIKER EHRANSTALIEN GEJNHEWWAGNEN FLLESSIGE LEUSCEFN welches seinen Zweck, die Aufmerksamkeit zu erregen, in be sonders hohem Maasse erfüllt. In grösserer Entfernung von dem 55x55 cm grossen Kartonblatt sieht man nur eine grosse hellrote Masse, die sich bei näherem Zusehen in das Bild einer chinesischen Hauswand mit grellrotem Anstrich auflöst. Im oberen Drittel dieser Wand ist auf Goldgrund die Firma an gebracht, das mittlere Drittel ist senkrecht geteilt, und in der linken Hälfte ist das Anwendungsgebiet der Tuschen an gegeben. Die rechte Hälfte zeigt eine Oeffnung in der roten Wand, in welcher der Kopf einer Chinesin erscheint, sie be trachtet ein Auslagebrett mit Tuschefläschchen. Das Plakat ist auf gelblichen Büttenkarton gedruckt. Staffeleibilder-Postkarten von Ottmar Zieher's Kunstanstalt in München. Die Postkarten haben, seitdem sie mit Bildern be druckt werden, schon mancherlei ihrem Zweck fremden Be stimmungen dienen müssen. Auch die Staffeleibilder-Postkarten sollen weniger Postkarten als gerahmte kleine Bilder vorstellen. Sie sind nach Aquarellen von Zeno Diemer, Marcks, Compton, Hans Bartels, Paul Hey, Raoul Frank u. A. angefertigt, und um jedes Bild ist durch Druck und Prägung ein Rahmen gebildet. Diese Rahmen, welche in acht verschiedenen Mustern ent worfen sind, verleihen den Bildern grössere Wirkung, weil die Farben innerhalb des Rahmens abgeschlossener wirken. Zu diesen Karten liefert die Verlagsanstalt kleine hübsch aus geführte Staffeleien und Kartons für den Versand, sodass man eine Kartenserie samt Staffelei als Drucksache versenden kann. Bisher erschienen zehn Serien von diesen Staffeleibildern. Die Ausführung in farbiger Lithografie ist gediegen und künstlerisch. Vergl. Anzeige in dieser Nummer.