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Nr. 46 PAPIER-ZEITUNG (655 der Satzbreite gehalten werden als die voraufgehende grössere Zeile. Der titelmässige Satz hat zwar noch einen anderen Grund- [ gedanken zu beachten, nämlich, dass die Hauptzeilen, die sich durch starke Grössenunterschiede von den übrigen abheben, immer verhältnissmässig wenig Silben enthalten müssen, um nicht plump zu erscheinen; sie sollen also höchstens drei Viertel der Satzbreite einnehmen. Eine Adresskarten-Hauptzeile aus Canon wird z. B. in der Regel nicht mehr als sechs Silben enthalten dürfen. Solche Hauptzeilen fallen aber nicht unter den hier entwickelten Grundsatz; dieser kann vielmehr erst von dem Kegel ab angewandt werden, der als nächstgrösster die erste volle Zeile darbietet. Bei einer Adresskarte dürfte dies vom Textkegel ab zutreffen, und innerhalb der nun HARMONIUM BERSON ERSTKLASSIGE ORGELN UND HARMONIUMS HOFLIEFERANT IHRER HOHEIT DER HERZOGIN VON SACHSEN VEREINIGUNG DER KUNSTFREUNDE BERLIN Beispiel 4. Gut folgenden kleineren Zeilen kann der erörterte Grundsatz sehr wohl angewendet werden. Zwei weitere Beispiele werden dies noch näher zeigen. Beispiel 3 zeigt vier verschiedene Schriftgrade in einer An ordnung, die nicht gerade hässlich genannt werden kann. Doch sind die Zeilen 2, 3 und 4 zu breit abgesetzt, sie ent halten zu viel Buchstaben im Verhältnis zur ersten Zeile. Be sonders breit wirkt Zeile 4, sie erscheint viel breiter als Zeile 1, nimmt in Wirklichkeit aber keinen breiteren Raum als diese ein. In Beispiel 4 sind die Zeilenbreiten 2, 3 und 4 ver bessert; dadurch ist erreicht, dass die ganze Anordnung freier wirkt, obgleich zwei Zeilen mehr im gleichen Raum unterge bracht werden mussten. Die Zeilengruppen 3 und 4 sind zudem deutlicher geworden; besonders Gruppe 3 liest sich leichter und angenehmer als derselbe Satz in nur einer Zeile in Beispiel 3. Was Beispiel 4 durch das seitliche Anordnen der Zeilengruppe 3 gewinnt, ist übrigens von untergeordneter Bedeutung und konnte auch auf anderem Wege erreicht werden. Auszeiohnungen. Aus Anlass des kürzlich gefeierten 50jährigen Bestehens der Firma Giesecke & Devrient in Leipzig verlieh der König von Sachsen dem Buchdruckerei-Oberfaktor bei dieser Firma, Herrn Louis Paul Hugo Meister, das Albrechtskreuz; aus gleichem Anlass wurde vom königlichen Ministerium des Innern den Herren Stein schleifer Fried. Hermann Bertram in L.-Connewitz, Präger Ernst Rudolph Richter in L.-Neusellerhausen, Buchdrucker Ernst Emil Stein in L.-Neu- stadt und der Punktirerin Marie Haschke in L.-Volkmarsdorf das trag bare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. Schriftgiesserei-Neuheiten von Julius Klinkhardt, Schriftgiessei und Messinglinienfabrik, Leipzig Diese Firma gab vor Kurzem eine Reihe neuer Proben hefte mit Einfassungen, Verzierungen und Vignetten für all gemeine Anwendung und bestimmte Gelegenheiten heraus. Zuerst sind die klaren und hübsch entworfenen Linien-Ein- fassungen zu nennen, welche mit ihrer lichten und gefälligen Zeichnung in Reihen form, als Einfassung, wie auch einzeln als Schlussstücke oder Zeilenfüller mit Vorteil Verwendung finden werden. Einzelne, z. B. die Nrn. 8596 und 8599, werden auch eine hübsche Untergrundplatte ergeben. Sie eignen sich vorzugsweise für Schwarzdruck, nur wenn sie mit ungewöhnlich zarten und feinen Schriften zusammen verwendet werden, würde sich für die dünnstrichigen Verzierungen eine andere Farbe empfehlen. 8583 ------------------ 8585 sesewssss*ssssusssussus, 8588 E-eeER-eBE-EBBA-eeeE-e-eBEeeeA-ee 859 2 eBeMeee-ReereeMree-ReeE 8506 464464444600406404004 8598 aCQaCQLpaQpcpaQLpaQLpcQLpcocLo 8699 8888888888888888888888888888 8 604 GoGodGaGGGGaGGaGGGoGo au gQpogQppgQBogQpog0p, Für grössere Drucksachen mit kräftigen, modernen Schriften sind die flott entworfenen »Modernen Druckverzierungen und Reihen-Ornamente« bestimmt, von denen einige nach stehend abgedruckt sind. Die bei diesen Erzeugnissen überall durchgeführte Nachahmung schablonirter Zeichnungen erhöht ihre kräftige Wirkung, weil feine Uebergänge dadurch ver mieden sind. Sie sind auch praktisch, weil sie keine Anschlüsse haben. Jede Zeichnung steht frei für sich. Bei mehrfarbigem Druck kann die Wirkung durch die Farbenwahl beliebig ab geschwächt werden. Von den hier nicht abgebildeten Stücken scheinen viele für Schlussstücke bestimmt zu sein. Anderen Charakter als diese beinahe nüchternen Ver zierungen, welche dem Schriftbilde möglichst genau ent sprechen sollen, haben die Gelegenheits -Vignetten, welche