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13. Deckung der Druckpapiere (Undurchsichtigkeit), Referent Herr Otto Winkler, Leipzig. 14. Bericht über die vertraulichen Listen und Auskunfts-Er teilung durch den Vertrauensmann Geh. Reg.-Rat Hofmann. Ausschluss von Mitgliedern. 15. Bericht über die vom Verein gewährte Rechtshilfe, Ref. Herr Justizrat Lobe. Kostenfreie Raterteilung und Rechtsgutachten. 16. Wahl des Ortes der nächsten Jahres-Versammlung. Vorstands-Sitzung anschliessend an die Generalversammlung behufs Wahl der Vorsitzenden, Kassen- und Schriftführer. ♦ * * Veranstaltungen des Vereins Deutscher Buntpapier-Fabrikanten und des Papier-Industrie-Vereins. Donnerstag, 5. Juni abends 8 Uhr: Treffpunkt der zu der Versammlung kommenden Herren und Damen im Viktoria-Hotel, unterer Raum. Freitag, 6. Juni Gemeinschaftliches Mittagessen der Buntpapier-Fabrikanten und sonst schon anwesender Damen und Herren nach mittags 3 Uhr im Hotel Strauss. abends 8 Uhr: Zusammensein und Treffpunkt für die ange kommenen Herren und Damen im Viktoria - Hotel, unterer Raum. Sonnabend, 7. Juni vormittags 101/2 Uhr: Zusammenkunft der Damen und Herren, welche nicht bei der Generalversammlung beteiligt sind, im Hotel Strauss. Von da aus gemeinschaftliche Besichtigung der Nürnberger Sehenswürdigkeiten unter kundiger einheimischer Führung. nachmittags 4 Uhr: Festessen im Hotel Strauss. abends 8 Uhr: Gemeinschaftliches Zusammensein bei einer Vereinsbowle im American-Bar des Hotel Strauss. Sonntag, 8. Juni Gemeinschaftlicher Ausflug in die fränkische Schweiz nach Rupprechtsstegen. Daselbst Mittagessen im Kurhotel, daranschliessend gemeinschaftliche Spaziergänge. Rechtzeitige Rückkunft nach Nürnberg. ♦ * ♦ Als Hotels in Nürnberg werden empfohlen: Hotel Strauss, Württemberger Hof, Grand Hotel (ersten Ranges). Viktoria, Deutscher Kaiser, Roter Hahn, Goldener Adler (gute Hotels zweiten Ranges). Kommerzienrat Louis Weinmann Am 13. Mai 1902 schied infolge eines Herzschlages Herr Kommerzienrat Louis Weinmann in München, der lang jährige Direktor und spätere Aufsichtsrats-Vorsitzende der München-Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinenpapier- Fabrikation aus einem arbeits- und erfolgreichen Leben. Es ist in den Kreisen der Papier-Industrie ziemlich allgemein be kannt, dass die angesehene Stellung, welche die genannte Aktiengesellschaft heute einnimmt, in allererster Linie dem un gewöhnlichen kaufmännischen Genie, der rastlosen Tatkraft und der eisernen Energie Herrn Weinmanns zu verdanken ist. Am 4. September 1839 im Dorfe Wallerstein in Schwaben ge boren und in sehr kleinen Verhältnissen aufgewachsen, kam er nach seiner Lehrzeit als Kommis in das Münchener Bank haus Jos. von Hirsch. Dort zeichnete er sich derart aus, dass im Jahre 1864 ein Aktionär der damals in misslichster Lage und finanziellen Schwierigkeiten befindlichen München- Dachauer Aktiengesellschaft, Herr Dr. Henle, ihn als den jenigen erkannte, dem man die alleinige Führung dieser Aktiengesellschaft anvertrauen könne. Er sollte sich nicht ge täuscht haben. Von Weinmanns Eintritt an war diesem Unternehmen siegreiches Emporblühen beschieden, und bei seinem 25jährigen Dienstjubiläum im Jahre 1889 konnte er mit Stolz auf das aus eigener Kratt Geschaffene ‘zurück- blicken; die Dachauer Fabrik war inzwischen wesentlich vergrössert worden, die in ihrer Ausführung vorbildliche Anlage der Fabrik Steinmühle war neu entstanden, ebenso die Olchinger Holzschleiferei, kurz es war Alles ge schehen, um die Fabriken zu dem Ansehen zu bringen, das sie jetzt geniessen. Der Verstorbene verstand es auch, durch sein gerades, offenes Wesen, durch Schlichtheit seines Auf tretens das Vertrauen seiner Beamten und Arbeiter in hohem Grade zu erwerben. Er sorgte für die Arbeiter in hervor ragender Weise und schuf für sie Pensionskassen und Wohl tätigkeitstiftungen, letztere teilweise aus persönlichen Mitteln, wie die sog. »Weinmann-Stiftung«, aus deren Zinsen Beiträge zur Ausbildung von Kindern der Arbeiter bestritten werden. Die Beamten verdanken ihm die Schaffung der reichbedachten Beamtenpensionskasse. Nach seinem Austritt aus der Direktion am 1. Januar 1891 war er als Aufsichtsrats-Mitglied unablässig besorgt für das Weitergedeihen des Unternehmens, dessen Seele er war. In diese Zeit fällt auch die Neuerwerbung der Fabriken Pasing und Weidach und der Bau einer zweiten Holzschleiferei in Olching. Was ihm München-Dachau alles verdankt, lässt sich kaum in Worte fassen!! Auch vielen anderen bedeutenden Aktien-Unternehmen ge lang es, seine unermüdliche Arbeitskraft und sein scharf sinniges Denken für sich zu gewinnen; so war er im Bürger lichen Brauhaus, in der Kunstmühle Tivoli, in der Thonwaren fabrik Schwandorf, im Eisenwerk Maximilianshütte, in der Heilmann’schen Immobiliengesellschaft viele Jahre als Mitglied oder Vorsitzender des Aufsichtsrates tätig. Viele äussere Ehren wurden ihm zu Teil. Wer das Glück hatte, mit ihm im Privatleben in Berührung zu kommen, konnte sich dem achtunggebietenden Eindruck, den seine Persönlichkeit hervorrief, nicht verschliessen. Er war ein seltener Mann, der unbedingtes Vertrauen einflössen musste durch die liebenswürdige und bescheidene Art seines Auftretens und durch die überraschende Klarheit seines Urteils. Eine seiner besonderen Eigenschaften war ein ungemein hoch entwickeltes Gerechtigkeitsgefühl, und auch im Privatleben hat er manche Träne getrocknet. Die Teilnahme an seinem Tode war denn auch tief und allgemein. Fast jeder Münchner wusste von seiner makellosen und nutzbringenden Tätigkeit. So ist denn dieser vornehme Mensch, ein Herrscher in der Industrie, dahingegangen, betrauert von seiner Familie wie von Jedem, der seinen lauteren Charakter und sein nach jeder Richtung nacheifernswertes Wirken gekannt hat. Y. Papiermacher-Berufsgenossenschaft Sektion IX: Königreich Sachsen Dem Verwaltungsbericht für das Jahr 1901 entnehmen wir Folgendes: Organisation. Das neue Gewerbe-Unfall-Versicherungsgesetz und das auf Grund desselben ausgearbeitete neue Statut hat zwar die Vertrauensmänner tast ganz entlastet, stellt dagegen an die Arbeits kraft des Vorstandes und der Verwaltung ganz erheblich grössere