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1554 PAPIER-ZEITUNG Nr. 43 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstrasse 32/84 an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Holländer von Theodor Bässler in Neuss a. Rh. DRP 126264. (Kl. 55) Bei diesem Holländer erfolgt der Rücklauf des Stoffes durch einen geschlossenen Kanal oder durch ein Rohr r, welches ausserhalb des Troges angeordnet ist. Der Trog t selbst ist in der Mitte, da, wo sich die Walze w befindet, breit gestaltet, sodass die letztere verhältnismässig lang sein kann. Ferner ist der Trog t sowohl kurz vor als auch hinter der Walze w verengt, und zwar durch Einziehen beider Wände. An den beiden Enden des Troges, welche gekrümmt sind, ist je ein Flantsch f angebracht, an welchen ein ebenfalls an den Enden gekrümmtes und mit Plantschen versehenes Rohr r be festigt ist. Der durch die Walze vorwärts bewegte Stoff wird allmälig zusammengedrängt, durch das verhältnismässig enge Rohr schnell hindurchgetrieben und in diesem vollständig gemischt, sodass es nicht vorkommen kann, dass der an der Innenwand des Walzenkanals befindliche Teil des Stoffes, sich immer während an dieser hinbewegend, durch öfteres Passiren der Walze mehr durchgearbeitet und schneller kurz gemahlen wird als der an der Aussenwand befindliche, den weiten Weg machende Stoff. In dem Rohre r könnten auch gewindegang artige Rippen oder schräggestellte Schaufeln angebracht werden, um Wenden des Stoffes zu bewirken. Das Rohr könnte auch mit einem drehbaren Einsätze oder einer Förderschnecke ver sehen werden, durch welehe nebst der Bewegung der Flüssigkeit gleichzeitig Durchrühren derselben stattfindet. An der Deck seite des Rohres können Handlöcher mit geeigneten Ver schlüssen angeordnet werden, um leichtes Reinigen oder Nach sehen zu ermöglichen. Pat ent-An spruch: Holländer, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne an der die verhältnismässig lang gestaltete Walze aufnehmenden Stelle breit angeordnet, aber kurz vor und hinter derselben an beiden Seiten durch Einziehen beider Trogwände verengt ist, und dass beide Enden derselben durch einen gekrümmten, geschlossenen Kanal (r) mit einander verbunden sind, welcher sich ausserhalb der Wanne befindet. Verfahren zum gleichzeitigen beiderseitigen Aufträgen von erdigen Farben auf Papierbahnen von Wiede’s Papierfabrik Rosenthal in Rosenthal, Reuss. DRP 126700. (Kl. 55) Die auf beiden Seiten mit erdiger Farbe zu bedeckende Papierbahn p wird über die Leitwalze l hinweg und dann durch die über einander liegenden Auftragwalzen o und u hin durch nach den Verreibbürsten b b geführt. Der Farbauftrag erfolgt in der Weise, dass die Farbmischung aus einem Gefäss durch einen stellbaren Zufluss z auf die obere Seite der Papier bahn gelangt. Dadurch, dass die Walze l höher liegt als die Berührungslinie der beiden Walzen o und u, entsteht vor o eine Farbansammlung, welche durch Walze o auf die obere Seite der Papierbahn gleichmässig verteilt wird, während der Ueberschuss der aufgeflossenen Farbe zu beiden Seiten der Papierbahn hinab in die Farbpfanne f fliesst und von da durch Walze u auf die untere Seite der Papierbahn p aufgetragen wird. Beim Einführen der Papierbahn und beim Stillstehen der Maschine wird der Farbzufluss unterbrochen und die Farb pfanne f mitsamt der mit ihr fest verbundenen Leitwalze Z ge senkt. Dadurch wird es möglich, die Papierbahn trocken und in der Schwebe zu erhalten, ohne dass sie die Walzen o und u berührt. Man kann somit die Papierbahn bequem und trocken durch die Färbmaschine hindurchführen und beim Stillstand der Maschine kann Durchweichen der Papierbahn nicht stattfinden. Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zum gleichzeitigen beiderseitigen Aufträgen von erdigen Farben auf Papierbahnen mittels zweier über ein ander liegender Walzen, dadurch gekennzeichnet, dass die durch einen Zufluss (z) auf die obere Seite der Papierbahn gelangende, in der ganzen Breite der Papierbahn (p) sich an sammelnde Farbflüssigkeit von der Oberwalze (o) auf die obere Seite der Papierbahn (p) gleichmässig verteilt wird, während die von der Papierbahn (p) in die Farbpfanne (f) abfliessende Flüssigkeit durch die Unterwalze (u) auf die untere Seite der Papierbahn (p) aufgetragen wird. 2. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 eine Vorrichtung, gekennzeichnet durch eine mit der auf- und ab bewegbaren Farbpfanne (f) fest verbundene Leitwalze (l), die während des Betriebes höher, äusser dem Betriebe aber tiefer liegt als der untere Scheitel der Walze (o). Verfahren zur Herstellung von Matrizentafeln für Stereotypen druck von Thomas James Clarke Drewett in London. DRP 130782. (Kl. 15) Gemäss vorliegender Erfindung erfährt ein ungeleimtes Papierblatt behufs Herstellung der Matrizentafel eine zweimalige Behandlung, und es wird eine Matrizentafel erzielt, welche, um gebrauchsfähig zu sein, nur befeuchtet zu werden braucht, ohne gleichzeitig erhitzt werden zu müssen. Die erste Behandlung des ungeleimten Papierblattes besteht darin, dass dasselbe mit einer halbflüssigen Lösung getränkt oder auf beiden Seiten bestrichen wird, welche aus Dextrin oder Gummi arabicum und Alaun besteht. Das Gemisch wird in bekannter Weise mittels einer Bürste aufgetragen, wonach das imprägnirte Papier getrocknet wird. Dann wird das Papier auf beiden Seiten mit einem breiigen Gemisch bestrichen oder behandelt, welches äusser den für ähnliche Zwecke bereits verwendeten, aus Leim, Stärke, Borax sowie Syrup bestehenden Zusätzen Roggenmehl und Vergolderkreide enthält. Das mit diesem Gemisch belegte Papier wird dann wieder getrocknet, und die Matrizentafel ist nun gebrauchsfertig. Eine den obigen Angaben gemäss hergestellte Matrizen tafel braucht, wie schon erwähnt, nur befeuchtet zu werden, um durch Aufdrücken auf den Letternsatz oder die Druckform sehr scharfe Abdrücke zu geben, und zwar genügt dazu der Druck einer einfachen Handdruckerpresse. Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Matrizentafeln für Stereo typendruck unter Anwendung eines ein- oder beiderseitig be strichenen Papierblattes, dadurch gekennzeichnet, dass das Papierblatt zunächst in einer halbflüssigen Lösung aus Dextrin oder Gummi arabicum und Alaun getränkt und sodann ge trocknet wird, worauf das vorbehandelte Papierblatt in einer zweiten Arbeitsstufe mit einem breiigen Gemisch belegt wird, welches äusser den üblichen, aus Leim, Stärke, Borax und Syrup bestehenden Zusätzen Roggenmehl und Vergolderkreide enthält. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass das Roggenmehl dem zur zweiten Behandlung des Papierblattes dienenden breiigen Gemisch erst zugefügt wird, nachdem dieses Roggenmehl mit dem zuzu setzenden Leim vergohren worden ist. * Rippenröhren liefert in solidester Ausführung HildenerGewerkschaft Hilden, Rhld. [970