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Geschäftsbücher Aus dem Werk »Der junge Papierhändler« von Friedrich Pfau, Berlin Der Papierhändler vertreibt Bücher von dem kleinsten und einfach sten Taschen-Notizbuch bis zu dem umfangreichsten und wertvollsten Konto-Korrent. Dazwischen liegen unzählig viele Sorten, verschieden in Format, Liniatur, Stärke und Einband. Von den Formaten seien genannt das Oktav-Kontobuch, das als Beibuch verwendet wird, ferner Quartbücher, Halbfolio-, Schmalfolio-, Langfolio- und Folio-Formate, jedes in verschiedensten Grössen. Unter den verschiedenen Liniaturen findet man einfache blaue Querlinien mit roten Kopflinien, Konto-Liniaturen mit einfachen oder doppelten Rubriken, Kassabuch-, Hauptbuch- und Register-Liniaturen. Einfache dünne Beibücher werden broschirt oder in Pappe gebunden, mittelstarke in Halb-Moleskin oder Leinen, starke oder wertvolle Bücher in Ganz-Moleskin oder Leder. Die beiden zu letzt bezeichneten Arten des Einbands benutzt man auch zusammen, z. B. Leder-Rücken und -Ecken und Moleskin-Deckenbezug. Messing- oder Nickelbeschläge werden seltener verwendet. Die Mannigfaltigkeit der Geschäftsbücher steigt noch durch die vor oder hinter der Liniatur teilweise angehefteten Register. Bei starken Hauptbüchern werden Register aus Zweckmässigkeitsgründen in besonderem Band gebunden. Schwieriger als das Beherrschen des Lagers ist die Annahme von Bestellungen auf Anfertigungen, die oft so verwickelt sind, dass nur besonders befähigte und gewissenhafte Leute damit betraut werden dürfen. Bei solchen Aufnahmen berücksichtige man: 1. Format, 2. Liniatur: a. Breite des Kopfes, b. Welte und Anzahl der Quer linien, e. Breite des unteren freien Raumes, d. Art der Längslinien, a. Art der verschiedenen Rubriken des Kopfes, f. Kopfdruck, g. Art de« Register», 8. Stärke des Buches, 4. Papiergattung und -Stärke, 6. ob paginirt (1, 2, 8, 4) oder foliirt (1—1, 2—2, 8—8, 4—4), 8. besondere Eigenarten der Liniaturfolge, 7. Einband, 8. Titel auf Rücken oder Deckel. Diese Angaben mache man genau und ausnahmslos schriftlich! Welche Anforderungen nun sind an ein gut gearbeitetes Geschäfts buch zu stellen? Das Papier für Geschäftsbücher muss fest, rein, glatt und be sonders gut geleimt, darf aber nicht durchsichtig sein. Die Liniatur muss sauber sein und genau Register halten, d. h. die Kopf- und Querlinien der sich gegenüber stehenden Seiten müssen so genau zueinander passen, dass in der Mitte des Buches die Quer linien der rechten Seite in derselben Höhe stehen wie diejenigen der linken. Ebenso muss die Bindeart der Bücher tadellos sein. Das Buch muss gut aufschlagen und in diesem Zustande völlig flach liegen, doch wiederum genau schliessen, sobald es zugeklappt — ge schlossen — wird. Zum Binden oder zur Heftung werden Zwirn oder Metallklammern benutzt, beides in Verbindung mit Heftband und Schirting. Erstere Art ist die ältere, verbreitetste und bewährteste. Drahtheftung ist zwar auch allgemein eingeführt, allein sie hat mancherlei Nachteile, besonders sind die Klammern der Zerstörung durch Rost ausgesetzt, und auch das Papier leidet durch den Rost, wodurch die Haltbarkeit des Bandes beeinträchtigt wird. Bei nicht sorgfältiger Arbeit des Buchbinders oder durch die Benutzung des Buches können die Metallklammern Verletzungen herbeiführen, während solche bei Faden heftung ausgeschlossen sind. Aus diesem Grunde heften einzelne Ge- schäftsbücher-Fabriken in der Hauptsache nur mit Faden. Der Rücken des Buches muss genügende Spannkraft besitzen. Das an demselben angebrachte farbige Kapitalband wird in Seide, Halbseide oder Baumwolle verwendet. Die Deckel des Buches müssen entsprechend der Stärke des Bandes aus genügend starkem Pappdeckel gearbeitet und völlig aus getrocknet sein, damit kein »Werfen« derselben vorkommt. Der Schnitt ist zumeist Fantasie-Marmor oder bei billigeren oder dünneren Büchern Sprenkel-Muster. Die zu Anfang und am Ende der Bücher eingeklebten Blätter, welche die Firma der Fabrik tragen, nennt man »Spiegel«. Die fortlaufenden Seitenzahlen heissen »Pagina«, die gleich lautenden der beiden sich gegenüber stehenden Seiten »Folien«. Zu den Büchertiteln verwendet man mit geringen Ausnahmen rot Leder mit Goldschrift, welche mittels Heisspressung und unter Verwendung von echtem Blattgold und Messingschriften geprägt werden. Die Register sind meist mit Löschpapier durchschossen, und zur Sicherheit gegen Einreissen ist hinter jeden aufgeklebten Buchstaben ein ausgestanztes Leinenstück geklebt. Die Geschäftsbücher-Fabrikation Deutschlands ist sehr leistungs fähig und hat sich auch im Auslande bedeutende Absatzgebiete er schlossen. Sonderzweige dieses Gewerbzweiges sind: Kopirbücher-, Falzmappen-, Notizbücherfabrikation usw. Ansichtskarten-Carton ein- und zweiseitig Gust & Heinr. Beneke, Löbau j 8. Vertreter: [185811 Buntpapierfabrik S. Bluhm J. Berlin N 24, Elsasserstr. 63 * Id. 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