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Nr. 52 PAPIER-ZEITUNG 2031 Naßpresse an Papiermaschinen Bei den Naßpressen muß der Filz gewaschen werden können, ohne daß der Gang der Papiermaschine unter brochen zu werden braucht, und man bat zu diesem Zweck bereits eine Walze verwendet, die sich gegen die untere Walze der Naßpresse legt und den zwischen ihr und der unteren Walze durchgeführten Filz auspreßt. Die abge bildete Einrichtung einer Naßpresse, für die Pierre Escarfail in Pontcharra sur Breda y Frankreich, das amerikanische Patent 878946 erhielt, zeigt eine gleiche Anordnung einer Auspreßwalze, nur ist der Antrieb anders wie bisher. In der Abbildung ist die Gautschpresse mit k, die obere und untere Walze der ersten Naßpresse sind mit a und b be zeichnet. Der Filz h mit der von der Gautschpresse abge nommenen nassen Papierbahn läuft zwischen den Walzen Der Rechenschaftsbericht für das Jahr welcher geprüft und in Ordnung befunden wurde, wird genehmigt. Der Voranschlag für das Jahr 190^ wird mit 5200 M. fest gesetzt. Aus dem Sektionsvorstande scheiden am 31. Dezember 1908 turnusgemäß aus die Herren Richard Schaeuffelen, Heilbronn, und Dr. A. Scheufeien, Oberlenningen, und deren Ersatzmänner die Herren Georg Feyerabend, Heilbronn, und Direktor Schnitzer, Wildbad. Auf Antrag des Herrn Karl Beckh, Faurndau, erfolgt Wieder wahl der ausscheidenden Herren durch Zuruf für die Zeit vom 1. Januar 1909 bis 31. Dezember 1910. Zu Mitgliedern der Prüfungskommission für das Jahr 1908 werden die seitherigen Herren Eduard Raithelhuber, Gemmrig heim, Heinrich Scheufeien, Oberlenningen, und Oswald Uebelen, Höfen, als ordentliche Mitglieder, und Direktor O. Bayer, Möck mühl, A. Pfleiderer, Enzberg, und David Fleischer, Eislingen, als deren Ersatzmänner durch Zuruf wieder gewählt. a und b hindurch, die Papierbahn wird dann abgenommen und an den Trockenzylinder T abgegeben, während der Filz über Leitwalzen i und zwischen der unteren Walze b der Naßpresse und einer gegen diese sich anlegenden Walze c hindurch zurückgeleitet wird. Das Lager e der oberen Walze a der Naßpresse kann um einen feststehenden Zapfen f schwingen und daher jedem Druck von unten nachgeben. Das Lager b x der unteren Preßwalze b ruht auf einem mit Gegengewicht versehenen Hebel g, sodaß die Walze b auch einem Druck nachgeben kann Die gegen die Walze b sich anlegende und sie stützende Walze c, die den Filz auf seinem Rückwege auspreßt, ruht in einem feststehenden Lager c' und erhält mittels der Zahnräder 0 p und der Riemscheibe q Antrieb, der durch Reibung auf die untere und die obere Walze der Naßpresse übertragen wird. In der Nähe der Stelle, wo der Filz mit der Papierbahn zwischen die Walzen a und b tritt, ist in üblicher Weise ein Saugkasten d angebracht, der zur Entwässerung der Papierbahn beiträgt. Papiermacher-Berufsgenossenschaft Sektion II: Württemberg und Hohenzollern Dem Bericht über die am 30. Mai 1908 in Wildbad ab gehaltene 24. Sektionsversammlung entnehmen wir folgendes: Der Vorsitzende des Sektionsvorstandes Herr Richard Schaeuffelen eröffnet die Versammlung um 5 Uhr, begrüßt die zahlreich erschienenen Sektionsmitglieder sowie zwei aus der Nachbarsektion III anwesende Berufsgenossen als Gäste. Der Geschäftsbericht wurde sämtlichen Mitgliedern zugesandt und wird genehmigt. Der technische Aufsichtsbeamte, Herr Ingenieur Schaub, erstattet kurzen Bericht über seine Tätigkeit im Jahre 1907 und hebt hervor, daß bei den Aufzugsanlagen mancherlei Aus stellungen zu machen waren. Besondere Vorschriften für Auf züge, Hebezeuge usw., welche die staatliche Gewerbeinspektion ihren Revisionen zugrunde legt, sind von der Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart kostenlos zu beziehen. Die der Sektion zustehen den 9 Stimmen sollen an vier die Genossenschafts versammlung besuchende Delegierte verteilt werden, welche auf Wunsch der Ver sammlung der Vorstand be stimmt. Die nächstjährige Ge nossenschafts - Versammlung soll in Ravensburg abgehalten werden. Die Tagesordnung der am 23. Juni in München statt findenden Genossenschafts versammlung wird bekannt gegeben. Bezüglich des auf der Tagesordnung vermerkten Punktes Revision des Gefahren- tarifes erstattet der Geschäfts führer einen eingehenden Bericht über das Ergebnis der Vorarbeiten. HerrKommerzienrat Krauß hebt hervor, daß bei der jetzigen Zuteilung der Be triebe in die Klassen des Gefahrentarifs, die mit lang ¬ sam laufenden Maschinen arbeitenden Feinpapierfabriken insofern benachteiligt seien, als das Lumpensortierpersonal, bei dessen Tätigkeit jede Gefahr so gut wie ausgeschlossen sei, mit dem übrigen Arbeitspersonal der betreffenden Betriebe ein heitlich bewertet werde. Er stellt den Antrag, bei der Ge nossenschaft vorstellig zu werden, daß entweder für das Sortier personal wieder wie früher die Zuteilung in Unterstufen ein geführt werde, oder daß die an das Lumpensortierpersonal ge zahlten Löhne nicht mit der für die Papierfabriken, sondern mit der für die Lumpensortieranstalten ermittelten Gefahrenziffer zur Umlage herangezogen werden. Eine vorliegende Statistik beweise, daß die mit langsam laufenden Maschinen arbeitenden Feinpapierfabriken die Genossenschaft erheblich weniger be lasten, als die mit schnell laufenden Maschinen arbeitenden Be triebe. Die Berechtigung dieses Antrages wird von der Ver sammlung anerkannt. Der Geschäftsführer hegt Bedenken, ob die Genossenschafts- Versammlung sich entschließen werde, die früher eingeführt gewesene und wieder abgeschaffte Zuteilung des Sortierpersonals in Unterstufen zu genehmigen. Auch den Antrag, das Lumpen sortierpersonal mit der für die Lumpensortieranstalten er mittelten Gefahrenziffer einzuschätzen, hält er nicht für sehr aussichtsvoll, da die Revision des Gefahrentarifs nach Industrie gruppen und nicht nach Arbeitstätigkeiten durchgeführt worden ist. Er empfiehlt, letzteren Antrag bei der Genossenschafts versammlung zur Sprache zu bringen. Die Versammlung erklärt sich damit einstimmig einverstanden, beim Genossenschafts vorstande und der Genossenschaftsversammlung dahin vorstellig zu werden, daß das Lumpensortierpersonal der Feinpapier fabriken in die Gefahrenklasse der Lumpensortieranstalten ein gereiht werde. Herr Autenrieth fragt, auf welche Umstände die für Pappen fabriken ermittelte hohe Gefahrenziffer zurückzuführen sei. Der technische Aufsichtsbeamte erwidert, daß in manchen Pappen fabriken noch veraltete, gefahrvolle Einrichtungen beständen, die zweifellos zur Erhöhung der - Unfallbelastung durch die Pappenfabriken beitrügen. Herr Autenrieth bittet, die Pappenfabriken besonders scharf zu kontrollieren, worauf der Vorsitzende erwidert, daß die Revision sämtlicher Betriebe in geeigneten Zwischenräumen durch den technischen Aufsichtsbeamten erfolge, und daß bei besonders gefährlichen Anlagen auch außer der Reihe Revisionen vorgenomrnen würden. Es sei indes nicht angängig, älteren