Volltext Seite (XML)
und Berichterstattern, die etwa in dieser Angelegenheit an gegriffen werden sollten, zur Verfügung. Im weiteren machte er auf eine Briefkastennotiz in Nr. 24 der Buch drucker-Woche aufmerksam, welche das Higgusverfahren betreffe. Von anderer Seite wurde mitgeteilt, daß mehrere angesehene Berliner Druckereien, welche die Anleitung zur Ausübung dieses Verfahrens für 3 M. erworben hatten, dieselbe als wertlos in den Papierkorb geworfen hätten. Unter technischen Neuheiten wurde das »Typenligament« der Gebr. Kluge zur Bekämpfung der Spieße beim Drucken erwähnt, welches darin besteht, daß die ganze Druckform am Fuße mit einem Klebstoff bestrichen werde, welcher die Form fest zusammenhalte und das Hochsteigen des Aus schlusses verhindere. Es wurde dabei zunächst bemängelt, daß man in einer solchen Form auch nichts mehr kor rigieren könne und Schwierigkeiten beim Ablegen haben werde. Im übrigen erregte die Mitteilung, daß die Form mittels einer Winde vom Fundament losgebrochen werden müsse, erhebliche Bedenken. Das Wichtigste, was zur Ver meidung der Spieße geschehen könne, sei jedenfalls gutes Ausschließen. Von anderer Seite wurden noch die federnden Regletten von Schwinger in Ruhla empfohlen. Herr Erler gab schließlich noch einige Aufklärungen über den bevorstehenden Vertretertag des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften, und nach einer längeren Aussprache über diesen Punkt wurde als Vertreter Herr Gustav Könitzer und als Stellvertreter desselben Herr Carl Schmiedchen gewählt. Die Beratung der Anträge zum Vertretertag findet in der Sitzung vom 14. April statt. Schluß der Sitzung 121/ Uhr. Bogenzuführungsapparate Es ist von großem Nutzen, wenn über Maschinen, Apparate und sonstige Gegenstände von fachkundigen Personen belehrende Aufsätze geschrieben und veröffentlicht werden, um Verbesse rungen schnellere Einführung zu sichern und somit der Industrie Vorteile zu schaffen. Aber umso schädlicher kann es werden, wenn dabei Parteilichkeit oder gar bezahlte Arbeit in Frage kommt. (Wir nehmen nur Beiträge, die uns in dieser Beziehung einwandfrei erscheinen. Schriftleitung) Mein Urteil über Anlegeapparate, in Sonderheit über den »Universal« von Klelm & Ungerer In Leipzig, ist wohl schon dadurch von Wert, weil ich mit diesem Apparat alle nur vor kommenden Arbeiten ausgeführt habe. »Universal« besitzt keine Bänder, und jeder Maschinenmeister weiß, daß das Band das Uebel aller Uebel ist. Gerade die rotierende Ketten-Anführung macht die Arbeit des Apparates bei dem unvermeidlichen stoßweisen Gang fast aller Druckmaschinen wertvoll; auch ist der Fortfall jeden Aus streichens, auch bei Schöndruck, besonders aber beim Wieder druck, äußerst vorteilhaft. Da man die Führungsröllchen leicht und schnell seitlich verstellen kann, ist auch von diesen kein Abschmieren zu befürchten, und man kann leicht und schnell vom größten Format zum kleinsten, sogar zu zwei Bogen neben einander, übergehen. Ebenso einfach ist die Einstellung, und der Apparat kann ohne vorheriges großes Einarbeiten leicht von einem weniger tüchtigen Maschinenmeister bedient werden, wo bei Störungen nicht zu erwarten sind. Der Apparat ist auch für kleinere Geschäfte mit viel wechselnden kleinen Auflagen und Arbeiten von großem Wert, da man für einzelne Abzüge auch ohne weiteres mit der Hand anlegen kann. Mit Hilfe der Luftpumpe wird leichtes, stoß freies Arbeiten erzielt. Ich arbeite schon jahrelang mit den Apparaten und veranlaßte schon zweimal Nachbestellungen. Die Bedienung ist sehr einfach, ich verarbeite Formate von 92 X 130 cm bis zu den kleinsten in allen Papierstärken, Flor- post und dünne Affichen wie auch Postkartenkarton schnell und sicher. Es liegt mir fern, andere Fabrikate in den Hinter grund zu stellen, allein, ich gebe dem »Universal« den Vorzug, da alle übrigen mit Streichsystem und Bändern arbeiten, was unbequeme Bedienung und leicht Störungen zur Folge hat. Die Neuaufstellung des Apparats ist In 3, längstens 4 Tagen erledigt; das Umstellen einer Maschine mit »Universal«-Anlegeapparat kann vom Maschinenmeister ohne Monteur geschehen. Fr. * * * Koenig’s Bogenanleger G. m. b. H. in Guben ersuchen uns auf Grund des Preßgesetzes um Aufnahme folgender Berichtigung: In Nr. 26 der Papier-Zeitung ist ein Artikel enthalten, der aus der Feder eines Herrn Paul Fricke, Leipzig, stammt. Ge nannter Herr schildert hier seine Erfahrungen mit Anlege apparaten und stellt darin den mit Luftpumpe arbeitenden »Universal« denjenigen Bogenanlegern gegenüber, welche nach dem Ausstreichprinzip arbeiten. Er schildert hierbei eine Reihe von Nachteilen, die diesen letzterwähnten Apparaten anhaften sollen. Da nun der von der Firma Koenig’s Bogenanleger G. m. b. H. in Guben auf den Markt gebrachte »Koenig’s Bogenanleger« auch nach dem Ausstreichprinzip wirkt, so könnte der Glaube erweckt werden, daß der »Koenig« gegenüber dem »Universal« auch die beregten Mängel hat, was jedoch nicht zutrifft. Z. B. Ist es ausgeschlossen, daß bei dem »Koenig« Papiere, welche sehr wellig liegen, in der äußerst einfach und übersichtlich ge haltenen Bandführung hängen bleiben könnten. Dagegen können mit dem »Universal« einigermaßen stark wellige Papiere nicht verarbeitet werden, weil sie von der Saugstange nicht fest gehalten werden, wenn diese nicht vollständig gleichmäßig auf dem Papierstoß aufsetzen kann. Ferner hat es sich gezeigt, daß das Vorschieben der Bogen gegeneinander bei Koenigs Bogenanleger deshalb kein Ver schmieren auch des frischesten Druckes veranlaßt, weil an dem Vorschieben Immer nur die obersten Bogen, welche ohne Pressung übereinander liegen, teilnehmen, und Verschmieren ohne Pressung ausgeschlossen ist. Des weiteren wird behauptet, daß bei allen Streichapparaten zweiseitiges Anlegen (von geteilten Bogen) ausgeschlossen ist, wenn ein Apparat dafür nicht extra mit erheblichem Mehrpreis bestellt wurde. Auch das ist unrichtig, denn Koenig’s Bogen anleger wird bei Formaten von mehr als 80 cm Bogenhöhe stets mit zwei Streichrädern geliefert und hat dann gegenüber dem »Universal« den großen Vorzug, daß die beiden neben einander laufenden Papiersorten nicht genau gleiche Stärke zu haben brauchen, da die Tischhebung des »Koenig« ohne Ein stellung auf Papierstärke automatisch wirkt, während der »Universal« peinlich genau danach eingestellt werden muß. Die Handhabung und Beschickung mit Papier ist bei Koenig’s Bogenanleger auch bei Zweitourenpressen so leicht und bequem, daß irgend welche Zeitverluste ausgeschlossen sind, denn die bei andern Apparaten nötigen Stützen braucht Koenig’s Bogen anleger nicht. Aus den Typographischen Gesellschaften Magdeburg. Graphische Gesellschaft. Am 28. März wurden nach Entgegennahme der neuesten Fachliteratur und anderer Eingänge die Angelegenheit des dritten Delegiertentages des V. D. T. G. in längerer Beratung erledigt. Zum Delegierten der Gesellschaft wurde der Vorsitzende Herr Konradin Schrader bestellt und die Vorschläge des Vorstandes über Anträge zum Delegiertentage einstimmig gutgeheißen. H. Leipzig. Typographische Gesellschaft. Am 25. März besprach Herr Werner eine Sammlung Chemnitzer Druckarbeiten, eine Rundsendung des Verbandes der D. T. G. Er verlas das bei gegebene Begleitwort, in dem besonders darauf hingewiesen wird, daß Arbeiten aus der Praxis zusammengestellt wurden. Trotz mancher Verschiedenheit kommt bei allen die gleiche Manier zum Ausdruck. Man hat es hier sicherlich mit den Er gebnissen eines früheren Zeichenkursus zu tun, und wenn die Drucksachen auch nicht mustergiltig sind, so ist doch überall guter Fleiß bemerkbar. Der Referent war der Ansicht, man solle nur wirklich gute Arbeiten zirkulieren lassen. Hierauf führte Herr Lindemann den Register-Sucher Studer (DRP 174 283) vor, von dem soeben das erste Exemplar in Deutschland ein getroffen ist. Der Apparat wird von A. Foucher in Paris in zwei Größen gebaut und hat in Frankreich großen Absatz ge funden. Eingangs der Sitzung gab der Vorsitzende bekannt, daß auf Anregung Leipzigs der nächste Vertretertag des Verbandes D. T. G. am Sonntag, 19. April, im Papierhause in Berlin statt finden werde. Der Vorstand wurde ermächtigt, außer dem Kreisvertreter einige Herren nach dort zu entsenden. Am 29. März fand ein korporativer Besuch der buchgewerb lichen Ausstellung von Poeschel & Trepte im Deutschen Buch gewerbehause statt. Der Vorsitzende und auch der Verwaltungs direktor Herr A. Woernlein gaben die erforderlichen Erklärungen. Leider ist die neueste Schöpfung, die »Januspresse«, die Herr Ernst Poeschel im Verein mit dem Maler Walter Tiemann ver öffentlicht, infolge ihres hohen Preises (30 M.) nur für reiche Leute bestimmt, dt. Bremen. Typographischer Klub. Am 23. März wurde nach Erledigung des geschäftlichen Teiles über den Vertretertag in Berlin verhandelt. Anträge dazu wurden nicht .gestellt. Als Delegierter wurde Herr L. Miller gewählt. Der Jahresbericht des Gaues Erzgebirge-Voigtland (V. d. D. B.) wurde wegen seiner trefflichen Ausführung mit Recht als muster giltig hingestellt. Er wirkt durch einheitlichen Schriftcharakter und übersichtliche Anordnung des Textes. Letzteres trägt be sonders zum schnellen Auffinden der Unterabteilungen bei. Allerdings hätte die Satzgruppierung des Umschlagtitels besser sein können. Am 29. März fand ein Besuch der Ausstellung graphischer