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Nr. 51 PAPIER-ZEITUNG 2021 Die Papierfabrik Gebr. Lein G. m. b. H. in Konkurs in Heidenau bei Dresden wurde in der am 16. Juni statt- gefundenen Zwangsversteigerung dem Maschinenfabrik besitzer Paul Lein für 140 000 M. zugeschlagen. Es wird beabsichtigt, sie als Papierfabrik nicht mehr in Betrieb zu setzen. P. Holzstoff und Pappenfabrik Byhlow^ G. m. b. H. in Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist Betrieb einer in Byhlow belegenen Pappenfabrik. Das Stammkapital beträgt 175000 Mark. Geschäftsführer ist Herr Richard Otto, Fabrikbesitzer, Berlin. Id/ickel’s Metallpapier-Werke G. m. b. H. in Fürth i. B. Durch Beschluß vom 2. Mai wurde das Stammkapital um 70000 M. auf 570000 M. erhöht. Papierhaus Elbert, Inh. Heinrich Elbert in Darmstadt. Herrn Willy Loeber wurde derart Prokura erteilt, daß er berechtigt ist, mit einem der Prokuristen Herren Richard Soldan und Jean Hahn die Firma zu zeichnen. Hermanetzer Papierfabriks-Aktiengesellschaft in Hermand, Ungarn. Die Vaterländische Bankaktiengesellschaft hat 80 v. H. der Aktien der im Jahre 1906 durch die Brüder Hüttner in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Her manetzer Papierfabrik käuflich erworben und bei der für den 24. Juni einberufenen Generalversammlung eine fünfzig prozentige Abstempelung des Aktienkapitals beantragt. Dadurch soll der zum überwiegenden Teil auf zu hohe Be- weitung der Aktiven zurückzufübrende Verlust von 1200 000 K. abgeschrieben und der Rest zur Schaffung einer Reserve verwendet werden. Der Generalversammlung wurde gleichzeitig der Antrag gestellt, eine Teilung des verbleibenden Aktienkapitals in der Weise zu veranlassen, daß die Prioritätsaktien 1200000, die Stammaktien 300000 K. betragen sollen. Die seit mehreren Monaten bereits eingeleitete technische Reorganisation des Unter nehmens ist im Zuge und die Vergrößerung der Zellstoff fabrik nahezu beendigt. Der Umbau der Kraftanlagen ist in Angriff genommen und verschiedene maschinelle Mängel, denen einige Betriebsstörungen zuzuschreiben sind, dürften in kurzer Zeit behoben sein, sodaß bald regelmäßiger Betrieb erwartet werden kann. M. (Neue Freie Presse) Erste Lmgarische Papi et Industrie- A.-G. in Budapest. Die Generalversammlung vom 16. Juni beschloß, von dem Reingewinn von 308968 K nach verschiedenen Abschrei bungen 120000 K. zur Bezahlung einer vierprozentigen Dividende zu verwenden und 97 768 K. auf neue Rechnung vorzutragen. Die Buchdruckerei Emil Kapferer, z. 7.. in Kufstein, Tirol, erhielt die Genehmigung zur Ausübung einer Buch druckerei in Schwaz, Tirol. K. (Innsbr. Nachr.) Herr Franz Alois Jany eröffnete in Linz a. D., Ober österreich, Steingasse r, ein Geschäft in Papier- und Schreibwaren und Ansichtskarten. K. In Ilfov bei Bukarest, Rumänien, Pasagiul Roman 42, wurde die Firma Alexander Prager & Co., Handel mit Schreibmaschinen und technischen Artikeln, gegründet. Das Kapital beträgt 20 000 Lei. Gesellschafter sind die Herren Al. Prager und Otto Leeser. K. Unter der Firma Buch- und Accidenzdruckerei und Verlag der Neuen Einsiedler Zeitung hat sich unterm 28. Dezember 1907 in Einsiedeln, Kt. Schwyz, eine Genossenschaft ge bildet. K. Die Firma Gleerupsche Kunst und Papierhandlung G. Hultmann in Lund (Schweden) bat ihre Zahlungen ein gestellt. K. (Hamb. Fremden-Blatt) Albert E. Reed 6 Co. Ltd. in London. Diese Papierfabriks- Aktiengesellschaft verteilt für 1907 10 v. H. Dividende, überweist 100000 M. der Rücklage und trägt 700000 M. vor. Spicer Brothers, Ltd. in London. Diese Papierfabriks- Aktiengesellschaft verteilt 10 v. H. Jahresdividende, legt 60000 M. zurück und trägt 400000 M. vor. Konkurs-Aufhebungen. Papier- und Spielwarenhändler Friedrich Kirchner in Lüben, Schles. — Buchbinder Lorenz Bruder in Endingen. Konkurse. Verlag der musikalischen Universal-Bibliothek- u. Musiksortiment, G. m. b. H. in Liquidation in Leipzig, Johannisplatz 3. Verwalter ist Herr Rechtsanwalt Neu in Leipzig. Wahltermin 8. Juli, vormittags 11 Uhr. Anmelde frist bis 18. Juli. Prüfungstermin 28. Juli, vormittags 10 Uhr, offener Arrest mit Anzeigefrist bis 15. Juli. — Arthur Kollert, Buchhändler in Colmar. Der Geschäfts agent Meid in Colmar ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis 6. Juli. Wahltermin 8. Juli, vormittags 111/2 Uhr, und Prüfungstermin 24. Juli, vormittags n 1 / 2 Uhr. — Carl Reuter, Alleininhaber der Firma Reuter & Kolb, lithographische Kunstanstalt in München. Die verfügbare Masse reicht nur zur Deckung der Verwaltungskosten aus, sodaß weder auf die bevorrechtigten, noch auf die nichtbevorrechtigten Gläubiger eine Zahlung entfällt. M. — Witwe Peter Adolffs, Inhaberin eines Papier- und Schreibwarengeschäfts Peter Adolffs in Kalk, Hauptstr. 107. Verwalter ist Herr Rechts anwalt Karl Engels in Kalk. Offener Arrest mit Anzeige frist und Anmeldefrist bis 1. Juli. Erste Gläubigerversamm lung und allgemeiner Prüfungstermin n. Juli, vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht in Köln, Zeughaus straße 26. — Die Tapetenfabrik Adolph Pepper Söhne G. m. b. H. in Einbeck ist in Konkurs geraten, da der Liquidator die Zahlungsunfähigkeit wegen Ueberschuldung nach gewiesen hat. Herr Rechtsanwalt Urbanzyk ist zum Kon kursverwalter bestellt. (Vergl. Nr. 48 S. 1897) Vertretung. Die K. k. priv. Papier-Industrie-Aktien- Gesellschaft Olleschau in Olleschau, Mähren, und die K. k. priv. Maschinen - Papierfabrik Sigmund Weiser in Sassow, Galizien, haben Herrn Leop. Wiener in Wien den Allein verkauf ihrer Seiden-, Kopier- und Karbonpapiere für die österr.-ungar. Monarchie übertragen. Fabrikbesichtigung. Der Wiener Handels- und Gewerbe- Verein veranstaltete dieser Tage eine Industriewanderung zu den »Papierwerken Labin« in Wien, an welcher 52 Herren teilnahmen. Sie hatten Gelegenheit, sich von der Großartigkeit und Viel seitigkeit dieses zu bedeutender Größe emporgewachsenen Un ternehmens zu überzeugen. Das Unternehmen beschäftigt etwa 1200 Arbeiter und befaßt sich mit der Zurüstung von Zigaretten papier und der Herstellung von Zigarrenspitzen, feinen Kar tonnagen, Kredenzstreifen, Papierservietten und anderer Papier waren. Brand. Die Firma H. Laakmann, Papierfabrik in Langenberg (Rhld.), wurde am Sonnabend vor Pfingsten von einem Schadenfeuer betroffen, welches zweifelsohne durch Kurzschluß in der Lichtleitung entstanden ist. Nur der Boden und das Dach einer kleinen Abteilung der Sortiererei wurden zerstört. Da dieser Raum jedoch durch andere Räume hinlänglich ersetzt werden kann, bleibt der Betrieb im vollen Umfange aufrecht erhalten. Unfälle. In der Holzstoffabrik in Schongau geriet der 18jährige Fabrikarbeiter Benedikt Wörle in das Walzwerk einer Maschine und wurde erdrückt. Der in Nr. 48 S. 1898 gemeldete Unfall in einer Frank furter Druckerei hat den Tod des Maschinisten Bolz nach zweitägigem qualvollen Leiden zur Folge gehabt. CI. Einbruch. In der Nacht vom 1. zum 2 Juni wurde bei uns eingebrochen und der große 2türige Geldschrank angebohrt, jedoch gelang es den Einbrechern nicht, ihn zu öffnen. Sie waren demnach wohl Neulinge in diesem Fach. Ihrem Aerger ob des Nichtgelingens machten sie dadurch Luft, daß sie an 12 Gummistempeln, die sich auf einem Schreibtisch befanden, die Schrift zerschnitten. An dem Geldschrank verdarben sie die Schlösser, hieben die Klinken ab, schraubten die Griffe los, so daß der Schrank ausgebessert werden mußte. An dem Schrank befestigten sie einen Zettel mit dem Inhalt: »Wir haben Dinamit vergessen!« Sie nahmen einige Kilo Silberbronze und andere Kleinigkeiten mit. Morgens, beim Oeffnen des Fabrikgebäudes, wurden sie vom Wächter und einigen Arbeitern, die in höher gelegene anderweitige Fabrikräume gingen, gesehen; es waren drei Burschen in blauen Blusen, und sie wurden für Monteure gehalten. So verließen sie unbehelligt das Fabrikgebäude. Auch wenn die Einbrecher den Schrank geöffnet hätten, wäre ihre Beute nicht groß gewesen, da das überflüssige Geld stets gleich nach der Bank gebracht wird. Damit sich die Ein brecher in Zukunft die unnütze Arbeit sparen, haben wir an dem wiederhergestellten Schrank einen Papierstreifen mit dem Vermerk angebracht: »Werte Einbrecher! Es wäre schade um Ihre Zeit und Mühe, wenn Sie hier einbrechen wollten! Sie werden nichts finden. Brechen Sie lieber in der Dresdner Bank ein, dort haben wir unser Geld in Verwahrung!« Tritz Leonhardi & Co., Luxuspapierfabrik, Berlin