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Nr. 49 PAPIER-ZEITUNG 1915 Verein der österr.-ung. Papierfabrikanten Programm der Veranstaltungen anläßlich der XXXV. ordentlichen General versammlung des Vereins der öster.-ungar. Papierfabrikanten in Wien Donnerstag, 18. Juni. 8 Uhr abends: Zwanglose Zusammenkunft beim Militär konzert im k. k. Volksgarten-Restaurant. Freitag, 19. Juni. 1/210 Uhr vormittags: Frühstück im Kursalon der Stadt Wien (Stadtpark). 10 Uhr vormittags: Generalversammlung des Versicherungs verbandes für Papierindustrie. 11 Uhr vormittags: Generalversammlung des Vereins der österr.-ungar. Papierfabrikanten. Während der Versammlungen: Vom Kursalon aus Exkursion der Damen in eine der Schokolade- und Zuckerwaren fabriken von Viktor Schmidt & Söhne. 2 Uhr mittags: Gemeinsames Mittagessen im Restaurant Konstantinhügel (Prater Hauptallee). 7 Uhr abends: Diner im Sachergarten (k. k. Prater). Nach dem Diner finden musikalisch-deklamatorische Vorträge unter Mitwirkung hervorragender Kunstkräfte der Wiener Hof- und Privattheater statt. Sonnabend, 20. Juni. 10 Uhr vormittags: Besichtigung der Hof- und Staats druckerei. Zusammenkunft im Vestibül des Gebäudes, III., Rennweg. 3 Uhr nachmittags; Fahrt mit »Rund um Wiene-Salonwagen der Straßenbahn zum Kahlenberg, daselbst Jause, um 8 Uhr abends gemeinsame Rückfahrt nach »Venedig in Wien«. Gemeinsames Abendessen auf der Glasterrasse des Römer saales. Normalpapiere In Heft 2 der »Mitteilungen« 1907 wurden statistische Uebersichten über die im Jahre 1906 seitens der Behörden verlangten und die ihnen gelieferten Papiere gegeben. Unter Hinweis auf die dort gemachten Angaben teilt Prof. W. Herzberg, Vorsteher der Abteilung 3 (papier- und textiltechnische Prüfungen) am Königlichen Materialprüfungs amt zu Groß Lichterfelde-West, im 3. Heft der »Mitteilungen« 1908 das Ergebnis der Zusammenstellungen für das Jahr 1907 mit. Wir entnehmen seinen Ausführungen folgenden Auszug: Zusammenstellung der Eigenschaften der im Jahre igoy im Auftrage •von Behörden vollständig untersuchten Papiere A. B. C. I. Papiere, welche besser geliefert wurden als verlangt Bezüglich der Stoff- und Festigkeits klasse . . . Bezüglich der Stoifklasse . Bezüglich der Festigkeits klasse . . . 0 Pap. = 0 v. H. Zusammen o»=o » 510 Papiere = 53,9 v. H. 510 „ —53,9 » II. Papiere, welche geliefert wurden wie verlangt 360 „ — 38.0 „ Zusammen . . 870 Papiere = 91,9 v. H. III. Papiere, welche schlechter geliefert wurden als verlangt A. Bezüglich der Stoffklasse . 14 Pap. = 1,5 B. Bezüglich der Festigkeits klasse ... 60 „ = 6,3 C. Bezüglich der Stoff- und Festigkeits klasse ... 3 „ = 0,3 Im ganzen sind also im Jahre 1907 im Auftrage von Be hörden 947 Papiere vollständig untersucht worden, von denen die Lieferungsbedingungen bekannt waren; von diesen wurden, wie vorstehende Zusammenstellung ergibt, 510 Papiere = 539 v. H. besser geliefert als verlangt 360 „ = 38,0 „ geliefert wie verlangt 77 „ = 8,i „ schlechter geliefert als verlangt Den vorgeschriebenen Lieferungsbedingungen entsprachen also 870 Papiere = 91,9 v. H. Bei Verstößen gegen die Festigkeit handelt es sich in zwei Fällen um zu geringe Reißlänge (Minimum der Abweichung 75 m, Maximum 150 m), teilweise um zu geringe Dehnung Zusammen 77 Papiere = 8,1 v. H. (Minimum o,i, Maximum 0,4 v. H.), vorzugsweise aber um eine zu geringe Anzahl von Doppelfalzungen (Minimum 1 Falzklasse, Maximum 2 Falzklassen). In 7 Fällen ist gegen 2 Festigkeits eigenschaften gleichzeitig verstoßen. Bei Verstößen gegen die Stoffklasse handelt es sich in acht Fällen bei Papieren der Klassen 3a und 3b um zu hohen Zell- stoffgehalt; ein Papier der Klasse 4b enthielt Holzschliff und zwei Aktendeckel der Klasse 7a enthielten Zellstoff. Ein Papier wurde wegen mangelnder Leimfestigkeit be anstandet. Wie die Zusammenstellung zeigt, haben schwerere Verstöße gegen die Lieferungsbedingungen bei Papieren mit und ohne Wasserzeichen wieder abgenommen. Das Verhältnis der vorschriftsmäßig gelieferten Papiere zu den nicht ausreichenden hat sich wiederum etwas gebessert. Wasserzeichenpapiere Im Jahre 1907 wurden 907 Wasserzeichenpapiere untersucht. Die mit diesen Papieren gemachten Erfahrungen sind nach stehend zusammengestellt. Zusammenstellung der Eigenschaften der im Jahre i^oy vollständig untersuchten Wasserzeichenpapiere I. Papiere, bei welchen bessere Eigenschaften erreicht wurden, als das Wasserzeichen gewährleistete A. Bezüglich der Stoff- und Festigkeits- kl a e B. Bezüglich der Stoffklasse . C. Bezüglich der Festigkeits- klasse. . . oPap.= 0,0 v.H. Zusammen o „ = o>o „ 506 Papiere = 55,8 v.H. 506 „ = 55,8 „ II. Papiere, bei welchen die durch das Wasserzeichen gewährleisteten Eigenschaften vorhanden waren 338 = 37,3 » Zusammen 844 Papiere = 93,1 v. H. III. Papiere, bei welchen die durch das Wasserzeichen gewähr leisteten Eigenschaften nicht vorhanden waren A. Bezüglich der Stoff- und Festigkeits- kl a Ece B. Bezüglich der Stoffklasse . C. Bezüglich der Festigkeits klasse . . . 1 Pap. = 0,1 v. H. 11 „ = 1,2 „ 5i » = 5.6 „ Zusammen 63 Papiere = 6,9 v. H. Im ganzen genügten also im Jahre 1907 844 Papiere = 93,1 v. H. den durch das Wasserzeichen gewährleisteten Eigen schaften. Das Verhältnis der den Wasserzeichen entsprechenden Papiere zu den nicht ausreichenden hat sich also im Jahre 1907 wiederum etwas gebessert. Die untersuchten 907 Papiere rühren von 56 Fabriken her; von 26 Fabriken, die außer den 56 ihr Wasserzeichen dem Amt angemeldet hatten, gelangten keine Papiere zur Untersuchung. Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker The World’s Paper Trade Review in London würdigt die Wirksamkeit dieses Vereins anläßlich der Herausgabe seines Versammlungsberichts 1907 wie folgt: Wir verzeichnen mit besonderer Genugtuung das Wachsen dieser Gesellschaft, wie es sich aus dem Bericht über seine 2. Jahresversammlung darstellt. Obwohl in Deutschland be gründet und ansässig und von deutschen Technologen hohen Ansehens geleitet, wird doch die Gesellschaft in ihren Zielen Immer mehr international. Dies ergibt sich aus einem Blick auf das Verzeichnis der Mitglieder und der Verfasser von wissen schaftlichen Mitteilungen, worunter sich viele Namen finden, die im chemischen Zweig der Papier-Industrie von England und Amerika wohl bekannt sind. Als eine der ersten Fragen wurde die Absendung eines Vertreters nach Manchester besprochen, um auf der dortigen Versuchspapiermaschine wichtige Forschungen vorzunehmen. Mit einem gewissen Bedauern verzeichnen wir das Fehlen eines Bestandteils aus dem vorjährigen Bericht, nämlich der Berichte über Fortschritte, die im Laufe des Jahres in den ver schiedenen Zweigen der Zellstoff-Industrie gemacht wurden. Im vorigen Bericht gab es derlei Berichte aus der Feder an erkannter Fachleute. Das Zusammenfassen des schon vorher in den Fachzeltungen erschienenen Berichts nebst Vorträgen und Beiträgen In einem Heft ist äußerst zweckmäßig. Würden wir gefragt, welcher der vielen Beiträge wahrscheinlich die wertvollste und weit reichendste praktische Bedeutung für unsere Industrie haben