Volltext Seite (XML)
Nr. 47 PAPIER-ZEITUNG 1847 wo sie sich sammeln. Da der Doppelwinkel an seinen beiden Schenkeln Schlitze D hat, kann er nach Lockern der Schrauben beliebig höher oder tiefer gestellt werden. Um die Marken zu entfernen, braucht man sie nur nach links in die bei E sichtbare Aussparung zu schieben, wo sie leicht abzunehmen sind. Zur Betätigung des Auswerfers ist es notwendig, daß das Schwungrad nach links, also vom Anleger weg, läuft. Will man den Auswerfer als feste An lage benutzen, dann ist nur die Bewegung des Schwung rades nach rechts einzurichten. Nach Oeffnen der Schrauben kann auch der Doppelwinkel mit den Bogenhaltern ganz entfernt werden, worauf an seiner Stelle die Greifer einzu setzen sind. Da aber diese dann noch nicht die richtige Stellung haben, muß man die Greiferstange, welche een Arm F hält, durch Lösen einer Schraube soweit drehen, bis sie richtig eingestellt ist. Dann kann wie auf jeder an deren Presse weiter gearbeitet werden. Die Benutzung dieser Ablegevorrichtung erhöht die Tourenzahl der Presse bedeutend. In demselben Bilde wird bei G die Finger ¬ schutzvorrichtung gezeigt. Bild 57 Zu den schwereren Typen gehört auch die Saxonia der Kamenzer Maschinenfabrik, Gebr. Heidsieck, Bild 57. Sie wird in drei Ausführungen mit je vier Formatgrößen her gestellt. Die Saxonia 1—III haben drei Auftragwalzen, hingegen hat die Nr. IV nur zwei. Das Farbwerk der Saxonia B und C hat Tisch und Farbteller, A aber nur den Farbteller allein. Um das Aufliegen des Hebers am Duktor regeln zu können, sind am Farbkasten verstell bare Laufschienen vorge sehen. Auf Wunsch wird auch ein Walzenwagenabsteller an den Saxoniapressen ange bracht. Die Modelle A und B der Saxonia führen noch den Schraubentiegel mit Druck stell- und Abstellvorrichtung. Zur Ausbalanzierung des Tiegels dient ein Gegengewicht. Die Saxonia C hat vollen Tiegel und Parallel-Druck- regelung, welche auf die Tiegelschwingachse wirkt. Sämtliche Saxoniapressen werden auf Wunsch mit einer Fingerschutzvorrichtung ausgestattet. Diese besteht aus einem, bei offenem Tiegel parallel dem oberen Tiegelrand liegenden Schutzstab, dessen Ende in einem doppelarmigen Hebel steckt. Der Drehpunkt dieses Hebels befindet sich im,Schafte der rechten Zugstange. Das Heben des längeren Hebelarmes und damit auch des Schutzstabes geschieht da durch, daß der kürzere Hebelarm beim Zugehen des Tiegels auf einen Anschlag trifft. Sofort nach dem Drucke sinkt auch der Schutzstab in seine ursprüngliche Lage zurück. Die Beschreibung der Saxonia-Pressen paßt auch auf - die Tiegeldruckpresse Iduna von Hugo Kretschmann in Berlin. Die Kamenzer Maschinenfabrik Gebr. Heidsieck hat Ende 1907 eine neue Tiegeldrucktype auf den Markt gebracht, welche die Bezeichnung Recordia führt und sich von der Saxonia hauptsächlich durch Anwendung eines Zylinder farbwerkes an Stelle der Tellerfärbung unterscheidet, wobei jedoch alle modernen Einrichtungen der letztgenannten Presse beibehalten bleiben. Die Recordia, Bild 58, wird in zwei Ausführungen hergestellt. Bei Presse A ruht der Druck tiegel auf vier Stellschrauben, es ist auch eine, mit dem Druckabsteller verbundene Zentraldruckstellung vorgesehen, doch ist diese, weil sie keine vollkommen parallele Ver schiebung des Tiegels bewirkt, nur für geringere Verstel lungen berechnet, während bei größeren Veränderungen der Druckspannung ein Nachjustieren des Drucktiegels mittels der Stellschrauben nötig wird. Die Presse C besitzt den massiven Tiegel, der bedeutend größere Druckkraft ausübt, und die Druckregelung ist einzig auf den Zentraldrucksteller be- Bild 58 schränkt, also sehr vereinfacht. Da an der Recordia die Hebel zur Führung des Walzenwagens auf einer besonderen Welle angeordnet sind, können die Zugstangen näher dem Tiegel angreifen, wodurch die Druckkraft der Maschine er höht wird. Der Bau der Recordia wird durch Querschnittzeichnung Bild 59 erklärt, bei welcher die Form desTiegels entsprechend Presse A. gezeigt wird. Der Tiegel A mit dem Tiegelrücken, dessen Verlängerung die Tiegelschwinge A' bildet, schwingt um die feste Welle C und wird durch das Gegengewicht A l ausbalanciert. Die Bewegung des Tiegels erfolgt mittels der Zugstangen B. Das Farbwerk besteht aus den beiden Auftragwalzen D, dem Farbzylinder E mit der Massereibwalze F und dem Wechselreiber F l , sowie dem Heber G und Duktor/7. Der Heber berührt den Farbzylinder erst, wenn die Auftrag walzen denselben schon verlassen haben, sodaß jede Ueber- tragung des unverriebenen Farbstreifens auf die Auftrag walzen ausgeschlossen ist. Der Farbzylinder E, der seinen Antrieb direkt vom Hauptrade erhält, besitzt auch seitliche