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1648 PAPIER-ZEITUNG Nr. 42 Lohndruck 618. Schiedspruch Schiedsprüche werden kostenfrei gefällt und ohne Namen der Beteiligten verötfentlicht Zwischen der Steindruckerei X in A und mir bestehen Meinungsverschiedenheiten, und wir haben uns entschlossen, Ihnen den Fall vorzutragen und Sie um Ihre Entscheidung zu bitten, der wir uns unterwerfen wollen. Am 14. Juli 1905 bestellte ich bei X eine Druckauflage, .welche am 26. August 1905 geliefert wurde. Ein Ausfallmuster füge ich hier bei. Am 6 Juli 1907 übertrug ich diesem Hause den gleichen Druckauftrag und bezog mich hierbei auf die Lieferung vom 26. August 1905. Am 4. Dezember 1907 wurde dieser Auftrag ausgeführt, und ich füge auch von dieser Sendung ein Ausfall muster bei. Der Bogen aus der Lieferung vom 26. August 1905 weist nur auf einer Seite einen unbedruckten Raum auf, während bei dem Bogen aus Sendung vom 4. Dezember 1907 an zwei Seiten der Druck nicht bis an den Rand heranreicht. Hierdurch ist es mir nicht möglich, das Papier in der Weise auszunützen, wie bei der ersten Lieferung, ich kann es nur mit Verlust verarbeiten. Ich habe die Firma X gleich nach Ein treffen des Papiers hiervon in Kenntnis gesetzt und beim Be gleichen der Rechnung für den entstandenen Schaden einen Be trag abgezogen. Erst nach dem Begleichen der Rechnung er klärte sich X mit dem Abzug nicht einverstanden. Y, Papierveratbeiter in B * * * Der Firma Y lieferte ich in Drucklohn das anliegende schottische Muster in 4farbigem Druck mit Leinenpressung in einer Auflage von 6410 Bogen 69/114, eins, bedruckt = 25640 Druck 8130 „ „ zweis. „ = 65040 „ 90680 Druck zum Gesamtpreise von .... M. Für die Leinenpressung des Papiers sind ... M. abzuziehen, sodaß an Drucklohn für jede Farbe und je rooo Bogen . . M. berechnet wurden. Für die einseitig bedruckte Auflage war eine Greiferkante von 11/2 cm erforderlich und für die zweiseitig bedruckten Bogen, welche umschlagen werden mußten, um genaues Passen der Farben doppelseitig zu erzielen, waren zusammen 3 cm Greiferkante nötig. Da nun die doppelseitig bedruckte Auflage an 2 Seiten 11/2 cm breit beschnitten werden mußte, entstand eine Ver minderung des Formats, wofür die Firma Y mich verantwortlich machen will, indem sie angibt, daß ich sie hieiauf vor dem Druck hätte aufmerksam machen müssen Sie belastet mich für den angeblichen Ausfall mit 113 M. 45 Pf. Die Firma Y hat das Papier zu der Auflage selbst geliefert, und ich konnte unmöglich wissen, daß solches so knapp be messen war. Ich habe den Auftrag nur als Lückenbüßer an genommen; denn bei dem genannten Druckpreis einschließlich Lithographie kann man unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht bestehen. Ich bitte Sie, in dieser Streitsache Ihr Urteil abzugeben, dem ich mich unterwerfen werde. X, Steindruckerei-Besitzer In A Der uns von Y gesandte »alte Bogen«, also die alte Vorlage, ist in der Breite um 3 mm kleiner und in der Länge um 3 mm größer als der Bogen aus der be anstandeten Lieferung. Dieser Unterschied ist angesichts der 69 X 114 cm großen Bogen so gering, daß er nicht be anstandet werden kann. Der Innendruck des »alten« Bogens schneidet an einer Längskante mit dem Bogen ab, ist von beiden Breitkanten des Bogens 1 und 2 mm und von der andern Längskante 21 mm entfernt. Auf dem beanstandeten Bogen steht der Innendruck ab: von der einen Längskante 2, von der andern 4, von der einen Breitkante 1, von der andern 12 mm. Auch diese Abweichungen sind unerheblich, denn die gesamte unbedruckte Fläche ist auf dem alten Bogen größer als auf dem neuen, und da dem Drucker bei der ersten Bestellung keine Anweisung gegeben war, in welcher Richtung (längs oder breit) der Bogen voll bedruckt werden muß, so durfte er bei der zweiten Bestellung die Greiferkante so anordnen, wie cs die zur Verfügung stehende Druckplatte und Druckmaschine erforderten. Wir entscheiden demnach, daß dem Papierverarbeiter Y kein Recht zur Minderung des Drucklohns zusteht. Emil Stern — Breslau II — liefert Papier- u. Pappen- Abfälle, fkten, Lumpen in jeder Sortierung. = Telephon Nr. 4037 — r. F. R. Poller, Leipzig, Ä Festigkeitsprüfer, Dickenmesser, Papierwagen, Aschegehaltsprüfer, Feuchtigkeitsgehaltsprüfer Aelteste Spezial-Fabrik für Prüfungs-Apparate - Geschäftsgründung 1780 T Chemikalien, Reagentien etc. zur Papierprüfung. 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