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Nr. 37 PAPIER-ZEITUNG 1447 das Beispiel in Nr. 29 — so Skizze Skizze 2 Lager zu halten, anstatt der sehr langen und sehr teuren Filze. Geht ein kleiner mal in die Brüche, dann macht das nicht viel die Papierfabrik Trockenfilze auf aus, aber sehr viel, wenn ein großer, langer Trockenfilz durch Nachlässigkeit zu Grunde geht. Carl Eichhorn, Nijmegen e, läßt sich das nach vorstehender Skizze sehr leicht machen, indem man eben die Walze a, die auch als Trockenfilzwalze dient, aber etwas größer als die anderen Filzwalzen ist, andrückt. Auch bei der Anordnung nach der Patentschrift (s. Nr. 29 S. 1169) könnte man nach vorstehender Skizze eine Andrückwalze ein bauen, ohne eine Walze mehr an zuschaffen. Weil nämlich bei der Anordnung nach DRP 196544 der Trockenfilz nur auf kurze Strecke auf dem feuchten Papier ruht, saugt er nicht viel Feuchtigkeit auf und kann das Papierblatt dennoch sehr gut andrücken, vor allem aber kommt das nasse, feuchte Papierblatt stets mit einer gut getrockneten Trockenfilz-Seite zusammen. Die Angabe des Herrn P., »je größer die Abnutzung, desto schräger der Schaber«, erscheint anfechtbar, denn der Schaber wird bei fortschreitender Abnutzung kürzer und bildet einen steileren Winkel zur Walze, daher wird auch seine auf der Walze liegende Fläche schmäler. Das Einzige, was ich an der Bauart des Herrn P. auszusetzen habe, ist, daß man dabei das Schaberblatt im Betrieb nicht so bequem reinigen kann wie beim Schaber mit Drehachse. Ich skizziere nachstehend eine von mir vor vielen Jahren erdachte und verschiedentlich ausgeführte Bauart. Der Schaberhalter a (in Skizze 2 für sich von zwei Seiten dargestellt) kann auf folgende Weise gehoben, gesenkt und ge dreht werden: Er hat zwei senkrechte Schlitze 1 und 2, während das am Maschinengestell in entsprechender Höhe befestigte Stühlchen b, im oberen Fortsatz eine Bohrung j und Im unteren einen mit der Bohrung konzentrischen Schlitz 4 aufweist. Indem der Schaberhalter a an die Bohrung 3 und an eine beliebige Stelle des Schlitzes 4 im Stühlchen b geschraubt wird, kann er um den Winkel verstellt werden, welchen die gestrichelten Linien e f und g h in der Skizze bilden. Um denselben Winkel wird dabei die Neigung des Schaberblattes zur Walze geändert. Will man den Schaber, wenn sich etwa das Blatt etwas ver schlissen hat, genau passend einstellen, so klemmt man ihn zu erst in richtiger Höhe bei 1 fest, gibt ihm dann durch Klopfen die gewünschte Schräge, zieht dann die Schraube bei 4 und zu letzt die Schraube bei 3 stark an. Nun Hegt der Schaber un verrückbar fest, und das Blatt kommt, nachdem man den Schaber im Betrieb gehoben hat, stets auf die Grundstellung zurück. Wenn die Gehilfen im Betrieb den Schaber mit der Hand nicht leicht aufheben können, benutzen sie mitunter eine Hebestange dazu, und dadurch verrückt sich der Schaber leicht, wenn er nicht fest gelagert ist. Ist dieSchneide desBlattes, die zuerst, wieSklzzei zeigt, oben schräg liegt, abgearbeitet worden, wie b c in Skizze 3 vergrößert zeigt, oder nach noch längerer Zeit Das Einlegen derart kleiner Trockenfilze geht sehr leicht vor sich, und braucht nur eine ganz kleine Zahl derartiger trockner dampft das Papier umso mehr, je weiter es auf dem Trockner fortschreitet. Der Trockenfilz fühlt sich glühend heiß an, ist aber nur feucht, und das Papier verhält sich ebenso. Filz und Papier gleichen einem aus kochendem Wasser ge zogenen ausgepreßten Taschentuch, sie dampfen und sind heiß, aber die Trocknung schreitet nicht in dem Maße voran, wie man dem Anschein nach glaubt. Mir klagte vor etwa drei Jahren ein Kollege über den riesigen Verbrauch an Trockenfilzen und über die große Summe dafür, zumal die Filzpreise sehr in die Höhe gegangen waren, und bat mich, darüber nachzudenken, wie man diesem Uebel steuern könne. Ich glaube dem Uebelstande abgeholfen zu haben durch die patentierten Anordnungen DRP 188489 und DRP 196544. Die letztere beschrieb die Papier-Zeitung eben erst auf Seite 1169 in Nr. 29. (Die beiden Patente wurden auch auf den Namen der Braunschweigisch-Hannoverschen Maschinen fabriken erteilt, ich bin aber laut notarieller Urkunde der alleinige Inhaber und auch der Erfinder der patentierten An ordnungen.) Meine Anordnung soll in erster Linie erreichen, daß das Papier dem Trockenfilz nicht auf zu langem Weg bei vielem Wasser zu viel Feuchtigkeit abgeben und daß der Wasser dampf besser entweichen kann, wodurch auch die Lebensdauer des Trockenfilzes verlängert wird. Will ein Fabrikant den Trockenfilz gegen den Zylinder an drücken, um dadurch schärfere Anpressung des Papiers an den Trockenzylinder zu erzielen — etwa bei Zigarettenpapier, siehe Pressenschaber für Papiermaschinen Die unter obigem Titel in Nr. 27 beschriebene Bauart des Herrn Diplom-Ingenieurs George Panaitopol ist nach meiner Meinung vorzüglich. Daß aber, wie Herr P. sagt, Pressen schaber mit Drehachse und Stellschrauben Uebelstände nach sich ziehen, muß ich bestreiten. Es erscheint übertrieben, zu sagen, daß durch einen stark belasteten Schaber der Riemen der Presse herunterfalle, ebenso daß man das Schaberblatt oft auswechseln müsse. Nach meiner Erfahrung hält ein richtig eingebautes Schaberblatt sehr lange, zumal wenn man es nicht zu sehr belastet und es von Anfang an gut aufliegt. Ich ziehe etwas dünnere Schaberblätter dickeren vor, weil erstere sich beim Federn leichter anlegen und weil man dabei sehr wenig Belastung nötig hat. Ich halte den Schaber nur dann als richtig eingebaut, wenn die Mittellinie der Tragzapfen nur etwas über • der Schwerlinie des Schabers liegt. wie dein Skizze 3, dann dreht man das Schaberblatt und hat wieder eine Schneide, fast genau wie die in Skizze 1 dar gestellte. Durch entsprechendes Nachdrehen des Schaberhalters erzielt man, daß das fast zur Hälfte abgearbeitete Schaberblatt nicht zu steil auf der Walze liegt. Derartige Arbeiten nimmt man an Sonntagen oder während längerer Stillstände vor. Stillstände an Wochentagen durch schlecht anliegenden oder unbrauchbar (gewordenen Schaber dürften nach Gesagtem nur