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DAPIER-UERARBEIT UNG B Buchgewerbe ■ Die Reform der Frakturschrift Von F. v. Biedermann, Steglitz. In dem alten Wettstreit um Fraktur und Antiqua sind in letzter Zeit unter den Schriftverständigen und solchen, die es zu sein wähnen, große Reden gewechselt worden, ohne die Entscheidung darüber zu fördern, ob wir ret ad vna erpirtis voce fub maieftatis agnouit-JDeoq3 nö nö vioit-Ttcrevioit et co q5 auviuit:q:fides er auoitu-Dig culo feneftras veritat intrare uatur inpoftez:c videbimus repfit mozbus inve remeoia in Bild i. Gotische Incunabel-Type. Rostock 1481 es wie bisher bei dem gemischten Gebrauche beider Schrift arten belassen, oder ob wir eine davon über Bord werfen sollen. Es soll hier der Streit nicht von neuem entfacht und die vielen Für und Wider erörtert werden; zum Zwecke -*pdözgtuoz fdulfNe--13 )euthdaneeste*Fu Bild 2. Handschriftlicher Ablaßbrief. Frankfurt a. M. 1454 -ovmaplsägzabsfucoPet-vemg1?Fva Map“hu 2. IpartabrsluaetateRte mabempete culaplz e / AMF €ittakple aboi pPtusofPasser-c6Ge unserer folgenden Darlegungen genügt es, festzustellen, daß, wenn von Beseitigung einer Schriftart die Rede ist, dies nur die Fraktur, in der Schule als deutsche Schrift be zeichnet, betreffen kann. Kein Mensch denkt daran, die Antiqua, oder sog. Lateinschrift, dem Verkehr entziehen zu wollen. Daraus geht schon die schwächere Stellung der ersteren hervor, und man wird verstehen, daß sie sich in einem De fensivzustande befindet. Seitdem die Tschechen, Skandi- naver, Niederländer nach und nach aufgehört haben oder der Frakturschrift zu bedienen, l 4. Der tote Löwe. Holztafeldruck 15. Jahrhunderts. Nach Falkenstein schien dadurch für die Sterilität der sog. Deutschschrift einen neuen Beweis zu erbringen. Indessen haben diese neudeutschen Erzeugnisse tiefer in das Leben nicht eindringen können. Sie blieben auf die Anwendung als Gelegenheits- und Zierschriften zumeist be schränkt und werden keinesfalls bis zur Schule vordringen, die doch allein den Weg zur Zukunft führen kann. Die Schule gibt der Fraktur den stärksten Rückhalt namentlich für den Gebrauch der breitesten Volksschichten, aufzuhören scheinen, s fühlt man umsomehr das Bedürfnis, diese als ein spezielles deutsches National- Eigentum in An spruch und in Schutz zu nehmen und zu verteidigen. Dabei verfällt man aber auf ein seltsames Mittel: Einleuchtende ästhetische Mängel und der Wunsch, dem Ausländer ver ständlicher zu sein, führten vor einigen Jahren zu den Ver suchen, eine Schrift zu schaffen, die zu gleich deutsch war, aber auch von Eng ländern und Fran zosen ohne Schwie rigkeit gelesen wer den sollte. Leider vergaß man dabei nur diese Fraktur schrift ganz und gar, lehnte sich vielmehr an gotische Formen an, näherte sich mehr der Lateinschrift Bild 3.1 [Aus der »Chiromantie« von Dr. Joh. Hartlieb. Holztafeldruck 1448. Nach Falkenstein Gm&o vißßBagdu wufsden pwd vhdedb, wog-o 4) fwAeAp be.pon mowen bon kociben vow a G )bonndsgficsudpe Swwenynenacoue,endk 28 d 456/5