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1224 PAPIER-ZEITUNG Nr. 31 neuen Sulfatstoffabrik Vifstavarf alles tun würde, was die Hilfs mittel der Technik erlauben, um die Uebelstände in Luft und Wasser zu verringern. Dennoch wurde ein Vorschlag des Herrn Rudebeck, der ein Schreiben zur Untersuchung der Sache ver langt, mit 69 Stimmen gegen 49, die für reine Ablehnung stimmten, angenommen. I11 der zweiten Kammer Heß sich Herr J. Ekman aus Göteborg näher über die Sulfatstoffindustrie aus, warnte vor voreiligen Maßnahmen und empfahl, dem Vorschlag Rudebecks beizutreten, da er sich nicht vorstellen könne, daß auch die beste Regierung bessere Anordnungen vorzuschreiben imstande wäre, als die Fabriken selber vorschlagen könnten. Nachdem noch Herr Akerlund ausführte, daß keine Industrie, und sei sie noch so wichtig, das Recht habe, Luft und Wasser für die Nachbarn zu verunreinigen, wurde der Antrag des Gesetzausschusses mit 109 Stimmen gegen 59, die auf Rudebecks Vorschlag fielen, an genommen. Der Gesetzausschuß muß also nun einen Ausgleich zwischen den Beschlüssen der ersten und zweiten Kammer versuchen. . * * * In einem die Interessen der Sulfatstoffindustrie verteidigen den Aufsatz in »Sv. Dgbl.e bemerkt Knut Sundblad (von der be sonders stark angegriffenen neuen Sulfatstoffabrik Vifstavarf), diese Industrie gehöre zu denen, die im ganzen Lande ihre Arbeiter am besten lohnen, was unter anderm dadurch bestätigt werde, daß in weniger als einem halben Jahr 60 Einfamilien häuser rings um eine der größeren schwedischen Sulfatstoff fabriken aufgebaut seien, nachdem die Fabrikbesitzer dazu ge eigneten Boden beschafft hatten. Sehr wichtig für die Be völkerung von Vifstavarf sei ferner der Kalkabfall, der bei der Fabrikation entstehe und der in Form von gebranntem Kalk zu billigem Preis als Düngemittel für die kalkarme Erde in Norr- land oder als Mörtel verkauft werde. Auch habe die Erfahrung gezeigt, daß der Grundstückswert rings in der Nähe der Fabrik bedeutend steige, und guter Absatz für landwirtschaftliche Produkte geschaffen werde, bg. Herabsetzung der Pappenpreise in Amerika. Die Ver einigung amerikanischer Pappenfabrikanten »The Paper Board Association« war im Oktober 1905 gegründet worden, um die Pappenpreise hochzuhalten. Der Verband der Kartonnagenpappen - Fabrikanten »The United Box Board and Paper Co.« gehörte der Vereinigung an. Dieser war es bis vor kurzem trotz des wirtschaftlichen Niederganges ge lungen, die wiederholt erhöhten Preise aufrecht zu erhalten. Fast völliges Stocken des Absatzes und der Wettbewerb einiger außenstehender Fabriken führten jedoch dazu, daß Ende März in einer Sitzung der Vereinigung Preisherab setzung um 7—10 Dollar für die Tonne (3—4 M. die 100 kg) je nach Sorte beschlossen wurde. Die United Box Board and Paper Co. hat ihren Austritt aus der Paper Board Association angekündigt und erklärt, das mehrmonatige Stilliegen ihrer Fabriken, um eingebildete Preise aufrecht zuerhalten, habe sie sehr geschädigt. Sie wolle nunmehr die Fabriken in Gang setzen und sehen, welche Preise sie erzielen könne. Der Verein der Beamten österr.-ung. Papierfabriken, Wien, hält am Sonnabend. 25. April, 8 Uhr abends, in Eduard Grögers Saal, Wien VI, Getreidemarkt 5, seine 16 ordent liche Generalversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem: Bericht der Vereinsleitung über den gegenwärtigen Stand der Pensionsangelegenheit; Neu wahl der Vereinsleitung für 3 Jahre; Anträge und Inter pellationen. Mit der Einladung zu dieser Versammlung erhielten die Mitglieder auch Bilanz, sowie Gewinn- und Verlust-Rech nung des Vereins. Danach beträgt das Vereinsvermögen rd. 60000 K, und das Erträgnis dient zum größten Teil zur Unterstützung bedürftiger Mitglieder, sowie ihrer Witwen und Waisen. Die Jahresausgaben betrugen rund 3000 K., hiervon entfielen rd. 1400 K. auf Unterstützungen, der Rest auf Unkosten. Außerdem wurde das Vereins vermögen durch Kursverlust von rd. 1200 K. vermindert. 60. Geburtstag. Peter Klason, seit 1890 Professor der Chemie und chemischen Technologie an der Technischen Hochschule in Stockholm, vollendete am 4. April sein 60. Lebensjahr. Hohe experimentelle Fähigkeiten verbunden mit selbständiger Auf fassung der Probleme haben ihn auf mehr als einem wichtigen Gebiet der Chemie zum Bahnbrecher gemacht. Er machte sich zum Fürsprecher des höheren chemisch-technischen Unterrichts in Schweden. Bahnbrechend waren seine Untersuchungen in der Zellstoffiechnik; von dem schwedischen Papierfabrikanten verein beauftragt, hat er über Verwertung der Abwässer von Sulfitstoffabriken und Beseitigung des üblen Geruchs von Sulfat stoffabriken Versuchsreihen angestellt. Seit mehreren Jahren ist er Leiter der vom schwedischen Reichstag angeordneten Walduntersuchungen. Anläßlich seines 60. Geburtstages wird in Kürze eine Festschrift mit Abhandlungen seiner Schüler er scheinen. Herstellung von Papierstoff-Filtern George M. Kneuper in New-York, N.-Y., erhielt das amerikanische Patent 868277 für ein Verfahren und eine Vorrichtung, um schnell und auf einfache Weise Papier stoff-Filter zu erzeugen. Der in Wasser schwebende Papier stoff wird gegen eine siebartig gelochte Wand oder gegen ein geflochtenes Drahtsieb gepreßt, wobei das Wasser hin durchtritt und der Papierstoff in einer gleichmäßigen Schicht auf der Innenwand des Siebes zurückbleibt. Bild 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine geeignete Vor richtung. Ein zylindrisches Sieb A ist an den Deckel G der Vorrichtung befestigt und hängt in den Bottich E hinein. Auf der hohlen und vielfach gelochten Achsel ist mittels zweier Scheiben ein Kautschukschlauch F luftdicht befestigt. Zwischen diesem Kautschukschlauch und dem Sieb A wird durch die verschließbare Oeffnung G 1 des Deckels G der in Wasser schwebende Papierstoff ein ¬ gefüllt und darauf sofort durch die hohle Achse I Druck luft in den Kautschukschlauch F geleitet. Dieser bläht sich dadurch auf, füllt allmählich den ganzen inneren Raum aus und preßt das Wasser durch das Sieb A nach außen in den Bottich E, während die Papierstoffschicht an der Innenwandung des Siebes A zurückbleibt. Bild 2 zeigt den Kautschukschlauch im aufgeblähten Zustande. Man hebt die Papierstoffscbicht mit dem Sieb A heraus und benutzt sie als Filter, indem man zweckmäßig die zu fil trierende Flüssigkeit von innen nach außen hindurchtreten läßt, wobei das Sieb A der Filterschicht den nötigen Halt verleiht. Damit etwaige durch die Maschen des Siebes A tretende Fasern noch aufgefangen werden, ist das Sieb A in geringem Abstande noch durch einen Flanellsack B umgeben, der seinerseits wieder durch ein Zylindersieb C den nötigen Halt bekommt. Dieser Flanellsack schließt auch das Sieb A nach unten ab. Mittels des Bodens D, an dem Füße D' angebracht sind, steht die Vorrichtung auf dem Boden des Bottichs E. Letzterer kann leer oder mit Wasser angefüllt sein.