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Sonnabend, den 17. September 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger ' Nr. 218 Seite 2 Schon 230« Sudetendeutsche entflohen Feige Morde an Sudetendeutschen Die brutalen tschechischen Terroraktionen in den sude- -tendeutschen Bezirken haben in den letzten 24 Stunden einen neuen Höhepunkt erreicht. In allen sude tendeutschen Orten steht die Bevölkerung unter dem Schrcckensregimcnt einer verwilderten Soldateska, die vom kommunistischen Mob eisrigst unterstützt wird. Eine tele phonische Verbindung ist in den meisten Orten nicht mög lich. Immer mehr Sudetendeutsche müssen angesichts der tschechischen Bluthcrrschaft ihre Heimat verlassen. Freitag abend erreichte die Zahl der Flüchtlinge, die die Reichsgrenze überschritten haben, bereits 23000. Die aus ihrer Heimat vertriebenen Sudetendeutsche» berichten von unglaublichen Bestialitäten der tschechischen Banden. Aus tschechischer Seite ist man jetzt dazu übergegangcn, sich an den zurückgebliebenen Angehö rigen der sich dem tschechischen Militärdienst entzogenen Sudetendeutsche« in gemeinster Weise zu rächen. Man hat sogar die Eltern junger geflüchteter Sudetendeutscher erschossen. Nach Mitetilung der Flüchtlinge, die Freitag abend an der Fürther Senke über die Grenze gekommen sind, haben im Laufe dieses Tages mehrere solcher Erschießungen stattgefunden. Viele Flüchtlinge, die einen verscheuchten und niedergeschlagenen Eindruck machen, sind daher in banger Sorge und Ungewißheit über das Schicksal ihrer Angehörigen. Mit dem Bajonett bedroht Das Enkelkind auf der Schule abzuholen ein Verbrechen! Freitag vormittag kamen hier viele Flüchtlinge ans dem Sudetenland, vor allem Frauen und Kinder über !die Grenze, da sie sich in ihrer Heimat durch das brutale Vorgehen der tschechischen Gendarmerie und Soldateska in ihrem Leben bedroht fühlen. Die Flüchtlinge sind zum Teil bis aus dem Egertal gekommen. Viele sind durch die Anstrengungen der abenteuerlichen Flucht außer- ordentlich erschöpft. Von den vielen Fällen von Ungesetz lichkeiten der Tschechen sei einer erwähnt: In Pürstein wollte ein altes Mütterchen wegen der seit Tagen Herschenden Willkür der Soldateska ihr Enkel kind aus der Schule äbholen. Von einem Gendarmen zur Rede gestellt, erklärte sie ihm ihr Vorhaben. Daraus senke der Gendarm das Bajonett der Großmütter auf die Brust. Ein ihr zu Hilfe kommender junger Mann wurde gleichfalls bedroht. Mit dem Lederlovvel zu Tode geprügelt Viehische Noheitstat eines entmenschten tschechischen Gendarmen Am Freitagmorgen würden auf der Gendarmerie- Wache des Ortes Karbitz bei Aussig zwei Angehörige des Freiwilligen Schutzdienstes der Sudetendeutschen Partei so brutal mißhandelt, daß man ihr Schreien und Wim mern über eine Stunde lang hörte, bis es langsam ver stummte. Der nach Karbitz kommandierte Gendarm Postalek rühmte sich kurz daraus, daß man es den beiden Angehörigen des Freiwililgen Schutzdienstes so gegeben hätte, daß sie nie wieder aufstehen würden und fügte hin zu: „So mutz es allen deutschen Schweinen gehen . Er habe so zugeschlagen, datz sein Lederkvppel davon eingerissen sei. ReserMeneinM«ns mit »orgedaltener Pistole Schwere Zusammenstötze in Böhmisch-Kamnitz — Bestia lische Mißhandlungen Sudetendeutscher in Gefängnissen Die Neservisteneinziehungen im gesamten sudeten- deutschen Grenzgebiet wurden in der rigorosesten Form, die seit Dienstag üblich ist, auch am Freitag fortgesetzt. Nachdem in den Fabriken schon viele Hunderte von Ar beitern, die nicht einmal mehr ihre Familien Wiedersehen dursten, vom Arbeitsplatz weg mit vorgehaltener Pistole in der Arbeitskleidung zu Lastautos geführt und ins Innere des Landes abtransportiert wurden, ist nunmehr mit der gleichen Form der Reservistenetnziehung auf dem Lande begonnen worden. Die Gendarmerie-Pa trouillen gehen von Bauernhaus zu Bauerhaus, durch suchen die Häuser, zerfetzen mit ihren Bajonet ten die Betten, wenn die Gesuchten nicht ,u finden sind, und stechen und schießen in den Scheunen und auf den Heuböden in jeden Stroh- und Heuhaufen, der etwa als Versteck dienen könnte. Nach zuverlässigen Meldungen sind auf diese Weise ans einem auf einem Bauernhof in der Nähe von Kratzau zwei Bauernknechte, die sich in einem Heuschober verbor gen hatten, durch Schüsse lebensgefährlich verletzt worden. In Numburg fuhren in der gan zen Nacht Panzerwagen durch die Straßen. Die Soldaten klopften oder schlugen mit den Kolben gegen die Türen der Häuser, in denen sich Sudetendeutsche verbarrikadiert hatten, und stießen die wüstesten Verwünschungen aus. In Niederehrenberg begann Militär mit aufgepflanz tem Bajonett am Freitag mit der Suche nach Amtswal tern der SdP., gegen die nun Haftbefehle vollstreckt wer den sollen. In Waldeck bei Rumburg sollte ein Familienvater von fünf Kindern, der gerade erst vor wenigen Tagen von einer militärischen Uebung zurückgekommen war und dessen Familie in der Zwischenzeit bitterste Not leiden mußte, erneut eingezogcn werden. In feiner Verzweif lung schnitt er sich in Gegenwart der Polizeibeamten mit einem Rasiermesser die Pulsader aus. In Seeberg bei Bodenbach wurden, ebenso wie in der Gegend von Numburg und Warnsdorf Benzinfässer in die Wälder geschafft und Brandherde vorbereitet. In Böbmisch-Kamnitz wurden bei schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Sudetendeutsche zwei Sudetendeutsche schwer und einer leicht verletzt. In Kolmen bei Plötzen verhaftete die Polizei vierzig Sudetendeutsche, die auf der Wache so schwer mißhandelt wurden, datz einige von ihnen beim Abtransport getragen werden mußten Dabei tat sich besonders der berüchtigte Polizeiinspektor Kovar hervor. In Böhmisch-Krumau wurden sämtliche Amts- Walter der Sudetendeutschen Partei verhaftet. In Steinbühl wurden die Verhaftungen dergestalt vorgenommen, datz Militärtanks vor den Häusern der Amtswalter in Stellung gingen und dann Militärpatrou illen zu je vier Mann mit aufgepflanztem Bajonett die Amtswalter aus ihren Wohnungen holten. Ganz beson ders energisch wird nach dek Angehörigen des Frei willigen Schutzdien st es gefahndet. Wo man ihrer habhaft wurde, wurden sie aufs unmensch lichste geguält. SoziMemolrMcher Sudas Deutsche Sozialdemokraten verraten für klingenden Lohn ihre eigenen Volksgenossen In Warnsdorf, wo infolge des Generalstreiks alle Betriebe stillgelegt sind, nahm die Polizei aus An stiftung des Parteisekretärs der deutschen Sozialdemo kraten, die früher in dem Orte eine grotze Rolle spielten, bei der letzten Wahl aber nur noch 3 v. H. der deutschen Stimmen erhielten, 30 deutsche Arbeiter fest. Darauf sammelte sich die gesamte Arbeiterschaft von Warnsdorf zu einem Demonstrationszug von mehr als 5000 Perso nen, um von der Polizei die Freilassung der Verhafteten zu «rzwingen. Auch in anderen sudetendeutschen Orten haben die Neste der deutschen Sozialdemokraten und ihrer sogen. Gewerkschaften sich al.s Schergen und Denunzianten dem Benesch-System zur Verfügung gestellt, viele Hunderte von sudetendeutschen Arbeitern ans Messer geliesert und dafür von der Polizei klingenden Lohn, zum Teil Belohnungen bis zu 500 Tschechcnkronen erhalten. Die Empörung über das Verhalten der Sozialdemokra ten ist unter den deutschen Arbeitern unge heuer. In zahlreichen Orten des Warnsdorfer Jndu- striereviers wurden die sozialdemokratischen Funktionäre, die unter den deutschen Arbeitern eine Flüsterpropaganda zu cut'aftcn und sie im Glauben an ihre Führung unsicher zu mache, versuchten, verprügelt. Die Arbeiterschaft gab ihnen unmitzvcrständlich zu verstehen, datz sie sich zwanzig Jahren von ihnen an der Nase habe herumsühren lassen, datz diese Zeit aber endgültig vorbei wäre und ihr Ver> halten i" dieser Stunde des Sudeetndeutschtums am besten beweise, wes Geistes Kind sie seien. Weltpreise sieht WetendepMes Elend Besuch der Auslandsjournalisten im sudetendeutschen Flüchtlingslager Zweiunddreitzig Auslandsjournalisten, u. a. aus England, Frankreich, Italien und Schwe den, besuchten am Freitag sudetendeutsche Flüchtlings lager im Vogtland. Von Berlin aus trafen sie am Nach mittag in Reichenbach ein, wo die Durchgangslager im Ortsteil Cunsdors seit Donnerstag eingerichtet sind. Hier sind seit gestern abend 480 männliche Flüchtlinge sowie rund 200 Frauen und Kinder ausgenommen und betreut worden. Die ausländischen Pressevertreter erlebten aus eige ner Anschauung das grenzenlose Elend der Geflüchteten. In eingehenden Gesprächen ließen sie sich die zum Teil erschütternden Erlebnisse der Flüchtlinge erzählen, die immer wieder darin ausklangen, daß die tschechischen Soldaten und Polizisten zusammen mit den seit langer Zeit systematisch bewaffneten Kommunisten eine wahre Schreckensherrschaft angezettelt haben. In Reichenbach und den im Anschluß besichtigten La gern in Plauen, wo zur Zeit 350 Frauen und Kinder sowie 800 Männer Aufnahme fanden, stammen die Flücht linge vor allem aus der Gegend von Schwaderbach (Aschberggebiet), Habersbirkim Bezirk Falkenau und auch aus der Gegend von Eger, also aus Orten, wo der tschechische Blutterror so viele beklagenswerte Opfer an Leben und Gut deutscher Menschen verursachte. Be sonders bezeichnend und von den ausländischen Journa- lichen auch besonders beachtet waren die dramatischen Schilderungen eines Ortsführers der SdP. aus einem nahen Grenzort, wo vor allem der schon sattsam bekannte Gendarm Bartosch eine furchtbare Gewaltherrschaft aus übte. Allein in diesem »eine Ort wurden insgesamt fünf SdP.-Männer erschossen und vier erheblich 4 verletzt. Von den Verletzten starben zwei einige Stunden später. Aus dem Bericht eines Einwohners aus Gossengrün war ebenfalls die Schilderung über das blutrünstige Vor gehen der Polizei und Kommunisten gegen die unbewaff neten Sudetendeutschen bemerkenswert. Nach diesem Be richt hat ein dortiger Gendarm und seine Frau (!) vom Fenster des ersten Stockwerkes der Polizeiwache aus auf die auf der Straße versammelten Sudetendeutschen geschossen. Von dem schießwütigen Polizisten war vorher der Aeußerung bekannt geworden, er habe von der Ne gierung den Befehl erhalten, zu schießen, so lange er könne. Nachdem es in Gossengrün gelungen war, die tsche chische Gendarmerie in das Innere der Polizeiwache zu- rückzudrängen und einschlietzen, damit sie kein weiteres Unheil anrichten könne, erschienen auch hier Militär und Kommunisten auf Lastkraftwagen, ausgerüstet mit Hand granaten sowie Panzerautos, die wild schießend durch die inzwischen leeren Straßen fuhren. LEches und Sächsisches „Den grauen Tag vergolden" Nicht immer sind die frühherbstlichen Tage erfüllt vom milden Glanz der Sonne. Manchmal will die Däm merung des Morgens nicht weichen, grau steht der Him mel über der fröstelnden Landschaft, ruhelos schauert Sprühregen hernieder, daß die gelben Blätter der Kasta nien triefen und eines nach dem andern widerstandslos und ermattet sich löst. Nirgendwo am Horizont eine Spur des goldenen Himmclslichtcs. Und dennoch ist die Sonne mitten unter uns. Fing sie nichl die Traube ein, deren Blut im Glase funkelt? Ist der Wein nicht ein Geschenk der Sonne? Auf den Rebenhügeln der Heimat reifte er unter ihren heißen Strahlen. Hände unserer Volksgenossen betreuten und pflegten ihn, daß er uns erquicke und labe. Unablässig rinnt der Regen. Des Sommers Blumen sind verwelkt und verdorrt. Selbst die bunten Astern ver blassen mehr und mehr. Früh schon bricht der Abend her ein, und früher, immer früher brennen aus den Straßen die Laternen und leuchten die Lichter in den Schaufenstern. Halten wir uns an die Sonne im blinkenden Glase, und sprechen wir mit Storm, dem Dichter: Der Nebel steigt, es fällt das Laub, Schenkt ein den Wein, den holden, Wir wollen uns den grauen Tag vergolden, ja, vergolden! PulsMtz. Wöch ene nd bet r ach tung. Wenn wir heute auf dw vergangene Woche zurückschauen, dann gilt es zunächst einmal den Blick auf die großen Ereignisse zu werfen, die sich im Laufe dieser Woche begeben haben. Die Stunde der Mot ist über unsere sudebendeutschen Brüder und Schwestern gekommen, das Tschechentum hat endgültig seine Maske fallen lassen, Word und Totschlag, blutigste Verfolgungen und schänd liche Greueltaten sind an der Tagesordnung, Leben und Eigen tum werden vernichtet, Becht und Freiheit geknechtet. Su detendeutschland will heim ins Reich! Auf diese Forderung Konrad Henleins hat man mit Waffengewalt geantwortet, die SDP. ist verboten, gegen Konrad Henlein ein Steckbrief er lassen, alle Amtswalter der Partei werden verhaftet und die jungen Deutschen zum Waffendienst in der tschechischen Armee gepreßt. Lieber 20 020 Sudetendeutsche, Männer, Frauen und Kinder, haben bereits ihre Familien, Haus und Hof ver lassen müssen und haben sich über die Reichsgrenzs in Sichert heit gebracht, um den tschechischen Mordbuben zu entgehen. Wie lange noch? So schwebt diese Frage über diesen Stunden und Tagen. Wir alle sind zutiefst erschüttert von dem namen losen Elend und der kaum vorstellbaren Mot, die über Sä- detendeutschland hereingekommen ist, denn es ist Fleisch von unserm Fleisch, und Blut von unserem Blut! Wir alle wollen mithelfen durch Sach- und Geldspenden, den Flüchtlingen eine zweite Heimat zu bereiten, wir wollen ihnen zeigen, unser Herz schlägt mit euch und wir fühlen und leiden mit euch. Sie sollen die Gewißheit haben, daß das ganze deutsche Volk hinter ihnen steht und auf die Heimkehr Sudetendeutschlands ins Reich wartet! — Die letzte Woche stand in unserer engeren Heimat ganz im Zeichen von militärischen Hebungen des 2.-R. 12. Panzer-Spähwagrn durchfuhren dir Straßen, Melde reiter durchritten die Stadt, dazwischen marschierten Infan terie-Kolonnen mit feldmarschmäßiger Sicherung, dampfende Feldküchen rasselten durch die Straßen, wir sahen auch die neuen Gefechtswagen, in denen die Tournister der Infanterie mitgefahren werden; eine große Erleichterung für dis Mann schaft. Einmal waren es Truppen der „blauen", einmal der „roten" Partei, es war auf jeden Fall immer Betrieb. Panzer-Abwehrgeschütze knallten, Maschinengewehre knatterten, Flieger stießen tief auf die marschierenden Kolonnen herab und wurden mit rasendem Abwehrfeuer empfangen. Hinter der „alten Schule", auf dem Kirchplatz, war für einige Tage ein« Goulaschkanone stationiert, es wurde dort auch Sprit getankt und defekte Fahrzeuge repariert. Ohorn hatte sogar Ein quartierung, während in Pulsnitz sich ebenfalls wieder hilfs bereite Einwohner fanden, die freiwillig den Soldaten, denen eigentlich kein Quartier zustand, ein solches bereitetem — Auf dem Hauptmarkt hat man nun auch mit der Anbringung der neuen Marktbeleuchtung begonnen. Ein großes Seil ist bereits über den Platz gespannt, an dem zwei Leuchtkörper zur Auf hängung gelangen. Auch die andere Seite des Marktplatzes imrd in der gleichen Weise beleuchtet, so daß die beiden un schönen eisernen Kandiläber nun am längsten unseren Markt platz verunziert haben werden, sie werden niedergelegt und der Alteisenverfchrottung zugeführt. Inzwischen sind auch die 'Arbeiten in der Hermann-Göring-Dtrahe fast beendet worden, die Straße wurde neu beschottert und wird im nächsten Früh jahr mit einer Kaltasphaltdecke überzogen werden. Moch sind die Arbeiten nicht ganz abgeschlossen, und auch in der Gartem- straße wird noch gearbeitet, die ebenfalls reif für eine In standsetzung war. — Wenn wir im Laufe des letzten Viertell- jahres mit offenen Augen einmal durch unsere Stadt gegangen sind, dann müssen wir ohne Liebert reib ung feststellen, daß unsere Stadt immer schöner wird und hier auch die Pulsnitzer Hausbesitzer daran einen großen Anteil haben Wieviel Wohn- und Geschäftshäuser haben nicht im Laufe dieses Sommers einen neuen, Hellen Anstrich erhalten, wieviele sind zur Zeit noch „in Behandlung" und vor allem, auch eine ganze Anzahl von Läden wurden neu vorgerichtet und im Innern und nach außen modern und zeitgemäß gestaltet. Es beginnt in der Geschäftswelt bereits das große Rüsten aus die Wintersaison und man erschrickt ordentlich, wenn man sich einmal klar macht, daß wir in rund 14 Wochen Weihnachten feiern. i , l Pulsnitz. Aerztlicher Sonntagsdienst. Sonntag, 18. September 1938: Dr. med. Krüger. Pulsnitz. Quar'tiergelder abheben! Es wird darauf hingewiesen, Laß die Quartiergelder gegen Vorlage des Quartierzettels bei der hiesigen Stadtkasse bis 30. Sep tember 1938 bei Verlust des Anspruchs zu erheben sind. Pulsnitz. Dumm geboren und nichts dazu ge lernt! Heute morgen stand auf dem Wochenmarkt ein Mann mit Schnauzbart. Reben ihm eine Frau. Sie machten ein Schwätzchen und plötzlich waren fie bei der Dolksgasmaske. Ich horchte auf. Sie meinte: „He, haben Sie voch fchon son Ding? Ich koofe mir keene, das hat ja Loch keen Zweck!" E r meinte: „Ha, ha", und seine Schnurrb artenden wackelten, „ich koofe ooch keene, da gehts schneller Wenns so weit ist!" Ich meinte (im Stillen): Spießer! Llnd wir alle meinen: dumm und nichts dazugelernt! Wenn es wirklich einmal darauf ankommt, wird der Herr mit dem Schnauzbart, dem die ganze Gache heute so lächerlich ist, der erste sein, der gesaust kommt und nach einer Gasmaske brüllt! .Sein ebenso dummer wie verantwortungsloser „Witz", Laß es dann „schnel ler gehe", dürfte dann wahrscheinlich fühlbarer in Erfüllung gehen, als es dem guten Mann lieb wäre! Ohorn. Oberbayern in Ohorn. Mit besonderer Vorliebe fahren die Kd F.-LIrlauber nach Oberbayern. Die KdF.-Llrlaubsfahrten in dieses Gebiet sind alljährlich zuerst