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s«maL«d, r« 10. September 1S3S Pulsnitzer Änzeiger — Ohorner Anzeiger Ur. 212 — Sette 2 Hellen Braun ihrer Uniformen füllen. Vor den einzelnen Marschsäulen find die Spielmanns- und Musikzüge auf- marschiert. Auf der Vortribüne unter der weit vorge- bauten Führerkanzel stehen 800 Junker der Ordensbnr- gen. An den Seitenaufgängen zur Haupttribünc und schon vor Beainn Mahnen aufmarschiert. An den Einschnitt gegenüber der Haupttribüne ist eine große Freitreppe eingebaut. Hier erwarten die Reichsleiter und Gauleiter den Führer, um ihn durch das Feld seiner politischen Kämpfer zur Haupttribünc zu geleiten. Unterhalb der Vortribüne stehen die Spiel manns- und Musikzüge der Ordensburgen und vor ihnen wiederum die Fahnen der Ordensburgen. Wenige Minuten vor dem Beginn verlöscht das Scheinwerferlicht bis auf das der Freitreppe. Im gleichen Augenblick hört man auch schon Heilrufe, die die Ankunft des Führers ankünden. - Fanfaren schmettern, die Politischen Leiter nehmen Front zum Mitteldurchgang des Feldes, die beiden Blocks an dieser Straße, die mitten durch die politischen Soldaten Adolf Hitlers führt, sind den Politischen Lei tern der deutschen Ostmark Vorbehalten. Dann wird der Führer auf der Freitreppe sichtbar. Dr. Ley meldet dem Führer, und im gleichen Augenblick flammen die riesigen Scheinwerfer mit 180 Milliarden Kerzen kobaltblauen Lichtes auf und bauen einen feenhaften Strahlendem am nachtblauen Firmament Der Führer grüßt die Reichs- und Gauleiter und schreitet dann mit dem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Rudolf Heß, gefolgt von den Reichs- und Gauleitern, langsam durch die braune Heerschar zur Haupttribüne, getragen von einer sich immer erneuernden und immer stärker anschwellenden Woge des Aubels. Der Führer hat die Kanzel der Haupttribüne mit Dr. Ley betreten. Er blickt über das gewaltige Feld seiner treuen Gardisten und in die herrliche Kuppel, die sich im Unendlichen wölbt. Die feierlichen Akkorde der Musik sind verklungen. Unter atemloser Stille ergießen sich über die Wälle in die breite Mittelstrabe und in die freigelassenen Gaffen wie ein Strom die Fahnen, funkelnd und leuchtend in Not und Silber, und mit angehaltenem Atem verfolgen die Hunderttausende einen märchenhaften, fast unwirk lichen und unvergeßlichen Anblick. Reichsorganisationsleitcr Dr. Ley eröffnet die Kundgebung mit einem Sieg-Heil auf den Führer, das ein donnerndes Echo findet. Dann singen die Aunker der Ordensburgen „Heiliges Deutschland, Land unserer Väter". Das Lied leitet zur Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges, der Opfer der Arbeit und vor allem der toten Helden der Nationalsozialistischen Partei über. Ge dämpft die Musik „SA. marschiert" und dann das Lied vom Guten Kameraden, während die Hunderttausend«: entblößten Hauptes und mit erhobener Rechten der Män ner gedenken, die für ein neues und glückliches Deutsch land ihr Leben freudig Hingaben. Reichsorgallilationsletter Dr. Ley nimmt fetzt das Wort: „Mein Führer! Ein Volk — ein Reich — ein Führer! Wie oft ist dieser Ruf aller Deutschen in dem letzten Der Führer spricht 45k», Ihr Ach würde von neuem sondern: (Immer Tausend Jahre Sehnsucht. Hoffen und Bangen. Schmerz und Kummer. Tränen. Blut und Opfer der Betten unseres Volkes haben nun die Erfüllung gebracht. Tausend Jahre deutscher Geschichte sind heute vollendet worden. Sic. mein Führer, haben dieses Wunder voll- Minutenlange, sich immer wieder erneuernde Kund gebungen, taltmößige Sieg-Hcil-Rufe empfangen den Führer, als er, weithin sichtbar, an die Brüstung der Kanzel tritt. Erst nach geraumer Zeit kann er das Wort nehmen: Ihr seid die deutsche Nation! wieder branden die Heilrufc zum nächtlichen bracht, Bor Ihnen steht nun wiedor dieses geeinte deutsche Volk. An dem großen Lkund diese» LichterdvmeS sind sic angrtreten. die Arbeiter und Bauern, die Bür ger, Studenten und Soldaten aus Stadt und Land, aus den entlegensten Flecken und Dörfern. Sie sind hierher geeilt, um Ihnen, mein Führer, daS deutsche Bekennt nis zu bringen. Unterschiedslvs sieben die 140 000 Männer der poli tischen Leitung vor Abnen. mein Führer, und zum ersten Mal sind auch die Männer und Frauen der deutschen Ostmark auf diesem Platz angetrercn. Früher konnten sie die Kunde von dem Gemeinschaftsfest der Deutschen nur durch die Aetherwellen vernehmen, beute sind sie unter uns. Tie nehmen selber an allem teil, sie erleben das deutsche Wunder. Sie sehen dieses mär chenhafte Bild und sehen und hören vor allem Sie, mein Führer! Mein Führer! Ach bin nur ein schlechter Dolmetsch der Tausende und Millionen, um Ahnen die Gefühle des Tankes, der Liebe und Verehrung, die sie alle in ihren Herzen tragen und die sich setzt in dieser Stunde bewe gen, zu übermitteln. Geben Sie uns nun, wie alljährlich, die Parole für das nächste Jahr." habt auch mir selbst unentwegt Euer Vertrauen geschenkt! undankbar sein, wenn ich nicht jedes Jahr das Glück empfinden könnte, wenigstens diese „Ihr seid die deuWe Nation!" Wenn ich so zu Euch spreche, dann sehe ich in Euch nicht die 180 600 politischen Führer, die vor mir stehe», Jahrzehnt und vor allem im letzten Aabr immer wieder cmporacklunaen. Dieser Schlachtruf aller Deutschen ist Aubel und Freude für die einen, Bekenntnis und Glau ben kür die anderen und Stolz und Kraft für die ge- samte deutsche Nation. Aung und alt, reich und arm. un terschiedslos wiederholen ihn immer wieder alle deutschen Menschen, und so wollen auch wir in Vieser feierlichen Stunde dieses Bekenntnis der Deutschen in den Lichter- dom hinausklingen lasten: „Ein Reich — ein Volk — ein Führer!" Nürnberg schenltDAF dmMtnersverg Gcmeinschaftslager für Betriebssührer und Obmänner Die Stadl der Reichsparleitage hat den Platnersberg, eine Gaststätte, in der seit vielen Jahren ein Gemein schaftslager der Betriebsführer und ihrer Obmänner ourchgeführt wird, der DAF. für 99 Jahre als Geschenk überlassen. Oberbürgermeister Liebel überreichte dem Reichsorganisationsletter Dr. Ley die Schenkungsurkunde. Der Platnersberg ist während des Reichsparteitags auch das Hauptquartier der DAF., in dem Freitag nach mittag Neichsorganisationsleiter Dr. Ley und der bei ihm während des Parteitags zu Gast weilende Neichswin- schaftsminister Funk Vertreter der in- und ausländischen Presse empfingen. Dr. Ley erklärte dabei den Sinn dieses Gemeinschaftslagers. Hier haben, so führte er u. a. auS, augenblicklich über 200 Betriebsführer, dar unter solche ganz großer und größter Industriebetriebe, Gelegenheit, mit ihren Betriebsobmännern während der ganzen Dauer des Reichsparteilages zusammenzuwohnen und gemeinsam die Veranstaltungen zu besuchen. Die Un lerkunstsräume sind so eingerichtet, daß diese beiden Ver antwortlichen eines Betriebes in einem Raum wohnen und sich so besonders nahekommen. Hier wird alle« noch etwa Trennende eingerissen und vamü ohne große Schulung ein Erziehungswerk weitesttragen der Bedeutung geschaffen. Diese segensreiche Einrichtung soll für das nächste Jahr, wie Dr. Ley ausführte, noch bedeutend erweitert werden, so daß beim Parteitag 1939 je 400 Betriebssührer und Obmänner im Gemeinschaft" iager als Gast der DAF. wohnen können. sich gefestigt, einen starken Glauben im Herzen trägt und entschlossen ist, vor niemand zu kapitulieren. (Bei diesen Worten erfaßt ein ungeheuerer Sturm grenzenloser Be geisterung die Hunderttausende, die minutenlang dem Führer zujubeln.) So macht Ihr es mir leicht, heute Deutschlands Führer zu sein! Alle die, die in 15 Jahren auf den Verfall unserer Bewegung rechneten, sie hatten sich getäuscht. Aus jeder Not und Gefahr ging sie stärker hervor! Und alle jene, die heute auf eine Schwäche Deutschlands hof fen, sie werden sich genau so täuschen! 140 000 Männer der Politischen Leitung, unter ihnen zum erstenmal 10 000 Politische Leiter aus den sieben Gauen der deutschen Ostmark, vernahmen unter dem Strahlcndom der Zeppelin-Wiese am Abend des Freitag die Parole Adolf Hitlers für die politische Arbeit dcS kommenden JahrcS. Dieser Appell mit mehr als 250 000 von einem Glauben erfüllten und einem Geist besccUcu Teilnehmern, mit dem glänzenden Einmarsch der 26 000 Fahnen, mit der ergreifenden Totenehrung und den er schütternden Kundgebungen der Verehrung, der Treue und des Gehorsams in einem wahrhaft grandiosen Nah- men war ein Erlebnis von unbeschreiblicher Schönheit und Tiefe. Den ganzen Nachmittag über waren die braunen Kolonnen der Politischen Leiter mit klingendem Spiel und alten Märschen und Kampfliedern der Bewegung Lurch das Spalier ihrer fränkischen Kameraden hinaus gezogen in das Parteilaggelände. Und während die Men schenmasten von den Kundgebungen des Nachmittags zu rückströmten in die Stadt, wanderten neue Hunderttau- sende zu einer Kundgebung, die wie in den Vorjahren durch ihre Größe und Schönheit einen bezwingenden Ein druck hinterließ. Bei sinkender Dämmerung stehen auf dem gewalti gen Rechteck des Zeppelinfeldes 110 000, harren auf den Tribünen mehr als 150 000 Teilnehmer des Beginnes. Mettbin leuchtet vom Mittelbau der Tribüne der sieben Meter hohe Bronzekranz, der ein goldenes Hakenkreuz umschließt, flackern die Feuer in den beiden Opferichaicn auf den seitlichen Vorbauten. Blendend weiß strahl, der Jura-Werkstein der Tribüne, von dem sich die Freihetts- fahnen zwischen den 144 Säulen in glühendem Nor ab- heben. 34 Türme mit angestrahlten Fahnengruppen krö ne» die menschenübersäten Wälle. Auf der der Hauvt- tribüne gegenüberliegenden Seite sind schmale Gaffen für den Einzug der Fahnen freigegeben. Scheinwerfer huschen über den Annenraum, den in zwölf aewattiaen Marschblocks die politischen Soldaten Adolf Hitlers im Aebecgabe von M StmmsahnM Fahnenweihe im Lager dcs NSFK. Im Lager des Nationalsozialistischen Fliegerkorps fand die feierliche Uebergabe von 104 Sturm sahnen an das Korps statt, nachdem Staatssekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, die Fahnen geweiht Halle. Ein Vorbeimarsch der 3000 in Nürnberg zum Reichsvaneb tag versammelten Männer des NSFK. vor ihrem Korps- führer. Christiansen, beschloß die Feier. General der Flieger Milch brachte die Freude des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, in dessen Auftrag er die Weihe vornahm, und seine eigene über die glänzende Ent wicklung des Korps zum Ausdruck, das heute vollkommen gleichberechtigt neben den anderen Gliederungen der Par tei stehe, General Milch weihte dann die Fahnen durch Berühren mit dem zerschlissenen Tuch der SA.-Flieger- Sturmfahne, die im Jahre 1932 einem Sturm in Essen verliehen worden war. Parteigenossen! An einer für uns Nationalsozialisten in diesem Jahr besonders feierlichen Stunde kann ich Euch begrü ßen. Vor 15 Aahren fand der erste Reichsparieitag statt, und im September des gleichen Aahres der erste Deutsche Tag in Nürnberg. Damals sind wir — auch schon zu vielen Tausenden — in dieser Stadt eingezogen, und doch nicht zu vergleichen mit der gewaltigen Heerschau von heute. Alles hat sich seitdem in Deutschland gewandelt. Nur eines ist diese 15 Jahre hindurch geblieben: Unser Glaube an Deutschland, unsere Liebe zu Deutschland und unsere unbeirrbare Zuversicht au den deutschen Wiederaufstieg! (Brausende Heilrufe.) Unter Euch sind manche, die schon die damaligen Tage miterlcbt. Biele andere sind in den darauf folgen den Jahren zu uns gestoßen. Insgesamt seid Ihr aber die zuverlässigste und treueste Anhän gerschaft, über die je ein Führer verfügen konnte! Dies hat das Schicksal in diesen 15 Jahren nicht ein mal. sondern tausendmal gezeigt. Ihr selbst habt es be wiesen. (Jubelnde Beifallskundgebung der Hundcrt- tausende.1 Es ist so leicht, heute für dieses große neue Deutsch land zu schwärmen, und wie viele gibt es, die dieses Reich nunmehr als etwas Selbstverständliches ansehen, obwohl sie sehr wenia zu seiner Geburt und seinem Werden bei getragen haben. Ihr allein, meine Parteigenossen, wißt, wie schwer dieser Kampf war, den unsere Gegner für aussichtslos hjelten. Ahr habt all das mitaemacht, was an Leid und Sorgen aufrechten Freunden des Vaterlandes zugefügt werden konnte. , Ihr aber Halit in diesen 15 Jahren nicht ein ein ziges Mal an Deutschlands Zukunft gezweifelt. Und vor allem: 2S?s <» Tage in Nürnberg und diele Stunde bei Euch und unter Euch zu sein, vor Euch stehen zu dürfen, so wie ich die langen Jahre in unzähligen Versammlungen als »er Kämpfer vor Euch stand, und Euch so vor mir zu sehen, wie ich Euch so oft vor mir gesehen habe. Es ist nicht notwendig, daß wir uns jetzt im einzelnen erkennen. Ich kenne Euch und Ihr kennt mich! (Minutenlange, immer wieder aufbrausende Heilrufe der Hundcrttausende.) Himmel auf.) Ein Voll ist nicht mehr und auch nicht weniger als seine Führung. Unsere Führung aber soll gut sein, das wollen wir dem deutschen Volk versprechen. (Mit minutenlangen Zustimmungskundgebungen antwor ten die Hunderttausendc.) Und mit diesem Gelöbnis sollt Ihr von Nürnberg wieder hinausziehen in Eure Gaue und Kreise, in Eure Ortsgruppen und Stützpunkte, in Eure Marktflecken und Dörfer und sollt in den kommenden Zeiten nicht nur unerschütterliche Glaubensträger unserer Bewegung, sondern des durch Euch heute repräsentierten Großdeutschrn Reiches sein. Deutschland — Sieg Heil! Als der Führer geendet hat, brandet ihm ein un geheuerer Sturm minutenlanger jubelnder Begeisterung entgegen, der in dieser feierlichen Stunde als heiliges Ge löbnis zum nächtlichen Himmel emvorsteigi Erfüllt von neuem Glauben, neuem Willen und neuer Stärke ziehen dann nach den Liedern der Nation die Teilnehmer dieser unbeschreiblichen und einzigartigen Kundgebung heim, zurück in die festliche Stadl. An die Vftmarl-Kämvler Zum ersten Mal kann ich nun unter Euch, meiner alten treuen RevolutionSgarde, die Kampfgenos sen aus unserer Ostmark, begrüßen! (Bei diesen Worten gehen unbeschreibliche Kundgebungen des Aubels über das nächtliche Feld.) Sie stehen unter Euch, meine alten Kämpfer, und sind nicht mehr herauszuerkennen. Dasselbe braune Kleid, dieselbe Fahne, über allem aber derselbe gleiche Sinn und dasselbe treue deutsche Herz! - Beifallsstürme begleiten diese Worte des Führers.) Es änd dieselben Kämpfer. Denn genau so lang wie die po litischen Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung im ilten Reich gestritten haben, so lange stritten auch sie schon n der Ostmark. Wie die Kämpfer im alten Reich gegen :ine Welt von Widerständen anstürmen mußten, genau ü auch die Kämpfer unserer Ostmark! Aus Leid und Sorge sind auch sie gekommen und nun auf- zegangen in unserer großen deutschen Volksgemeinschaft, m unserem neuen Großdeutschen Reich für jetzt und alle :wigen Zeiten! (Minutenlang jubeln die Hunderttausende sem Führer zu.) Die Kraft unserer Gemeinschaft Ahr alle werdet untereinander das Gefühl besitzen, wie itark wir sind in dieser Gemeinschaft. Und gerade in :iner Zeit, da Wolken am Firmament sind, empfinde ich :s als doppelt beglückend, um mich jene Millionengarde unerschütterlicher Nationalsozialisten zu wissen, deren gei zige Spitze, deren Führung Ahr seid! So wie ich mich in den langen Jahren im Kamps am die Macht in Deutschland stets blind auf Euch ver lassen konnte, genau so, ich weiß es, kann sich Deutschland und kann ich mich auch heule ruf Euch verlassen! (Minutenlange, stürmische Heilrufc hallen über das nächtliche Feld.) Ahr seid in diesen langen Aahren erprobt und ge härtet worden. Ahr habt es selbst erlebt, welche Kraft üner Gemeinschaft innnewohnt, die unlösbar in Appell der Politischen Leiter 250 ovo vor hem Avhree — Grandiose Heerschau unter dem Strahlendom