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Allen Menschen soll Freude widerfahre Alle die Garden aufzitlragen. gestellt Aus allein stehen werden. Spielzeug jedoch be- ja nicht Bei den freiwilligen Helfern des Weihnachtsmannes / Das Geheimnis der Heim- verschiedenheiten wegen der Farbe; aber es steht schon fest, datz sie recht dick ansgetragen sein wird Dieses Arbeiten wird noch einige Heimabende hindurch die Pimpfe in Anspruch neb men. Dann kommt der grotze Tag, von dem jetzt schon flau dig die Rede ist. Sie haben ausgemacht, datz die vielen fer tiggestellten Spielsachen bü-sed in Pakete eingepackl nud mit abende / Hände regen sich feste allen Volksgenossen freudevoll zu machen, und in diesem Jahre wird die Bereitschaft nicht geringer sein. Zu den Geldspenden kommen die zahlreichen Geschenke, die für die armen Volksgenossen angcfertigt werden. Tau sende haben wochenlang ihre freie Zeit für diesen Zweck geopfert, haben Material beschafft und ihre Ausdauer und Geschicklichkeit dazu gegeben, und so ist manches Kunstwerk entstanden. Da haben sich die Pimpfe eines Fähnleins vorgenom men, datz sie in diesem Jahre zu Weihnachten etwas Be sonderes leisten wollen. Aber wie sollten sie es anstellen, ohne datz dabei ihr Name mit an die grotze Glocke kommt. Denn schließlich wollten sie ja als unbekannte Helfer au dem großen Werk der Nächstenliebe beteiligt sein. Da kam einer der Kleinsten auf die Idee: „Wir spielen ganz einfach Hoflieferant des Weihnachtsmannes!". Niemand wußte vorläufig, was damit gemeint war, aber nach kur zer Erklärung wurde sein Plan für gut befunden und so fort in die Tat umgesetzt. Nun hob einige Wochen vor Weihnachten ein geheimnisvolles Treiben in ihrem Heim an. Ein Unbeteiligter, der sie an ihrem Heimabend hätte beobachten können, würde wahrscheinlich nur festgestellt haben, daß hier etwa zwanzig Jungen emsig mit "ihren Spielsachen beschäftigt waren. In Wirklichkeit diente die ses Spielen einem höheren Zweck. Jeder Pimpf hatte von Hause einige seiner Spielsachen mitgebracht und sic hier nochmals eingehend auf ihre Brauchbarkeit geprüft. Da hatte der eine Pimpf das Riesenflugzeug, das Geschenk zu seiner Versetzung, mitgebracht. Ein anderer trennte sich von Gleisen und Weichen für die Eisenbahn. Wieder ein anderer wollte mit einem Schiff einem armen Kinde eine Freude machen. Der vierte gab seinen Baukasten her. Jeder hatte etwas gefunden, was er geben wollte. die Weihnachts gaben. Alles, was wir uns im Laufe des Jah res gewünscht Jeder nimmt Anteil an der Bastelei feines Kameraden und erteilt ihm gute Ratschläge. haben, aus das wir aus diesem oder jenem Grunde ver zichten mußten, wird jetzt vor Weihnachten hergestellt, und wir wünschen alle, datz das eine oder andere Stück den Weg unter unseren Tannenbaum finden möge. Nützliches und Unnützes, aber deshalb nicht weniger Begehrens wertes, Kleidungsstücke oder Schmuck, Bücher oder Hand werkszeug, ein Paar schöne Schuhe oder eine Vase, ein Hemd oder ein Bild und was der zahllosen Dinge mehr sind. Man ist eifrig am Werke, datz alle Wünsche erfüllt werden können — soweit das Geld reicht. Daraus kommt es ja leider an. Bei den meisten wird es nicht reichen wie an jedem Wcihnachtsfest, und doch wird auch in diesem Jahre wieder überall grotze Zufrie denheit sein. Das ist ja ein besonderes Zeichen des deutschen Weihnachtssestes, datz trotz der weitgespannten Hoffnungen, der ins Uferlose ausschweifenden Wünsche schon die kleinste Gabe alle Hoffnungen und Wünsche ver gessen lätzt und uns grenzenlos glücklich und dankbar Uebcrall herrscht jetzt Hochbetrieb. In den Werk stätten, die sozusagen vom Weihnachtsmann beauftragt sind, und in den anderen, wo Helfer arbeiten, die nur einen ehrenamtlichen Auftrag haben. Das eine schließt das andere nämlich nicht aus. und wenn die ehrenamt lichen Helfer recht viel zu tun haben, dann heißt das nicht etwa, daß die vom Weihnachtsmann beauftragten festen Mitarbeiter feiern müssen. Im Gegenteil, gerade in die sem Jahre ist die Schar der freiwilligen Helfer besonders groß, aber gleich stark beschäftigt sind die Spiel zeugmacher in Thüringen und im Erzgebirge, im Bayerischen Wald und in der Rhön, die Schnitzer im Spessart und die Fabriken Nürn bergs und Süd deutschlands, wo die schönen be gehrenswerten Sachen am lau fenden Band Her Oben: Dieses Flugzeug möchte mancher selber gerne besitzen; daß sie cs verschenken, zeugt für die Größe des Opfers Links: Das Christkind auf dem Dienstwege. Die schönen Sa chen sind im Tragkorb wohl verpackt. Jetzt folgt die Bcloh nung für die Arbeit: sie dür fen sehen, wieviel Freude sie bereiten können. Aufn. <5): Weltrundschau — M- ist, so, als aus den gesammelten Brettern, die gar nicht zusammenpaßten und jedes zu einer anderen Holzart ge hörte, die Burg fertig gebaut war. Jetzl sind sie dabei, Manchmal entstehen Meinungs macht. Etwas anderes erleben wir dann immer wieder. Mag ein Volksgenosse noch so einsam sein, mag er 364 Tage im Jahre von keinem Menschen aus seiner Einsam keit erlöst und getröstet werden, an diesem einen Tage fühlt er doch das starke Band der Gemeinschaft, sofern er es überhaupt fühlen will. Und hier haben die ehren amtlichen Helfer des Weihnachtsmannes eine schöne Auf gabe zu erfüllen. Denn jene Menschen sind meistens nicht nur arm an Liebe, sondern auch arm an materiellen Gü tern, und wenn nicht schon seit Monaten in Stuben und Sälen, in Kellern und Schuppen gearbeitet würde, dann müßten sie vielleicht auch dieses Fest einsam bleiben. Groß und klein vereint sich in der Schar der freiwil ligen Helfer, arm und reich sind dabei. Zuerst in der großen Hilfsaktion, dem Winterhilfswerk. Wieviel frohe und glückliche Stunden verbreitet es in jedem Winter, wie viele frohe Feste konnte es schon armen Volksgenossen schenken. Tausende und aber tausende Kinder lernten erst durch das stille Helfen der NSV. und ihrer zahlreichen Helfer ein Weihnachtsfest und einen geschmückten Tannen baum kennen. Wie vielen Erwachsenen gab es seit Jahren das erste frohe Fest mit einer warmen Stube, mit bren nendem Lichlerbaum und Geschenken, mit leckerem Back- werk und einem knusperigen Braten! Viele Millionen Mark wurden geopfert, um die vergangenen Weihnachts Die gar nichts zu geben vermochten, beschafften sich Holz, und erklärten, daß sie eine Burg bauen wollten. Anlei hen bei den Schwestern, die Puppen für diesen Zweck opfern sollten, mißglückten fast ausnahmslos, da die Mädel im BDM. sich ebenfalls in die Reihen der frei willigen Helfer des Weihnachtsmannes zu stellen beab sichtigten. Die einzelnen Mücke sahen nicht alle besonders prächtig aus. Im Gegenteil, an manchem Stück war die Farbe längst verloren gegangen, nicht wenige Beulen und Brüche würden festgestestt, und so mußten eifrig Hand werkzeug und Pinsel bewegt werden. Hier war eine Leiste anzubringen, dort ein Brett zu ersetzen, oder mit dem Hammer und dem Lötkolben ein Loch oder ein Bruch zu beseitigen: manche abgeschrammte Stelle verlangte einen neuen Anstrich. Das machte nicht einmal viel Mühe, denn die meisten Jungen erwiesen sich als geschickt genug, und die wenigen Laien erhielten Schnellunterricht. So hatte das heimliche Arbeiten noch einen anderen guten Zweck, es erzieht zur Handfertigkeit. Seit Wochen ist in dem Heim ein fröhliches Werken. Im all gemeinen weiß man, daß der Weihnachtsmann und seine Helfer möglichst wenig Lärm machen; aber da der Keller gut versteckt liegt, kann schon ein lautes Wort gesprochen wer den. Jungens haben das nö tig. Außerdem wird fleißig bei der Arbeit gesungen; Weih nachtslieder und andere Lieder, die einzuüben, sonst wenig Zeit übrig bleibt. Es entbrennt auch manchmal ein heftiger Streit; aber zur Ehre der Pimpfe muß es gesagt werden, daß jedes mal der Anlaß die Frage ist, wie die Arbeit am schnellsten vonstatten geht und wie das Stück am besten fcrtiggestcllt wird. Man hört auch manchmal ein leises Kichern, wenn der eine fragt, ob die Kinder sich Wohl freuen werden, und Freudengeheul ist nicht selten zu vernehmen, dann näm lich, wenn wieder ein ganz hoffnungsloser „Fall gelöst" Links: Dir Bastelstundc wird häufig über die angesctztc Zeit hinaus verlängert, so sehr sind die Jungen bei der Arbeit. Rechts: Die Wcihnachtsbcschcrung. Pimpfe vertreten de» Weihnachtsmann bei den bedürftige» Volksgenossen. Tannengrün ausgeschmückt werden sollen. Der Fähnlein führer hat schon Fühlung genommen mit der örtlichen Leitung der NSV., und das Ergebnis der langen Bera tungen ist eine sorgfältig aufgestellte Liste, auf der die Namen der kinderreichsten und ärmsten Familien des Be zirks verzeichnet stehen. Die Pimpfe kennen die Liste noch nicht; sie wissen jedoch, daß sie am Tage vor Weihnachten in Gruppen zu vieren oder fünfen eingeteilt werden und von ihrem Führer den gleichen Befehl erhalten werden^ anhand der Liste die Geschenke zu verteilen. Sie wissen schon, daß sie dann überall, wo sie anklopfen, erst einmal sichern werden, ob auch die Luft rein ist. Denn sie wollen nur mit dem Vater oder der Mutter sprechen. Das ist ja die Ueberraschung, die sich die Pimpfe ausgedacht haben: sie wollen es ermöglichen, daß die ärmsten Kinder ihres Bezirks einen reichen Gabentisch unter dem Weihnachts baum finden. pekawe.