Volltext Seite (XML)
Dienstag, den t. September 1936 Pulsnitzer Anzeiger — Lhorner Anzeiger Nr. 201 Seite 7 ruirncn - Lpoirr spiki. Turnerbund Pulsnitz i. qegen Unter Leitung von Schiedsrichter Hornuff, Großröhrsdorf, Mchen sich am Sonntag vor etwa 200 Zuschauern beide Mannschaften im ersten diesjährigen Pflicht spiel gegenüber, das der Turnerbund verdient für sich entscheiden konnte. Durch diesen Sieg kamen die Schwarzgelben nicht nur zu zwei wertvollen Punkten, sondern sie haben dadurch auch die gegen diesen Gegner zuletzt erlittenen Niederlagen etwas vergessen gemacht. Ohne Zimmer, der in letzter Minute absagte und tär den Süulz einsprang, stellten sich die Pulsnitzer dem Be- Zirksklassenue^ling und zeigten ein «Anel, von dem man zwar Noch nicht reitlos begeistert sein konnte, das aber immerhin! defrieb-igt«, denn die Kamenzer sind ein bestimmt ernst zu Nehmender Gegner. Wenn ihr erster Start in der Bezirks- «ass« noch erfolglos blieb, so lag das wohl in erster LiniO daran, daß der Turnerbund am Sonntag endlich einmal die einzig richtig« taktische Einstellung zum Gegner und zum Spielgeschehen, fand. Dazu kam, daß dve Hintermannschaft der Tchwarzgelben weit sicherer, geschlossener und ruhiger arbeitete Äs die der Kamenzer, und daß Herzog im Tor mit einer Sanz hervorragenden Leistung aufwies und ein Können zeigte, das ihn zum besten Mann auf dem Platze machte und den Löwenanteil zum Siege seiner Mannschaft beitragen ließ. Der Spielverlauf brachte vom Anwurf weg zunächst offenes Feldspiel beider Mannschaften, von denen jede bestrebt war, die Schwächen des Gegners zu entdecken, um sie dann 'M geeigneten Augenblick aüszunützen. Beide Tore wurden, dabei gleich gefährlich bedroht, doch gelang es vorerst beiden Hintermaunscha flen, die Gefahr zu bannen. Bald machte sich ober eine leichte Uelberlegenheit der Schwarzgelben bemerkbar, die, nachdem sie in den ersten Minuten infolge des Gegen windes etwas defensiv gespielt hatten, langsam die Offen ste ergriffen und der Kamenzer Hintermannschaft schwere Arbeit verschafften. Immer wieder drückte der Sturm nach dorn, und begünstigt durch das fast .zu weite .Ausrücken des sonst sehr gut spielenden gegnerischen Mittelläufers gelang es schlich in der 12. Minute Webofsky I, den Führungstreffer sür sein« Farben zu erzielen. Die Kamenzer waren dadurch i«doch keineswegs entmutigt. 7 Minuten später war es obermals Wehofsky I, der den famos haltenden Gästetorhüter "ach schöner Kombination durch sauberen Wurf zum zweiten Ala le bezwang. Dann wollte jedoch nichts mehr gelingen, obwohl es genug Gelegenheiten gab, die aber im Uebereifer oerpaßt oder vom Gegner unschädlich gemacht wurden. Den Kamenzern dagegen -gelang «s, in der 27. Minute zum ersten Alale erfolgreich zu sein und den Vorsvrung der Pulsnitzer um «in Tor zu verkürzen. Mit diesem Ergebnis ging es in die To Kamenz 1846 1 5:3 (2:1) Pause. Nach dem Wechsel hatte man allgemein damit ge rechnet, daß die Gastgeber nun alles daransetzen würden, um die Pulsnitzer zu überrenen und das Heft in die Hand zu nehmen. Darauf waren di« Schwarzgelben jedoch gefaßt, die durch ihre ganze Abwehrarbeit leistende und den Sturm immer wieder nach vorn werfende Hintermannschaft bis zur 43. Mi nute jeden Angriff erfolgreich abwehrten. Vorher hatte aber in der 34. Minute der Halblinke Pietsch nach Umspielen zweier Gegner und geschicktem Täuschen des Torhüters bereits den dritten Treffer für die Schv arzgelben erzielt, dem Wehofsky I drei Minuten später den vierten folgen ließ. 4:1 also in der 37. Minute! Nun setzten >ie Lessingstädter alles auf «ine Karte und stürmten unau Görlich auf das Pulsnitzer Tor- bis sie endlich in der 43. Minute den in Hochform befindlichen Herzog im Tor des Turnerbundes zum zweiten Male über- wnrden konnten Doch schon 2 Minuten später hatte We hofsky I durch einen fünften Treffer den alten Abstand wieder hevgestellt. Unverdrossen kämpften die Kamenzer weiter, sie gaben das Spiel noch längst nicht verloren, sondern ver suchten mit aller Macht, die Niederlage doch noch abzuwenden Aber di« Pulsnitzer Hintermannschaft stand, sie hatte sich zu einer Form gefunden, wie wir sie lange nicht gesehen Haban. Und kam wirklich ein Kamenzer zum Schuß, dann stand noch Herzog im Tor Her auch die schärfsten und bestplaziertesten Bälle in meisterhafter Weife zunichte machte. Zwar mußte er in der 53. Minute das Leder noch ein drittes Mal passieren lassen Hoch dann war es vorbei. Noch einmal winkte den Pnlsnitzern eine Torchance, als Wehofsky l im Strafraum regelwidrig gelegt wurde und der Schiedsrichter 13-Meter- Wurf diktierte. Doch wider Erwarten vermochte es der gleiche Spieler nicht, den Ball ans Ziel zu bringen, der vom Gästetorhüter ganz hervorragend gehalten wurde. Das gab den Kamenzern neuen Ansporn zu einem Generalangriff, Ler aber von den Schwarzgelben abgeschlagen wurde, bis der Schlußpfiff des Unparteiischen dem hartnäckig durchgeführten Kampf ein End« gebot. Zwei wichtige Punkte waren erkcunpft! Turnerbund Pulsnitz Jgd. gegen Tv. Kanrenz 1846 8gd. 24:1 (8:0). — Einen ungewöhnlich hohen Sieg landete die Jugend gegen die gleiche Elf vom Tv. Kainenz 1846. Die gesamte Mannschaft legte aber «in Können an den Tag, an dem man feine Helle Freude haben konnte. Dabei waren die Kamenzer wirklich nicht so schlecht, wie es das Ergebnis ver muten lassen könnte. An den Torerfolgen der Schwarzgelben war der gesamte Sturm sowie der mit einer großen Leistung aufwartende Mittelläufer beteiligt. A.T.V. Oberlichtenau 1. gegen Tv. Großröhrsdorf 1. 9:5 (3:2) ATB. Oberlichtenau 2. verliert gegen Tv. Großröhrsdorf 2. 0:4 (0:2) Das fast unglaublich« gelang uns! Den ehemaligen Garo- ^asssenverein konnten wir seit vielen, vielen Jahren endlich einmal bezwingen. Lin langgehegter Wunsch ging damit in Erfüllung. Das dürft« unser schönster und wertvollster Sieg innerhalb der ganzen Serie sein. Und wodurch wurde das erreicht? Nur durch den bestehenden guten Mannschaftsgeist, das so gute Einanderanpässen und nicht zuletzt durch dre Her- cnbe allen Könnens und aller Kräfte bis fast zum Zusammen- dtechen. Der beste Beweis, was Kampfssmut und Sieges- Kill« alles fertigzubringen vermag! Dazu befand sich die Alannschaft in ihrer besten Form. Einig« kleine Schwächen Kurden durch doppelten Eifer der Mitspieler ausgeglichen. Eonst stellte jeder Spieller seinen Mann zur Zu frieLenheir. Wenn auch die Leistungen jedes Einzelnen heroorgehoben kerben könnten, so soll das unterbleiben. Doch an dem Ge zeigten des Torhüters soll und darf nicht Vorbeigagangen k^en, Leun derartige Leistungen haben wir tatsächlich noch Nicht von ihm gesehen. Ihm gebührt recht viel Dank. Denn em«n großen Anteil trug- er dazu bei, daß das Spiel so aus- siel. hoffe:, wir, ihn bei jedem Spiel in dieser Form zu sehen. — Kurz ZUM Spielverlauf: Bereits in der 2. Minute hieß es 1:0 für den Gegner. Ein überraschend kommender Ball konnte nicht rechtzeitig: genug abgelenkt werden. Ein Etrafwurf in der 6. Minute und ein Feldtor in der 12. Mi nute, beide durch Haas«, brachten uns in Führung — 2:1. Lin Strafwurf Les Gegners brachte 10 Minuten später den Aus- gleich. Eine halbe Minute vor Halbzeit brachte ebenfalls ein Strafwurf durch Gräfe H. uns wieder die Führung. Trotzdem Äaubte fast niemand schon jetzt an einen Sieg. War es doch s» wie die meisten Spiele vorher: erst sind wir im Vorteil,, um uns dann abhängen zu lassen. Nach Anpfiff -der zweiten Halbzeit bekam der Linksaußen Geißler den Ball zugespielt^ kam im Alleingang bis an den Torkreis und schoß unhaltbar das vierte Tor. Lauter Jubel der Zuschauer spornte die Spieler wieder an. And schon in der 33. Minute durch Gräf« H. und in der 36. Minute durch Haase, beides Feldtore, ge langten wir zu einer 6:2°Führung. Aber kaum «in« Minute später holt« der Gegner, ein Lor auf. In dieser Zeit verlor Großröhrsdorf auf ca. 10 Minuten seinen Mittelläufer Schurig durch Verletzung. Erst in der 44. Minute gelang durch blen denden Schuß von Kwasna eine 7.3-Führung. Auffällig ließen jetzt die meisten Spieler von uns nach; den jetzt fol genden unheimlichen Druck der Großröhrsdorfer hatte in der Hauptsache nur noch der Torhüter aufzuhalten Hier zeigte er geradezu fabelhafte Leistungen, konnte es aber trotzdem nicht verhindern, daß es in der 47. Minute 7:4 und 6 Minuten später bereits 7:5 hieß. Bang« Minuten folgten nun. Noch 7 Minuten waren zu spielen; würden unsere Spieler den Vorsprung halten können? Großröhrsdorf war wieder voW- ständig und drückte mit gewaltigster Kraft. Zurufe und An feuerungen der Zr schauer ließen unsere abgskärnpftsn Spieler noch einmal alle l-tte» Kräfte zusammennehmen. Denn wir wußten: schoß jetzt >,ßröhrsdorf das sechst« Tor, dann waren wir erledigt. So arc "«lang es uns in den letzten 2V» Mi nuten durch zwei Fe-.öwre Voit Kwasna und Haas« unseren Sieg noch zu unterstreichen. Nichtendenwollender Beifall dankte den Spielern nach dem Schlußpfiff des Schiedsrichters Haase, Tbd .Pulsnitz, welcher ein gerächter Leiter des bestimmt schwe ren Spieles war. Das Spiel der 2. Mannschaft konnte wenig befriedigen. Die besten Leute waren auf beiden Seiten dl« Torhüter. Die Leistungen unserer Stürmerreihe ließen zu wünschen übrig, während die Hintermannschaft bedeutend besser ge fallen konnte. Ihr ist es zu danken, daß die Niederlage nicht viel höher ausgefallen ist. Turnverein „Turnerbund" Pulsnitz (D. T.) Fußball Ergebnisse vom Sonntag: Turnerbund Pulsnitz 1. gegen VfB. 07 Rabeberg komb. 1:7 (1Z); Turuerbund Pulsnitz Jgd. gegen RfB. 07 Radeberg Igd. 5:4. — Eine hohe Nieder lage mußt« die Elf des Turnerbundes gegen tue durch füftf Spieler der 1. Elf verstärkte Reserve der Vierstädter einstecken. Diese hohe Niederlage wird erklärlichen, wenn man berück- sichtigt, Laß die Blauweißen das Spiel mit vier Ersatzleuten bestreiten mußten. Diese vier Iugendspieler konnten natürlich die Stammspieler, welche bis auf einen gänzlich unentschüldigt fernblieben (was von ganz schlechtem Svortgeist Zeugnis ablegt), nicht ersetzen, zumal diese schon vorher gespielt hatten. Trotz des großen Torunterschiedes verlief das Treffen immer offen ,nur vermochten sich die Stürmer bei der robust da zwischenfahrenden Verteidigung des Gastgebers nicht durchzu setzen. — Di« Jugend wiederholte auch auf des Gegners Platze ihren Sieg und stellte damit wieher ihr gutes Können unter Beweis. Turnverein Niedersteina Handball Ergebnisse vom Sonntag, 30. August: Tv. Nied rsteina 1. eenen T.u Spv. Mahnsdorf 1. 16:10 (9:7); Tv. Niedcrsteina Kyd- gegen T.u<Spv. Warnsdorf Jgd. 11:2 (5:1), — Ein recht torreiches Treffen lieferten sich die 1. Mannschaften. Die Gäste hatten ihre Form noch wesentlich verbessert und auch einige neue Leute in ihrer Mannschaft, so daß unsere Hintermannschaft schwere Arbeit zu erledigen hatte. Trotz kleiner Mißverständnisse, di« wohl auch nie ausbieiben wer den gelang es jedoch, dem ungestüm drängenden Gegner zurückzuhalten. Der eigens Platz und das heimische Publikum machten auf unsere Spieler scheinbar euren günstigen Eindruck, denn im Sturm konnte man wieder einmal sehr schöne Leistungen bewundern und Torwürfe sehen, die der wieder sehr gut haltend« Gästetormann nicht alle meistern konnte. Im großen und ganzen war das Spiel «in sehr schönes unh hat bestimmt für unseren Handballsport geworben, zumal es auch vom Unparteiischen sehr sicher und korrekt geleitet wurde. Di« Jugend konnte einen hohen und einwandfreien Sieg landen. Hier fiel besonders das saubere Zusammenspiel im Sturm auf, während Las schon oft erprobte Schlußdreieck selbst die schwierigsten Sachen fast selbstverständlich klärte. Weiter so, ihr Iugendleute, dann sollte unser Nachwuchs gesichert sein! MMM-Urogramm Dcutschlandsender. Mittwoch, 2. September. 9.40: Kleine Turnstunde für die Hausfrau. — I0.00: Der junge Mozart Hörszenen um ein musikalisches Genie von Joachim Aliemark. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. — Il.OV: Sendepause. — N.30: Der Bauer spricht - Der Bauer hört. Anschließend: Wenerberich: - 12.00: Vom Volkssender: Mit- lagslonzerl. Hamburger Hochbahner musiziere». — l3.15: Aus Königsberg: Musik zum Millag Das Orchester des Reichs- senders Königsberg und Solisten. — 15.15: Vom Volkssender: Arbeitslamcraden der Osram Werte senden. — 16.00: Vom Volkssender: Fröhlicher bunter Nachmittag. Vom Stolper Jungchen zur Stralsunder Flunder. Ein fröhlicher Streiszug durch pommersche Lande. - 13.00: Jungvolk, hör zu! Wir singen mil euch! - 18.30: Sowjelrussische Kleinigkeiten. Er lebnisse aus einer Reise in den USSR. C von Kügclgen — 18.45: Klänge aus deutschen Opern. Schallplatte». - 19 45: Neichssendung Aus Nürnberg: Nürnberg Echo des Reichs parteitages 1936. — 20 10: Bume Musil Tie Kapelle Ilja Livschaköss. — 20.45: Stunde der jungen Nation. Gemein- schaslsseiidung HI -Werkschare» a»S der Grube Wachtberg in Frechen. — 21.15: Kammcrmufil. — 23.00 24.00: Aus Saar brücken: Nachtmusik Das kleine Funkorchester. Reichssender Leipzig: Mittwoch, 2. September 10.00 Der junge Mozart; 12.00 Aus Altenberg i. Ofterzgeb.: Musik für die Arbeitspause aus dem Zinnbergwerk; 13.15 Volks sender: Mittagskonzert; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 14.30 Kinderstunde im Leipziger Zoo; 15.00 Der deutsche Garten; 16.00 Volkssender: Volkskunst aus dem Sachsenland- Erzgebirge, Oberlausitz und Vogtland in buntem Neigen heimatlicher Klänge 18.00 Violinsonaten; 18.30 Volkssender: Sohlen und Absätze, ein heiteres Spiel; 19.45 Nürnberg-Echo des Reichsparteitages 1936; 20.00 Nachrichten; 20.15 H2-Werkscharen aus der Grübe Wachtberg in Frechen; 20.45 Ein heitrer Ton klingt Euch ins Ohr, die Instrumentenschau stellt sich setzt vor; 22.00 Nachrich ten: 22.20 Buch-Wochenbericht; 22.30 Nachtmusik. Lest Euere Heimat-Zeitung! »lisbe^scblsrcbwr, /Zovvötts-Vsttog 6. m. d. tt., Lettin LW SS >21 Das Mädchen folgte der Richtung seines Blickes. Sie hatte es noch nicht gemerkt. Eine der kleinen chinesischen Arbeiten, die bei den Bildwerken des Meisters HLn ge standen hatte, lag dicht neben dem toten Samuel Barnes auf dem Boden. Sie war nicht durch den Fall zerbrochen. Wieder dieses Regal! Es war dasselbe, aus dem der grünäugige Götze gestanden hatte, dasselbe, an dem Belcher ßch verletzt hatte und durch das er beinahe getötet worden wäre. Welcher Schrecken mochte hinter diesen Brettern lauern? Jim Weatherby hatte von einer Kiste ein Stück Holz abgebrochen und tastete das Regal und die Wand damit ab. Er konnte aber nichts entdecken. Was immer Samuel Barnes getötet haben mochte, es blieb unsichtbar! „Ich kann nichts finden", jagte er schließlich und seufzte. »Es sieht aber so aus, als ob keine Gefahr mehr ist und ich Sie ruhig allein laßen kann. Für alle Fälle nehmen Cie einstweilen dies, bitte, um ganz sicher zu jein." Das Licht spielte auf dem blanken Lauf eines Re volvers, den er ihr hinreichte Das Mädchen nahm ihn aus eine Weise an, die ihn erfreute und beruhigte. „Eie verstehen damit umzugehen?" fragte er. „Gut. Cchießen Sie blindlings auf alles, was hier erscheint. Ich muh nun gehen Vielleicht ist es bester, wenn Sie die Tür hinter mir schlichen. Es ist sicherer. Wenn ich zurück- komme, werde ich anklopfen, zweimal lang und dreimal kurz. Haben Sie verstanden? Sie können sich dann nicht irren. Und Sie werden sich doch nicht fürchten?" „Ein wenig doch", gab Kay zu, „das ist aber nur meine Prioatjache, mit der ich fertig werden muh." „Bravo!" rief er bewundernd aus. Im nächsten Augen blick war er drauhen. Dem Mädchen war noch keine Zeit in ihrem Leben so lang geworden wie die Minuten, bis Jim zurückkam. Es waren tatsächlich nur drei Minuten gewesen, Kay hätte aber schwören mögen, daß ebensoviel Stunden verstrichen wären. Sie hatte in der Zeit nur einen Trost gehabt: das Gefühl und den Anblick des Revolvers in ihrer Hand. Das Unheimliche ihrer Lage zerrte furchtbar an allen ihren Nerven, als sie endlich das verabredete Klopfen ver nahm. Erleichtert öffnete sie die Tür. Jim stand mit zwei Schutzleuten vor ihr. „Ich bin schon zurück, Mih Hampton", sagte er leb haft. „Ich hoffe, dah Ihnen die Zeit nicht allzu lang er schienen ist." „Gott sei Dank", antwortete sie schlicht. Und er ver stand die drei Worte genau jo gut wie einen langen Be richt aller ihrer Gedanken. Die beiden Schutzleute traten ein und schlossen die Tür wieder hinter sich zu. In dem einen erkannte Kay Sergeant Beamish. Sie lächelte ihm hilflos entgegen. „Was ist hier geschehen, Mih Hampton?" frtgte er, und das Mädchen erzählte in aller Kürze, was vorge fallen war. „Hier stimmt etwas nicht", jagte der Sergeant in seiner Weisheit „Sie halten hier doch keine Schlangen?" Das Mädchen schüttelte den Kops. „Nein, wirklich nicht." „Natürlich nicht", warf Jim Weatherby ein. „Dies ist doch ein Antiquitätenladen und kein zoologischer Garten! Wenn Schlangen hier im Hause sind, dann muß sie je mand hereingebracht Haden, der hier eingedrungen ist.- Sergeant Beamish wandte sich an den. jungen Mann. „Wer sind Sie überhaupt?" fragte er schroff. „Was machen Sie hier?" „Ich habe Ihnen bereits gesagt", antwortete Inn ge kränkt, „daß ich gerade an diesem Hause oorüberkam, als ich Miß Hamptons Hilferufe hörte. Ich bol ihr sofort meinen Beistand an. Wir sind gute Bekannte", fügte er mit einem Blick auf oas Mädchen hinzu. Sie verstand, daß er aus bestimmten Gründen der Polizei nicht die ganze Wahrheit sagen wollte und von ihr erwartete, daß sie seine Darstellung bestätigte. „Stimmt das?" fragte Sergeant Beamish das Mädchen. „Ja", erwiderte Kay. Sie hatte eigentlich die glatte Unwahrheit nicht ausdrücklich bekräftigen wollen. Die Antwort war ihr fast ungewollt entschlüpft, und sie ärgerte sich über ihre Schwäche, um so mehr, als der junge Mann ja seine Anwesenheit in dieser Gegend überhaupt nicht erklärt hatte. Aber sie konnte ihm doch nicht ins Gesicht hinein widersprechen. Sie war ja sehr jroh gewesen, daß er in dieser Nacht hier zur Stelle war. „So!" Beamish nahm ihre Antwort mit Vorbehalt aus. „Wie kamen Sie heute nacht hier in diese Gegend?" fragte er Weatherby. Jim antwortete ohne Zaudern. „Ich bin mit einem Freunde au^ gewesen und wollte vor dem Nachhaujegehen noch einen Spaziergang machen." „Wo waren Sie und Ihr Freund?" ,Zin ich Ihnen darauf eine Antwort schuldig?" ries Jim ihm entgegen. „Haben Sie mich etwa im Verdacht? Wie?" „Seien Eie vorsichtig", sagte Sergeant Deamijh ge wichtig, „es kann noch kommen. Ich frage Eie jetzt sozu sagen nur aus informatorischen Gründen." „Nun, dann will ich Ihnen erzählen, daß ich im Eavoy gespeist habe, und zwar mit . . . mit meinem Freunde." Das Zögern war Beamijh nicht entgangen, und er schielte Weatherby argwöhnisch an. „Und wo wohnen Sie?" (Fortsetzung folgt.)