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Dienstag, d.;n 1. September 1H36 ein Tarifarchiv aufgebaut. Der Berufserziehung im Hand werk dienten vor allem Lehrlings- und Arbeitsgemeinschaf ten; vom Januar bis Ende Juli 1936 konnten 358 solche Gemeinschaften mit 10 816 Besuchern, des weiteren 78 Vor träge und Führungen mit 5623 Besuchern durchgeführt wer den. Als erste derartige Einrichtung wurde am 17. Mai 1936 durch den Reichshändwerksmeister die Bezirksfach- schule der Fleischer in Dresden eingeweiht, in der zur Zeit der dritte Lehrgang läuft. Eine Bäckerschule und eine Schule für das metallverarbeitende Handwerk sind geplant. 173 Gesellen konnten aus dem Gau auf Wanderschaft geschickt werden; ebenso wurde das Werkstattwandern gefördert. Für über eine Million Reichsmark Arbeiten würden gemeinsam mit den Dienst stellen des Reichsstandes vergeben. Der Abbau von Regiebetrieben machte weitere Fortschritte. Bisher wurden 3250 Betriebsbesichtigungen durchgeführt. Die wei tere Arbeit soll vor allem der Vertiefung des handwerklichen Gedankens in der Jugend und im ganzen Volke dienen. Landeshandwerksmeister Naumann führte aus, daß es ihm bei seiner Amtsübernahme 1934 vor allem darauf angekommen sei, die Unzahl der Innungen herabzumindern. Durch Zusammenlegungen habe er erreicht, daß fetzt in Sachsen anstatt 35 000 Innungen nur noch 1500 bestehen. Innerhalb der Innungen werde heute wirkliche Arbeit gelei stet. In echter Kameradschaft werde versucht, die großen Aufgaben zu lösen, die dem Handwerk gestellt sind. Gerade der nationalsozialistische Staat stehe auf dem Standpunkt, daß ein festfundiertes Handwerk lebensnotwendig für seinen Aufbau ist. Jeder einzelne Handwerker müsse sich für eine restlose Bereinigung des Handwerks auf Grund des Be fähigungsnachweises einsetzen Für die Wertauslese bilde nach wie vor die Meisterlehre die Grundlage. Die Lei st ungen imHandwerk seien bedeutend bes ser geworden; das liege daran, daß das Handwerk heute wieder Liebe zum eigenen Beruf bekommen habe. Der Handwerker müsse wieder wirklicher Handwerker werden und nicht nur Handlungsvertreter für irgendwelche Erzeug nisse. Wenn die Säule Handwerk, auf der einen Seite die DAF, auf der anderen Seite der Reichsstand, in gleichem Schritt marschieren, dann werde das Wort: „Handwerk hat goldenen Boden" wieder Wahrheit werden. Der stellvertretende Leiter des Deutschen Handwerks, Paul Walter, bewies die Notwendigkeit für jeden ein zelnen Handwerker, der DAF anzugehören. Unsinnig sei es, davon zu reden, daß die Innungen und die Handwerks kammern verschwinden müßten; solange es eine gewerbliche Wirtschaft gibt, müßten diese Einrichtungen erhallen bleiben und das habe der Reichsorganisationsleiter in seiner Anord nung klar herausgestellt. Der Gauwalter der DAF, Peitsch, betonte nachdrück lich, daß die DAF keine Zwangsorganisation ist und nach dem Willen von Dr. Ley auch für alle Zukunft nicht sein wird. Die DAF erhebe auf dem ihr zugewiesenen Arbeits gebiet den Totalitätsanspruch; alles Tun müsse restlos aus die Ziele der Bewegung abgestellt sein. Der DAF komme es nicht auf die Beiträge an, wenn diese auch notwendig seien, sondern aus den Menschen, weil sie ihre Ausgaben nur vom Menschen aus erfüllen könne. Zweifellos sei aber die Arbeit der 150 000 ehrenamtlichen Amtswalter bedeutend mehr wert als die Beiträge. Vordringliche Aufgabe sei die ein heitliche Ausrichtung der Menschen auf dem Frontabschnitt Arbeit; damit werde gleichzeitig auch der gewerblichen Wirt schaft gedient. Tarifordnungen seien nur ein Teil der Arbeit der DAF; diese sei nicht eine Arbeitnehmerorganisation sondern eine Organisation des Gemeinschaftsgedankens im Auftrage und im Namen der Partei. Im April und Mai habe die DAF in Sachsen 1 840 000 Mitglieder gezählt; bis setzt seien 110 000 Mitglieder hinzugewonnen worden. Bei der neuen Werbung im September mühten die letzten Reste eingegliedert werden, jedoch nicht durch Ueberreden sondern durch Ueberzeugen. Staatsminister für Arbeit und Wirtschaft, Lenk, wies darauf hin, daß die schwersten Schäden, die wir bei der Machtübernahme übernehmen mußten, im Handwerk, in der gewerblichen Wirtschaft, in Industrie und Landwirtschaft eing'edämmt und behoben worden seien. Das Wichtigste sei die Schrumpfung der Arbeitslosenziffer von 7 auf 1,1 Mil lionen, in Sachsen von 780 000 auf 180 000; dieser Erfolg komme auch dem sächsischen Handwerk zugute. Die weltan schauliche Ausrichtung müsse vor allem unter dem Grundsatz „Gemeinnutz vor Eigennutz" erfolgen. Im deut schen Volk dürfe es, nachdem es aufgewacht ist, keine Zweifler mehr geben sondern nur noch Männer, die sich mit ihrem ganzen Denken und Fühlen rückhaltlos für das neue Deutsch land einsetzen und um die seelischen und sittlichen Rechte dieses Volkes kämpfen, damit die kommenden Geschlechter, die aus unserem Blut wachsen, leben können. Bottslunst aus dem SaAenland vor dem Bottssender Am vergangenen Sonntag kamen die sächsischen Mit wirkenden der Darbietungen des Volkssenders auf der gro ßen Deutschen Rundfunkausstellung in Berlin zweimal zu Gehör. In den nächsten Tagen werden Sachsens Auserlesene noch fünfmal vor dem Volkssender stehen und vom Sachsen gau und seinen Menschen künden. Folgende Sendungen, die vom Reichssender Leipzig übertragen werden, stehen auf dem Sendeplan: Dienstag, 1. September, 19 bis 19.40 Uhr, „Fröhlicher Feierabend" .Sendung der Betriebsgemeinschaft aller Be- triebe der Auto-Union; Mittwoch, 2. September, 14 bis 14.30 Uhr, „Fröhlicher Feierabend", Sendung der Betriebs gemeinschaft der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen, 16 bis 18 Uhr, „Volkskunst aus dem Sachsenland", große sächsische Heimatsendung; Sonntag, 6. September, 16 bis 16.30 Uhr, „Fröhlicher Feierabend", Sendung der Betriebs gemeinschaft der AEG Annaberg; 17 bis 19 Uhr „Aus der Werkstatt Deutschlands", 2) Schaffende aus dem Sachsengau fingen und spielen. Die NSG „Kraft durch Freude" veranstaltet amMitt- woch und Sonntag mehrere Sonderfahrten zur Rundfunkausstellung. Arbeitstagung des Roten Kreuzes Das Deutsche Rote Kreuz, Sächsischer Landesfrauenver ein (Albertverein) hielt in Dresden eine Arbeitstagung für seine Kreisvereinsvorsitzenden und Kreisgruppenleiterin nen und eine Landesratssitzung ab. In eingehender Aus sprache wurden die gesamten Arbeitsgebiete der für den Be zirk der Amtshauptmannschaften neugegründeten Kreisver eine durchgesprochen. An der von der Landesoereinsvorsit zenden, Frau Mutschmann, einberufenen Tagung nahmen als Vertreterinnen des Deutschen Roten Kreuzes, Reichs frauenbund, Frau von dem Knesebeck, die Stellvertreterin der Reichsfrauenführerin vom Roten Kreuz, Frau Scholtz- Klink, und die Geschäftsführerin Frau Loefer teil. Die Lan desratssitzung behandelte den Jahresbericht und Kassenbericht des Sächsischen Landesfrauenvereins; außerdem wurden Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Mr. 204 — Seite 4 einige Satzungsänderungen vorgelegt. Der Jahresbericht ergab eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung des Sächsllchen Ländesfrauenvereins und der ihm angeschlosfenen Vereine, die, wie bestimmt zu hoffen ist. auch im neuen Jahr anhalten wird. Rot-Stempelung der Handelsklasseneier ab 1. September Die Landesbauernschast Sachsen macht daraus aufmerk sam, daß nach 8 6 der Verordnung über Handelsklassen kür Hühnereier die in den Verkehr gebrachten Eier vom 1. Sep tember bis 14. März rot abgestempelt sein müssen. Dadurch ist ersichtlich, ob es sich um Sommereier oder um Winter eier handelt. Die Sommereier sind schwarz gestempelt worden. Lntgeltüberwachung in der deutschen Jestartikelindustrie Mit Genehmigung des Reichs- und preußischen Arbeits ministers stellte der Sondertreuhänder der Heimarbeit für die deutsche Festartikelindustrie, Lutz Richter in Leipzig, den Volksgenossen Rudolf Heiner in Grimma, Mühlsträße 9, als Ueberwachungskraft für Heimarbeit in der deutschen Festartikelindustrie ein; dienstlicher Wohnsitz ist Grimma i. Sa. Seine Zuständigkeit erstreckt sich wie die des Son dertreuhänders auf das ganze Gebiet des Deutfchen Reiches; ihm ist die Aufgabe gestellt, die richtige Berechnung und Zahlung der Entgelte, die Führung der Entgeltbelege und der Listen der Heimarbeitstätigen sowie die Einhaltung der vorgeschriebenen Arbeitsmengen zu überwachen. Nach einer Zeit der Einarbeitung wird seine Tätigkeit stärker hervor treten. Die Auskunftspflicht der Unternehmer, Gewerbetrei benden, Zwischenmeister, Hausgewerbetreibenden und Heim arbeiter nach § 25 des Gesetzes über die Heimarbeit besteht auch gegenüber dem Volksgenossen Heiner. Amtlicher Teil In das Randelsiregister ist heute eingetragen worden: 1) Auf Blatt 283, betr. die Firma E. L. Försters Erben in Pulsnitz: Die Firma ist erloschen. 2) Auf Blatt 409, betr. die Firma Rudolf huste L Sohn in Pulsnitz: Die Firma ist erloschen. 3) Auf Blatt 284, betr. die Firma Bernhard Beyer in Pulsnitz: Der Kaufmann Karl Bernhard Beyer in Pulsnitz ist wusgeschieden. Der Kaufmann Karl Bernhard Martin Beyer in Pulsnitz ist Inhaber. 4) Auf Blatt 557: Firma Max Prescher in Pulsnitz. Thekla Martha verw. Prescher geb. Pietzsch in Pulsnitz ist Inhaberin. (Groß- und Kleinhandel mit Textil-, Woll- nnd Modewaren.) Amtsgericht Pulsnitz, am 31. August 1936."" OhoM. Der Besuch der Tonsilmvorführung im Ratskeller wird allen Mitgliedern der Deutschen Arbeitsfront empfohlen. Abteilungsleiter, Zellen- und Betriebswalter, Mittwoch, den 2. September, kein Dienst in der Mittelschänke, dafür Erledi gung der dringlichsten Angelegenheiten nach der Filmvor führung, Max Engler, Ortswalter Neueste Drahtberichte Am 7.30 Ahr begann dir Bombardierung Imins — Artil lerie und Megec greisen an An der Front vor Jrun (Sonderbericht des D.N.B.) Am Dienstag um 7.30 Ahr hat die Bombardierung der Stadt Jrun durch die Rationalisten begonnen. 6 Flugzeuge überfielen den Ort in einer Höhe von etwa 2000 mir. und bewarfen ihn in Abständen von 5 bis 10 Minuten mit mittleren und schweren Bomben. Riesige Rauchsäulen im Gebiet Ler Marxisten zei gen die Einschläge an. Das alte Fort San Marcil, hinter dem sich die Marxisten besonders stark verschanzt haben .wird von den Maschinen mit Bomben belegt. Anheimlich schallt das Echo der Explosionen vielfältig aus den Bergen zurück. Nach der ersten Aeberraschung griff auch Lie Artillerie der Marxisten ein, die zusammen mit Maschinengewehren das Feu er eröffnet hat, ohne allerdings bis jetztirgend einen Erfolg erzielt zu haben. Die Artillerie der Nationalisten ist ebenfalls in Tätigkeit getreten. Die meisten Ler auf Jrun geworfenen Bomben, innerhalb der ersten halben Stunde etwa 15, liegen am Westrande der Stadt. Die nationalistischen Flugzeuge be mühen sich augenblicklich, Lie Bomben nicht zu nahe an die französische Grenze zu werfen. Bisher sind 3 Häuser getroffen worden, eines brennt. Titulescu's „Erkrankung" Paris. Die Erkrankung Titulescu's scheint nun doch nicht ernster Natur gewesen zu sein, wenn sie nicht nur eine „dipromatische" Erkrankung war. Titulescu ist, wie die Pariser Blätter aus Cap Martin melden, bereits ausgegangen und hat seine tägliche Beschäftigung wieder ausgenommen. Der ehemalige rumänische Außenminister hat ferner mit zahl reichen Persönlichkeiten Besprechungen abgehalten. 5 englische Flieger von der Madrider Regierung angeworben London. Nach britischen Meldungen aus Madrid wurde ein 21jähriger Oxforder Student namens John Wilson, der als Flieger auf Seiten der Marxisten kämpfte, in einem Luftkampf mit 3 nationalistischen Flugzeugen verletzt. Wilson hat zunächst ein nationalistisches Kriegsslugzeug britischer Her kunft abgeschossen und sei dann zur Notlandung gezwungen worden. Er werde jetzt als Held der marxistischen Luftstreit macht gefeiert. Wie Daily Expreß meldet, sind am Montag 5 englische Flieger nach Spanien abgereist, um auf Seiten der Madrider Regierung gegen die Nationalisten zu kämpfen. Neichsmetterdienst. Ausgabeort Dresden für Mittwoch 2.S. 36. Bei Winden aus nördlicher Richtung für die Jahreszeit zu kühl. Wolkig, zeitweise stärker aufheiternd, nur noch ver einzelte geringe Niederschläge, bei Aufklaren in der Nacht stellenweise stärkerer Temperaturrückgang. Donnerstag, 3. Lept, 20 Mir, Fest. Kronprinz ßiittvvock bis Lonnabenck 8 l_lkr, Lonning 6 u. >/,9 Okr Sin i-uskspis! üsr susgslsssvnstsn l-lsftsrksit: Suckksltsr Lcknsbsl mit llsns IVlossr, l-irri l-iolrscbub, Kurt Vsspsr- rnsnn u. 3. m. Die Leitensprünge cles kuebbalters Lcsinabel in ckie monckänsten dlacktlokale sinck ein Angriff guk Ikre ftacbmuslceln. Lin echtes wiener Lustspiel voll Spannung, Tempo, Lcbmik. Zur Ausführunngvon Gasanlagen und Lieferung von Gas-Geräten empfehlen sich Ing. Kurt Ehrig, Ksmenzer Str. 15 Klempnermstr. Robert Dorn, Schloßstr. 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Wer sich auf diese An zeigen hin melden will, muß dies schriftlich in einem geschlos senen Br-efumschlag tun. Auf dem Umschlag ist die betreffende Nummer deutlich abzugeben. Pulsnitzer Anzeiger MsMeriÄ pavt vorrüglicb unU verbükt ru ricfterem unci barckwinstem Lanz. KIEsus kü.iiM, puisnitr LokloS-, Leüs Oortsostr. Ritts bsscbtellLisuvs. Lodouksostsr Vorführung u. Verkauf ckurck Menlorl - kN-Mi Pulsnitz Huk 444 Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten