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Pulsnitzer Anzeiger : 11.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193607117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19360711
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19360711
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-07
- Tag 1936-07-11
-
Monat
1936-07
-
Jahr
1936
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Tonnabend, den 11. Juli 1936 1.-,..-^ - ' - . - -- Verdun P Am Sonntag werden 500 deutsche Frontkämpfer, die zrrN größten Teil Teilnehmer der Schlacht um Ver- dun sind, von Saarbrücken aus nach Verdun fahren, um auf französische Einladung an der Völlerfriedenskund- gebung der Frontkämpfer teilzunehmen. Wie die Kampfstätten heute aussehen, das schildert „Der West- srontsührer" der von Dr. Kardel in Verbindung mit dem Volksbund für Kriegsgräber herausgegeben wurde und soeben in zweiter Auflage im Traditions-Verlag Kolk u. Co., Berlin SW. 68, erschienen ist. Verdun — wie der Klang einer dumpfen Tranerglockc tönt dieser Name durch die Jahre hindurch, seitdem der letzte Schuß auf den blutgetränkten Höhen an der Maas verhaltze. Zu einem einzigen großen Friedhof ist dieses Land geworden, aber zugleich zu einem einzigartigen Wallfahrtsort, zu dem es alle die hindrängt, die im tiefsten Herzen ergriffen sind von der Größe des Opfers, das hier Jahre hindnrch von Freund und Feind gefordert wurde. Erinnerungsreich wie kein anderes Schlachtfeld der Welt ist diese Stätte. Jeder Hügelrücken, jedes Tal, jedes Dorf, jedes Waldstück ist zu einem Zeugen der erbittert sten Materialschlacht des großen Krieges geworden. Alle gepanzerten Hügelrückcn um Verdun überragt der Douaumont. Es hat Zeiten gegeben, wo Tausende von Feuerschlünden Tag und Nacht auf dieses Werk hielten. Einst lag es aus der Höhe wie ein Tiger voll verhaltener Kraft, jederzeit bereit, zum Schlag auszubolcn; nun bedecken zackige Wunden seinen müden Leib. — Wenn diese Steine reden könnten! Sie würden erzählen, daß sich hier die Schrecken des Krieges auf kleinsten Naum zusammenballten, daß hier der Tod in jedem Trichter und hinter dem kleinsten Mauerrest lauerte, ja, daß er auch Hineingriff in die festen Kasematten des Forts, die unter der Wucht der schweren Kaliber zerbrachen. Sie würden erzählen von jener Schreckensnacht des 8. Mai 1916, in der ein Handgranatenlager und ein 15-Zenti- meter-Granaten-Depot im Innern des Forts explodierte und Hunderten von deutschen Soldaten jähen Tod be reitete. 600 deutsche Soldaten, deren Bestattung damals wegen der furchtbaren Kanonade unmöglich war, wurden in einem Teil des Forts eingemauert. So wird das zer schossene Douaumont zu einem Denkmal tapferen Mannes mutes, der, allen Höllenqualen trotzend, Pflichttreue übte bis zum letzten. Das gesamte Kampfgelände von Douaumont wird überragt von dem gewaltigen Erinnerungsmal, das Frankreich hier auf dem Platz der alten Thiaumont- Ferme errichtet hat. Ein massiger Turm, aus dessen vier Seitenflächen sich vier riesige Kreuze herausheben, steigt zu einer Höhe von sechzig Metern empor. Wenn das Dunkel sich herabsenkt, sendet der Turm sein Licht über das weite Schlachtfeld. An den Turm, der außer dem Leuchtfeuer die „Glocke von Douaumont" birgt, die täglich um 8, 12 und 18 Uhr läutet, schließen sich zwei langgestreckte Hallen an, die zur Aufnahme der Toten bestimmt sind, die jetzt noch auf den Schlachtfeldern um Verdun gefunden werden. Der weite Platz vor dem Denkmal ist in einen Friedhof um gewandelt. Das eigenartigste Denkmal im Raum von Verdun ist der „B a j o n e t t g r a b e n". Dieses Denkmal hat seine eigene Geschichte. Es wird erzählt, daß eine Kompanie des 137. französischen Infanterie-Regiments am 11. Juni 1916 den Befehl erhielt, ein Grabenstück auf dem Thiau- mont-Rücken zu besetzen und bis zum letzten Mann gegen deutsche Angriffe zu halten. Die französischen Soldaten warteten geduldig im heftigen Feuer. Das Gewehr mit dem blanken Bajonett hatten sie gegen die Brustwehr'ge lehnt. Da wurde, noch bevor der Angriff erfolgte, der Graben mit den aufrecht darin stehenden Männern durch schwere deutsche Einschläge verschüttet, und nur die Ba jonettspitzen tagten noch aus dem Boden hervor als letzte Kunde von den Männern, die hier bis zuletzt aushieltcn. Ein Amerikaner, der nach dem Kriege die letzten stummen Erinnerungszeichen der verschütteten Kompanie sah, ließ über die Bajonettreihe ein Denkmal in Form einer großen, von kurzen Säulen getragenen Betonplatte errichten. Ein deutsches Seitenstück zum Bajonettgraben bilde die Sappe südlich Amiens, in der 1935 eine Gruppe toter deutscher Soldaten, so wie sie im Kampf gestanden haben, aufge funden wurde. Stimmen des Auslands So denkt ein englischer Arbeiter — Ein Brief voll ehrlicher Bewunderung ASK. Der Auslandspressestelle bei der Reichsleitung Ler NSDAP. ging ein Dries von einem Londoner Ar beiter zu, worin dieser in begeisterten Worten seine Be wunderung für das neue Deutschland und seinen Führer zum Ausdruck bringt. Er schreibt u. a.: „Ich Lin mehr als erfreut, das zunehmende Wohlergehen und Glück des neuen Deutschlands beobachten zu können. Gestatten Sie mir zu erklären, daß sicherlich kaum jemand in einer Nation, nicht einmal in Deutschland, ein größerer, glühenderer und ehrlicherer Bewunderer des neuen Deutsch land sein kann, als ich. Oftmals habe ich dem Allmächtigen gedankt, daß er Hitler und seine wackeren Mitarbeiter aus ersehen hat, um der zivilisierten Welt zum Bewußtsein zu bringen, wer die wirklichen Feinde der Menschheit sind. Mögen Hitler und alle, die mit ihm arbeiten, um die Welt von schlechten Elementen zu reinigen, eines Tages die Krönung ihres gerechten Werkes mit Erfolg erleben. Ich möchte Ihnen meine tiefe und ehrliche Be wunderung für die gewaltige und staatsmän nische- Lei tung des neuen Deutschlands zum Ausdruck bringen." „Wenn Hitler nicht gesiegt hätte..." — Rumäniens Entweder — Oder lNSK. Nach Meldung der „Deutschen Tageszei tung", Hermannstadt (Nr. 519), sprach Vaida vor einigen Tagen vor der rumänischen Front in Kischineff vor etwa 25 000 Menschen. Der Redner wandte sich sehr scharf gegen die jüdische Presse und die durch sie verbreiteten Hetzmeldungen: Die Juden sind von ihrer Leidenschaft ganz verblendet um sehen die Tatsachen Les Kampfes nicht, erklärte Vaida. Ich bin kein Prophet, aber ich habe die Aeberzeugung, entweder die Sarindar-Presse (jüdisches Blatt) ändert ihren Ton und treibt keinen Kommunismus mehr, oder aber sämtliche Juden der Erde werden uns nicht daran hindern können, die Ju den aus unserem Lande hinauszuwerfen. Unter Bezugnahme aus die Außenpolitik stellte Vaida fest: Wenn Mussolini und Hitler nicht gesiegt hätten, dann hätten die Fremdherrschaft und der Kommunismus in Europa die Macht erlangt. Ich bin überzeugt, so schloß er seine Rede, daß alle Rumänen für «ine Politik auf nationaler Grundlage und nach dem Wahlspruch „Rumänien den Rumänen" sind. pulsattzer AnzeiGer c Nr. 160 — Seite 6 „Technische Zusammenarbeit" Die geplante Auslieferung französischer Rüstungsgeheimnisse Die französische Kammer hat einen Antrag wegen der Besetzung der Betriebe mit 380 gegen 180 Stimmen ver tagt und im Anschluß daran die Anfrage des Rechts abgeordneten de Kerillis wegen der geplanten Ueberlassung der Pläne der neuen französischen Flngzeugkanone 23 an Vie Sowjetunion behandelt. Bei der Beantwortung der Anfrage erklärte der Luft fahrtminister Cot, gegen den sich die Vorwürfe des Ab geordneten richteten, es handle sich darum, zu wissen, ob Frankreich bei Sowjetrußland den Grundsatz der techni schen Zusammenarbeit anwenden wolle oder nicht. Er sei entschlossen, diesen Grundsatz bei allen Ländern anzuwen den, die sich für das System der kollektiven Sicherheit ent schieden hätten. Derartige Auseinandersetzungen in der Kammer könnten den Eindruck im Auslande erwecken, daß ein Militärbündnis zwischen Frankreich und Sowjet- rußland bestände. Ein derartiges Bündnis sei aber nicht vorhanden (?). Cot stellte dann einen Vertrauensantrag gegen die Anfrage des Abgeordneten de Kerillis, worauf die Kammer mit 403 gegen 162 Stimmen der Regierung ihr Vertrauen aussprach. Scharfe Angriffe Das „Echo Le Paris" nimmt als erste französische Zeitung zu den Erklärungen des französischen Luftfahrt^- ministeLrs Pierre Eot in der Kammer in Zusammenhang mit der Anfrage des rechtsstehenden Abgeordneten de Kerillis wegen der Auslieferung des Modells der Flugzeugkanone 23 an Sowjetrußland Stellung. Das Blatt richtet ungemein scharfe Angriffe gegen den Luftfahrtminister, dessen Rücktritt es fordert. Weder der Oberste Kriegsrat noch der Oberste Rat der Militärluftfahrt, so schreibt das Blatt, seien vorher um ihre Meinung befragt worden. Verordnung zur Giaaisverieidigung Weitgreifendc Bestimmungen der Tschechoslowakei. Zum tschechoslowakischen Staatsverteidigungsgesetz sind drei weitere Durchführungsverordnungen erschienen. Die wichtigste der drei Verordnungen betrifft die Durch führungsbestimmungen des Staatsvcrteidigungsgesetzes durch Festsetzung der kriegswichtigen Betriebe. Als „kriegswichtig" werden nahezu sämtliche Industriebetriebe bezeichnet. Durch die Verordnung werden auf alle betrof fenen Industrien folgende Bestimmungen des Staatsver- tcidigungsgcsetzes ausgedehnt: Ausländer dürfen ohne vorherige Zustimmung der Militärverwaltung nicht beschäftigt werden. Die Zustim mung kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen ver weigert werden. Ferner dürfen in allen für die Staats- Verteidigung wichtigen Unternehmungen „staatlich unzu verlässige Personen" nicht beschäftigt werden. Wer „staat lich unzuverlässig" ist, bestimmt die politische Behörde. Auch Besitzer oder Verwaltungsorgane einer kriegswichti gen Unternehmung dürfen nicht staatlich unzuverlässige Personen sein. Wenn einem Unternehmer angezeigt wird, daß einer oder mehrere seiner Angestellten „politisch unzu verlässig" sind, ohne Last er sie sofort entläßt, kann die Zwangsvcrwaltung über seinen Betrieb verhängt werden. Gewissenlosigkeit der Oberen Zwei Jahre sechs Monate Gefängnis für den früheren Bruder Tarzisius Im Prozeß gegen die Franziskanerbrüder hatte sich der frühere Bruder Tarzisius zu verantworten. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis. Bruder Tarzisius erklärte in seiner Vernehmung, daß ihm das Treiben im Kloster zuwider war und er alles daransetzte, aus der Genossenschaft ausscheiden zu können. Er sei seinerzeit über die Verfehlungen so zerknirscht gewesen, daß er sie den Oberen Camillus und Pankratus mittciltc. Das einzige, was sie auf seine Anklagen jedoch zu sagen wußten, war die unglaubliche und kaum denk bare Entgegnung: „Das ist ja alles nicht so schlimm, das kommt öfter vor" (!) Außerdem sagte man ihm, daß er nicht austreten könne, weil er ja die ewigen Gelübde ab gelegt habe. 1932 gelang es ihm dann aber trotzdem, aus der Ge nossenschaft zu scheiden. Nachdem er Arbeit gefunden hatte, freundete er sich mit einem Mädchen an, das er auch heiratete. Eine Woche nach seiner Hochzeit wurde er verhaftet. Ehemaliger Rotfrontführcr zum Tode verurteilt. In dem seit mehreren Wochen verhandelten Prozeß gegen den ehemaligen Gauführer des Rotsrontkämpfer- bundes Edgar Andre vor dem Strafsenat des Hanseati schen Oberlandesgerichts in Hamburg wurde das Urteil gefällt. Andre wurde wegen Vorbereitung des Hochver rats in Tateinheit mit gemeinschaftlichem, vollendetem Mord in einem Falle, gemeinschaftlichem, versuchtem Mord in sechs Fällen sowie Landfriedensbruch und Auf ruhr, und zwar in beiden Fällen als Rädelsführer, ferner in Tateinheit mit gemeinschaftlichem, versuchtem Morde in drei Fällen, Landfricdensbruch und Aufruhr, und zwar in beiden Fällen als Rädelsführer, zum Tode verurteilt. Fünf Jahre Zuchthaus für Fahrraddiebe Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Chem- n i tz hatten sich der zweiunddreißig Jahre alte Herbert Mar tin Winkler und sein siebenunddreißig Jahre alter Bruder Johannes Friedrich Winkler zu verantworten. Die Brüder Winkler hatten in Mittelsachsen eine große Anzahl Kraft- und Fahrräder gestohlen und gemeinsam mit dem ebenfalls als Hehler auf der Anklagebank sitzenden einunddreißig Jahre alten Kurt Höhnemann geändert. Höhnemann und seine Mit angeklagte Mutter hatten für den Vertrieb der gestohlenen und umgearbeiteten Räder gesorgt. Fünf Angeklagte waren der Beihilfe der Begünstigung der Diebstähle und Hehlereien angeklagt. Herbert Winkler erhielt fünf Jahre Zuchthaus-, außer dem wurde gegen ihn die Sicherungsverwahrung angeordnet. Johannes Winkler wurde zu drei Jahren Zucht haus verurteilt; gegen ihn wurde aus Zulässigkeit der Po lizeiaufsicht erkannt. Der Hehler Kurt Höhnemann erhielt eine Zuchthausstrafe von einem Jahr acht Monaten, wäh rend seine Mutter mit einem Jahr Gefängnis davonkam. Ein Angeklagter erhielt zwei Monate Gefängnis; gegen die übrigen Angeklagten wurde das Verfahren auf Grund des Straffreiheitsgesetzes eingestellt. Gefängnis für die Unterstützung jüdischer Devisenschieber Das Leipziger Schöffengericht verurteilte zwei Berline rinnen wegen Devisenvergehens, und zwar die fünsunddrei- ßig Jahre alte Elli Raehse zu drei Monaten Gefängnis und 20 Geldstrafe und die vierundzwanzig Jahre alte Lotte Burchewitz. die mit einem falschen Paß „arbeitete", zu neun Monaten Gefängnis und 1250 Geldstrafe. Die beiden Frauen hatten gegen Enlgeld bei einer Reihe von Banken in Leipzig, Berlin und anderen Orten Zins scheine deutscher Wertpapiere von zwei Juden aus Frank reich, die sich vorsichtigerweise stets im Hintergrund hielten, eingelöst. Die Frauen erhielten dabei rund 35 00 von den Banken ausgezahlt und halsen damit den beiden Juden bei ihren Devisenschiebungen. Arrefistrasen gegen österreichische AMilmalsozlM Wien, 11. Juli. Nach zweitägiger Verhandlungs dauer wurde das Urteil im „Hochverrats"-Prozeß gegen 21 niederösterreichische Nationalsozialisten gefällt. Drei Angeklagte wurden freigesprochen, alle übrigen zu strengen Arreststrafen von drei bis sechs Monaten verurteilt. 42 Todesopfer in Abessinien Rom, 11. Juli. Bei dem Ueberfall auf die italienische Fliegermission in Lekemti sind, wie die Agenzia-Stefani meldet, insgesamt 12 Angehörige der italienischen Luft waffe ums Leben gekommen. Außerdem wurden zwei Eingeborenen-Dolmetscher getötet. Neue Rekordiemperaiur 300 Hitzevpfer in Amerika. Die Hitzewelle in den Vereinigten Staaten, die bisher schon verheerende Folgen gezeitigt hat, scheint noch länger anzuhalten. Man rechnet für die nächsten Tage mit neuen Rekordtemperaturen. Am Donnerstag erlebte New Aork den bisher heißesten Tag in seiner Geschichte. Auf dem Times Square wurden in den Abendstunden 46 Grad Celsius im Schatten und 63 Grad in der Sonne gemessen, in den Wohnvierteln der ärmeren Bevölkerung betrug die Temperatur nach Sonnenuntergang noch 47 .Grad im Schatten. Die glühenden Straßen waren völlig verödet. «Ueber eine Million Einwohner verbrachten die Nacht am Ozeanstrand auf Conney Island oder im Cen- tralpark, wo besondere Polizeiaufgebote für Ordnung sorgten. Bisher hat die Hitzckatastrophe im ganzen Lande 300 Todesopfer gefordert. Die Zahl steigt jedoch stündlich. Die Heuschreckenplage ist neuerdings auch in den Süd- staatcn in verheerender Form aufgetreten. Besonders Ar kansas wurde von Heuschrecken heimgesucht. Ein Millio nenschwarm vernichtete die ganze Umgebung einer Stadt und ließ kein grünes Blatt übrig. Sogar zum Trocknen aufgehängte Wäsche wurde aufgefressen. Zahlungsaufschub für die Dürregebiete. Die Bundesbehörden haben ihre Hilfsmaßnahmen noch weiter ausgedehnt. Die Wiederansiedlungsbehörde hat für sämtliche Wiederausbauanleihen der Bundesregie rung für die Farmerfamilien in den Dürregebieten ein einjähriges Moratorium erklärt. Die Eisen bahntarife für Viehtransporte wurden in bestimmten Ge genden herabgesetzt, um den Abtransport des Viehes aus den Dürregebietcu in fruchtbare Weide gegenden zu erleichtern. Außerdem hat die Regierung die Nothilfeaktion, die vorerst darin besteht, notleidende Far mer an öffentlichen Arbeitsprojekten zu beschäftigen, auch auf die von der Dürre betroffenen Südstaaten Nord- und Südkarolina, Tennessee, Kentucky, Virginia und Alabama ausgedehnt. Bisher wurden insgesamt 75 000 Farmer bei Dammbauten und Bauten von Bewässerungsanlagen ein gestellt. Ihre drei Kinder ermordet Furchtbare Familientragödic im Breisgau. Freiburg i. Brsg., 11. Juli. In der Gemeinde Her bolzheim tötete die Ehefrau Wölfle ihre drei Kinder, indem sie ihnen mit einem Küchcnmcfscr den Hals durchschnitt. Die Kinder, zwei Mädchen und ein Knabe, im Alter von 8, 5 und 2 Jahren, waren sofort tot. Nach dieser schreck lichen Tat wollte die Frau sich das Leben nehmen und brachte sich eine schwere Wunde am Hals bei. Dem Um stand, daß der Schnitt die Halsschlagader nicht traf, ist es zu verdanken, daß der Tod nicht sofort eintrat. Die Frau liegt in schwerverletztem Zustand im Krankenhaus; man hofft jedoch, sie am Leben erhalten zu können. Der Grund zu dieser furchtbaren Tat liegt Wohl darin, daß der Ehemann Wölfle wegen Falschmün zerei verhaftet worden ist. Deutsche Krastwagenhandler reisen nach Amerika Das Luftschiff „Hindenburg" trat am Freitag um 20.55 Uhr von dem Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main aus mit 50 Fahrgästen seine 5. Nordamerikafahrt an. Zum erstenmal in der Geschichte der Luftschiffahrt nahm das Luftschiff eine Reisegruppe an Bord, und zwar 20 füh rende Pertreter des deutschen Automobilhandels, die zum Studium aller die Automobilwirtschaft und den Automobil handel betreffenden Fragen nach den Vereinigten Staaten reisen. Unter dev Ladung an Bord befindet sich u. a. eine wertvolle Sendrmg tropischer Zierfische, die von dem Aqua rium Hamburg durch Permittlung des Städtischen Tiergar tens in Frankfurt a. M. die Reise über den Ozean antreten und die für das Newyorker Aquarium bestimmt sind.
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