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Pulsnitzer Anzeiger : 11.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193607117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19360711
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19360711
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-07
- Tag 1936-07-11
-
Monat
1936-07
-
Jahr
1936
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Sonnabend, den 11. Juli 1936 Pulsnitzer Anzeiger Nr. ISO''— Sette 3 örtliches und Sächsisches Gedanken zum Sonntag Aus unseren Feldern reist das Korn der Ernte ent gegen. Der Schöpfer und Erhalter hat auch in diesem Jahre die deutschen Saaten sichtbar gesegnet. Und dank bar geht der deutsche Landmann über die Felder. Denn „was der Mutter das Kind, das ist dem 'Bauer das Korn feld: eine zitternde Freude", hat einmal der fromme, Hei mat- und bodenverbundene Dichter Peter Rosegger ge sagt. Wie eine Mutter um ihr Kind bangt und sich ab sorgt, so ist dem Bauern bange um Saat und Ernte. Denn von dieser Ernte hängt für ein ganzes Jahr sein Ge schick ab und die Existenz seines Volkes. Die Saat wächst still und heimlich. Und ihr Reifen ist eins der großen Wunder unseres Gottes. Wohl gibt uns heute die Zeitlupenaufnahme schon Möglichkeiten, Wachsen und Werden mit der photographischen Linse zu erfassen, aber das Wunder wird dadurch nicht kleiner. Wohl bauen die Menschen Wunderwerke der Technik, aber die Entwicklung vom Sgmenkorn bis zur reisen Aehre ist und bleibt das Geheimnis dessen, der alles Lebens Quelle und Mündung ist. Nicht eine Aehre können wir wachsen machen; hier sind wir trotz aller Errungenschaften des menschlichen Geistes nicht weiter als die ersten Menschen. Leben kommt nur aus Gottes Hand. Stilles Reifen. Das ist auch der Sinn unseres Le bens, oder besser, alles Erlebens. Jedes Einzelschicksal wie das Schicksal einer großen Volksgemeinschaft hat nur das eine Ziel: Wir sollen reifen. Hierzu geht Gottes ewige Weisheit ihre besonderen Wege. Das Leben mit allen Höben und Tiefen ist der stille Förderer unseres Reifens, lind oft, wenn wir einen gewissen Abstand von erschüt ternden Ereignissen, die über uns kamen, erreicht haben, spüren wir, daß diese Stunden, in denen Gott uns nichts ersparte, stilles Reifen waren. Es kommt nur darauf an, daß wir Gottes Stimme hören, wenn er in solchen Stunden, die oft nicht nur Leid, sondern auch Glück und Freude bringen, zu uns spricht. Gott Vater, gib durch deinen Sohn, daß wir dich recht erkennen tun und in ihm leben allezeit von nun an bis in Ewigkeit. Pulsnitz. Von der K r af tp o st. Die Fahrten S und 10 auf der Kraftpostlinie Pulsnitz — Radeberg, Lie seit dem 15. Mai d. 2s. neu eingerichtet worden waren, müssen wegen zu geringer Benutzung leider wieder eingezogen werden. Die Omnibusse dieser Fahrten werden letztmalig am 11. Juli verkehren. Pulsnitz. Die Ferien sind da! Am heutigen Sonn abend schloß die Volksschule für reichlich vier Wochen ihre Pforten. Die langersehnten Großen Ferien sind da! Die Schüler werden nun in den Sommerlagern wieder neue Kräfte sammeln, um dann im Winterhalbjahr das Ziel des Jahres um so besser zu erreichen. Der Schulbeginn ist auf Donnerstag. 13. August, festgesetzt worden. Pulsnitz. Der ärztliche Sonntagsdienst wird Sonntag, 12. Juli, von Herrn Dr. med. Krüger, Ohorn,! versehen. Sonderzügs für den 6. WeltgeflügEongreß im Leipzig. Zum 6. Weltgeflügelkongrrh, der in Leipzig vom 24. Juli bis 2. August d. Js. stattfindet, werden am ersten Sonntag und zwar am 26. Juli nach Leipzig drei Sonderzüge mit einer 75prozentigen Preisermäßigung sahren. Am Sonntag, 2. August, Werden von sämtlichen Kreisen Sonderzüge verkehren. Der Eintrittspreis für die Fahrgäste der Sonderzüge für die Aus stellung ist ermäßigt und in dem Betrag für die Sonderfahrt mit enthalten. Die Bestellungen auf Fahrkarten find bei allen örtlichen Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront, ASG. „Kraft durch Freude" schon jetzt direkt vorzunehmen. — Bis jetzt haben 33 Rationen ihre Teilnahme an diesem gewaltigen Fachkongretz zugesagt. Aus Japan, Australien, Südafrika, Süd- und Aordamerika, kurz aus aller Herren Länder kom men Tierärzte, Dererbungswissenschaftler, Züchter und Wirt schaftler, die besonderes Interesse für Geflügel und Kleintiere besitzen. Wto unsere Soldaten vor den Gefahren des Sommers geschützt werden. Zu Beginn der sommerlichen Witterung gibt das Oberkommando des Heeres Richtlinien bekannt, nach denen unsere Soldaten vor den Gefahren des Sommers, dem Hitz» fchlag und dem Ertrinken, zu schützen sind. Zwölf Gebote werden zur Vermeidung des Hitzschlages ausgestellt. Dabei wird grundsätzlich bemerkt, daß überlegte Durchführung von Felddienst- und Gefechtsübungen und vorbeugende Maßnahmen zur Verhütung von Hitzschlägen die wichtigsten Voraus setzungen zur Vermeidung von Anfällen sind. Jeder Vorgesetzte muh Ursache der Gefahr, erste Anzeichen und Vorbeugungs maßnahmen bei Hitzschlägen kennen. Außerdem wird plan mäßige Schulung im Marsch vorgeschrieben, sowie die An setzung von Marsch- und Aebungsbeginnen möglichst in den srühesten Morgenstunden. An heißen Tagen soll frühzeitig mit Marscherleichterungen, wie Oeffnen der Feldbluse und Ab nehmen des Stahlhelms, begonnen werden. Auch sind häufig Marschpausen einzulegen und Getränke bereit zu stellen. Be sonders ist auf weniger kräftige oder kürzlich krank gewesene Soldaten zu achten. Weitere acht Richtlinien sollen die Ge fahr des Ertrinkens vermeiden helfen. Besonders strenge Sicherheitsbestimmungen sind darnach sür Richtschwimmer ge geben. Die den örtlichen Verhältnissen angepahten Sicherheits bestimmungen müssen auch das außerdienstliche Baden regeln. Vorsicht beim Baden und Schwimmen nach Anstrengungen, nach wenig Schlaf und bei Hitze wird weiter vorgeschrieben und schließlich u. a. besondere Vorsicht gegenüber Männern verfügt, die überempfindlich gegen kaltes Wasser sind. Die Kost der werdenden Mütter. Professor Eulers der Direktor des zahnärztlichen Instituts der Universität Breslau machte bei den Beratungen der Arbeitsgemein schaft für Kariesforschung aufschlußreiche Mitteilungen über den Zusammenhang zwischen der Ernährung der Mutter und den Zähnen des kleinen Kindes. Die Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft reichlich Frischgemüse, Salate, Obst, Tomaten, Möhren, rohes Sauerkraut, gegessen haben, waren zu 95 v. H. frei von Zahnfäule. An der Bedeutung einer Vitamin- und mineral salzreichen Kost der werdenden Mütter für ein gesundes kariesfreies Gebiß des Kindes läßt sich also nicht mehr zweifeln. Abänderung des ReichslraftwagentarifS. Der Reichs- und preußische Verkehrsminister hat die Geltung des auf den 3». Juni befristeten Reichskraftwagentarifs mit folgenden Aendernngen mit Wirkung bis zum 31. März 1937 verlängert: Die im Tarif vorgesehenen Zuschläge zur Wagenladungsfracht von 4, 6 und 8 RM. fallen fort. Es entfällt ferner die Ver pflichtung der Unternehmer, für Stückgüter und Teile von Ladungen im Gewicht über 2,5 Tonnen Rollgebühren zu er-, heben. Schlag auf Schlag in Sachsen! Erwerbslosenzahl unter 200000 Vor wenigen Tagen konnte» wir von einer national sozialistischen Großtat im Aufbauwerk im Gau Sachsen be richten, über die Wiedereröffnung vor Jahren stillgelegter Lohlenschächte bei Zwickau, heut können wir die höchsterfreu liche Tatsache mikleilen, daß im Gau Sachsen die Arbeits losenzahl zum erstenmal seil November 1929 unter 200 000 gesunken ist, das heißt, daß seit der Machtübernahme durch Adolf Hitler die Erwerbslosenzahl in Sachsen von 720 000 auf unter 200 000 herabgedrückt werden konnte, also über eine halbe Million sächsischer Volksgenossen nach jahrelanger Er werbslosigkeit wieder ein durch ein festes Einkommen ge regeltes Leben führen kann. Nach dem Bericht des Präsidenten des Landesarbeits amtes Sachsen beträgt die Abnahme der Erwerbslosenzahl im Gau Sachsen im Juni 19 625 (Juni v. I. nur 15 000). Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen stellte sich Ende Juni dieses Jahres auf 199 400 und liegt damit um rund 65 700 niedriger als im Juni des Vorjahres. In dem Bericht wird festgestellt, daß der größte Teil der wieder in Arbeit gekommenen Volksgenossen, rund 13 000, von in ihrem Aufschwung nicht jahreszeitlich gebundenen Berufsgruppen ausgenommen wurden, so von der Metall industrie, dem Spinnstoffgewerbe,der Holzindustrie und vom Nahrungs- und Genußmittelgewerbe. Dieses günstige Bild vom Wirtschaftsausschwung in Sachsen wird verstärkt durch die Tatsache, daß 2000 Vot- standsarbeiker von der freien Wirtschaft eingestellt wurden, sie jetzt also vollen Lohn erhalten. Die Arbeitsamtsbezirke Grimma, Dippoldiswalde und Borna weisen weniger als tausend Erwerbslose auf. Stärker ging die Zahl der Arbeitslosen in Leipzig, Dresden und Chemnitz zurück. Am 30. Juni d. I. entfielen in Sachsen auf 1000 Einwohner 38,2 Arbeitslose gegenüber 143,3 am 31. Januar 1933. Dresden! 1833 noch zehn MMonen Sehwekoo» jetzt 3,7 «Mionen Seberschntz Die Gesundung der bis 1933 stark verschuldeten Groß städte Sachsens infolge der marxistischen Mißwirtschaft macht glänzende Fortschritte. Der Fehlbetrag im Haushast der Laudeshaupfiadt Dresden betrug 1932/33 rund 10,5 Millionen Mark. Vier Jahre nationalsozialistische zielbewußte Arbeit haben diese» 10-Millionen-Fehlbetrag in einen Aeberschuß von 3,79 Mil lionen Mark im Haushalt für 1936 verwandeln Außerdem konnten in den letzten drei Jahren die Anleiheschulden nm 42,5 auf rund 100 Millionen verringert, die kurzfristige» Darlehen von 29 Millionen fast gänzlich getilgt werden. Diese durch eiserne Sparsamkeit erzielten Er folge festigen das Vertrauen in die neue Verwal tungsführung der Großstädte, die daraufhin in die Lage versetzt werden, ihre großzügigen Arbeitsbeschaffungs pläne auf weite Sicht vorzubereiten.'Die langfristigen Schul den erhöhten sich nur um 45,5 Millionen auf 86 Millionen. Vach den Erklärungen des Oberbürgermeisters Zörner vor den Ratsherren genehmigte der Reichsstallhalter die Umstellung der Dresdner Trinkwasserversor gung aus den Bezug von den Talsperren Lehnmühle und Klingenberg. Die kosten für die llmstellungs arbeiten wer den aus über 15 Mill. M. geschäht bei 550 000 Arbeilsstun-^ den für Erwerbslose; die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr begonnen werden. Neben diesem großen Arbeitsbeschaffungswerk werden Mittel flüssig gemacht zum Bau von 214 Kleinstwohnungen, für KdF-Fahrten langjähriger städtischer Arbeiter und An gestellter, Ankauf von Gelände für Wohnungsbauten, Er neuerung der Schulen und öffentlicher Gebäude, Bau von Radfahrstreifen und Ausbau der Ausfallstraßen usw. Königsbrück. Sperrung des Truppenübungs platzes. Wegen Schießens mit scharfer Munition wird Ler gesamte Truppenübungsplatz Königsbrück einschließlich Ler sonst sür den öffentlichen Verkehr freigegebenen Straßen sowie Las mit weißen Flaggen abgesteckte Gebiet außerhalb des Platzes auL 'Flur Raundorf und Rohna (Pulsnitzgegend) in den nach stehend genannten Zeiten gesperrt: Am 13. Juli von 12,30 bis 24 Ahr: am 14. Juli von 12,30 bis 20 Ahr; am 15. und 16. Juli von 12 bis 20 Ahr; am 17. Juli von 12,30 bis 24 Ahr; am 18 Juki von 0 bis 5 Ahr und 12 bis 20,30 Ahr. Platzausweise haben während der Sperrzeiten keine Gültig- keit. Außerdem ist Las durch schwarze Flaggen kenntlich gemachte Gebiet südlich Rohna (ostwärts der Pulsnitz) am 15 Juli von 12 bis 17 Ahr; am 16. Juli von 15,30 bis 20 Ahr und am 18. Juli von 12 bis 20,30 Ahr gefährdet. Wallroda. Ein schwerer Anglücksfall ereignete sich am Dienstag abend auf Ler Radeberger Straße zwischen Wallroda und Radeberg. Ein Motorradfahrer, der angeblich einem Geschirr ausweichen wollte, überfuhr eine Frau aus Wallroda, die schwere Verletzungen davontrug. Ihr wurde u. a. das rechte Dein ganz zertrümmert, außerdem zog sie sich schwere Gesichtsverletzungen zu. Die Schwerverletzte wurde dem Radeberger Krankenhaus zugeführt. Fischbach. Zu einer förmlichen Plage sind Lie zu vielen Tausenden abends hier in der Rähe Ler Kirche! schwärmenden sogen. Junikäfer, eine Abart der Maikäfer, geworden. In dichten Schwärmen, wie sie noch nicht in dieser Stärke hier auftraten, kann man sie beobachten. Weickersdorf. Zwei stattliche Fischreiher haben sich seit einiger Zeit in dem zusammenhängenden Deichgelände an der Bahnlinie Dresden—Görlitz eingefunden. Die Teich besitzer sehen freilich dem Auftreten der fremden Gäste, die sich mit ihnen in den 'Fischfang teilen wollen, mit recht ge mischten Gefühlen entgegen, doch stehen die immerhin recht seltenen Reiher unter einem gewissen Schutz. Auch einzelne Störche sind zeitweise in den Wiesen zu beobachten, Lie als Einzelgänger ihren Standort wechseln. Bautzen. Rehe sprangen über den Weg. Als in Lubachau die Pferde eines Landwirts einen vollbeladenen Wagen Klee zogen, sprangen plötzlich einige Rehe über den Weg. Die Pferde scheuten und gingen Lurch. Der Kutscher stürzte vom Bock und wurde erheblich verletzt, so daß er ärzt liche Hilfe in Anspruch nehmen muhte. In einer Wegbiegung stürzte der Wagen um. Die Pferde blieben unverletzt. Bautzen. Anwetter über der Oberlausitz. Am Donnerstag abend entlud sich über Ler Oberlausitz ein schweres Gewitter, das mit einem wolkenbruchartigen Regen verbunden war. In Bautzen waren in kurzer Zeit zahlreiche Straßen überflutet. An der Steinstraße drangen die Fluten in die anliegenden Häuser ein. Die Feuerwehr muhte an vielen Stellen helfend eingreifen. Dresden. Ein großes Vorhaben. In der Beratung der Ratsherren mit dem Oberbürgermeister wurde mitgeteilt, daß die Pläne, den Trinkwasserbedarf der Stadt Dresden, der gegenwärtig aus dem Grundwasser der Elbe gedeckt wird, in Zukunft aus den Talsperren Klingenberg und Lehnmühle zu entnehmen, vom Reichsstatthalter genehmigt worden sind. Das Wasser soll von den genannten Talsperren aus durch in Felsen getriebene Stollen und Rohrleitungen nach einer großen Filteranlage im Südwesten Dresdens gebracht und von dort auf die Hochbehälter verteilt werden. Die Verwirklichung dieses Planes macht Aufwendungen in Höhe von 15,5 Millionen AM erforderlich. Eine große Anzahl von Erwerbslosen wird bei diesem gewaltigen Vorhaben Lohn und Brot finden. Mit den Bauarbeiten kann begonnen werden, sobald die erforderlichen Enteignungsreichsgesetze erlassen sind. Lettlpruch sür den 13. JuU Viele Jahrhunderte hindurch Hal das Ausland damit ge- rechnet, in Deutschland Verbündete zu haben. Erst waren es charakterlose Fürsten, die eiskalt ihre Völker verrie ten, dann sind es Parteien gewesen. Jetzt will ich den Gegnern zeigen, daß sie keine Verbündeten mehr in Deutschland haben. Adolf Hitler. Tharandl. Kolonialforstliche Arbeit. Reichs- statthalter General Ritter von Epp, der vom Führer mit der Leitung des neu gegründeten Reichskolonialbundes betraut wurde, besuchte gemeinsam mit Reichsstatthalter Mutsch mann die Forstliche Hochschule Tharandt. Zweck des Besuchs war, sich über die hier geleistete einzigartige kolonialforst- liche Arbeit zu unterrichten. General Ritter von Epp und Reichsstatthalter Mutschmann besichtigten die reichhaltige Sammlung des Kolonialforstinstituts an Darstellungen, Zeichnungen und Bildern sowie die einzigartige Zusammen ¬ stellung an kolonialen und ausländischen Hölzern aller Art. Sodann wurden die wissenschaftlichen Arbeits- und Unter suchungsräume, die Laboratorien für koloniale Holzforschung sowie die Institute für Bodenkunde, Botanik und Luftbild messung besichtigt. Die Besucher, zu denen auch Landesforst meister Melzer sowie Direktor Dr. Weigelt, der Wirtschafts berater des Reichskolonialbundes, zählten, sprachen ihre rest lose Zufriedenheit über die bisher geleistete Arbeit aus. Ostritz. Der Zwölfjährige als Levensret- t e r. Der zwölfjährige Schüler Werner Bittner rettete einen fünfjährigen Knaben, der in einen Turbinengraben gestürzt war, vor dem Ertrinken. Mehrere erwachsene Personen, die den Vorfall bemerkten, hätten dem Kind keine Rettung brin gen können, weil sie des Schwimmens unkundig waren. Waldheim. 20 neue Siedler st eilen. Durch Ge ländeerschließungen und Straßenbauten konnte hier die Bau tätigkeit stark angetrieben werden. In kurzer Zeit werden zehn erbaute Doppelwohnhäuser zwanzig Familien aufneh men; jeder Siedler erhält einen Landbesitz von 1000 Qua dratmeter. Aus eigenen Mitteln mit staatlichen Zuschüssen erbaute die Stadtgemeinde drei Volkswohnhäuser mit acht zehn Wohnungen, denen im Herbst drei folgen werden. Leipzig. Neun tödliche Unfälle in einer Woche! Nach dem Wochennachweis des Statistischen Amts erlagen in der Woche vom 21. bis 27. Juni neun Personen tödlichen Unfällen. — An einem einzigen Tag dieser Woche ereignete sich im Stadtgebiet eine Reihe von Derkehrsun» fällen schwererer Natur. Es wird damit wieder dargetan, daß die Verkehrsteilnehmer, insbesondere die Radfahrer, noch immer nicht gelernt haben, die notwendige Sorgfalt zu üben und den Vorgängen auf der Fahrbahn die größte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Bei den Unfällen kamen sieben Personen durch Knochenbrüche, Schädelverletzungen und in nere Verwundungen erheblicher zu Schaden. Von den Ver letzten mußten sechs dem Krankenhaus zugeführt werden. Frankenberg. Eine Brückeaus 'Rollwagen. Im Zug der Kurvenverbesserung der Staatsstraße Ortels dorf—Gunnersdorf—Frankenberg wird seit Monaten der Bau einer neuen Betonbrücke an Stelle der bisherigen eiser nen Albert-Brücke über die Zschopau bei Ortelsdorf vorbe reitet. Dazu war es notwendig, in Gunnersdorf eine große, die Baustrecke ersetzende Notbrücke zu bauen und die alte Albert-Brücke in diese Notbrücke einzuschieben. Die Ver setzung der 260 Tonnen schweren Albert-Brücke begann mit dem Bau von festen Rollbahnen, auf die vier Rollwagen von je 65 Tonnen Tragkraft aufgesetzt wurden. Durch Hhdrau- liche Pressen hob man die Brücke auf die Rollwagen und zog sie durch die Kabelwinde 17 Meter von ihrem alten Platz weg in die Fahrbahn der großen Straßen-Notbrücke. Die Arbeit ging ohne den gerinsten Zwischenfall vonstatten. Nach Fertigstellung der neuen Betonbrücke wird die alte Albert- Lrücke, die über 50 Jahre ihren Zwecken diente, abgerissen. Städtische Heimatsammlung Geöffnet: morgen Sonntag 10,30 bis 12 Ahr NS.-Fr-meirschaft - Mnlsnitz. Laßt kein Veerenobst verderben! Dieser Aufruf war richtunggebend für die Arbeit des letzten Frauenschaftsabends. Wie Lie reichen Gaben des Sommers mit wenig Ankosten und möglichster Zeitersparnis bei Ver wendung neuer billiger und praktischer Geräte bis auf den letzten Rest ausgewertet und in die obstarme Zeit hinüber gerettet werden, zeigte die Gruppe für Volkswirtschaft — Hauswirtschaft. Das hiesige Elektrizitätswerk hatte bereitwillig drei elektrische Herde auf Lem Schützenhaussaal aufgestellt, und Pulsnitzer Haushaltsgeschäfte boten eine Schau schöner moderner Geräte vom billigsten bis zum teuersten. Rach etwa einer Stunde Kochzeit füllten sich Flaschen und Gläser mit klarem, süßem Johannisbeer-, Erdbeer- und Ahabarbersaft und mit Marmelade aus denselben Früchten und Pflanzen. Gerade auf dem Gebiete der Saftgswinnung bieten Lie neuen, zum Teil sehr billigen Geräte eine vielen Hausfrauen noch unbekannte Vereinfachung. Ein ernster Schulungsvortrag und fröhliche gymnastische Darbietungen der Jugendgruppe füllten die Kochpause aus, bis Kostproben von Säst und Marmelade die befriedigende Gewißheit guten Gelingens gaben.
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