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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190007014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000701
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-01
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.07.1900
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Amsterdam per IM Ct. sl. 3'/,"/, SLweizerPlntzepr. I00Frs.4>/,"', 'S 6 als ^scheitert betrachtet werden. - Madrid, 22. Juni. Bei 33 In Tra Pest an Morganatische Gheu. neu- August 4/0 Frcv. II. s. Ä. 81,30 80,60 G. l« 26 27 28 29 30 3 t 84,20 83,15 U. t. S. S. 80,25 76,75 80,85 20,41 20,27 nenn, einen tödtlichen Ausgang nahmen, pezunt wurde eine verdächtige Erkrankung festgestellt. p. 8 D. p. 3 M. p. io T. p. 2 M. p. io r. p. 8 T. I». !». l7 18 19 20 21 22 23 24 188,00 G 167,75 G. 81,20 t» 0/ /o I uv - > V, Bei der strafrechtlichen Ber ! folgung eines Kaufmannes wegen der Worte, die er bei B. ässet und Antwerpen Pr. 100 Francs 4 Italienische Plätze pr. 100 Lire k Nieverschlagsverhältniffe der 50 Flußgebiete Sachsens in der 2. Dekade des Juni 1900. Petersburg Pr. 100 Rubel 5'/,°/g Warschau fr. 100 Rubel Wien Pr. 1° 0 Kr. Le. W. 4 heißt, die Hand zum Ehebunde bot. Alexander II. von Rußland trat ein Jahr und vier Wochen, nachdem seine Gemahlin, die Zarin Maric ge storben, mit der Fürstin Catharina Dolgorukowa, jetzt Fürstin Jurjewskaja, vor den Traualtar, und Victor Emanuels II. von Italien Gattin, die österreichische Erz herzogin Adelheid, lag seit 15 Jahren im Grabe, als der dw Galantuomo die schöne Rosa Vcrcellonc, ein echtes Kind des Volkes, zu seinem Weibe erhob und ihr für sich und ihre Kinder den lieblich klingenden Namen einer Gräfin von Mirafiori und Fontanafrcdda — „Wundcr- blum und Frischquell" zu deutsch — als Morgcngabc schenkte. Vor 50 Jahren spielte hinter den Coulissen der europäischen Politik eine ehemalige Ballcteuse und Putzmacherin, die Dcmoiselle Rasmussen, eine nicht un bedeutende Nolle, nachdem sie als „Gräfin Dannen" die dritte Gemahlin des dänischen Königs Friedrich VII. ge worden war, dessen erste Ehe mit der Prinzessin Wil helmine von Dänemark ebenso wie die zweite mit der Prinzessin Karoline von Strelitz mit einer Scheidung geendet hatte. Und ein Vorgänger dieses Königs, Friedrich IV. von Dänemark, schritt drei Wochen nach dem Tode seiner ersten Frau, der Königin Louise, zu einer neuen Heirath mit der Gräfin Sofie Dorothea Reventlow, die den Titel einer Herzogin von Schleswig erhielt. Morganatische Verbindungen sind im Hessischen ^ürstenhause eine oft wiederkehrende Erscheinung. So vermählte sich der Großherzog Ludwig III. sechs Jahre nach dem Tode seiner Gemahlin Mathilde, einer Schwester des bayerischen Prinz-Regenten Luitpold, 1868 mit einem Mitglieds der Darmstädter Hofbühne, Fräulein Magdalene Appel, Baronin von Hochstaedten, Deutsche Reichsbank: Diskont 50,"/, — L.mbard Z. F. 6Z,"o Zahlungseiniteliungen. Konkurs wurvc eröffne, über das Vermögen de: Handelssrau Anna Marie Beper, Schnitiwaareincstergeschäft in Großzschocher nnd über das der Handelsfrau Ma is Elis. Hanitzsch geb. Wilke, Wirthschastsbazar in Plagwitz. s. p. 0 s V. p. 2 Ä Magdeburg, 29. Juni. Preil, sür greifbare Nobunkc Ausschließlich Berbrauwsittuerl Ohne Sack ab Stationen -kornzucker. ohne Sack 8>" llendement 12,00 —12,30 M., Naä- -roducte obni Sack 7.o Rendcmcnt 9,90—10,15 M. Tendenz' Fest. Preise unregelmäßig. Wochsnnmsatz 80,000 Centncr Borrnthe I. Product I. Hand 56,000 Eentner, 1899 112,000 Centner, 1898 9 1,OM Centner, 1897 1,480.000 C-ntner. — greife sw grctsdur! Waar« und Waare auf kurze Lieferung, einschließlich BerbrauchSsteurr.i Krystallzucker I mit Sack 28,35 M„ Brodraffinode I ohne Faß 28,35 M., do. II ohne Faß 28,2"/, M., Würsclzu er I mit Kiste 3l,I2' , M, do. il mit Kiste 29,75 M., gemahlene Brod assinade mit Sack e9,87V, M., do. Raffinat-, mit Sack 28,35 M. gemablen?- Nell« Z mit Sack 27 85 M., Farin mit Sa k 23,75—26,75 M ' endenz: Ohne Eeschäft aus erster Hand. Ntlr-Irst«. Breme«, 29 Juni. Rassintrtes Petroleum Faß zoOfcr loco 6,65 B. Grtsrid« und Luttexmittel, Petersburg, 29. Juni. Wetzen loco 10. — Roggen loco 6,90. — Hafer loco 3,45—3,50. — Leinsaat loco 17,25. die ihren Wittweusitz in Wiesbaden gewählt bat, und sein Neffe und Erbe Ludwig IV. erregte 1884 durch seine heimliche Trauung mit der geschiedenen Frau des russischen Diplomaten von Kolemine, Gräfin Alexandrine Czapska, die allgemeine Aufmerksamkeit. Die Ehe wurde bekanntlich sehr bald annullirt, und die „Gräfin Romrod" — diesen Namen hatte sie vom Großherzog erhalten, hat sich seitdem mit dem russischen Minister-Residenten in Marokko, Herrn von Bacheracht, wiedervermählt, noch heute eine schöne, gefeierte Frau. Ueber Ebenbürtigkeit veröffentlicht die „Nat.-Ztg." anläßlich des Wiener Falles einen Leitartikel, in dem sie darauf hinweist, daß die Forderungeu der Eben bürtigkeit keineswegs in allen Ländern anerkannt seien. In den meisten regierenden Herrscherhäusern finden sich Ahnen, welche nicht „blaueren Blutes" waren als die Gräfin Sophie Chotek. Im badischen Fürstenhause fließt das Blut der Beauharnais, unter den Ahnen des Anhaltischen Fürstengeschlechts ist die Apothekers tochter Anna Föse verzeichnet. In England hat man niemals ein Verständniß für den Begriff der Ebenbürtigkeit gehabt und britische Könige nahmen keinen Anstand, Bürgerstöchter zum Traualtar zu führen. Prinz Wilhelm Hendrich, Herzog von Glou cester, konnte Lady Marie Waldergrave, Eduard die uneheliche Tochter Walpoles zur Gattin machen, ohne, daß- es Jemandem in den Sinn kam, die Rechtsgiltig keit der Ehe oder die Erbberechtigung der Kinder zu bezweifeln. Aber selbst in Rußland, wo die Son- veräuitätsidee am stärksten ausgebildet ist, haben die Fürsten sich nicht gescheut, das Prinzip der Eben bürtigkeit zu durchbrechen. Peter der Große heirathete eine livländische Bäuerin und Katharina die Erste war Kaiserin von Rußland, obwohl ihr Vater Samnel Skowronski hieß. Das schwedische Königshaus hat Bernadotte zum Stammvater, ohne daß ihm von anderen Fürstenhäusern die Ebenbürtigkeit bestritten wird. Aber daß man heute in Oesterreich-Ungarn noch so streng auf die Hausgesetze und die Theorie von der Ebenbürtigkeit hält, ist um so wunderbarer, als doch ein habsburgischer Kaiser sich nicht scheute, seine Tochter dem ersten Napoleon zu geben, der von sich sagen konnte: Ich trage meinen Stammbaum in mir selbst! Das nativnalliberale Blatt kommt am Ende seiner Ausführungen zu dem Schluß, es wäre unter den gegenwärtigen Umständen das Richtigste, den Begriff der Ebenbürtigkeit, der nur noch eine ausgehöhlte Schale sei, entschlossen über Bord zu werfen und anzuerkenncn, daß ein Prinz sich durch die Ehe mit einem bürgerlichen Mädchen so wenig vergiebt, wie ein Bürgerlicher durch die Ehe mit einer Prinzessin. 2 3 4 Rew-Vark, 29. Juni. (Anfang). Welzen Juli 86'6, est. — Mail Juli 47^. stetig. Vvicaga, 29. Juni. (Anfang). Weizen Jult 80,00. — NaiS Juli 42'/.. — Schnalz Juli 6 82. Wechsel. — Diskont. BerMischtes. * Groste Anforderungen au die Mutterliebe werden der Frau Kirst in Hörde gestellt. Die Frau, die sich erst vor kurzem zwei schrecklichen Hautopera- tionen unterzogen hat, nm ihren verbrannten Sohn zu retten, wird sich in nächster Zeit für eine solche zum dritten Mal opfern. Eine erhebliche Fläche au dem Körper des Verunglückten will nicht heilen und cs ist deshalb die nochmalige En nähme von Hanl nothwcndig. — Vor einiger Zeit ist in Hörde eine ähnliche Lperation vvrgenomimn worden, wie bei der Frau Kirst, jedoch mit dem Unterschied, daß die hier verwandte Hant einem d-ci Stunden vor der Operation Verstorbenen entnommen war. Der Verletzte, dem durch Quetschungen das Fleisch förmlich abgerissen war, lag bereits fünfundzwanzig Wochen, ohne daß sich Heilung zeigte. Da sich ein Lebender nicht opfern wollte, entnahm der Arzt die nöthige Hant einem Todten, dessen Körper noch nicht gänzlich erstarrt war, und die .Heilung glückte. Der Verunglückte befinde! sich ans dem Wege mo * Ein peinlicher Vorfall hat sich in Oidc,:b.-- in einer Schwnrgerichtssitzung zngetragen. Einer der Geschworenen war betnmken, und deshalb wurde nach dem Antrag des Vertreters der Staatsanwaltschaft die Sitzung ausgesetzt. Der Betrunkene, der Hansmann Gramberg aus Donnerschwee, ist nach dem „Gemein nützigen" wegen des skandalösen Vorfalls in der Schwurgerichtssitzung am Dienstag zn 309 Mark Geldstrafe und in die durch ihn entstandenen Kosten vernrlheilt worden. * Tcr „Zauberer von Berlin", der Töpfer Jänicke, der nächtlicherweile die Schneiderin Bergner durch allerlei Höllenspuck am Teufelsses reich machen wollte, sie vergiftete nnd beraubte, stand bekanntlich jüngst in Potsdam -vor dem Schwurgericht. Jänicke behauptete, daß nur ein Versehen bei der Znfammensetznng des, Zanberpulvers vorgekommen sei. Einen Mord habe er durchaus nicht beabsichtigt. Seine Aussagen sind. kennzeichnend dafür, Ivie knüppeldick der Aberglaube noch heute auf den Köpfen lagert. Angell.: Ich habe in der Aachener Lotterie gespielt nnd ein Sympathie mittel zum Gewinnen augewend.i. — Präs.: Was ist ' denn das sür ein Mittel? — Angckl.: Die Lose s müssen Dämpfen aus Stechapfelblättern, Myrrhen und Weihrauch ausgesetzt werden. — Präs.: Wer hat Ihnen denn zu diesen Narrenspossen gerathen? — ' Angekl.: Ich kenne dieses Mittel schon von früher. — ' Präs.: Das Räuchern half aber nichts? — Angckl.: Nein. — Präs.: Sie hatten wohl mit Ihrer Wahr agerei überhaupt viel zu thnu? — Angekl.: Ja, sehr s viel, ich hatte den ganzen Tag zn Lynn, von morgens 37 38 39 40 4l 42 43 44 45 46 47 48 49 50 London pr. 1 Psd. Sterl. 3 Madrid "und Barcelona Pr. 100 Pesetas -> PMS Pr. 100 Francs 3 8 9 10 II 12 13 14 15 E. B G G. WoU«. lÜNttuerNks, 29 Juni Terminnotirrnznr Ton.: Sind morganatische Verbindungen gerade in erer Zeit immer häufiger geworden, so sind doch die jenigen Fülle immerhin vcrhälinißmüßig selten, daß regierende Fürsten, oder zur Regierung berufene, solche eingehen, und wenn dies geschieht, so war der Be treffende, fast ausnahmslos, schon vorher verheirathet nnd hat nun, Wittwer geworden, da aus seiner ersten Ehe die Thronfolge gesichert ist, diejenigen Rücksichten, welche diese sonst anferlegt, nicht mehr zn nehmen. Dies trifft auch auf die einzigen gegenwärtig morga- uatifch vermählten europäischen Sonveraine zu, die ide ihre jetzigen Gattinnen den Kreisen der Bühne nommen haben, nämlich den Herzog Georg von chfen-Mciningen, der, ehe er vor 28 Jahren die .stsinnige Baronin Heldburg, die damals Ellen Franz eß, ehelichte, bereits zwei Franen verloren hatte, nnd -ns den regierenden Fürsten Nens; jüngerer Linie, i Oer bald nach dem Tode seiner ersten Gemahlin, der Hei wp.in Agnes von Württemberg, einem Mitglied des Geraer Stadttheater, das seitdem Frau vou Saalburg 's Uebcrrcichung der Adresse an die Königin gesprochen haben soll, dürfte es sich um den Kammaml Malurana handeln, der als Führer der Vertreter der „Union nacional" in der Audienz der Königin gegenüber einen sehr energischen Ton anschlug und u. a. erklärte, die Königin könne in 48 Stunden dein Lande die Ruhe wicdcrgeben. Thue sie es nicht, so werde das Ende sehr übel sein; die Dy nastie setze ihren Bestand aufs Spiel, falls die Königin Silvela nicht entlasse. Die Königin suchte Malurana mehrmals zu unterbrechen, aber vergeblich. Türkei. Koustautinopel, 26. Juni. Ju Janthi im Vilajet Adrianopel kam eine pestverdächtige Erkrankung vor. In Smyrna kamen bisher 12 Erkrankungen vor, von denen drei, nicht wie irrthü.ulich gemeldet Dame, aber es hat nicht gewirkt. (Heiterkeit.) — Präs.: Was geschah dann? — Zeuge: Er sagte, dann müssen wir die Geister beschwören, wenn ich Muth habe. Er räucherte alsdann mit einer Flüssigkeit, ich mußte „Mephisto" sagen, aber der Geist kam nicht. — — Präs.: Warum denn nicht? — Zeuge: Er sagte, ich müßte den Geist erzürnt haben, und es müßte nochmals versucht werden. Ich mußte mit Blut einen Zettel schreiben, der etwa folgenden Wortlaut hatte: Lieber Geist, ich wünsche von dir, daß Frau Friederike v. B. von dieser Stunde an bis ans Ende mich liebt über alles und alle meine Wünsche sofort erfüllt. Sie soll für mich sorgen und mir sofort aus Liebe 150 Mark schenke«. Später sollen Frau H. und Frau G. mich lieben mit der ganzen Glut ihres Herzens. Diese drei Weiber sollen keinen anderen lieben als mich allein. Lieber Geist, wenn du es machst, daß alle diese Weiber ohne mich keine Ruhe haben, so will ich dir ewig dienstbar sein. — Präs.: Nun, konnten Sie sich denn nicht selbst sagen,, daß ein so unglaublicher Unsinn Ihnen nicht helfen könnte? — Zeuge: Geholfen hat's ja allerdings nicht. (Heiterkeit.) Die Voss. Ztg. bemerkt zu dem Prozeß: In Potsdam, in der Stadt Friedrich des Großen, dem die Aufklärung soviel verdanke, mußte 150 Jahre nach dem Tode des Philosophen von Sanssouci ein Gerichtshof die Frage entscheiden, ob ein Angeklagter ein Mörder oder ein Zauberer sei, Zauberer nacl seiner eigenen Ueberzeugung oder Mörder nach dei Begriffen des Strafgesetzbuchs. Wer fühlte nicht an gesichts dieser Thatsache einige Beschämung, besonder! wenn wir jetzt die Nothwendigkeit empfinden, euro päische Kultur nach China zu tragen; während bei uns zn Lande Wahrsagerinnen und Zauberer ihr Un wesen treiben, und man sogar allerlei abenteuerliche Teufelsbeschwörungen und Teufelsaustreibungen erlebt! Gegen die Aufklärung hat sich seit längerer Zeit in manchen Kreisen ein Rückschlag bemerkbar gemacht. „Seicht" ist noch das mildeste Beiwort, womit mau sie bedenkt. Romantischer Mystizismus ist wieder Mode geworden. Die neuesten Vorgänge aber, wie der Prozeß gegen den „Zauberer" Jänicke, zeigen handgreiflich, wie nöthig es ist, in Schule und Leben allenthalben nach Kräften die Aufklärung zu fördern und die Gemüter aus dem Banne ves Aberglaubens zu erlösen. Nur dadurch wird es möglich sein, so wohl den „Zauberern" wie den Hetzern auf die Dauer das Handwerk zu legen. Die Verhandlung hat einen Einblick gewährt in den krassen Aberglauben, in dein viele Bewohner der Reichs- Hauptstadt befangen sind. Leider haben wir durchaus keinen Anlaß, uns über den Aberglauben der Berliner auszuhaltcn; in dieser Hinsicht geben leider auch viele Bewohner des VogtlandcS den Berlinern nicht das Min deste nach. Dem Vogtl. An;, schreibt man: Mir ist eine Kartenschlägerin bekannt, die alltäglich von 10 bis 15 abergläubischen Weibern aufgesucht wird, eins andere „weise Frau" prophezeit aus dem Kaffeesatze, eine andere wahrsagt aus den Linien der Hand usw. In welchem Umfange das „Versprechen" und „Pröppeln" im Vogt- lande ausgeübt wird, das haben Gerichtsverhandlungen schon zur Genüge dargcthan. Wie sehr das Geschäft, blüht, mag.daraus ersichtlich sein, daß eia „Wunderdoctor" im oberen Vogtlande, der seinen abergläubischen Kunden dcn unglaublichsten Hokuspokus Vormächte und darum großen Zulauf hatte, seine Einkünfte auf jährlich gegen 5000 Mark bemaß. Geholfen haben ja die Künste des Wundermanncs, aber lediglich dem Geldbeutel des Man ncs und nicht etwa Denen, die „nicht alle werden". Die Nothwendigkeit einer Bekämpfung der Wahr sagerei wurde ans Anlaß des Vorfalles am Teufels- fee des Näheren dargclegt. Es ist erfreulich, daß die Berliner Polizei den ersten Schritt dazu getban hat. Zur Abfanguug d>'- sog. Schlepper, welche auf den Straßen nach Dummen fahnden, ist ein besonderer Commissar bestellr wm- m Auch soll das Vertheilcn von Zetteln cv deu Straß.u 'rolirt werden. Die Wah-sagerlnr m S n unuachfui'. wegen Betrugs, die Schlepper . -ibei ; Beihilfe zum Betrug unter Ank.. mfi-Il! - h werden andere Städte diesem BsUV > b >lgen. PIlUa-H'aiumn'.g. Jult 4,47^ Leptember 4,52^ Fr-5. October 4,55 Frcs., November 4,55 Frcs., December 4,55 Frcs. Stimmung: Behauptet. Um- üch: 510,000 Kilogramm Liverpool, 29 Juni. Umsatz: 10,900 B., davon sii äpcculaUvn und Export 500 B. verkauft. Amerikaner ^an ziehend, I 8 höher, ostindische ruhig, 1/16 hoher. Middltnc nnem'aniiö e Liiiernno.cn: Juni Juli 5.29 64 Käufer, August- replember ' .15 64 Käufer, October November 4 43 64 Käufer, December-Janua: < 39 6 4 3 Verkäufer. BrsmrA, 29 Juni Baumwolle anziehend, tz.Pland m'dl, 'ne los 52 4fg. Slew-Nork. 28 Juni irrster Bericht. Ma-?i ans Liefer ung eröffnete stetig. Juli 9,88, Anzug 9,11, Oktober 8,50, Januar 8,33. — Zweiter Bericht. Amerikanische aut Liefer ung Jult 9,43, August 9,16, October 8,47, Jauuar 8,33. — Die heutigen Ankünfte von Baumwolle in allen ^äscu merder rut 2000 Ballen geschätzt. — Dritter Berich'. Amerikanische aus Lieferung ruhig. Jul! 9,43, August 9,15, October 8,47, Zanuar 8,32. Küftre. Hamburg 29 Juni, 3 Uhr. Juni —, , Jult 40,75, lluguft 40,75, September 40,75. October 41,00, Novemde- 41 50 December 41,75, Januar 42,00, Februar 42,25, März 42,kO, April 42,50, Mat 42 75. Behauptet. Bremen, 29. Junt Kaffee fest. Neis stetig. Zttckrr so bedeutungsvoller, als gerade jetzt wichtige städtische Angelegenheiten schweben, und auch die Bürgermeister stelle unbesetzt ist. Man erwartet für die nächsten Tage das Eintreffen eines Regierungsbeamten, der die l Magistratsgeschäfte provisorisch leitet. — Die Sache I hat großes Aufsehen hervorgerufen. l Gesterreich-ziugarrr. Der dritte Schulausschuß in Budapest hat eine f Eingabe an den Magistrat gerichtet, in der er sich sehr energisch für den Unterricht in der deutschen Sprache in den Volksschulen ansspricht, „weil wir als kleine Nation sprachliche Fühlung haben müssen mit einer großen Nation, der wir unsere Kultur danken, nnd die uns noch immer Kulrurguelle ist." Ein Momentbildchen aus den» Na- i tionalitätenleben Oesterreichs: Ein Reservist , des 14. Infanterie-Regiments in Linz, Namens Birk- linger, that jüngst in erwiesen angeheitertem Zustande bei einem Harmonikaconcert in der Linzer Vorstadt die Aeußerung: „Wenn heute ein Krieg kommt — auf die Deutschen schieß ich nicht; lieber dreh' ich das Gewehr um u. s. w." Er wurde von einem Commis angezeigt und erhielt vom Corpscommando wegen hochverrätherischer Absicht (!!) 5 Monate schweren Kerkers. Recht idyllische Zustände das! Budapest, 26. Juni. Der Ausstand des Fahr personols der Straßenbahn ist durch Vermittelung des Bürgermeisters beendet. Sämmtliche Ausständige haben den Dienst wieder ausgenommen. Als sie sich zum Antritt des Dienstes begaben, wurden sie von , einer Gruppe Socialisten am Weitergehen verhindert. Es entstand ein Streit, wobei zwei Kondukteure der Straßenbahngesellschaft verwundet wurden. Rußland. Stück um Stück verliert Finnland seine Selbst ständigkeit. Der neueste Erlaß des Czaren ordnet die' - Einführung der russischen Sprache, die zur Zeit in Finnland fast ebenso unbekannt ist, wie in Deutschland, . in der Verwaltung an. Bis zum 1. October 1905 's soll der Uebergang zur russischen Sprache im wrsent- s lichen beendet sein. Bulgarien. ', Nach den „Times" sind bei Bauernunruhen in ft der Nähe von Varna 90 Personen getödlet und 372 verwundet worden. Spanien. s In Spanien sind am Sonnabend alle Läden t ueder geöffnet worden. Der Widerstand der Han- ,t elskreise und damit auch die Reformbewegung können früh bis abends spät. Die Herrschaftei' bezahlten, ohne daß ich etwas forderte. — Ein Zenge, vor Diener Just, wandte sich an Jänicke um, ein Mickel zu er halten, Franen und Mädchen Liebe zu ihm, dem ver heirateten Manne, einzuflößen. Jänicke sagte, daß er das machen könne, uud gab ihm ein röthliches Pulver, womit er einen Brief schreiben, und den Brief einen Tag liegen lassen sollte. Außerdem sollte er eine Blume in eine rothe Flüssigkeit stecken und trocknen lassen und sie in den Brief legen. Just hat 5 oder 6 Mark dafür bezahlt. Präs.: Haben Sie das Mittel auch probiert? — Zeuge: Ja, mit einem Mädchen in der Perlebergstraße, es hat aber nichts genutzt. (Heiter keit.) — Präs.: Was geschah nun, als das Mittel ver sagte? — Zeuge: Dann gab er mir ein Pulver, welches nach Naphtalin roch und welches ich auf die Treppen stufen streuen sollte. — Präs.: Haben Sie es auch gethan? — Zeuge: Jawohl, mit einer älteren reichen u. s. P- 3M. ,k. S. P 14 D. u. S. P- 2 M. ,k. L. p- 8 D u. s. P- 3 M. D. P- 8 D. u. S. p- 3 M. k. S. P. 8 L ,k. S. P- 8 r U. S P- 3 M Nv. A l ii ß gebiet deodsetil. ,, m „ o -28 -17 31 ! -16 P.uthe 13 25 ! 18 Schnauder - 26 Pl-iße, ohne W. u. E. 10 26 , l l 1 Wyhra u. Eula .... Gvltzsch ... .31 26 56 30 - 5» Vereinigte Mulden 39 25 - j ll Zwickauer Mulde, u. Thal . 33 27 - 6 „ „ HI. „ 33 2'.' 4 »f 0. „ 53 33 -1 20 Freiberger Mulde, u. Thal . 41 26 - -18 ,k ,7 0. „ . 63'32 - 31 Zschopau 5 stU ft -18 Flöha Peckau 58 31 -s 21 I 1 28 ->l Zschopau mit S hma . -13 32 -16 Prißuitz u. Pöhlbach . 58 3 1 -2f Chemnitz 17 28 ->9 Würschnitz u. Zwönitz . U 3! lo Lungwitz 38! .'8 -In Schwarzwasser . . 17 34 - -13 Strirgis 19 Bobritzsch 74 30 >4 s Zwodau 6<-j36 2, I Elbthal 46 2-' ! 21 Döllnitz 25 2-> 0 Jahna 2-' — > Lommatzscher Wasser - 2« — Triebisch 56 27 ! 29 Vereinigte Weißeritz 2« — Wilde Weißcritz . . . . 6231 .31 Rothe Weißeritz . . . . — 3' — Lockwitzbach -2l — Miiglitz 72 30 I>2 Gottleuba 62 30 ! ' n I Biela .... 73 29 !-i> Prießnitz -13 2l !>7 Wesnitz 62 2" - t 3 I Polen; 52 2! s 23 Sebnitz 58 2! 29 Kirnihsch 4!'28 ! 21 Röder 33 25 !- 3 Pulsnitz 40 2« ll ! Schwarze Elfter .... 49 26 23 Spr e 5l 27 -24 ! Lvbaner Wasser .... - 26 Mandan 42 29 4 3 j Neiße 39 27 12 Druck und Verlag von I. Ruhr Nachfolger Max Förste , Hohenstein-Ernstthal. — BeÄmtwortlicyer Redacteur Mar Förster, Hohcnst
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