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Erscheint M M' dd -l Jnsera^e jcden Wochentag abends für den folgenden WML M MWÄO nehmen die Expedition bis Vorm. 1« Uhr Tag und kostet durch die Austräger pro W M V MM M W A WM "LU WWW W sowie für Auswärts alle Austräger, desal. Quartal Mk. 1,40; durch die Post Mk. 1 50 G- U D N G PG/ MH»- G UU^ alle Annoncen-Expeditionen zu Original stei ins Haus. f V vM Preisen entgegen. HohensteiN-Ewstthal, Oberlttngwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wustenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seisersdvrf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. 20 Dknstag, iLii 26. Januar 7 47. Jahrgang. Beüll;ntoiachuug. Anläßlich des Geburtstages -r. Nkajcstät des Kaisers am 27. dss. Js. werden die össenttichen Gebäude beflaggt. Die Einwohnerschaft wird ersucht, in gleicher Weise durch Schmücken ihrer Hauser zur Feier des Tages beizutragen. Hohenstein, den 25. Januar 1897. Der Stadtrath. vr Polster. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenutuiß gebracht, daß die Ausschüsse des unter zeichneten Gemeinderathes für das laufende Jahr aus den nachgenannten Herren zusammen gesetzt sind: Berfassnnsisausschich: Gemeiiideältestcr Emil Wetzel, Vorsitzender, Fabrikant und Hausbesitzer Alban Siegeri, Privatier „ „ Julius Metzner, Trischinenschauer Louis Fischer. Finanzansschutz: Gemeindeältesier Emil Wetzel, Vorsitzender, Privatier und Hausbesitzer Julius Metzner, Fabrikant „ „ Alban Siegert, Trichinenschauer Louis Fischer. EinschätzunüSanSschntz: Gemeiudevorstand Bernherd Oppermann, Vorsitzender, Gemeindeältester Emil Wetzel, Gutsbesitzer Eduard Gngclmanu, „ Louis Reinhardt, Fabrikant und Hausbesitzer Friedrich Tauscher, Tischlermeister u. „ Heinrich Benter, Fabrikant u. „ Earl Lieberknecht, Strnmpswirker Albert Braun, Trischinenschauer Louis Fischer, Strumpfwirker Otto Köhler, als Ersatzmänner: Gutsbesitzer Gustav Müller, Strumpfwirker und Hausbesitzer Theodor Ku ick, „ Gustav Kupfer. Armenansschutz: Gemeindevorstaud Bernhard Opperman» Vorsitzender, Gemeindeültester August Köthe, Fabrikant und Hausbesitzer Alban Siegert, Tischlermeister u. Hausbesitzer Heinrich Venter, Restaurateur und Hausbesitzer Karl Selbmann, Sattlermeister „ „ Hermann Franke, Strumpfwirker Gustav Kupfer, Trichiuenschauer Louis Fischer, Pastor Laube, Schuldirector Or. Groschopp, Armenarzt Or. Rossa. Hospitalausschutz: Fabrikant und Hausbesitzer Alban Siegert, Vorsitzender, „ „ „ Carl Lieberknecht, Privatier „ „ Julius Metzner, Fabrikant „ „ Albert Vogel, Trischinenschauer Louis Fischer, Strumpfwirker Albert Braun. BauanSschutz: Gemeiudevorstand Bernhard Oppermann, Vorsitzender, Gutsbesitzer Hermann Löbel, Favrikant und Hausbesitzer Friedrich Tauscher, „ „ „ Carl Lieberknecht, Strumpfwirker Albert Braun. Sparkasseuausschutz: Gemeiudevorstand Bernhard Oppermann, Vorsitzender, Gemeindeältester August Köthe, Fabrikant und Hausbesitzer Carl Lieberknecht, Privatier „ „ Julius Metzner, Brauereibesitzer Johann HtNNh, Oberlehrer Carl Scheffler, Kaufmann und Hausbesitzer Friedrich Dietel. Oberlungwitz, am 20. Januar 1897. Der G e m e i n d e r a t h. Opperman», Gemeiudevorstand. Sächsisches. Hohenstein, 25. Januar. Vergangene Woche brachte uns am Mittwoch den Se bastianstag, von dem eine alte Bauernregel sagt: Fabian Sebastian läßt den Saft in die Bäume gähn." Danach steigt vom Sebastianstag au der Saft in die Bäume; es naht der Beginn der Zeit, in welcher sich die Kinder Pfeifen ans Weidenruthen schneiden können. Freilich so bald kommt diese! Zeit aber doch noch nicht, denn durch einen krästiaen Schnee fall in den verflossenen Nächten, besonders der letzten, hat sich der Winter enN.ch recht ernsthaft cingcführt und damit we nigstens vorderhand all" etwa aufgetauchtcn Hoffnungen auf baldigen Broterwerb in den verschiedenartigsten Berusskreisen kurzweg beseitigt. Erfüllt sind andererseits aber auch wieder die fröhlichen Jugendträume von lautem Schlittcngeklingcl und ähnlicher Belustigung, welche nun die Situation beherrschen werden. Im Dresdner Journal befindet sich folgende Verlobungs- nn,zeige, die allscit g mit Freude begrüßt werden dürfte: „Seine Verlobung mit Frau Esther vcrw. v Khaw, geb. von Carlo witz in Blasewitz beehrt sich nur hierdurch ergebcnst anzrzcigcn. Dresden, den 22. Januar 1897. Paul von Seydewitz, Staats minister und Minister des König!. Hauses." Die Braut des Herrn Ministers, welche in erster Ehe mit Herrn Landgerichts director v. Kyaw vermählt war, ist die Schwester der ersten Gemahlin Sr. Excellenz. In der am Sonnabend vergangenen Nachtschicht verunglückte auf einem Oberhohnd rfer Steinkvhlenwerke, 41 Jahre all, der Häuer Karl Gustav Eismann aus Obcrplanitz. Beim Hereinnehmen des Einbruchs wurde Eismann durch ein Sluck unvermuthet hercingehcndcr Kohle am Rücken, an der Brust und an den Beine» beschädigt. Der 8erunglückte wurde sofort nach dem Zwickauer Kreiskrankenstifte transportirt, ist aber auf dem Wege dahin g-storbcn. Auf einem Schachte an der äußeren Rcichenbacherstraßc in Zwickau verunglückte am Sonnabend früh der Häuer Moritz Weller aus Lichtentanne tödtlich. - Weller wurde während der Förderung durch einen das Fallort hereingehenden Hund an einen Sammelbolzcn gedrückt und erlitt eine Ein- drückung der linke» Brustseitc und Verletzung des linken Ober armes. Der Verunglückte ist 41^ Jahre alt und hinterläßt eine Frau und 2 unerzogene Kinder. — Auf einem dortigen Stcinkohienwcrkl erlitt der Fördermann Georg Paul Köhler durch ein hereingchendes Stück Seitenstoß einen Bruch des rechten Schlüsselbeines. Erstickt ausgefunden wurde am Freitag Vormittag das zweijährige Töchterchen einer in der Schulstraße zu Werdau wohnenden Arbeiterfamilie. Beide Gatten hatten morgens um iO Uhr die Wohnung verlassen, um in einer Fabrik der Arbeit nachzugchen. Als nun der Ehemann um 8 Uhr einmal nach Hause zurückkchrte, um ein Frühstück einzunehmen, fand er das Wohnzimmer und die daran anstoßende Schlaskammer mit Rauch gefüllt und das im Bette zurückgelassene Kind erstickt vor. Der Rauch, welcher sich aus dem aus dem Ofen aufbewahrten Holze und den am Ofen zum Trocknen aufgehängten Strümpfen und Kleidungsstücken entwickelte, hatte den Erstickungstod herbci- gcführt. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Ein Veteran des 78. französischen Linien-Jnsantcrie-Regi- mcnts, der Stuccateur Anton Schwanier, ein langjähriges Mit glied des Militärvcreins „Deutscher Kriegerverein von L.-Reud- nitz und Umgebung" ist in diesen Tagen in Leipzig mit allen militärischen Ehren zu Grabe getragen worden. Der Verstorbene, der im Jahre 1870,71 in den Reihen seiner Landsleute gegen Deutschland zu Felde gezogen war, gerieth nach der Schlacht bei Sedan in deutsche Gefangenschaft und wurde nach Leipzig transportirt. Nach seiner Freilassung blieb er, da er dort Arbeit fand und weil er. als geborener Lothringer vom französischen Militärdienst befreit mar, auch nach dem Friedensschlüsse in Leipzig. Nachdem ungefähr 8 Jahre ins Land gegangen waren, meldete er sich zur Mitgliedschaft obengenannten Vereins; der Begründung zur Aufnahme fügte er bei, daß er — deutsch ge worden — den Wunsch hege, im Kreise alter Soldaten zu weilen. Der Fall, daß ein deutscher Militärverein einen ehe maligen aktiven französischen Krieger bei sich aufnahm, dürfte wohl zu den Seltenheiten gehören, wenn nicht einzig dastehen. Der Verstorbene hat sich während der langen Jahre, die er dem Vereine angehörte, stets als braver Kamerad, dem ein bleiben des ehrendes Andenken gewiß sein wird, erwiesen. Aus Leipzig wird unterm 24. dss. geschrieben: Der starke Schneefall, der heute fast während des ganzen Tages herrschte, hatte Störungen, namentlich im Eisenbahnverkehre, zur Folge: die Züge kamen mehrfach mit erheblicher Verspätigung an, so namentlich auf dem Magdeburger, Thüringer und Bayerischen Bahnhose; auf verschiedenen Bahnstrecken sind Schneeverwehungen erfolgt, die dem Verkehr der Züge nicht geringe Schwierigkeiten bereiteten. Dank den getroffenen umfangreichen Vorkehrungen hat der Straßenbahnverkehr aufrecht erhalten werden können und es sind hierbei bis zum Abend keinerlei größere Störungen vorgekommen. Nach den bis jetzt gewonnenen Erfahrungen be währt sich auch bei Schneefall der Motorwagenbetrieb besser als der Betrieb mit Pferden, wenn er auch eine besonders sorg fältige Säuberung Nr Geleise von Schnee erfordert. — Vielen Arbeitslosen gav das Schneewetter Gelegenheit, sich durch das Wegräumen des Schnees von Fußsteigen und Straßen einen willkommenen Verdienst zu verschaffen. Vor einiger Zeit wurde der Leipziger Vertreter einer Nürnberger Actienbrauerei, Johann Bernhard K., nach Unter schlagung von mindestens 2« >,000 M. zum Nachtheile der gedachten Brauerei, flüchtig, nachdem er dieselbe zuvor von den begangenen Unterschlagungen brieflich in Kenntniß gesetzt hatte. Jetzt nun ist eer unehrliche Mensch in Stettin ermittelt und festgcnommen worden. Bei dem Stadtrath in Falkenstein ist ein anonymer Brief folgenden Inhalts cingegangcn: „Falkenstein, den 15. Januar 1897. Geehrter Herr Stadtrath! Mir wollen Sie schön bitten mehr in die Schnapsläden zu sehn da unsre Männer das ganze Geld versaufen nicht viel zu Hause bringen wen Sie nicht eingrcifen müssen mir weiter gehn mir müssen zu Hause hungern, sitzen bis abends 11—12 Uhr in die Läden weil die Polizei nicht nach sieht. Achtungsvoll Mehrere Frauen." Es handelt sich hier wohl um solche Händler, welche Branntwein verkaufen, ohne im Besitze der erforderlichen Konzession zu sein. Am Donnerstag nacht wurde von der Schutzmannschast ein Einwohner in Aue, der angeblich nach dem Walde hatte gehen wollen, angctrosien. Später wurde der Genannte auf dem Schlemaer Wege verhaftet. Während des Transportes nach der Hauptwache warf der Verhaftete einen Gegenstand weg, der sich als ein Bund Dietricke herausstellte. Später fand man bei ihm noch ein Beil, eine Eisensäae, eine Zange und zwei Säcke vor. Der Schlüsselbund enthielt 20 Nach schlüssel, von denen verschiedene frisch nachgefeilt waren. Die Untersuchung ist >m Gange.