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LutLvv Lr«L. Programm 10 Pfennig die Ausführung übertrugen, nach deS Verfassers Meinung — »freilich nur unt:r der Voraussetzung, daß an Frankreichs Grenzen Alles ruhig blieb," — Napoleon wahrscheinlich rasch in den .Stand gesetzt hält', den Frieden in London zu dictiren. Er traf jedoch vor der entscheidenden Stunde DiS> Positionen, die Max Duncker dem sich der Verfasser anschließt, den Beweis liefern, daß cs dem Kaiser der Franzosen zu jenem Zeitpunkte überhaupt gar nicht mehr Ernst war mit der In vasion, daß er nur nach einem Vorwande suchte, sie ganz zu unterlassen. Nicht weil er von der Unmöglichkeit einer solchen Unterwerfung überzeugt war, er hat sich zu ost vor 1804 in klarer Weise über die Durchführbarkeit ausgesprochen. Aber er mußte nach seiner Proklamation zum französischen Kaiser l804 ganz sichere und schnelle Erfolge hab-n und hoffte solche besser in einem Festlandskriege zu erringen. Der Verfasser kommt zu dem Schlüsse: »Gewagt war eine Invasion nach England immer, unmöglich nicht... die Unangreifbarkeit Eng lands ist eine Legende. Durch die Einführung der Dampfkrast und Eleetricität in den Verkehr haben sich seit 1805 die Ver hältnisse weiterhin zu Unguusten Englands verschoben. Die Ver sammlung und schnelle, überraschende UebcMhrung der Angriffs armee ist dadurch wesentlich erleichtert worden." Berlin, 24. Januar. Der Vorstand des Bundes der Land- nicht rechtfertigen. Um dar politische vorweg zu nehmen, so wird man die Vermuthung nicht unbegründet finden, daß in der Zukunft jede Invasion an Irland einen Verbündeten eben so gewiß finden wird, als die früheren Jnvasionspläne von der seceisionistisch gesinnten Insel aus gefördert worden sind. Die englische Seemacht ist zwar stärker als die irgend einer Festlandsmacht, aber schon der Coalition Rußlands und Frank reichs gegenüber ist dies Uebergewicht nicht mehr vorhanden, England muß zur Bertheidigung seiner überseeischen Besitzes einen großen Theil der Flotte an fremden Küsten stationiren, und gegenüber einem Jnvasionsversuch wird eS darauf an kommen, wer auf dem entscheidenden Kriegsschauplatz, im Ca nal, die Uebcrmacht hat. „Frankreichs Canalflotte ist an und für sich schon der englischen ebenbürtig, tritt eine russische, viel leicht auch ein Theil der deutschen hinzu, berücksichtigt man, wie sehr durch den Kaiser Wilhelm-Canal eine Vereinigung dieser Flotten erleichtert würde, so muß die Uebcrmacht Eng lands auf dem Schauplatze der Hanptentfchcidung problematisch erscheinen." Dem wird allerdings hinzugefügt, daß England „mächtige Anstrengungen" macht, seine Seemacht zu verstärken. WaS nundasScheiternderbiShcrigen Jnvasionsunternehmungcn anlangt,so läßt der Verfassern»! eineeinzigealSernstlichenVersuch gelten: das der Armada PilippS 2. von Spanien im Jahre 1588 DaS Fehlschlägen dieser Expedition wird aus eine durchweg verfehlte Anlage zurückgesührt. Die — von einem Laien im Scewescn geführte — spanische Flotte kam ohne das JnvasionS- hecr, das vor Nieuport und Dünkirchen stand, an die englische Küste, um dort die englische Flotte zu schlagen und hieraus erst das JnvasionShecr an der französischen Küste aulzunehmen und mit ihm zur Landung nach England zurückzuiahren. Die englischen Schiffe entzogen sich aber dem spanischen Angriff auf hoher See, im Canal durften die großen spanischen Fahr zeuge den kleinen, vortrefflich gesteuerten, mit dem eigenen Meere vertrauten englischen Schiffen nicht zu folgen wagen, und so entschloß sich der spanisches Befehlshaber, dar JnvasionShcer herbcijuholtn,obwohlbiescindlicheFlvtte>wchinlactwar. Nun ging die englische Flotte zumAngriffüber und vereitelte, begünstigt durch den Wind, der eS zu einem geschlossenen Kampf nicht kommen ließ und die schlechte Steuerung der unbeholfenen feindlichen Schiffe, die zweite Fahrt der Armad r nach der englischen Küste. DaS JnvasionSunternchmen war gescheitert, aber nicht, weil die ZSvIst KL«ni»isiK«L Look. Spanier durch die Engländer verhindert waren, Truppen zu landen, sondern weil, als sie — in der Höhe von Plymouth, — dazu im Stande gewesen, daS Landheer nicht zur Stelle war und auch keine Transportflotte, die eS hätte heranbringen können, zur Verfügung stand. Roch dreimal war eine In vasion geplant, aber nicht ausgeführt. Im Jahre 1690 suchte der vertriebene König Jakob Z. seinen Verbündeten Ludwig 14. zu einer Landung zu bestimmen. Dieser glaubte jedoch mit einer solchen feiner Politik nicht gedient und beschränkte sich daraus, Jakob mit 10,000 Mann, einer viel zu schwachen Streit kraft, nach Irland übersetzen zu lassen. Die Landung gelang, aber nicht die Bildung eines HeercS von Einheimischen, das Wilhelm von Orauicn gewachsen gewesen wäre. Jakob wurde geschlagen und mußte abermals aus dem Lande fliehen. Sein Sohn steuerte 1708 gegen die englische Küste, um dort zu landen, kehrte aber um, als eine englische Flotte sichtbar wurde. Napoleon 1. endlich hatte im Jahre 1805 die Eroberung Eng lands in einer sachgemäßen Weise vorbereitet, die, wenn auf troffen werden würde, so hat man sich bisher an maßgebender Stelle zu der Convertirung mit Recht nicht verstehen können, wie oft und wie laut sie auch gefordert wurde. Es würde politisch ein schwerer Fehler s in, sie jetzt für Marinezwecke in Scene zu setzen. Wenn ein kleiner Rentner um 25 o,g in seinen Rentenbezügen gekürzt wird, würde er sich wohl fragen, ob dann nicht mit eben demselben oder größerem Rechte ein entsprechender Steuerzuschlag auf die großen Einkommen ge fordert werden könnte. Aber die ZinSersparniß reicht nicht einmal aus, um die Zinsen einer neuen 300—400 Millionen anleihe zu decken, und die 30—40 Millionen, die die Instand haltung einer so großen Zahl neuer Schiffe verursachen würde, sind dabei auch noch außer Betracht gelassen. Sind die maß gebenden Stellen über die Vermehrung unseres Flottenbestandr einig, so müssen auch auf dem ordnungsmäßigen Wege die Mittel aufgebracht werden, wie daS bisher geschehen ist. Man darf auch nicht vergessen, daß 20 neue Panzerkreuzer nicht über Nacht vom Stapel gelassen werden können. Bereits vom Reichstage bewilligte Bauten haben zurückgestellt werden müssen, weil an den Constructionsplänen noch Aenderungen vorgcnommcn werden mußten. Wenn die jetzt in den Etat eingestellten Forde rungen bewilligt werden, würde die Marineverwaltung zwei Panzer 1. Klasse, einen Kreuzer 1. Klasse, sünf Kreuzer 2. Klasse erhalten. Schon diese Bauten werden unseren Werften, den staatlichen wie den privaten, reichlich zu schaffen machen. Hoffentlich nicht „actuell", aber doch in Anbetracht der Zeit» rhältnisse besonders interessant ist ein Aufsatz über ,Jn- vasionsverluche in England" den der Hauptmann ä la suits des G mralstabeS der Armee Frhr. v. Lüttwitz soeben im „M wär Wochenblatt" veröffentlicht. England glaubt sich gegen feindliche Einfälle gefeit, hauptsächlich deshalb, weil bisher keine Invasion gelungen ist, sodann weil es auf sein festes StaatS- gefüge und das Uebergewicht zur See pocht. Der Verfasser thut nun an der Haud der Kriegs- und politischen Geschichte dar, daß alle drei Momente däs englische Sichcrheitsgesühl Mack«! aff Richa UL 1849 — 1870 werden gut bezahlt, auch werden Briefmarkensammlungen angekauft. Adressen wolle man unter SO in die Tageblatt-Exped. nicdcrlegen. verbunden mit zwei Concerten der beliebten Chemnitzthaler Quartett- und Coupletsänger Herren Thurecht, Otto, Griffel, Horn, Kempter und Werner. Nachtrag. Posen, 24, Januar. Die Posener Zeitung meldet aus Kattowitz: Im Grenzortc Strzenieszic draug Nacht« eine aus über 40 Mann bestehende Räuberbande in sämmtliche Kaufläden und Schnapsbuden, die geplündert und dann angezündct wurden. )cr Ort glich einem Flammenmeer. Das Wehgeschrei der Abgebrannten war herzzerreißend. Wer der Bande entgcgentrat, wurde nicdcrgeschossen. Zwölf Personen kamen um's Leben. Paris, 24. Januar. Wie aus Saint-Nazaire gemeldet wird, ereignete sich an Bord deS dort befindlichen Transat- lantic-DampscrS »France" eine Explosion, die zahlreiche Opfer gefordert haben soll. Einzelheiten fehlen noch. wirthe erläßt heute in der „Deutschen TageSztg." eine Erklär ung, in der dagegen protestirt wird, daß der Landwirthschasts- minister in der Sitzung deS Reichstages am vergangenen Freitag angeblich Herrn v. Ploetz allein für die Bestrebungen des Bundes der Landwirthe verantwortlich gemacht hat. Ferner wird der Vorwurf zurückgewiesen, daß die Veränderung der Zweckangabe des Antrags Kanitz (Ausgleichung der Gctreide- preise) lediglich einen praktischen Zweck verfolg?habe, und end lich wird dem Minister daS Recht bestritten, sich zum Richter über die KönigStreue der Agrarier aufzuwerfen. Oesterreich-Ungarn. Wien, 24. Januar. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird vermuthct, daß die plötzliche Abreise deS Botschafters Nigra nach Rom mit der Erneuerung des Dreibundes im Jahre 1897 zusammcnhängt. In hiesigen politischen Kreisen wird die Meldung vom Abschlusse eines Bündnisses zwischen der Pforte und Rußland als falsch bezeichnet. Pest, 24. Januar. Der katholische Erzbischof von Sofia, Robert Menini, schrieb an einen hiesigen Freund über die Lage in Bulgarien Folgendes: „Unsere politischen Verhältnisse sind trostlos. Der Fürst hat wieder eine europäische Rundreise an getreten. Rußland wird erst nach erfolgter Umtaufe des Prinzen Boris mit Bulgarien Verhandlungen eingehen; cs wünscht, Bulgarien trete gänzlich und unbedingt unter russische Bot mäßigkeit. Ich gab nach Nom meine Abdankung, thcilS wegen der politischen Verhältnisse, theils wegen der zerrütteten Lage meiner BiSthums." Der Fürst weigert sich, den Erzbischof zu Neujahr zu empfangen. Frankreich. Paris, 24. Januar. Senat. Lamarcellc (Rechte) bringt eine Interpellation über die Arton-Angelcgenhcit ein und be hauptet, Ribot und Loubct hätten zur Zeit, als sie Minister waren, mit Arton durch Vermittelung de« Agenten DupaS unter handelt, anstatt Alton verhaften zu lassen. Der Redner fragt, warum man DupaS nicht sofort, al« er die Broschüre veröffent lichte, in der er von den Verhandlungen erzählt, gerichtlich belangt habe. Der Ministerpräsident Bourgeois erwiderte, der Gerechtigkeit werde jetzt freier Lauf gelassen. Er habe auf die Klage Ribots hin gerichtliche Verfolgungen eingeleitet; man müsse das Ergebniß der Untersuchung abwarten. Damit ist der Zwischenfall erledigt. Italien. Rom, 24. Januar. Die Depesche des deutschen Kaiser« in der dem Oberstlieutenant Galliano der Kronenorden 2. Klasse verliehen und die Officiere und Soldaten zu der Vertheidig- ung MakalleS beglückwünscht werden, hat im ganzen Lande einen überaus günstigen Eindruck hervorgerufen. Durch die Depesche würden die Bande der Zuneigung und der Zusammen gehörigkeit der beiden befreundeten Völker noch enger geknüpft. In diesem Sinne sprechen sich die Blätter aus. England London, 24. Januar. Trotz der osficiöscn Dementi« hält die „Pall Mall Gazette" die Richtigkeit ihrer Meldung über den Abschluß eines russisch-türkischen Bündnisses aufrecht. Ihrem Berichterstatter ständen Informationsquellen offen, die den Dip lomaten unzugänglich seien. Die Herstellung eines russischen Protektorats über die Türkei dürfte England mit der An nexion Aegyptens beantworten. Schleunigst gesucht!!! unter günslixeo Vectivxnuxen an zeäem, auch dem Lieirrste» Orte recht tbätige SanptLAelltell, ^.xente», sowie Inspeetorerr. Adrcsfi: General-Direktion der Sächsischen Vieh-VersicherungS-Bank in Dresden. Orösste und dest- Innäirte Anstalt. 1895 circa RlarL 650,000 Schäden bezahlt. Am 1. Januar 1896 Lasse, StaatS- papiere rc. über Mark 450,000. Eiustkot «uni xnuuoii Ho11 Ernstthal. Sonntag, den 26. Jannar 1896 sin» nvuvi» Entree wird weder an der Casse, noch durch die lästigen Tellersammlungen erhoben, doch hat Jedermann ein Programm für 10 Pfg. an der Lasse zu löse«. Ueberzeugt, daß ich deu werthen Besuchern einige recht vergnügte Stunden verschaffen werde, l de zu recht zahlreichem Besuche hierdurch höf lichst ein. - Hochachtend ILieLter. MU" Echt bayrisch (Henninger) Bock. Entr.ee frei. Programm 10 S bis L eigcnf. 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Vom 18 bis 2 t. Januar. Geta-st: Hermann Carl, S. de» Bäckermeisters Friedrich August Arnold. Fritz S. des Webers Friedrich Hermann Bogel. Carl Emil, S. des Webers Sorl Louis Bogel. Auguste Helene, T. des Webers Os wald Julius Bohne. Friedrich Curl, des Webers Theodor Unger. Begraben: Amtswacht» eister Front Theodor Gebhardt, 44 I. ,11 M. 12 T Hermann Carl, S. des Bäckermeister» Friedrich August Ar nold, 1 M. Walther Max, S. de» Werksührers Friedrich August Lohse, l M. 21 T. Richard Emst, S. des Webers Carl Julius Mann in Hvhenst in, 2 M. 20 T. Albert Max, S. des Fabrikarbeiters Albert GüNlver, 14 I. 8 M. 4 T. — 2 außeredel. T. Am 3. Sonntag nach Epip,anias früh 9 Uhr Predigtgottesdienst,. Herr Pastor Schmidt. Nachmittags '/,2 Uhr Kindergottesdicnst. Abends '/,8 Uhr Jungfrauenverein. Wochenaml: Herr Hittsgeislttcher Hoffmann. Donnerstag, den 30. Januar, abeuüS 8 Uhr vibtlstunde. Lireksebale ru Urlbavk. HilnS Mlnftn. AmtShauptmcmnschaft Glauchau. Ab- zuholcn Hohenstein, Markt 31. Mk Kuß mit Kald steht zum Verkauf bei Hermann rrieckrieL, Oberlungwitz, Hcrrmannstraße. Kliltii Wlnikstlki sucht sofort kiiekur«« Ein großer semmelgelber WsZsssli mit Halsband ist entlausen. Gegen Belohnung abzug. Bad Hohenstein. Wfft Re-Hm werden gesucht. Robert Metsch. Lin Wekerxekrlke auf 4 Gang gesucht Aresdnerstr. 49 Hinterhaus. W AefftMlhk!! bei gutem Lohn sofort gesucht. Vs. Sokoldert, Bäckermstr. Poststraße. 30 vtr. Anteioxedraekte»