Volltext Seite (XML)
»m« «!v Lrrl»z »Nl I. Ruhr x«chf»lz» M«r Förster, H^«stttn,Er»M»I. — «muU»ortltcher Red*tt«ur Max FSrstrr, H»htoftetn, Ernst! yu. > * Kattowitz, 20. Dez. Den oberschlesischen sondern ganz besonders durch eine der ganzen Anlage i Blättern zufolge ist infolge Versagens der Wasser- des Etablissements entsprechende Bewirtung veranlaßt. Haltungsmaschine die Lauragrube im Kreise Rybnik Der Unternehmer der Lokalitäten, Herr Böttger, führt ersoffen und kann nicht weiter betrieben werden. Das nur vorzügliche Biere (Spaten, Altenb. Aktienlager rc.) ! Kohlenwerk, welches dem Fürsten Kraft zu Hohenlohe und ist endlich auch im Stande, Vereinen, Gesell- Oehringen gehört und jährlich etwa 130,000 t Kohle schäften u. s. w. ein großes Gesellschaftszimmer zur fördert, beschäftigt etwa 500 Arbeiter. Verfügung zu stellen. Der Besuch während des * DaS „Berl. Tgbl." meldet aus Zeil;: Der gestrigen Eröffnungstages war ein recht ansehnlicher verstorbene Rentier Schäde vermachte der Stadt 450000 und hat sich jedenfalls das neueGasthaus in guter Weise Mark zua Gründung von Wohlfahrtseinrichtungen, eingeführt. * In Grosiuenhausen gerieth einem Knaben — Carlsbruirn bei Löbau, 21. Dez. Einen beim Spielen eine Bohne in die Luftröhre. Da schweren Verlust hat gestern hier das Förstersche Ehe ärztliche Hilfe nicht zu erreichen war, trat nach ein- paar erlitten. Während am Nachmittag der Mann stündigem, vergeblichen Bemühen zur Entfernung der seiner Arbeit in der Malzfabrik nachging und die Frauj' Bohne der Erstickungstod ein. noch nicht vom Wochenmarkte in Löbau heimgekehrt * Ein tragisches Geschick hat über der war, befanden sich die beiden jüngsten Kinder im Familie des Fabrikanten Küchel in Butzbach (Hessen) Alter von 4 und 6 Jahren allein im Hause; die gewaltet. In der Nacht auf Dienstag erschoß Küchel beiden älteren Geschwister, 10 und 12 Jahre alt, seine Frau und dann sich selbst, nachdem ihr einziger waren in der Schule. Die Kleinen haben nun wahr- Sohn, ein hoffnungsvoller Student, eine Stunde scheinlich mit Streichhölzern gespielt und dadurch em vorher an der Schwindsucht gestorben war. Vor Feuer verursacht, denn die Nachbarn gewahrten, wie einigen Jahren schon verlor das Ehepaar die einzige dichter Rauch aus dem Hause drang. Sie öffneten Tochter an derselben tückischen Krankheit, ebenfalls die Thüren und fanden die armen Kinder erstickt vor. kurz vor Weihnachten. Ein rasch aus Löbau geholter Arzt konnte nur den * Der tiefste Schacht in Frankreich ist Tod der Kleinen konstatiren. vor kurzem in dem Steinkohlengebiet von Ronchamp Dresden, 23. December. An der gestrigen Abend- im Gebiet der oberen Garonne vollendet worden, täfel in der königlichen Villa Strehlen zu Ehren des Er besitzt eine Tiefe von 1010 Meter bei einem nutz- Reichskanzlers Grafen von Bülow nahmen der Minister baren Durchmesser von 4 Meter und ist von unten von Metzsch, der Gesandte Graf Hohenthal und die ober- bis oben ausgemauert. Die gejammte Arbeit hat 10 ste» Hofchargen theil. Bei Tische trank Se. Majestät der Monate in Anspruch genommen. Die Temperatur König Albert auf das Wohl des Grafen von Bülow, dieses Gesteins betrug in 10 Mtr. Tiefe 10'/, Grad Zur Verabschiedung des Reichskanzlers, der heute Mittag und an der tiefsten Stelle d-s Schachtes 47'/, Grad. Dresden verließ hatten M der Mm.ster von Metzsch, Die Lufttemperatur in dieser Tiefe belief sich jedoch der Ob-rhofmarschall Graf Vitzthum, der Obertammer-r nur auf 31 Grad und wird für den Aufenthalt der Zraf Wallw.tz und der bayerische Gesandte Graf von Arbeiter noch durch große Ventilatoren, 180 cbm Viethammer eingefunden. - . . « . Luft zuführend, weiter abgekühlt SAng g'ng ^Kriegs- ' o ' " gencht der 1. Division Nr. 23 unter Vorsitz des Herrn Major von Schlieben vom 1. (Leib-) Gren.- «RWAWtH. Regiment Nr. 100 gegen den 1879 geborenen, in der — H-henst-in-Ernstthal. Vor einigen Unterosficierschule zu Marienberg erzogenen Unter- Tagen hatte Herr Paul Eibisch hier einen von ihm ofsizier Karl Arthur Groß vor welcher sich de, der komponirten Marsch für Zither: „Ein Hoch den 1- Komp, des Leib-Gren.-Reg. Nr. 100 dienend, der tapfern Buren« — welcher schon in dritter Auflage Mißhandlung von 10 Rekruten schuldig gemacht hat. erschienen ist — an den Präsidenten Paul Krüger nach Er hat die Leute, die aus Furcht keine Meldung er- dem Haag gesendet. Heute ist Herrn Eibisch eine Karte statteten, vier Wochen lang m»t „du" angeredet und mit dem Danke des Präsidenten für die Aufmerksam- täglich mit Ohrfeigen tractirr. Einzelne davon ließ keit zugegangen. - er 8—10 Minuten Kniebeuge machen mit vorgestreck- — Der durch Herrn Scherf errichtete, kürzlich ten Armen. Andere stieß er mit der Gewehrmünduug fertig gestellte Gasthofsneubau an der Breitestraße in den Unterleib, einem Manne warf er einen Patro- wurde gestern Sonntag eröffnet. DaS äußerlich schon nenrahmen vor die Brust, emen ließ er solange am sehr respektable Gebäude weist auch im Innern eine Querbaum hängen, bis der Mann kraftlos herunter- Ausstattung auf, die vollkommen den Zeitforderungen stel, Schläge mit der Faust unters Kinn und Fuß entspricht. Durch verschiedene Zugänge gelangt man tritt- beim Exerzieren bildeten wettere Ausdrücke der in das sehr zweckmäßig angelegte, geräumige Gast- Rohheit dieses Unteroffiziers. Er wurde zu einjähriger zimmer, welches zu längerem Verweilen einladet. Der Gefängnißstrafe verurtheilt und degradiert. Gegen angenehme Aufenthalt hierselbst wird nicht nur durch dieses Urtheil legte er Berufung nn. da« fortwährende Concert einer aufgestellten OrchestrionS, — daß die Consuln bei ihrem Vorgehen auf Grund von Die Bevölkerung Malagas leistete von Land aus Instructionen handeln, die sie von ihren Regierungen opferwilligen Beistand. erhalten haben, woraus sich ergeben würde, daß die Malaga, 22. Dezbr. Die Deutsche Kaiserin ausländischen Regierungen von den betreffenden Voll- schickte dem deutschen Consul 1000 Mark für die machten der Engländer unterrichtet worden sind und Ueberlebenden der „Gneisenau" außerdem jedem ihr daß sie sie nicht für gerechtfertigt halten. Bild mit eigenhändiger Unterschrift. Der interimistische Commadant der „Gneisenau" verlas der in Reih und Am- Strandung „Gn-Yenan". V-L Der „Reichsanzeiger" meldet: „Soweit nach den - Gestern beschloß der Stadtrath in feierlicher Sitz- bisherigen dienstlichen Meldungen zu übersehen rst, ung, die Absendung einer BeilcidschreibenS an den trug sich die Strandung der „Gneisenau" Kaiser und die Eröffnung einer öffentlichen Subskrip- folgendermaßen zu: Am Morgen der 16. Dezember tion zur Unterstützung der Rettungsleute, die ihre Ge- herrschten auf der Rhede von Malaga schwache nörd- räthe und Boote verloren haben. MS Zeichen der liche umspringende Winde. Gegen 10 Uhr vormit- Trauer wurde dann die Sitzung geschlossen. Der tagS schlief der Wind vollständig ein. Kurze Zeit Dampfer „Nena" zog gestern Kisten mit den ge- darauf setzte plötzlich eine Boe auk Südost ein, der jammten Documenten, sowie den Tresor mit 35 000 Wind frischte in wenigen Minuten bis Windstärke 8 Mark Scheinen und Münzen, die von Schlamm arg auf und nahm dauernd an Stärke zu. Der Kom- beschmutzt waren, hervor. Gestern lies der englische Mandant befahl sofort bei der ersten Boe, den einen Kreuzer „Pioneer" ein, um bei der Bergung zu helfen. Kessel, welcher noch Dampf auf hatte, aufzufeuern und die übrigen Kessel anzustecken, um dann in See zu gehen. Inzwischen fing das Schiff bereits zu treiben an. Es wurde daraufhin der Maschine Bc- London, 22. Dez. In ganz England und im fehl gegeben, das Dampfaufmachen so viel als irgend Norden von Jrrland wüthete Donnerstag Nacht ein möglich zu beschleunigen. Nach ungefähr einer halben heftiger Sturm, der besonders in den nördlichen Stunde kam die Meldung, daß die Maschine mit Distrikten große Verheerungen anrichtete. Aus dem langsamer Fahrt vorgehen könnte. Da das Schiff Lande wurden die Dächer heruntergerissen und einige mit dieser Maschinenleistung Fahrt vorausmachte, ent- Häuser völlig zerstört. In Glasgow sind in Folge schloß sich der Con.mandant, die Kette zu schlippen des Sturmes zwei Personen und in Coatbridge eben- und frei zu dampfen. Kurze Zeit, nachdem dies ge- falls zwei Personen getödtet worden. An der Küste schehen war, versagte die Maschine. DaS Schiff trieb sind zahlreiche Schiffsunsälle vorgekommen. nun bei starkem Winde sehr schnell achteraus, worauf * Eine Gymnasiastenverschwörung, der Commandant den Backbordanker fallen ließ. Der Wie kürzlich an dieser Stelle mitgetheilt wurde, ver- Anker hielt jedoch nicht und das Schiff trieb weiter übte in Ansbach ein zehnjähriger Gymnasiast ein auf die Ostmole zu. Als der Commandant sah, daß Revolverattentat auf seinen Klassenlehrer, glücklicher- keine Rettung für das Schiff möglich war, ließ er weise ohne Erfolg. Die Untersuchung hat in ver- „Schotten dicht" anschlagen. Kurze Zeit darauf stieß schiedenen bayerischen Städten, wie München, Regens- das Schiff mit dem Heck auf die Steine der Mole, bürg, Ansbach, Windsheim die „lateinischen Buben" Gleich darauf kam von der Maschine die Meldung, (in Bayern nennt man die Schüler der unteren die Maschinenabtheilung liefe voll Wasser. Bei jeder Gymnasialklassen „Lateinschüler". D. Red.) thatsäch- rollenden See wurden die Stöße stärker und da der liche Verschwörungen gegen ihre Lehrer angezettelt Commandant die Aussichtslosigkeit einer Rettung ein- haben. In Ansbach kam es zum Ausbruch, weil in sah, gab er den Befehl „Alle Mann aus dem Schiff", dem dortigen Alumnat eine ganz eigenthümliche Er- Dementsprechend befahl der erste Offizier „Steuer- ziehungSmethode herrschen soll. Die Verschwörung Lordboote zu Wasser, Leinen an Land geben, an diesen war gegen den Director dieses ErziehungSinstitutS ge- das Schiff verlassen". Es wurden nun von Bord richtet. Allem Anschein nach konnte dieser Anschlag aus die Leinen an Land gegeben und an diesen ver- aber nicht durchgesührt werden, und man suchte sich suchte die Mannschaft, sich zu retten. Leinen wurden ein anderes „Objekt" aus. Der betreffende Schüler von Spaniern wahrgenommen, die anderen durch die war durch das LooS dazu bestimmt. Er reizte ab- an Land bereits geretteten Leute. Nach dem Ver- sichtlich seinen Lehrer zum Tadel, indem er seine lauf von einer halben Stunde, während welcher Zeit Hausaufgabe nicht anfertigte. Als er wegen dieser da- Schiff stets schwer auf die Felsen schlug, fing eS Nachlässigkeit zur Rede gestellt wurde, schoß er auf an, langsam zu sinken und sank Wetter bis an die seinen Lehrer. Kaum war der Schuß gefallen, so > Höhe der Untermasten. Der noch an Bord befind- sagte in einem anstoßenden Lehrzimmer ein anderer ltche Theil der Mannschaft enterte zum Theil in die Schüler: „Jetzt ist ein Professor erschossen worden." Takelage und wurde von dort au» mit Leinen ge- Die Sache war also, wie man sieht, abgekartet. — , rettet. Das Verhalten der Besatzung war ausgezeichnet. Hoffnungsvolle Jugend! ,