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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190010164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19001016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19001016
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-16
-
Monat
1900-10
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.10.1900
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5> 4'.°, Lombard-Z.-F. 6*/^ 7b - 6b - Konkurs wuroc rröstneu sandten Conger mit, Nanglu lvev nicht als Bevoll- über da4 Vermögen de Kaiserin Friedrich wird im hiesigen beliebt und wegen seiner angenehmen L> s. 44,SV 83,20 81,40 60,70 G ga - 20 . <s 8 N. 6 r. -- r. v M. vi. s r. v- p. p- pro SO Kilo. 8b Ps. bis 9 M. 50 Pf. >. 169,1. R 187,80 bO - bO . 10 . 0 - 1 g t n. bO - 90 - SO . 40 - 6b - 7b . 75 - bO - SO - SO . 50 . 2b . / > t. - 2b . - 0 . . 80 . - 2b . - 70 - von einigen tausend ange sehenen Professoren und Aerzten erprobt, angewandt und empfohlen! Beim Pub likum seit 18 Jahren als das beste, billigste und un schädlichste MlttichuG- ii. l"0 Peseta« Laris pr. 100 Francs Petersburg pr. 100 Rubel Warschau :r. 100 Rudel Men pr. IvO Kr. Oe. W. 81,20 80,25 78,40 -1,10 20,48 -0,24 benutzt bessere Käcbm ru einer ^ut.l'asse Kasfee. ^Orixiual-bi-ul-e in Oose»), . Wechsel. Amsterdam per 100 Ci. st. .0 Bmssel und Antwerpen pr. 100 Francs 4 Italienische Plätze pr. lOO Lire TchweizerPiätzepr. IOOFrs.4' London pr. 1 Psd. Lterl. 4 Madrid und Barcelona pr. Weizen, fremde Sorten, - sächsischer. Roggen, niederländ. säUs. - preußischer, - hiesiger, - fremder, -Leiste, Brau, fremde, - sächsische, Futter Haser, sächsischer, neuer - preußischer, Erbsen, Koch- Ei bjen, Madi- u Fulter- veu Stroh, Flegeldrosch Stroh, Maschinendrusch Kartoffeln, Butter, l Kilo Deutsche Reichsbank: Discont 5"/„ u - o o > v Marktpreis-. Chemnitz, am 13. October 1900. über da des Baumeisters Emil Gerndt in Löbau, über daS der Chokoladehändlerin Em Klem veredel. Rumler geb. Rusellt in Nossen über da« der Getreu ehimdlers Robeit Neumann in Treuen und über das der Filzfabrikauten Moritz Paul Härt ling in Zwickau. 8 8 7 8 9 8 7 7 7 11 8 4 3 2 LsMSKeMchte. Deutschland Die ernsten Nachrichten über das Befinden der Kaiserin Friedrich erregen in ganz England tiefste Theilnahme. Besonders bei Hose ist man über den Zustand der hohen Patientin schwer besorgt. Die Königin Viktoria erhält täglich drei bis vier Mal telegraphische Nachricht aus Friedrichshof. Die greise Monarchin ist durch die neue Sorge um ein Familien glied schwer darniedergebeugt, erträgt aber den Kummer mit Standhaftigkeit und ohne üble Folgen für ihre eigene Gesundheit. Nach den in Balmoral eingetroffenen Nachrichten ist es vornehmlich die Affection des Herzens, welche gegenwärtig für die Kaiserin Friedrich schwere Gefahr hervorruft. Die Natur des Leidens ist eine derartige, daß von Anfang an wenig Hoffnung ans völlige Herstellung gegeben wurde. Der Rückfall, an dem die Kaiserin jetzt leidet, war nicht unerwartet gekommen. — Der Herzog und die Herzogin von Connaught reisten heute von London über Vlissingeu nah Deutschland. Als ihr Reiseziel ist Dresden ange geben, doch glaubt man, daß sie nach Friedrichshof zu reisen beabsichtigen. Wie verlautet, würden auch Prinzessin Christian und deren Tochter, Prinzessin Aribert von Anhalt, nachfolgen. Der „Mgdb. Ztg." wird noch Folgendes aus Berlin geschrieben: Das Leiden datirt nicht erst aus neuerer Zeit; es hat sich bei allmählicher Ent wickelung jetzt zu einem bösartigen herangedildet. Er innert sei daran, daß der Kaiser bei seinem Besuch des Mausoleums am 7. Januar d. I., dem Todes tage der Kaiserin Augusta, den Prof. Dr. Renvers, den ärztlichen Leiter des städtischen Krankenhauses in Moabit, zu einer Unterredung in den Schloßgarten von Charlottenburg bestellt hatte, und daß Pros. Rmvers sich bald darauf nach Schloß Friedrichshof zur Kaiserin Friedrich begab. Das Leiden, dessen nähere Natur nur den Eingeweihten bekannt ist, be steht in einer Erkrankung der Leber. Der hohen Kranken wird es äußerst schwer, sich fortzu bewegen. Die häufigen Besuche des Kai ers und seiner Geschwister bei der erlauchten Mutter in letzter Zeit ließen die Meldungen von einer fchweren Erkrankung derselben leicht Glauben finden. Von einer Reise der kostet die tägliche Anwendung.*) Die Bcstandtheile der ächten Apotheker Richard Brandt'schen S1 weizerpillen sind Extracte von: Lilge 1.5 Nr., Moschnsgarbe, Aloe, Absynth je 1 Nr., Bitterklce, Gentian je 0,5 Gr, dazu Gentian- und Bttterkleep lver in gleichen Theilen und im Quantum, um daraus ^OPilienim Gewicht von 0,12 herzustellen. Uachtr»>. Graudenz, 14. Oktober. Wie der „Gesellige'. „Taunusboten" folgendes Bulletin durch den Oberbürger meister Dr. Tettenborn veröffentlicht: Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Friedrich leiden seit längerer Zeit an neuralgischen Schmerzen. In Folge der andauernden Beschwerden hat sich allmählich ein Erschöpfungszustand bemerkbar gemacht, der zu einem Anfall von akuter Herz schwäche geführt hat. Im Anschluß daran hat sich ein sekundärer Lungenkatarrh entwickelt, der unter leichter Steigerung der Temperatur und Wechsel der Pulsfrequenz noch fortbesteht. Eine momentane Lebensgefahr ist gegen wärtig nicht vorhanden, indessen muß die Wiederholung eines solchen Herzensschwächezustandcs als ein das Leben unmittelbar gefährdendes Ereigniß erachtet werden. Auf Wunsch und mit Rücksicht auf d»e hohe Patientin ist bisher von der Ausgabe von Bulletins Abstand genom men worden Gz. Professor Renvers, Leibarzt Dr. Spielhagen. Gcstcrretch Mugar«. Der Wiener Correspondent des Standard erfährt, Graf Goluchowski soll durch die tatsächlichen und möglichen Dimensionen der chinesischen Krise beunruhigt sein. Er wünsche der Politik Deutschlands jeden Er folg, aber als österreich-ungarischer Minister des Aus wärtigen könne er nicht wünschen, daß das leitende Mitglied des Dreibundes in eine Krisis, Tausende von Meilen von Europa, so tief verwickelt werde. Kaiserin Friedrich zum Besuche ihrer Tochter, der Kronprinzessin von Griechenland, nach Athen ist an maßgebender Stelle nichts bekannt. Homburg v d. H Ueber den Gesundheitszustand Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich wird im hiesigen 8M. 7 - 7 - 7 - 7 - 7 - 8 . 7 - 6 - 6 . 6 - S - 7 - 3 - 2 - 1 - 2 - 2 - - llU Diskont. G G. G G Artest?« »-r Breme», 13 October. Rasünirle/ BrrcoGum. Kar, zoll- .o 6.95 M Best, 13 October Wetzen toc. behauptet, Oktober 7,50 G., Tode. Dieselben hatten am Pfingstsonntag d. Js. beim AuSbrechen aus dem Zuchthause d.-n Hilfsauf eher Faust ermordet. BreSla«, 15. Ocwber. Die „Schlesisch.' Ztg." meldet: Gestern Abend überfuhr ein Zug der Kleinbahn Breslau-Trebnitz an der Weichbildgrenze einen Omni- bas. Mehrere Personen wurden verletzt, zum Theil schwer. Ein' Person starb auf dem Transport nach dem Krankenhause. Wien, 13. Oct. Prinz Georg von Sachsen hat sich mit Prinzessin Mathilde heute Vormittag nach Schönau bezeben. Transvaal. Kroonstad, 12. Oktober. General Dewet hat eine Proklamation erlassen, in welcher er erklärt, daß alle Burghers, die sich weigerten, Waffen zu tragen, zu Kriegsgefangenen gemacht werden würden. Lindley, 14. Oktober. Bei einem Zusammen stoß mit einer Patrouille des unter Hasebrouck stehen den Kommandos wurden zwei Offiziere getödtct und ein Soldat gefangen genommen. Wie es heißt, sollen die Buren in der Richtung auf Winburg vorrücken. Kapstadt, 14. Oktober. Das Westkent-Regiment überraschte ein Burenlager bei Frankfort und brachte ihm schwere Verluste bei. 8 Buren wurden gefangen. China. Frankfurt a. M., 15. October. Die „Franks Ztg." meldet aus Schanghai: Wie ein kaiserliches Edikt mittheilt, ist der Versuch gemacht worden, den Kaiser aus der Reise nach Singansu zu ermorden. Die Person, welche den Mordversuch unternahm, wurde jedoch, bevor. sie den Kaiser verletzen konnte, festgenommen und sodann : enthauptet Loudon, 15. Oct. „Daily Chronicle" berichtet. aus Hongkong vom 14. Oct.: Die kaiserlichen chine- s fischen Truppen haben die Stadt Weitschou, welche die Aufständischen genommen hatten, zurückerobert. Tientsin, 14. Octbr. Graf Waldersee ist heute Früh mit seinem Stabe nach Peking aufgebrochen. Rom, 14. Oktober. Die „Tribuna" meldet aus Taku: Die Expedition nach Paotingfu bezweckt, die dort ansässigen Boxerführer zu bestrafen und den Betrieb der Bahnlinie sicher zu stellen. Die Expedition soll 40 Tage dauern. Das italienische Kriegsschiff „Vesuvio" ging nach Schanghai ab, wo zahlreiche Kriegsschiffe der fremden Mächte versammelt sind, da es möglicherweise dort zu Unruhen kommen kann. Peking, 12. Okober. Lihung-Tschang stattete heute dem englischen Gesandten Macdonald und den übrigen hier anwesenden Gesandten Besuche ab. London, 13. Oktober. Die Abendblätter melden aus Pek'ng vom 9. Oktober: Hier eingetroffene Boten berichten von großen Gefechten zwischen Boxern und kaiserlichen Truppen. Schanghai, 14. Oktober. Die Reise des Hofes nach Singansu ist verschoben worden, weil sich in Schensi aufständische Muhamedaner befinden sollen. London, 4. Oktober. Die Blätter melden aus Peking unter dem 9. ds. Mts.: Dre Generale der verbündeten Truppen hielten hier eine Konferenz ab, um über gleichmäßige Verfügungen betreffend die Polizei in der ganzen Stadt ein Einvernehmen zu er zielen. Es soll eine Proklamation erlassen werden, welche den Einwohnern gestattet, die Stadt zu ver lassen und wieder zu betreten, ohne daß besondere Erlaubniß nölhig wäre. Sir Robert Hart bereitet einen Aufruf an die Landbewohner vor, worin sie aufgefordert werden, bei Garantie des Schutzes ihre P:odukte zur Stadt zu bringen. Die Abendblätter melden aus Peking vom 10. Oktober: Eine Abheilung von 100 Franzosen und 100 Engländern befi ide sich auf dem Marsch nach den westlichen Hügeln über Tsotschou, um die eingeborenen Christen zu befreien und nach Peking zu bringen. Es sei ein allgemeines Uebercinlommeu ge troffen, daß die kaiserlichen Truppen nicht angegriffen werden sollen, die von Lihung-Tschang den Beseh! erhalten hätten, nicht auf die Fremden zu schießen. London, 15. Oktober. Die A ituvg n melden ns Peking ohne Datum: 2 amerikanische Stabsosfi- ziere begleiten die Expedition nach Paotingfu. Im klebrigen wird sich General Chaffee von jeder Trup- . penbewegurg fernhalten. — Aus Hongkong wird vom 13. d. gemeldet: 2000 Mann Hilsstruppen sind nach Samschun gesandt worden, um bei der Niederwerfung des Aufstandes mitzuwirken. Die Aufständischen von Samschun haben sich gesammelt und marschiren 10,000 an der Zahl nach Hantschou. — Aus Peking wird vom 12 d. gemeldet: Lihungtschan; theilte dem Ge 7/1 B , April 7,97 G., 7,98 B. Roggen Oktober 7,17 S., 7,18 B., Aprtl 7.42 G., 7,43 B Haier October 5,33 G., 5,35 B, April 5,58 G., 5,59 B. Maik Mm 1901 5,09 G., 5,10 B. Rew-Volk, 13. October. (Anfang:. Weizen December 81 ' g. stetig Mull December 42'/,, stetig. «Lull»«», 13. October. -Ansong. W-'.z'n December 76^. Ma> December 35°/, - Schmc« Januar 6,72. mächtigter fungiren, da Einsprüche dagegen erhoben worden sind. Die nach Poatingfu abgesandte Expe dition ist in Bukoutiao angekomme?. — Der „Morning Post" wird aus Shanghai vom 13. d. gemeldet: Der Aufstand in Kwangtung ist gegen die Dynastie, der Aufstand in Kwangsu gegen die Lokalbehörden gerichtet. Keiner von Beiden richtet sich gegen die Fremden. Der Aufstand in Szetschwan ist ausschließlich regie rungsfeindlich. Die Bewegung am Jangtse ist gegen ne Dynastie gerichtet. In Wirklichkeit ist eine groß- Bewegung in ganz China im Gange mit dem Zwecke, ne Mandschudynastie zu stürzen. — Der „Daily Mail" wird aus Peking ohne Datum gemeldet: Das große Arsenal hier, weiches bis jetzt von den Russen besetzt gehalten wurde, ist von den Deutschen über- nommen worden. Die Chinesen ließen eine große Menge Kriegsmaterial zurück, darunter befinden sich 50 Bronce-Kanonen und eine beträchtliche Menge Munition, kleinere Waffen usw. Der Zar hat bereits den Befehl gegeben, daß Alles, was in dem Arsenal gefunden worden ist, mit den Deutschen getheilt werden soll. Gerüchtweise verlautet, daß die Chinesen, bevo- sie sich zurückzogen, im Arsenal 78 Minen gelegt haben. Die Russen haben keine Spur von diesen entdeckt. Die Deutschen sind jetzt auf der Suche. Wie aus Tientsin unter dem 4. ds. gemeldet wird, wird in einem Briefe aus Paotingfu mitgetheilt, daß die Engländer dort von den Beamten freundlich behandelt werden. Der „Times" wird aus Shanghai vom 13. ds. gemeldet, dem Vernehmen nach sei der , chinesische Hof in Tingyang, 200 Meilen südlich von Taiyuenfu, eingetroffen. Aus Shanghai wird unter dem 14. ds. berichtet, daß nach Nachrichten aus Niutschwang die Russen die auf dem rechten Flußufer gelegene Endstation der Schanhaikwan-Eisenbahn besetzt 'haben. In Tieling, nördlich von Mulden, haben Stadtrathes zugingen, sein 50jähriges Meisterjubiläum zu feiern. — Mit Rücksicht auf die bedeutenden Steiger ungen deS PapierpreiseS haben auch die Zeituugsverleger der Städte Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen eine Erhöhung des Abonnementspreises beschlossen. Bon den Chemnitzer Zeitungen bereiten die Reuest. Nachr. und die Allg. Ztg. ihre Leser ebenfalls auf Erhöhungen vor, die durch die theueren Papier preise und den neuen Posttaris sich unbedingt nöthig machen, vielleicht bei der einen Zeitung früher als bei der andern. — Meinsdorf, 13. Oktbr. Heute Nachmittag gegen 5 Uhr brach in dem Gehöfte des Gartengutsbe sitzers und Restaurateurs Samuel Geyler hier Feuer aus, welches in kurzer Zeit Wohnhaus, Scheune und Stallungen in Asche legte. Entstehungsursache ist zur Zeit noch unbekannt. — Dresden, 12. Oktober. Der König leidet an den Folgen einer Erkältung, so daß die größte Scho nung angerathen werden mußte. Es unterbleibt daher auch die Theilnahme des Monarchen an der Einweihung der Lungenheilstätte „Carolagrün". Chemnitz- In der öffentlichen Sitzung der Handels« und Gewerbekammer am Freitag kam u. a. zur Berathung die Verordnung des königlichen Ministeriums des Innern vom 12. Juli 1900, betreffend Waarenhaus- steuer. Das Referat über diesen wichtigen Punkt der Tagesordnung hatte Herr Ludwig Ant. Kretzschmar über nommen. Er erklärte, daß die Commission zu vem Er gebniß gelangt sei, die Waarenhaussteuer abzulehnen. Es sei ausgeschloffen, daß durch diese Sondersteuer dem kleinen Geschäftsmanne geholfen würde; im Gegentheil würden die Waarenhäuser nach Einführung einer solchen Steuer sich bestreben, größeren Umsatz zu erzielen und dadurch den kleinen Gewerbetreibenden noch mehr schädi gen. Er führte ferner aus, daß auch in der hiesigen Stadtverwaltung der Versuch gemacht worden sei, die Waarenhausstevrr einzuführen, jedoch habe er, der Re ferent, aus guter Quelle erfahren, daß der Rath aus rechtlichen Gründen nie seine Zustimmung zu dieser Sondersteuer geben würde. In der sich entspinnenden Aussprache, an der sich hauptsächlich Herr Stadtrath Jäger betheiligte, wurde sowohl für als gegen diese Steuer gesprochen, bis endlich folgender Antrag mit 19 gegen 14 Stimmen Annahme fand: „Mit Rücksicht auf die bedenklichen Consequenzen, welche die Durchführung der beantragten Waarenhaussteuer im Gefolge haben müßte, und in Erwägung des Umstandes, daß diese Steuer den beabsichtigten Schutz des Kleinhandels in keiner Weise verwirkliche, erklärten die Commissionen sich einstimmig gegen eine Sonderbesteuerung der Waarenhäuser und Ba zare und erachteten infolge dieser Stellungnahme eine Aussprache über die Bildung der Waarengruppen als überflüssig." — Zur Berathung über die Verordnung des königlichen Ministeriums des Innern vom 18. Mai 1900, betreffend das Unwesen der Winkelausstellungen, sprach Herr Stadtrath Jäger. Er beleuchtete die schädlichen Einflüsse, welche die sogenannten Winkelausstellungen aus üben, und empfahl folgende Vorschläge, welche auch ein stimmig genehmigt wurden: Alle gewerblichen oder in dustriellen öffentlichen und mit Prämiirung verbundenen Ausstellungen bedürfen staatlicher Genehmigung und orts behördlicher Empfehlung. Um den Unfug bei der Preis- vertheilung unmöglich zu machen, empfiehlt sich eine scharfe Conlrolle in Bezug auf die Prämiirung, Beschränkung der Zahl der Medaillen unter Zugrundelegung des Ver hältniffes zur Zahl der Aussteller und ferner die Be stimmung, daß Medaillen auf keinen Fall käuflich sind. Schließlich sei darauf zu achten, daß die Ausstellungen nicht zu rasch auf einander folgen und in Zeiträumen abgehalten werden, welche die Gewähr bieten, daß that sächlich Fortschritte auf den einzelnen Gebieten des ge werblichen Lebens gezeigt werden können — Mülsen St. Jacob. In dem hiesigen Schützenhause tagte am Mittwoch die Bezirksversammlung des 17. Verbandsbezirks sächsischer Bäckerinnungen „Sa xonia" wobei Obmann Schmink-Meerane die zahlreich erschienenen Meister von Glauchau, Meerane, Hohenstein Ernstthal und aus dem Mülsengrunde bewillkommnete Beim ersten Punkt der Tagesordnung entspann sich eine eingehende Debatte betreffs des Streikabwehrfonds. Da dieser den Meistern der kleineren Städte und Dörfer nur wenig Vortheile zu bieten scheint, erklärten sich die Anwesenden gegen die neue Beisteuer. Die Innungen welche bereits genanntem Fonds Gelder überwiesen, er klärten diese als einmaligen Beitrag. Obermeister Layritz Hohenstein bemerkte, daß die Aufsichtsbehörde keine Mittel aus der Kaffe einer Zwangsinnung für die Zwecke des Streikabwehrfonds bewillige. Dies dürfte ein Grund sein, diesen Beschluß des Germania-Verbands aufzuheben Punkt 2 behandelte den „9 Uhr-Ladenschluß", welcher von vielen Seiten mit Freuden begrüßt wurde. Nur Meister, die Feinbäckerei mit führen, befürchten durch diese Neuerung eine Geschäftsschädigung. Der dritte Punkt der Tagesordnung befaßte sich mit der neuen Bäckerei Verordnung, deren Verwirklichung man insofern mit Bangen entgegensieht, weil durch dieselbe Verhält niste herbeigeführt werden sollen, die dem Kleingewerbe keineswegs förderlich sein können; denn das Geschäft wird dann nur Fabriksbetrieben in die Hand gegeben — Die nächste Bezirksversammlung findet in Glau chau statt. — Rotzweit». Todt aufgesunden wurde hier im Grundwäldchen das fünf Jahre alte Söhnchen des Guts besitzers Naumann aus Etzdorf, welches seit Sonntag vermißt wurde. Es hieß, der Knabe sei zu Fall gekom men, dabei in einen Wastertümpel gerutscht und ertrunken In Etzdorf sind Gerüchte laut, daß der todtaufgefundene Knabe Naumann eines gewaltsamen Todes gestorben sei. Es ist deshalb von der Gendarmerie bei der Königlichen Staatsanwaltschaft Freiberg Anzeige erstattet worden, worauf auch die für Donnerstag anberaumte Beerdigung untersagt worden ist. — Frankenberg. Auf Ansuchen unserer Stadt behörde hat das König!. Ministerium des Innern ge nehmigt, daß die hiesigen Jahrmärkte fortan bereits am Sonntag beginnen, aber dafür bestimmt, daß sie schon mit Montag zu schließen haben, sodaß der bisherige Jahr marktsdienstag in Wegfall kommt Handelsmann« Vinzenz Keil in Löb- lau über das des Tischlermeister« Johann Wenig in Dresden, so tief g sanken, daß sich ein ganz lustige- Schnee- wetter einstellte, das erste in der beginnenden Winter saison. — Der erste Schnee im Riesengebirge ist in der Nacht zum Donnerstag gefallen. T^üb und rauh brach der neue Tag an und zeigte das Hoch gebirge, das in anderen Jahren meist schon im Sep- zember von etlichen Schneefällen heiunesucht wurde, tum ersten Male in blendend weißem Wintergewande. — Ja Nautzlitz bei Dresden befindet sich (wie schon mehrfach erwähnt) ein Bahnbediensteter Namens Dietrich, welcher im December 1882 bei einem Eisen bahnunfall anscheinend nicht schwere Verletzungen der Beine, des Rückgrates und Kopfes erhielt, die seine Unterbringung im Kcankenhause zu Freiberg damals nöthig machten. Aus demselben nach etwa 1 Monat entlassen und in seiner Wohnung in Naußlitz unter gebracht, erkrankte Dietrich nach etwa 2 Monaten an einer den Aerzten völlig räthselhaften Gchirnkrankheit, die dem Verunglückten zuerst theilweise, nach kurzer Zeit aber gänzlich das Bewußtsein raubte. Diese Bewußtlosigkeit dauert seit 17 Jahren an ohne Aenderung, ohne Unterbrechung. Nahrung wurde demselben angeblich eingeflößt. Dieser einzige Fall des Todtseins bei lebendigem Leibe erregte natürlich fortgesetzt das Interesse der Mediziner. Berühmte Aerzte statteten dem im Starrkrampfe liegenden Manne Besuche ab und um den schlafenden Bremser, der sich in ärztlicher Behandlung befindet, hatte sich eine ganze Legende gebildet. Jetzt ist endlich das ungreifliche Ereigniß aufgeklärt worden und zwar durch den Gendarmerie-Brigadier Neßmann-Löbtau. Es handelt sich nämlich in diesem Falle um einem Simulanten, welcher sich durch die ihm zu Theil werdende Pension einen Vermögensvortheil zu erschwindeln suchte. Der Vorfall ist zur Anzeige gebracht worden und die ein geleitete Untersuchung wird ergeben, inwieweit hierbei ein strafbares Vergehen vorliegt. — In Kuppritz hat sich em Unfall zugetragen, der den Tod des hier allgemein geachteten Braumeisters Gustav Straube zur Folge hatte. Der Bedauerns- werthe stürzte so unglücklich in seiner Wohnung die Treppe herunter, daß er infolge erlittener schwerer Verletzungen am Kopfe seinen Geist aufgab. sich die russische Nord- und die russische Südarmee vereinigt. Rach einer Meldung de- „Daily Telegraph" aus Canton vom 12. ds. haben die mandschufeinv- lichen Aufständischen die kaiserlichen Truppen in der Nähe von Huichew geschlagen. Ueber 60 Mann der kaiserlichen Truppen wurden getödtet, der Rest floh. Die Aufständischen besetzten mehrere Ortschaften. ES wird aber weder von ihnen geplündert, noch werden Kapellen oder Gebäude der Missionen von ihnen zerstört. Sie versichern, ihre einzige Absicht sei, die Dynastie zu stürzen. Jn Namshihtu bei Canton wurden von Mannschaften der Kaiserlichen Truppen Gräber geschändet. Auf Befehl des Vicekönigs Taksu wurden die Verbrecher enthauptet, ihre Vorgesetzten wurden entlasten. Handel ma Industrie. vreme«, 13. Oktober. Baumwolle unregelmäßig. Up, land middli r- loci 57 tifg. Liber-ool, 13 October. Umsatz: 4000 B., davon für «Spekulation und Export 400 B. verkauft. Amerikaner un verändert, osttndische träge, Broach, Tinnevelly und Ezypttan 1/16 niedriger. Middling amertkantsLe Lieferungen: Oktober- November 5.19 84 Käufer, Decembcr-Januar 0.12/64 Verkäufer, Februar-März 5.7/84 Käufer, Aprtl-Mat 5.4/84 4 Verkäufer. tztew-pnrk, 12 October Erster Bericht. Der Markt aus vieserung eröffnete stetig. Oktober 9,9S (voriger Schluß 10,18), December 9,65 (9,81), März 9,65 (9,8v), Mai 9,65 (9,79). — Zweiter Berich:. Amerikanische auf Lieferung. October 9,99, December 9,66, März 9,65, Mai 9,65. — Di« heutigen Ankünfte von Baumwolle in allen Linien werden aw 50,000 stallen geschäht. — Dritter Bericht. Amerikanische auf Liefe rung ruhig aber stetig. October 9,93, December 9,62, März 9,61, Mat 9,62. Hombnri 13. October, 3 Ubi October 39,25, November 39,50, D-cembe 40,00, Januar 40,25, Februar 40,25, März 40,50, April 40,75, Mm 41,00, Juni 41.25, Juli 31,25, Au- ust 41,50, September 41,75. Behauptet. vremrik, 13. October Kaffee ruhig. Reis ruhig, aber tetig. Magdeburg, 13 October. Preise für grillbare Rotz- aae ausschließlich B:rvraach«steueri Kornzucker. I. Pro duct 5kproc. ohne Sack 10,35—10,47'/, M., Nachproduct« 75 proc. ohne Sack notizlos. Tendenz: Schwächer. Preise sür r-»!da: Waare. (Einschließlich Verbrauchssteuer). Krystall- zucker I 27,70 M.. Brodraifinade I 27,70 M., do. II —,— Würfelzuiker II 28,85 M. gemahlene Raffinatu 27,70 M., .mahlen--. Mettr I 27,20 M. — Forderung der Raffinerien. Wirkung Salzen, Tropfen,Mixturen, Mineralwässern rc. vorgezoqen. — Erhältlich nur in Schachttln zu Mk. 1 — in den Apotheken und muß das Etiquett der ächten Apotheker Richard Brandt'S Schweizerpillen ein weißes Krulz, wie nebenstehende Abbildung, in rothem Felde tragen. Nur 5 Pfg. — Oberwiesenthal, 11. Oct. (Der erste Schnee.) Noch ehe die im allg meinen vorzüglich verlaufene Kartoffelernte vorüber, hat der Winter feine ersten Grüße nach dem Fichtelberge gesandt. Rach einem Gewitter, daS gestern abend über unsere Berge zog, trat heute ein heftiges Regenwetter ein, welches sich auf dem Gipfel des Fichtelberges in Schnee ver wandelte und ihm eine weiße Haube aufsetzte. — Anuaberg, 15. Okt. In verflossener Nacht meldet, verurtheilte das Schwurgericht die vier Zucht- war im benachbarten Schmiedeberg das Thermometer Häusler Kurz, Wierzoch, Neumann und SielinSki zum
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