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rau ktner Freitag, den 3. August 1900 Nr. 177. 50. Jahrgang » «i. geschrieben. Wilhelm I. R. Mensch! G. G issner knecht Siesel !l. ;s »ck ! V, 80 -ft e hier- erw. vhabe cste !fd. 0, er 0, Bressi bekenn! sich znr revolutionären Anarchie. Er verwahrt sich dagegen, ein Delitto (Verbrechen) be gangen zu haben, das sei eine That, ein Fatto. Seinen Wärtern soll er erklärt haben, er würde die Todesstrafe jeder anderen Strafe vorziehen. Nach Aiti^l 117 des italienischen Gesetzes kommt jedoch die Todesstrafe auch für Rückfällige nicht zur An- womöglich durch einfache Freigabe der überlebenden Europäer in Peking, abzuwenden. Es heißt, daß die Chinesen durch die Haltung Rußlands in d.r sangui nischen Hoffnung, daß sie so leichten Kaufs davon kommen werden," bestärkt werden. Nach einem Times telegramm aus Shanghai hat Lihungtschang gestern durch den Gouverneur von Shantung ein Telegramm deS chinesischen Gesandten in Petersburg erhalten, wonach dieser in Anbetracht der langen freundschaft lichen Beziehungen zwischen Rußland und China Aus sicht zu haben glaubt, für den Fall einer sofortigen versöhnlichen Schwenkung Chinas günstige Bedingungen zur Beilegung der Krisis zu erlangen. Dem britischen Consul in Shanghai hat Juanschikai telegraphirt, seine Depesche an Sir Claude Macdonald sei pflichtschuldigst nach Peking befördert, und Macdonalds Antwort am 25. dem Tsungli-Iamen zur Weiterbeförderung über geben worden. Es ist verdächtig, daß das Tsungli- Damen oder Juanschikai diese Macdonaldsche Antwort zurückhält. Ein Bote, der mit Depeschen von deutschen, rnt 13. her do. >fen G., G., hüt -,80 loco rv! 7b. und Königin Helene sind heute Abend 7 Uhr hier eingetroffen. Vor dem Gefängniß bewegte sich gegen Abend die erregte Menge und schaute empor zum kleinen Fenster im zweiten Stock, wo Bressi unter gebracht ist. Um Mitternacht erfolgte seine Ueber- führung nach dem Untersuchungsgefängniß in Mailand unter starker Bedeckung. Die Wuth der Bevölkerung ist begreiflich, da hier verlautet, der Hos wolle seine Beziehungen zur Stadt ausgeben, was die hiesigen Kaufleute enorm schädigen würde. Die von Kaiser Wilhelm an König Viktor Emanuel III. gerichtete Trauerkundgebung hat folgenden Wortlaut: „Tief erschüttert durch den Tod Deines edlen Vaters, Meines innig geliebten treuen Freundes und Bundesgenossen, sende ich Dir mit dem Ausdruck Meiner Trauer Meine ausrichtigen und heißen Wünsche für Deine Regierung. Möge die Freundschaft, welche unsere Häuser und Völker während der Regierung Deines Vaters vereinigte, immer fortbestehen; sein Gedächtniß bleibt aus ewig in mein Herz ein ¬ englischen, japanischen und amerikanischen Beamten, die sämmtlich vom 2l. Juli datirt sind, aus Peking in Tientsin eingetroffen ist, bestätigt, daß der Weg Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugan, Hermsdorf, Zernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach «rfch-rut jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Wendung, das Gesetz kennt nur lebenslängliche Galeerenftrafe. Auch für Mord am Staatsoberhaupt giebt es keine Ausnahme. Dagegen hat der Mörder die ersten acht Jahre in Einzelhaft zuzubringen. Von besonderem Interesse sind die Erklärungen, welche die in Amerika zurückgebliebene Frau Sophie Bressi über den Charakter ihres Mannes abgegeben hat. Danach wurde er im vergangenen April in einer Anarchisten-Versammlung zu Westhoboken in New Jersey zur Ermordung des Königs ausersehen und verließ zu diesem Zwecke unter Zurücklassung seiner Familie New-Jork am 22. Mai an Bord des nach Havre gehenden sranzösischen Dampfers „La Gascogne". Das Weberhandwerk hatte Bressi in Anwrua erlernt, er soll außerdem einen ansehnlichen Bildungsgrad be sitzen. Der Herausgeber des Organs der spanischen Anarchisten in Amerika, El despetar, hat ausdrücklich erklärt: „Bressi ist einer der Unsrigen, aber nicht die Anarchie hat den König getödtet, sondern die Tyrannei." Bressis Frau Sophie hat einer Ausfrage gegenüber ihren Mann für nicht recht gescheit erklärt; sie fügte hinzu: „Er benahm sich zuweilen seltsam, war aber niemals gewaltthätig. Unser Töchterchen Madeline liebte er abgöttisch. Mein Mann war Sozialdemokrat und haßte als solcher alle Könige und Capitalisten. Daß er Anarchist wäre und gar die Absicht hätte, jemand zu tödten, hat er mir niemals gesagt. Erst vor drei Tagen empfing ich einen liebevollen Bries von ihm aus Mailand, der nicht den Eindruck macht, gleichsam am Vorabend eines furchtbaren Verbrechens geschrieben zu sein. — Mein Mann, der mich, eine gekorene Amerikanerin, hier geheirathet hat, hatte eine gute Erziehung genossen und war sehr häuslich, sogar etwas verweichlicht und von sehr nervösem, empfind- lichen Temperament. Trotzdem bin ich überzeugt, daß, sollte er die That wirklich mit Ueberlegung im Verein mit anderen ausgeführt haben, er die Namen seiner Mitschuldigen nie und nimmer angeben wird." Diese Angaben der Frau des Mörders decken sich in einigen Punkten mit denen, die in Londoner italieni schen Kreisen über ihn gemacht werden. Er hat sich wiederholt längere Zeit hier aufgehalten und auch hier vornehmlich mit Anarchisten verkehrt. Er schien immer eine Menge Geld zu haben, und alle, die ihn in den kleinen italienischen Kneipen des Viertels von Soho kennen gelernt haben, stimmen darin überein, daß sowohl seine äußere Erscheinung, wie sein Bildungsgrad sich bedeutend über das Niveau des gewöhnlichen A beiters erhob. Rom, 1. August. Dem Vernehmen nach scheint eS nach den Aussagen Bressis im gestrigen Verhör nicht ausgeschlossen, daß er im Auftrage gehandelt hat. Man glaubt, die Ausführung des Verbrechens sei in Paterson beschlossen worden. Bressi giebt zu, in Paris gewesen zu sein, leugnet aber, Zusammenkünfte mit Anarchisten gehabt zu haben. Ein gewisser Salvatore Quintavalli, der mit Brisi aus Amerika zurückkehrte und mit ihm nach Paris zu einer Anarchistenversammlu g ging, wurde gestern in Rio Marina (Insel Elba) verhaftet. Dem Vernehmen nach wurden bei ihm mehrere Briefe und Photographien von 5 Anarchisten, sowie eine Postkarte beschlagnahmt, in welcher er zu einer Zusammenkunft bestellt wird, zu der er auch hingcgangen ist. Quintavalli wurde in das Gesängniß nach Porto Ferrajo gebracht. Aus vielen Städten werden Autodafes socialisti- scher lütter und Kundgebungen gegen die Socialiste-:- partei gemeldet. Die Socialisten und Republikaner thun ihrerseits Alles, um den Sturm zu beschwören. Im Provinzialrath in Bologna drückte dec bekannte socialistische Abgeordnete Costa seinen Schmerz über das traurige Ereigniß aus. Auch in Rom wollte die Menge heute Abend die Demonstration gegen daS Blatt „Avanti" wiederholen, fand aber die Straße von eimm Gendarmeriekordon besetzt. Bekanntmachung. Der 2. Termin Grundsteuer ist spätestens bis den 13. August a. c. bei Vermeidung der zwangsweisen Eintreibung an die hiesige Ortssteuereinnahme (in der Gemeindeexpedition) zu entrichten. Oberlungwitz, am 1. August 1900. Der Gemeindevorstand. Opperman«. Aber mir war er nicht theuer." <r>. netten lügen, t nur ikenst, wie General Rundle eine Linie von Winburg via Senekal bis fast nach Basutoland bewachen mußte, von Punkt zu Punkt, auf Anzeichen von Gefahr hin- marschiren mußte, und trotz dieser kolossalen Aufgabe jätte man nicht gesorgt, daß diese Soldaten mit Proviant versehen worden wären. Statt dessen hätten die Leute unter Rundle hungern müssen. Viele Infanteristen konnten sich kaum vor Schwachheit fort schleppen, sie seien zu Schatten abgemagert; wer das alles ableugne, leugne die Wahrheit ab. Seit langer Zeit hätte der Soldat nichts anderes zu essen gehabt, als alle zwei Tage ein Pfund grobes Mehl, das er nach hartem Tagesmarsch zu kochen habe. Am sol- genden Tage erhalte er ein Pfund Biskuit. Außer dem erhalte der Soldat täglich ein Pfund rohes Fleisch, das er von zehn Mal neun Mal nicht kochen könne. „Sind Leute", fragt Mr. Hales, „deren Hand zittert, wenn sie das Gewehr übernehmen, und nicht etwa aus Furcht oder infolge von Wunden, sondern aus Schwachheit und Mangel an Blut und Muskeln, verursacht durch ständigen Hunger, sind solche Leute im Stande ein Kopje zu erstürmen?" Und unwillig rust der Mann zum Schlüsse aus: „Ihr steht in Euren Musikhallen und singt Lieder zum Preise Eurer Soldaten, der „guten Kerle an der Front", und laßt den Soldaten hungern, so sehr hungern, daß ich ihn auf dem Marsche oft mit einem Neger habe um eine Hand voll Mehl streiten sehen." Mrchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w für -en Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes ;« Hohenstein-Ernstthal Gvgcrn aller: Gerirerirde-Verrvccltrrrrgerr der- rrrrrliegenöen Ortschaften Der Krieg um Transvaal Der heldenmüthige Widerstand der Buren gegen die englische Weltmacht scheint nun nach zehnmonatigem Kampfe zusammenzubrcchen, wenngleich es nicht an Männern fehlt, die auch jetzt noch, den Tod im Auge, da? bittere Sterben der Unterwerfung Vorzieher. Wir erhalten über diese ergreisenden Momente des süd afrikanischen Trauerspiels folgende Telegramme: London, 1. August. Feldmarschall Roberts meldet aus Prätoria von heute: Noch 1200 Buren haben sich General Hunter gestern mit dem Comman- danten Rouse und Fonternel ergeben. DieComman- danten Potgieter und Joubert ergaben sich an Bruce und Hamilton. Leutnant Andersen und andere Offiziere der StaatSartillerie ergaben sich gleichfalls. Dem Commandanten Olivier gelang es, mit fünf Geschützen und einer Schaar Burghers nach dem District Harrismith durchzubrechen. — Auf der Bahn linie zwischen Krügersdorp und Potschesstroom ent gleiste in der Nähe von Frederikstad ein Zug mit Vorräthen, der von einer Abtheilung Infanterie be gleitet war, da der Feind einige Schienen entfernt hatte. 13 Mann sind todt und 39 vei letzt. Loreuzo-Marquez, 1. August. Die Buren haben Machadodorp geräumt. Die telegraphische Verbindung zwischen Lydenbucg und Nelspruit ist von den Buren fertiggestellt worden. G S. ». G G. G. G G. Mailand, 1. August. In Jvr>a ist ein Anarchist verhaftet worden, welcher zugiebt, Bressi cutt der Ueberfahrt von Amerika nach Italien begleitet und ihn in eine Herberge geleitet zu haben, in welcher er vor der That übernachtete. Der Verhaftete bekennt sich als Compliccn und sagt aus, daß er und Breisi ausgeloost wor en seien, die Königin oder den König zu iödteu. Wäre die Königin, wie anfänglich bestimmt war, nach Jvrea gekommen, so wäre sie das Opfer geworden. Leutnant Bressi von der Train-Compagnie des 10. Artillerie-Regiments, der m s dem Unteroffiziers- stand hervorgegangen ist, erzählte, sein Bruder, der Mörder, sei in der Seidenfabrik einer deutschen Gesell schaft in Prato, welche eine außerordentliche Disciplin eingeführt hatte, thätig gewesen. Er schildert ihn als geschickten, intelligenten Menschen, der leicht überall sein Glück gemacht hätte. Diese Fabrik sei aber bald der Ausgangspunkt anarchistischer Bestrebungen ge worden, deren Anhänger auch der Bruder des Offiziers wurde. Der Offizier rieth ihm, nach seiner Ent lassung nach Amerika zu gehen und nicht zurückzu kehren. Er wußte daher auch nicht, daß sein Bruder von dort zurückgekchrt war und den Namen der Familie mit solcher Schmach bedeckte. Monza, 1. Angust. König Viktor Emanuel III. s Ein nach England zurückgekehrter Kriegsbericht erstatter schildert in ergreifenden Worten die Schrecken des Krieges in Südafrika und wünscht, daß die grünen Felder Englands niemals schauen möchten, was auf dem südafrikanischen Felde das Auge habe sehen und das Ohr hören müssen. Wenn England nur ahnte, welche Leute sein Schicksal lenkten, würde cs sich fragen, ob ähnliche Leute auch für Englands Flotte verantwortlich wären; denn dann möge Gott in Kriegszeiten der alten Flagge und denen, die für , „ sie kämpfen, helfen. Dann schildert der Korrespondent,wegen großer Ansammlungen chinesischer Truppen und Die chinesischen Wirren Der Pormarsch ans Peking Aus Brüssel wird vom 1. Aug. gemeldet: Der Minister deS Aeußeren erhielt von dem belgischen Geschäftsträger De Sortier folgendes, vom heutigen Tage datirtes Telegramm aus Shanghai: Die Ver bündeten marschiren auf Peking. Sie befinden sich 18 Meilen von Tientsin und sollen in 8 Tagen in Peking eintreffen. Alle Europäer haben sich in die innere Kaiserstadt geflüchtet. So hat denn nun nach langen Vorbereitungen und nach langem Debattir.m über den Oberbefehls haber der Vormarsch begonnen. Mit dem Schwerte soll jetzt der Knoten durchhauen werden, den die be zopften Diplomaten mit ihrem hinterlistigen Spiel geschürzt haben. Große Schwierigkeiten stellen sich dem Ma sch entgegen; nicht nur die weit überlegenen, fanatisirlen Schaaren des Feindes, sondern auch die Ungunst der Jahreszeit — säst das ganze Gelände bis Peking ist überschwemmt — müssen überwunden werden. Inzwischen droht den Fremden in der Haupt stadt immer noch schwere Gefahr, da auf den Waffen- 'tillsiand gerade bei einer neuen Anfachung der chine- ischen Wuth wenig Vertrauen zu setzen ist. Im ibngen häufen sich jetzt die direkten Nachrichten aus Peking, und es scheint doch, daß an der Echtheit dieser Berichte begründete Zweifel nicht bestehen können. Der Gesummtem^ ruck des chinesischen Nachrichten materials ist der, daß die Mandfchupartei vor den von ihr selbst herausbeschworenen Geistern Angst be kommen hat, die möglichen Folgen weiterer Gewalt- thaten fürchtet und deshalb alles daran setzt, durch Vermittelung der Vicekönige die Rache der Mächte, M AmdW ks Achs m Men. Rom, 1. August. Heute früh 9 Uhr celebrirte Trogella Paracho von Magenta vor dem ausgebahrten Leichnam des Königs in Gegenwart der Königin und sämmtlicher Mitglieder des königlichen Hauses eine feierliche Messe. Der Leichnam ist umgeben von immergrünen Oleanderbäumen; er ruht auf weißer Leinwand, unter welcher Eis und Gefäße mit Fvrmalin aufgestellt sind, um den Prozeß der Auflösung fern- - zuhalten. Frische Lust sühren sechs elektrische Venti latoren ein Das Antlitz des Königs ist unverändert; nur an der Starrheit des Gesichts erkennt man den Tod. Die Aerzte verzichten vorläufig auf die Tin- balsamirung, sie machen alle zwei Stunden Formalin- injektionen. Mailand, 1. August. Die Beamten, die mit Bressi zu verkehren haben, erklären, er sei nach wie vor sehr aufgeräumt, mache sich absolut nichts aus der Sache und entwickle sehr guten Appetit. Er wird vom Staatsanwalt scharf auf Compliccn inquirirt. Es soll auch auf Requisition von hier auch bereits eine Verhaftung in Amerika stattgefunden haben. Gegen die Familie Rametla in Mailand, wo Bressi wohnte, hat sich irgend etwas direkt Belastendes bis zur Stunde nicht nachweisen lassen. Trotzdem dauert die Haft sort. In dem Revolver, welcher dem Mörder zu seiner That diente, sanden sich sieben ver schiedene Daten einciselirt, unter anderm das Datum des 4. Mai 1894, dann das Datum der Ermordung des Präsidenten Carnot, endlich eine Zahl mit dem darauffolgenden Wort „Masfaua". Ans den in der Heimath Bressis gemachten Erhebungen ergiebt sich, daß der Mörder etwa 6—7 Jahre von Prato ab wesend ist — kl stammt aus einer braven, ehrlichen Familie, die ihr Brot mit strenger Arbeit verdient. Von seinen zwei Brüdern ist einer Artillerieleutnant im 10. Artillerie-Regiment, der andere Schuster, drei Schwestern befinden sich noch zu Hause, in Prato hat man mit der unglücklichen Familie tiefes Bedauern. Der Bruder Bressis hat aus der Armee bereits seinen Abschied genommen. Letzten Freitag schon war der Mörder nach Monza gekommen, hatte sich dort an der Via Cairoli eingemiethet und das Logis mit 4 Lire 20 Cent zum Voraus für eine Woche bezahlt. Bei seiner Wirthin, Frau Rossi, nahm Bressi auch Kost und suchte mit ihr in Beziehungen zu treten. Als er bei Frau Rossi eintraf, war er fehr elegant gekleidet, trug eine goldene Uhrkette sowie Fingerringe mit Brillanten. Er führte auch einen ziemlich volumi nösen Koffer mit, darin eine gute Garderobe mit allerlei Toilettengegenständen. Er trat sehr sicher auf, gab an, vor einem Monat aus New-Jork zurückgekehrt zu sein und in Paris der Weltausstellung einen Be such gemacht zu haben. Bressi ist in das Untersuchungsgefängniß über- führt worden. Er befindet sich in einer unterirdischen Zelle des mittelalterlichen Baues. Als man ihn in seiner Zelle aussuchte, war er halbnackt und saß mit trotzig aufgestemmten Ellbogen da. Es handelte sich zuerst nicht um ein striktes Verhör. Der Verlauf des Gesprächs war folgender: „Wie lange sind Sie in Monza?" — „Drei Tage." — „Woher kommen Sie?" — „Direkt aus Amerika." — „Wie kam ihnen die grauenhafte Idee?" — „Sie ist nicht grauenhaft, sondern gerecht." — „Aber der König war doch allen Italienern lieb und theuer, wie kaum ein Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Anzeiger für