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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190007219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000721
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-21
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.07.1900
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Amtsblatt 1. Beilage Sonnabend, den 21. Juli 1900 166. * -t- V0N ^Fortsetzung folgt. langes - Ihre —" sie zögerte, weiter zu sprechen, als fühlte en Sie sie das Unpassende der Worte, die da folgen sollten. int, einen ahrheit, »vären Si das zum über dunklen der hiesigen Garnisonvcrwaltung geboten. Die Neue Freie Presse meldet aus München, daß aus Bayern nach China bestimmte Bataillon, das ostasiatischen Expeditionscorps gehört, am 2. August Tyrol nach Genua reisen wird, wo ihre Einschiffung kommen hierbei besonders das Feuerwerkslaboratorium, die Munitionsfabrik und das Artillericdcpot in Betracht. Die Versendung des Kriegsbedarfs beschäftigt nicht nur die direkt mit der Herstellung und Abfertigung besonders be trauten Müilärpcrfonen, Handwerker und Arbeiter, son dern auch private Betriebe. Die gesammten zur Ausrüst ung der Truppen erforderlichen Geschosse und die ganze Muniuon müssen in vollkommen wasserdichten Holzkisien mit Zinkeinlage verpackt werden. Von solchen Kisten werden viele Tausende gebraucht, und sie werden sämmt- lich in Spandaucr Privatbetrieben hergestellt In den mit der Lieferung betrauten Betrieben werden alle ver fügbaren Kräfte aufs Aeußerste angespannt, um die Auf träge möglicyst rasch bewältigen zu können. Als erster Leiter des Sanitätsdienstes bei der deut schen nach China entsandten Strafexpedition ist Oberstabs arzt Professor Dr. Kohlstock, bisher commandirt zum Oberkommando der Schutztruppcn in den afrikanischen Schutzgebieten, bestimmt worden. Prof Dr. Kohlstock, der bisher ü la »;uit6 der Schutztruppe für Deutsch- Südioestafrika geführt wurde und in seinem Specialfach wie auf dem Gebiete des Colonialdienstes überhaupt be- > Kaiser sprach während dec Kieler Woche schon zu ! einigen Seeoffizieren die Befürchtung aus, daß das - ganze Detachement wohl aufgerieben sei oder aus- > gerieben werde, da keine Möglichkeit zur Rettung 1 vorhanden. Die Angehörigen der Seesoldaten sind von der Inspektion der Marineinfanterie in Kiel be- ' nachrichtigt worden. Die Kundgebung der Liste durch das Reichsamt der Marine sicht unmittelbar bevor. Von dem Chef des deutschen Kceuzergeschwaders ist nachstehende Meldung eingegangen: „Ab Taku, 16. Usedom nieldet: Infolge der Angriffe am 13. wurde am 14. früh dem Sturm der umwallten Chi nesenstadt durch Japaner, Engländer, Ainerikaner kaum noch widerstanden. Die Stadt ist in den Händen der Verbündeten. Auf der Ostseite am 14. Nachmittags noch Kampf der Russen nm den Besitz des chinesischen Lagers. Am 15. früh wehen aus der Citadelle in den chinesischen Lagern russische Fahnen, damit ist die Eroberung der Stadt beendet. Usedom meldet über das Gefecht am 13. früh: er sei im Hauptgnartier von Alexejew gewesen; betheiligt gewesen seien die Compagnien Wedding von „Gefion" und „Irene" und Kopp von „Kaiserin Augusta" unter dem Ob r- befehl von Weninger. Eine Stunde nach dem Beginn des Angriffs sand 600 Meter von deutscher und russi scher Infanterie eine ungeheure Explosion statt, sodaß viele Leute umfielen und die Maulthiere der französischen Gebirgsartillerie durchgingen. General Stößel war einziger Leichtverwundtter, konnte nach einer Stunde weiterführen. Er äußerte, er stabe nie bessere Soldaten als nnsere (Matrosen) gesehen. General Stößel hat bei allen Kämpfen um Tientsin Rnssen nnd Deutsche hervorragend geführt. Daß die Deutschen an diesem Tage so wenig Verluste erlitten, liegt an dem sehr schnellen sprungweisen Vor gehen. Um 7 Uhr in Gemeinschaft mit Russen chine sische Stellung mit 12 Geschützen genommen. Unsere Leute machten um 0 Uhr einen frischen Eindruck trotz zehnstündigem Marsch, wurden in diesen Stellungen bis 11 Uhr von der Citadelle mit Geschützen beschossen, ohne Verlnste; nur erhielt von Wolf beim Abmarschiren nach Ablösung durch frische Russen ein Shrapnel in das Knie. Die ermüdeten Compagnien rückten gegen 1 Uhr wieder in die Quartiere. Am 14. früh war Usedom mit den zwei Reservecompagnieen, die aber nicht gebraucht wurden, für kurze Zeit in der Chiuesen stadt, die bereits in B.and gesteckt nnd verwüstet war. Der grösjte Antheil an deren Eroberung fällt den Japanern zu. In oer letzten Zeit i ha te die immer zahlreichere chinesisch-'Artillerie immer, heftiger geschossen, selbst das verhältnißmäßig gut ge- t schützte deutsche Consulat, die Bank, der Club, worin - unsere Verwundeten waren, wurden fast täglich ge- l troffen. Dies hinderte das nvthwendige Ausruhen < zwischen den großen Marschstrapazen. Der Erlaß vom i erfolgt. Die Einkleidung der Mannschaften des Ostasiaiischcn Reiterregiments ist nunmehr in der Kaserne des 1. Ga.» Ul.-Neg. zu Potsdam beendigt worden, so daß jetzt mit den Felddienstübungen begonnen wird, die auf dem Born stedter Felde so lange stattfinden, bis sich die Mannschaften in die neuen Verhältnisse gewöhnt haben, dann geht es nach Döberitz zu Schießübungen. Das ostasiatische Reiter regiment besteht aus drei Escadronen zu je 200 Mann, die am Mittwoch in verschiedene Beritte eingetheilt wur den. Die Mannschaften wurden in Potsdam noch einmal geimpft. - - Eine Feldbäckerei für die deutschen Truppen in China ist in Tempelhof zusammengestellt worden. Ihr Commandeur ist Rittmeister Haegele, der bisher Compagnie- Chef im 4. Trainbataillon zu Magdeburg war. Die Abiheilung zählt 190 Feldbäcker. Diese sind seit Mon tag aus dem ganzen Deutschen Reiche im Sammelort Tempelhof zusammengekommen. Die Bäckerei, die in drei Colonnen eingetheilt ist, übt jetzt jeden Tag auf dem Tempelhofer Felde. Jede Colonne verfügt über 12 Back öfen, 12 Geräthewagen und 2 Proviantwagen. Die Pferde für die Uebungen und für die Ueberführung der Bäckerei zum Schiff stellt das Garde-Trainbataillon, in China erhält die Abtheilung eigene Pferde aus den Be ständen, die jetzt in Australien aufgekauft werden. Der Herrenreiter Graf v Königsmarck, bisher Adjutant des Lcib-Garde-HusarewRegiments, hat sich nämlich nach Au stralien eingeschifft, um dort das Pferdematerial für das Reiterregiment zu besorgen. Dessen Ausrüstung ist jetzt complett. Interessant ist es, daß die Lanzen achtkantig geschliffen sind. Kaiser, betreffend Belohnung für Befreiung der in Peking Eingeschlvssenen, findet bei allen Nationen hier dankbare Aufnahme. Der Erlaß ist verbreitet. Japa nisches Personal in Tientsin hofft Boten für Peking finden zu können. Am 15. und 16. trafen ein: Etwa 1000 Japaner als erster Theil der in Aussicht ge stellten Division, am 16. erster Dampfer mit indischen Trus pen. Die deutsche Verlustliste iu den weiter zurück liegenden Kämpfen vor und in Tientsin wird durch eine Meldung des Geschwaderchefs, Vieeadmirals Bendemann, ab Taku 10. Juli, wie folgt, ergänzt: Von den in Kämpfen des Expeditionscorps und in Tientsin Verwundeten sind abgesehen von gemeldeten Officieren noch jetzt als schwer verwundet anzusehen: Von „Hertha" Matrose Gutschmidt: Schuß in den rechten Oberarm, Matrose Borrmann: Schußbruch des dicken obersten Kehlhalses; von „Hansa": Ober sanitätsmaat Burmann: Schuß durch Hals und rechte Schulter, Feuerwerksmaat Helwig: Schuß durch die Leber; von „Kaiserin Augusta": Bovtsmannsmaat Eckert: Schußbruch des rechten Oberarms, Matrose Fröhlich, Zersplitterung des rechten Unterarmes, letzterer amputirt; von „Gefion": Obermatrose Zimmermann: Schußwunden im Kopf, Verlust des rechten Auges, Matrose Janssen: Schuß in linkes Auge, Heizer Otto: Schuß in den Unterleib; vom Seebataillon: Seesoldat Kupfer: Unterkiefer zerschmettert (Schluckpneunomie), Seesoldat Jost: Schuß in die linke Wange, Verlust des Gehörs links; Seesoldat Richter: zwei Schußbrüche des linken Oberarmes. Die deutsche Feldpost in China. Das Neichspostamt hat für den Feldpostdienst in China die Entsendung von Postbeamten «»geordnet. Der Ches dieser Abordnung ist der Postsekretär Nigmann mit dem Titel eines Feld- Oberpostsekretärs. Die anderen Beamten sind die Post sekretäre Panten und Lindenau, der Oberpostassistent Nott, die Postassistcnten Lüder, Körner und Hagedorn für den Postdicnst, sow-e der Postsekretär Bencke und der Post assistent Tanke für den Telegraphendicnst. Die Beamten haben sämmtlich als Soldaten gedient, einige sind Reserve osfiziere. Es werden ihnen zur Dienstleistung drei Post schaffner und ein Postillon bcigegeben. Das Personal ist ausschließlich dem Bezirk der Kaiserlichen Oberpost direktion in Berlin entnommen. Von derselben werden auch die nöthigen Pferde, Feldpostwagen und die übrige Ausrüstung gestellt. Die Beamten werden am 20. d M. von Berlin nach Genua abreisen und von dort dcn fahrplanmäßigen Postdampfer nach Ostasien benutzen. Die chinesischen Wirren und der Arbeitsmarkt. Die Vorgänge in China beeinflussen schon merklich das ivirth- schaftliche Leben. So bietet ganz besonders der Kieler Hafen ein Bild regster Thätigkeit. Aber die Mobilmach ung zieht weitere Kreise. In dcn Mlitärwerkstätten von Spandau ist die Thätigkeit wesentlich gesteigert. Es giftet haben, wodurch sie viele Leiden verursachten. Die kleine Schaar der Vertheidiaer unternahm viele Ausfälle und ertheilte den Chinesen auf der Straße schwere Züchtigungen. Die deutsche Marinebehörde zweifelt nicht mehr daran, daß bei dem Blutbade in Peking auch das zum Schutze der deutschen Gesandt schaft von Tsingtau nach Peking gesandte Detachement des 3. Seebataillons hingemocdet worden ist. Das vom Oberleutnant G:af v. Soden befehligte, aus 50 Seesoldaten bestehende Detachement war Ende Mai an Bord des Kreuzers „Kaiserin Augusta" von Tsingtau abgefahren, in Taku gelandet und in den ersten Tagen des Juni in P.king cingetroffen. Be kanntlich wurde mitgetheilt, daß diese kleine Truppe den Mord des deutschen Gesandten, Frhrn. v. Ketteler, dadurch zu rächen versuchte, daß sie das Tsungli- Jamen in Brand steckte und sich dann eines Stadt- lhors bemächtigte, vvn wo aus sie mit Hilfe zweier Maschinenkanonen sich die Chinesen vom Leibe hielt. Einzelheiten über die Haltung und die Leiden des Detachements wird man wohl niemals erfahren. Der T««eS,eschichtt. Deutschland Vom bayerischen Königshofe. Bei der Ziviltrauung der Prinzessin Marie Gabriele mit dein künftigen bayerischen Thronerben, Prinz Rupp recht, fiel in der Rede des Standesbeamten Staats ministers Dr. Frhr. v. Crailsheim folgende Stelle, auf: „Nicht Politik und Konvenienz, aber auch nicht ugendliche Aufwallung, die keine höheren Rücksichten ennt und geheiligte Schranken durchbricht, haben die Wahl bestimmt, die in dieser Stunde besiegelt werden oll. Sie ist die Frucht eines gereiften Geistes und einer tiefen Herzensneigung, die in der Gleichheit der edlen Art die Gewährschaft ihrer Dauer erblickt. Eben bürtig an Abstammung und Alter des Geschlechts, gleich an Traditionen und Sitte, tritt die hohe lieb« iche Braut dem künftigen Gemahl znr Seite. Kein remder Zug drängt sich störend in die Innigkeit ihrer Beziehungen." —Die Worte „jugendliche Aufwallnng" sondere Erfahrungen gesammelt hat, tritt seine Reise am 25. d. M. von Genua aus an. Dr. Mumm von Schwartzeustein, der an Stelle des ermordeten Freiherrn von Ketteler nach China gehen soll, ist in Berlin bereits cingetroffen. Gewiß ist, daß Herr von Schwartzeustein nicht später als am 7. kommenden Monats sich nach dem Osten begeben wird. Stationirt wird die deutsche Gesandtschaft zuvörderst im Fort von Tsintau sein. Wann sie Tsintau verlassen und wo sie dann residiren wird, ist eine Frage, deren Beantwortung das Auswärtige Amt von der Entwicklung der kommen den Ereignisse abhängig gemacht hat. „Nun meine — meine?" fragte Fred ironisch. „Ihre Schulden möchte ich bezahlen, Fred, ich werde ja nun so reich." — O, wie es da wetterleuchtete in edelm Zorn und Empörung in dem schönen, erregten Jünglingsantlitz. Ein vernichtender Blick fiel auf Carla. „Meine Schulden! wie liebenswürdig Sie sind! Ich verstehe diese Liebenswürdigkeit, Sie »vollen sich damit loskaufen von der Schuld, die Sie au mir begingen. Es giebt aber untilgbare Schulden, die auf keinen Wechsel geschrieben sind, sondern hier tief innen mit Flammenschrift, die nie erlischt." Hoch aufgerichtet stand er vor Carla, ihr war es, als wäre er gewachsen, zum Mann gereift in diesen letzten Stunden. Ihre Macht über ihn, die war wohl dahin für alle Zeit, und ihre Liebe? Ach, sie fühlte es, als sie einen scheuen Blick zu ihm em por warf, daß diese zur Leidenschast empor wachsen könne; doch ihre Wege gingen ja von nun an aus einander, man würde sich kaum noch begegnen in der großen Stadt. Tie chinesischen Wirren )ie chinesischen amtlichen Kicise, denen wohl um ihre Köpfe bange werden mag, fahren fort, ölutbad in Peking abzuleugnen. Aus Paris, 19. Juli, wird gemeldet: Der ster des Auswärtigen, Delrosso, erhielt aus hanghai eine Depesche vvn gestern, welche besagt, ich einer M.ttheilung des Gouverneurs vvn Schautun ären die Gesandten in Peking und ihre Familien rversehrt. Die Gefahr sei aber immer noch sehr oß. Der Vicekönig benachrichtigte die Gesandten, iß er nach P.king um Schutz der Gesandten tele- mphiren werde. Freilich finden die Chinesen nirgends in der Zelt Glauben mit ihren Lügen. Es wäre doch das laheliegendste, wenn die Gesandten und die übrigen Meißen noch leben, daß die aimlichen Kreise ihnen estattctcn, ein Lebenszeichen an die Küste zu senden, on ebendemselben Gouverneur von Schantung, der „Akan darf ja dem nach wohl..gratulieren," fuhr sie etwas zögernd Carla die Hand "reichend, fort. , „Ja, gratulieren wir ihr, Mutter!" rief Fred. „O, wir haben auch schon etwas gelernt iu der Groß stadt, die Maske der Höflichkeit aussetzen. Ich gratu liere, Fräulein Carla, ich wünsche Ihnen alles Glück an der Seite ihres Verlobten." „O Fred, nicht so, cs zerreißt mir das Herz. Ich kam, nm ihre Verzeihung zu erflehen, Sie zu bitten, daß wir Freunde bleiben wollen. Zunächst möchte ich mir als Recht der Freundschaft ausbitten, Ihre * Das ostasiatische Expeditionskorps wird, wie jetzt bestimmt ist, in der Zeit vom 27. Juli bis 3. August von Bremerhafen auf zehn Dampfern des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt- Aktiengesellschaft abfahren. In Bremen hat sich ein Comitee gebildet, welches eine Bewirthung der Mann schaften mit Butterbroten, Bier und Cigarren vorbereitet. Warmes Essen wird den hier durchfahrenden Truppen Bild eines Romans aus alter Zeit erschien cs ihr, kam sie doch direct all? den, vollen bewegten Groß- stadttrcibcn. Mit ihrem Vater und ihrem Verlobten hatte sie in der Equipage des letzteren eine Spazierfahrt ge- macht, und in einem Hotel unter den Linden gespeist. Die beiden Herren Waren dann nach ihrem gel ebten Club gegangen; vor Carlas Seele aber war plötzlich Freds blasses, verstörtes Bild getreten, sie wär statt zu Haus hierher geeilt und stand hier rathlos ver wirrt auf Mutter und Svlm starrend. All die schönen Worts, die sie letzterem zum Trost hatte sagen wollen, sie- erschienen ihr nichtig, banal, inhaltsleer, sich dort neben ihm njederwersen und.wcine.u, weinen, das dünkte sie das einzige, richtige. Nie in ihre,,! Leben würde sie dies Bild je vergeben, djestu lockigen Kopf doiwin-dein allen Frau; ' Welch ein Blick würde oE seinen fthräuendLu NuM ans sie fallen, willst dr sie jetzt" Jah. Reist, das durste nicht,.M- schchcn, leise, wie sie sic sich jetzt wieder Mückziehen, und die Thür des Cdrridors, die sie offen gefunden, hiu-cr sich Meßest, Fred Hütte das störhin :n seiner Aufregung pxrsänmt. Der Vorhang mochte herabrollen/ das Spwk wat rn Ende. ? '' ' ' „Fräulein äqrla!" rüf Da M tzrdu JusttzräMn. Fred schnellte empor. Carla! Sie Hier!"rief er und starrte mit irren Blicken Äuf dir junge Dame im hoch« Modernen Mtuni. ' „Lassen Sie uns wenigstens in Frieden scheiden, Fred. Das Schönste, was mir das Leben bescheert, war doch vielleicht diese fröhliche Faschingszeit," sagte sie, ihm die Hand' entgegenstreckend. Braut eines anderen, dann — dann könnten Sie doch! nicht hier stehn. Oder kamen Sie, um sich zu weiden an der Verzweiflung eines dummen thörichten Knaben, der da noch geglaubt an die Macht der Liebe!" ; § „O, Fred, wir beiden , armen Hascherln, es ging , doch nicht' mein lebelang habe ich mit Noth und Sorge zu kämpfen gehabt, können Sie es mir verdenken, daß ich cs endlich einmal besser haben wollte. — Es war eine so schöne, selige Zeit, die letzvergangene, aber ein Ende Mußte sie nehmen." „Ein Ende mußte sie nehmen," wiederholte Fred wie mechanisch. ü - „Wollen Sie sich nicht setzen, Fräulein Carla," sagte die Frau Justizrälhin, indem sie die Lampe zu- rechtrückte, nnd die etwas verschobene Tischdecke wieder jn Ordnung brachte. Seine Schwester. , Noma» von Fanny Stöckert. 2».-Foriseyung Nachdruck verboten.) Sein Lachen klang rauh, fast wild und die Frau Justizrächin sah befremdet zu ihm auf. „Mein Gott, jvaV '-ist denn geschehen?" ' „Was geschehen ist! o, nichts weiter, die alte Geschichte, Du kennst ja das Heine'jche Lied wohl auch, reffen Schlüßstrophe lautet: „Der Jüngling ist übel dran." Nau der Jüngling ----- weiter Ium er nicht. Als er in das treue Mutlcrauge blickte, ward es hiti^o eigen zu Sinn, Thräucn wollten sich in seine Astgtn drängen. . ^„O Mutter! Mntstr!" Tur lockige Kopf lag pliwlich fin ihrem Schooß, sein ganzer Körp.r beite imMrhaltencN Schluchzen. „Mein arMr J inge, ich ahnte dcn 6!rund Deines KMtners, weine Dich nur aus, wenn es auch Deine Mutter sicht, schadet nicW, sie Vorräte, es Niemand." Sie strich über sein Hmr, so leise nnd lind, wie zs eben nur eine Mutlechaud versteht. . . Und Fred schämte sich denn auch feiner Thrazien fit weiter, wen» sie-auch eines modernen Mcnschen- wes recht »»würdig waren nnd das chäurig rührende ld vom Mutter und' Sohn gar nicht hinein paßte die Großstadt, in den Rahmen dieses bauten-so tdern ausheftättetcn Zimmers. Das dächte auch wohe Uä Axhausen, die da jetzt leise eingetreien; wie das iiges Dementi in die Welt setzte, liegt solgende achricht vor: „Newhork Herald" wird aus Tschifu legraphirt: Der Gouverneur vou Schautuug habe e Beamte» durch Schreiben angewiesen, die christ- chen Eingeborenen zu zwingen, daß sie ihren stauben abschwören und Bürgschaft dafür stellen, daß e nicht mehr zur christlichen Kirche zurückkehren, so- ie das Vermögen der getauften Chinesen und Kinder nzuzichen. Es sind öffentliche Aufforderungen an is Volk ergangen, die Plünderungen gegen diejenigen ristliche» Chinesen, die dem Christenthnm wieder itsagen, einzustellen. Wie gefährlich die Lage im bisher ruhigen üngtsc-Gebiet ist, zeigt solgende Nachricht: Shanghai, 17. Juli. Amtlich wird gemeldet, ie fremde» Frauen und Kinder seien aufgesordert orden, die Häuser am Jangtsekiang zu verlassen, m Poyang-See in der Nähe von Kiukiang ist ein nsrvhr ausgebrochen. Mehrere Missionare wurden üödtet und eine Kirche eingeäschert. Ueber die Zusammenkunft, welche Li-Hung- schang vor seiner Abreise mit den Konsuln hatte, ird noch berichtet: Zum amerikanischen Konsul, elcher geuau wissen wollte, ob die Gesandten in eking an einem bestimmen Tage noch in Sicherheit aren, sagte Li-hung-Tschang/er habe im Laufe der tzten Woche keine Nachrichten aus Peking erhalten, me älteren Nachrichten versicherten ihm, daß die esandten in Sicherheit waren, (?) Sollten sie am >ben sein, so sei es so gnt wie gewiß, daß die An- legenheiten mit den verbündeten Mächten befriedigend ledigt würden. Wenn sie aber todt sind, fügte i-hung-Tschang mit leiserer Stimme und die Achseln ickend Hinz», da»» ist es allerdings schwer, zu sagen, las sich ereignen wird. „Ich gehe nach Peking un- waffnet und habe nur meine Leibwache von 200 kann bei mir. Das sollte der ganzen Welt als eweis dienen, daß ich nicht für den Kampf bin, ndern friedliche Absichten habe. Ich bin alt und ü sehr schwacher Gesundheit und es ist ein großes usönliches Opfer, daß ich bei diesem glühend heißen ZMr eine solche Reise unternehme." Er besann sich M? Augenblick und dann fragte er: „Wenn Ihre lesändlen gelobtet sind, glanben Sie, daß dann zur Stücklung mein Leben genommen wird, während ich siHer Reise bin?" Li-Hnng-Tschang erhielt darauf ne entschieden verneinende Antwort. Er ersuchte aNtl die Konsuln, an ihre Admirale zu telegraphiren, oß sie seine eigene Flagge respckliren und ihm cheres Geleit nach P.king gewähren möchten. Ueber den Fremdemnord in Peking fehlt es noch nmer an glanbhaften Einzelnachrichten. Nachträglich «erden noch schreckliche Dinge über die Leiden bekannt, w die in der britischen Gesandtschaft eingeschlvssenen Europäer erdulden mußten. U. a. sollen die Boxer! ueh das den Gesandtschaften zufließende Wasser ver- ;
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