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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 15.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190007159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000715
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-15
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 15.07.1900
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Hahensteiner Ktadtanleihe. Bei der gemäß des Tilgungsplanes erfolgten Ausloosung von Schuldscheinen der Z'/zprozentigen Anleihe vom Jahre 1886 sind auf das laufende Jahr Lit. ä Rr. 25 zu 1500 Mark, „ O „ 156, 185, 186, 209 und 214 zu je 300 Mark gezogen worden. Die Auszahlung der auf vorerwähnte Schuldscheine entfallenden Beträge erfolgt gegen Rückgabe dieser Scheine nebst den dazu gehörigen Zinsbogen vom 31. Dezember d. I. ab bei der hiesigen Stadtkasse. Mit diesem Tage hört die Verzinsung der betr. Kapitalbeträge auf. Von den zur Rückzahlung für Ende des Jahres 1899 ausgeloosten Schuldscheinen der vorbemerkten Anleihe ist der Schuldschein Lit. 6 Nr. 307 über 300 Mark 'noch nicht eingelöst worden, weshalb der Inhaber wiederholt zur Einlösung aufgefvrdert wird. Hohenstein-Ernstthal, den 22. Juni 1900. Der Stadtrath. Oi. Polster. Ldschz. Errichtung einer Innung für Kultier n. Tapezierer. Die Bildung einer solchen ist hier beantragt worden. Es werden zu diesem Zwecke alle das Sattler- und Tapezierer-Gewerbe selbstständig ausübenden Personen aus der Stadt Hohenstein-Ernstthal und den zum Amtsgerichtsbezirk Hohenstein-Ernstthal gehörigen Landgemeinden eingeladen, behufs Besprechung dieser Angelegenheit Montag, den 16. Juli 1000 Nachmittags 4 Uhr im^Restaurant „zur Börse" hier, Weinkellerstraße, zu erscheinen. Hohensteiu-Ernstthal, am 7. Juli 1900. Der Stadtrath. I. V: W. Heitzig. Die Entrichtung des Schulgeldes und der Wassersteiler betr. Das Schulgeld, Aortbildurtgsschulgcld und dasjenige für fremdsprachlichen Unter richt auf das 3. Vierteljahr 1000, sowie die Wasserstener auf die Monate April bis mit Jnni ist nunmehr längstens bis zum 20. Juli dss. Js. an die hiesige Stadtstenereinnahme abzuführen. Nach Ablanf dieser Mist beginnt die zwangsweise Beitreibnng aller Rück stände durch den Rathsbollziehcr. Hohenstein-Ernstthal, am 4. Juli 1900. Der Stadtrath. I. V.: M. Heitzig. Gßlr. Bekanntmachung. Nachdem sämmtliche Gemcindercchnnttgen für das Jahr 1800 fertig gestellt, liegen dieselben von heute ab 4 Wochen lang zur Einsichtnahme für Betheiligte in hiesiger Gemeindeverwaltung während der Geschäftsstunden auS. Wüsteubrand, am 80. Juni 1900. Der Gemeindevorstand. Schubert. Bekanntmachung, die Nachaichung der Maatze, Waagen, Gewichte und Meßwerkzeuge betr. Die durch Verordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft Zwickau vom 8. Deeember 189^ vorgeschriebene Nachaichung der Maatze, Waage», Gewichte und Metzwerkzeuge soll im hiesigen den 17., 18., 19., 20., 21. Jnli nnd den 23. Juli a. e., Vormittags, erfolgen. Zu diesem Zwecke wird der hiesige Ort in drei Bezirke eingetheilt und es umfaßt der erste Bezirk die Brd.-Eat. Nr. 1 bis mit 05U, der zweite die Brd.-6at.-Nr. 050 bis mit 107 und der dritte Bezirk die Brd.-6at.-Nr. 1676 bis mit 233. Die hiesigen Gewerbetreibenden, sowie Landwirthe, welche Maatze, Waageu, Gewichte und Metzwerkzeuge im öffeutlicheu Verkehr beuutze», werden hierauf mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß sie dieselben und zwar im 1. Bezirk im Gasthaus „Teutonia" hier am 17. «ud 13. Juli a. e. iu der Heil von 3 bis 12 Uhr Vormittags und 2 bis 6 Uhr Nachmittags, im 2. Bezirk in» Gasthos Zum grüne,» Thal au» 10. und 20. Juli a. e., ebenfalls von 3 —12 Uhr Vormittags und 2 — 0 Uhr Nachmittags und im 3. Bezirk in» Gasthaus „Gambriuus" au» 21. von 3—12 Uhr Vorn», und 2 — 6 Uh Nach»». und de»» 23. Juli a. e. Vormittag nur von 3 —12 Uhr vorzulegen haben. Die Nachaichung derjenigen Waagen nnd Maaße, die an ihrem Gebrauchsorte befestigt siud, wird an Ort und Stelle vorgenommen. Die Besitzer solcher Aichgegenstände haben dieselben dem Aichungs- beamten in den vorgedachtcn Aichlokalen anzumelden, der dann Bestimmung über die Zeit der Aichung treffen wird. Die Maaße, Waagen, Gewichte und Meßwerkzeuge sind dem ^Aichungsbeamten in reinlichem Zustand vorzulegen, andernfalls ist der Beamte berechtigt, dieselben, zurückzuweisen. Gewerbtreibende, sowie Landwirthe, bei welchen sich Maaße, Waagen, Gewichte oder Meßwerk zeuge ohne das Nachaichüngszeichen nach Beendigung des hiesigen Nachaichnngsgeschäftes vvrfinde' werden, falls sie den Nachweis der später ansgeführten Nachaichung nicht zu erbringen vermögen, gem 8 369 Abs. 2 des Neichsstrafgezetzbuches mit Geldstrafe bis zu 100 Mark oder Haftstrafe l zu 4 Woche» bestraft. Außerdem wird die Nachaichung oder nach Umständen die Beschlagnah und Einziehung der ungeaichten, nicht gestempelten oder unrichtigen Maaße, Waagen, Gewichte und Me,, Werkzeuge veranlaßt werden. Gersdorf Bez. Zw., den 7. Juli 1900. Der Gcmeindevorstand. GShl-r. Die chinesischen Wirren. Das Rundschreiben des Grafen Bülow, welches wir bereits gestern erwähnt, enthält eine amtliche Darstellung der Vorgänge in den letzten Monaten in China. Das Rundschreiben theilt zunächst mit, daß sich die diplomatischen Vertreter in Peking bereits am 27. Januar d. I. veranlaßt sahen, bei der chinesi schen Regierung Vorstellungen zu erheben. Sie stellten das Verlangen, die chinesische Regierung solle durch ein Edict die Secten der „Rothen Faust" und des „Großen Messers" als staatsgefährlich und fremden feindlich bezeichnen und deren Mitglieder als dem Gesetze verfallen erklären. Da die chinesische Regierung die Gesandten durch unzureichende Maßnahmen hinzn- halten suchte, kündigten dieselben ihr persönliches Er scheinen auf dem Tsungli-Aamen an. Uw er dem Eindruck dieses Schrittes übersandte die chinesische Regierung den fremden Vertretern eine Note, derzu- folge bereits ein dem verlangten identisches Ediet vom Generalgouvernenr von Tschili veröffentlicht worden sei. Nachdem sich jedoch herausgestellt hatte, daß in diesem Edict nur die Seele der „Rothen Faust", nicht aber auch die vom „Großen Messer" als staats feindlich namhaft gemacht worden war, stellten die fremden Vertreter von neuem die Forderung, daß auch letztere für gesetzwidrig erklärt und das betreffende Ediet in der amtlichen Pekinger Zeitung publicirt werde. Das Tsnngli-fhamen ließ erst nach langem Verhandeln die Veröffentlichung des Edicts in der gewünschten Weise erfolgen. Die unheilvolle Wirkung eines so offenbaren Mangels an gutem Willen und einer derartig zur Schau getragenen Lässigkeit der Pekinger Centralregierung blieb nicht aus. Das end lich ergangene Edict hatte keinen sichtbaren Erfolg. Vielmehr nahm die aufrührerische Bewegung immer größere Dimensionen an. Ende Mai zeigten sich in der Nähe von Peking aufrührerische Banden. .Die Ausschreitungen derselben beschränkten sich nicht mehr auf die Chinescnchristen, sondern begannen einen all gemein fremdenfeindlichen Charakter anznnehmen. Die Aufrührer besetzter: die beiden von Tientsin und Pautingsu nach Peking führenden Bahnen, so daß die Hauptstadt selbst bedroht erschien. Nnnmchr bean tragten, da die chinesische Regierung augenscheinlich unwillig oder unfähig zu energischem Einschreiten sei, die Vertreter aller derjenigen Mächte, welche Kriegs schiffe in den chinesischen Gewässern stationirt hatten, bei ihren Regierungen die Entsendung von Marine detachements in Stärke von je 50 Mann zum Schutz der Gesandtschaften und deren Schutzbefohlenen. Dem Antrag unseres Gesandten wurde vor: der Kaiserlichen Negierung sofort entsprochen, so daß das deutsche Detachement an: 3. Ium in Peking eintraf. Nach dem dort auch die Detachements der Vereinigten Staaten, Frankreichs, Rußlands, Oesterreich-Ungarns, Englands, Japans nnd Italiens eingerückt waren, verfügten die Gesandten ohne Hinzurechnung der in Peking ansässigen waffenfähigen Europäer über eine Schutzwache von etwa 450 Mann, welche sie als für alle Eventnalitäten ausreichend angesehen und be zeichnet hatten. Da die Gesandten angesichts des unterbrochenen Eisenbahnverkehrs nach Peking und der Zerstörung einer der beiden Telegraphenlinien, welche die Hauptstadt mit der See und dem Ausland ver banden, die Befürchtung hegten, der Aufstand könne gefährlichere Dimensionen annehmen, so wurde auf ihren Antrag von den Mächten den Geschwaderchefs die Weisung ertheilt, mit den Gesandten geeignete Maßregeln zur Sicherung der Verbindung mit Peking zu vereinbaren. Wenige Tage nach dem Eintreffen der Schutz detachements in Peking schien sich die dortige Ne gierung darauf besinnen zu wollen, daß sie endlich Schritte zur Unterdrückung des Aufstandes thun müsse. Die chinesischen Minister erklärten, die Kaiserin-Wiltwe und der Kaiser seien sich ihrer Verantwortung bewußt und entschlossen, mit Waffengewalt einzuschreiten. Die von den fremden Jnstructeuren ausgebildeten Truppen erhielten Befehl, in die Hauptstadt einzurücken. Sie wurden jedoch nach kurzer Zeit wieder in ihre Lager außerhalb der Stadt zurückgeschickt, weil sie zu scharf gegen die Boxer vorgegangen seien. Diese Maßnahme und verschiedene andere Vorgänge zeigten, daß im Nath der Kaiserin-Wittwe die fremdenfeindliche Partei mehr und mehr die Oberhand gewonnen hatte. Immer hin scheint Freiherr v. Ketteler in offenbarer Ucber- einstimmung mit seinen College» noch am 10. Jnni Grund gehabt zu haben, die persönliche Sicherheit des Gesaudtschaftspersouals durch die schon getroffenen Vorkehrungen für hinreichend gewährleistet zn halten. An diesem Tage telegrapyirle der Gesandte hierher er habe die weiteren 350 Mann, welche der Che des deutschen Geschwaders nach Tientsin gesandt und ihn: für Peking znr Verfügung gestellt hatte, ange wiesen, in Tientsin zu bleiben, da das Pekinger Detachement keiner Verstärkung bedürfe. Die letzte Nachricht, die von unserem Gesandten hier eintraf, ist vom 12. Juni datict und besagt, daß der fremdenseindliche Prinz Tuan, der Vater des im Wege der Adoption zuni Thronfolger erhobenen Prinzen Pu-chün, zum Mitglied des Tsungli-Namens ernannt worden, und daß jetzt die Loslasiung der regulären chinesischen Truppen gegen die Fremden zu befürchten sei. Seitdem sind keine direkten Nachrichten von unserer Gesandtschast in Peking eingelroffen, da seit dem 13. Juni jede telegraphische und sonstige Verbindung der chinesischen Hauptstadt mit der Außen welt völlig unterbrochen ist. Nur vereinzelt sind seit her noch chinesische Boten mit spärlichen Mittheilungen durchgedrungen. Eine Nachricht, an deren Richtigkeit leider kein Zweifel mehr bleibt, war die erschütternde Kunde von der Ermordung des Kaiserlichen Gesandten Freiherrn v. Ketteler in den Straßen von Peking durch chinesische Soldaten. Die Gerüchte von einer Niedermetzelung sämmtlicher in der Hauptstadt befind lichen Europäer und der Zerstörung aller Gesandt- schastcn haben bis jetzt eine authentische Bestätigung nicht gesunden. Das Rundschreiben giebt sodann eine Schilder ung der militärischen Lage und hebt namentlich her vor, daß nach der einstimmigen Ansicht der Admirale ein nochmaliger Vorstoß auf Peking zur Zeit aus sichtslos sei. Schweren Herzes haben sich daher die Geschwaderchefs entschlossen, tA nicht vergeblich neue Opfer an Menschenleben zu bringen, mit weiteren militärischen Operationen zn warten, bis die nöthigen Verstärkungen eingetroffen sein werden. Die jetzt an Ort und Stelle vorhandenen internationalen Truppen scheinen höchstens auszureichen, um Taku und Tientsin zu halten. Ueber die Vorgeschichte der Krisis äußerte sich eine angesehene Persönlichkeit in Berlin, welche den letzten Winter in Peking verbracht hat, der „N. Fr. Pr." gegen über folgendermaßen: „In der ganzen civilisirten Welt herrscht nur ein Gefühl des Mitleides und der bangen Sorge für die in Peking cingeschlosscnen Diplomaten Unbegreiflich ist nur für denjenigen, der die Verhältnisse kennt, daß die Gesandten cs so weit haben kommen lassen. An Warnungen hat es nicht gefehlt, und dem Sturme sind Zeichen vorausgegangen, von denen man glauben sollte, daß sic nicht zu übersehen waren. Es muß unter den Europäern in Peking eine Sorglosigkeit und ein Sicherheitsgcfühl geherrscht haben wie seinerzeit unter den Engländern in Indien vor Ausbruch des großen Auf- standes. Ich habe hier die englischen Zeitungen aus Schanghai von Anfang April. In diesen Blättern wird alles vorausgcsagt. Die Gesandten werden nachdrücklich gewarnt vor allem, was eintreten würde, wenn sic gegen das Regime der alten Kaiserin schwach blieben und wenn sie es zuließcn, daß die Regentin fortführe, notorisch fremdenseindliche Personen zu begünstigen. Vielleicht haben die Gesandten von allein, das sich um sie herum vorbereitete, nichts gesehen, weil sie nichts sehen durften. Wer das diplomatische Getriebe in Peking kennt, wird das begreifen. Die Russen sind dort immer..ei, oozom-lic-iio" mit den Chinesen und wollen Ruhe um jeden Preis, bis die sibirische Bahn fertig ist. Die Engländer hatten das mol 'I'omli'o, in Ostasien dürfe nichts passieren, so lange der südafrikanische Krieg nicht beendet sei, und für die Franzosen durfte es im Weltausstellungsjahrc erst recht keine ostasiatischcn Ereignisse geben. Auch ist ja bei den Regierungen aller Staaten kein Gesandter so unbeliebt, als derjenige, der Gefahren meldet, und der Gesandte, welcher immer wieder berichtet, daß alles ruhig bleiben werde, ist das Schooßkmd der Minister. Der deutsche Gesandte war bei seiner ritterlichen und generösen Natur vielleicht zu wenig mißtrauisch gegen die Chinesen. Kurz nach seiner Ankunst in Peking schrieb er, er sei von den chinesischen Prinzen und Staatsmännern wie ein alter Freund empfangen worden. Und während sein Vor gänger, von Heyking, die Chinesen scharf angefaßt hatte, baute von Ketteler seine Politik auf der Freundschaft zwi schen China und Deutschland auf, an die er mit der ganzen, seinem Wesen eigenen Loyalität glaubte. Wäh rend die Boxerbewegung in China von Peking aus durch das ganze Land ihre geheimen Kreise zog, tauschte China mit dem Deutschen Reiche Freundschaftsbezeigungen aus, beglückwünschte der chinesische Kaiser den Kaiser Wilhelm zur Großjährigkeits Erklärung des deutschen Kronprinzen re. Durch die Freundschaftspolitik hat sich, wie die jetzigen Ereignisse zeigen, die Krise nicht vermeiden lassen. Ob eine weniger freundliche Politik von Nutzen gewesen wäre, kann fraglich erscheinen. Immerhin giebt es in Peking Leute, welche als Sachverständige über den Lauf der Dinge mitredcn können, und welche glauben, daß der Ausbruch hätte vermieden oder doch wesentlich abgeschwächt werden können, wenn man den Chinesen vorher bei jeder Gelegenheit die Zähne gezeigt hätte." * * * Das militärische Augenblicksbild kann, dadieGruud- lage wenig Neues bietet, heute etwas eingehender be zeichnet werden. Wenn man Peking, als den noch immer ganz verschleierten Punkt ausscheidet, so ist ein auffallen des Zusammenströmen chinesischer Truppen- und Boxer massen um Tientsin zu beobachten. Dieselben werken sich offenbar auf diese Stadt am Pciho, weil ihr Besitz den Doppelschlüssel rückwärts zu Peking und vorwärts zu Taku bildet. Daß sie dies augenblicklich in verstärktem Maße zu thun vermögen, möchte fast darauf schließen lasten, daß sic ihre Arbeit zur Zeit in Peking vollständig gethan zu haben glauben. Sucht hier am Golfe von Petschili die eine große Welle des chinesischen Volkes die Europäer aus dem Lande zu spülen, so hat sich im Nor den eine zweite, welche die bisher als ruhig geltenden Mandschutruppen umfaßt, in Bewegung gesetzt, umspeciell die russische Einflußsphäre am Golf von Liaotong (Niu- tschwang, Port Arthur) zu überschwemmen. Gegen beide haben die vorläufig vorhandenen Streitkräfte der Ver bündeten einen um so schwereren Stand, als neuerdings auch wieder in die Sendung japanischer Hilfskräfte aus rgcnd welchen geheimen Gründen eine Zögerung zu ömmen scheint. Wenigstens debattiert man in Pokohama noch über die Einschiffung der dringend nöthigen 2. Di ¬ vision nach Tokio. Vermuthlich hängt diese Unterbrechung wieder mit diplomatischen Jntrigucn zusammen, da nach Londoner Lancierungen zwischen Japan und England an geblich ein Separatabkommen bezüglich Chinas neuerlich zustande gekommen sein soll, ein Beweis mehr, daß die internationalen Jntriguen, namentlich Englands, noch immer keineswegs zu der im europäischen Interesse wünschens werthen Ruhe gelangt sind. Das zeigt sich auch in der fortlaufenden Lancierung von tendenziösen Wirrnachrichten aus London. Handel y«d Industrie. W-llr. Nxttverpe», 13. Juli. Termlnuotirungen. Eontratt 8 ia-Plata-Kammzng. Juli 4,30 FrcS., August 4,32» FrcS., September 4, 7° FrcS., October 4,40 FrcS., November 4,40 FrcS., December 4,40 FrcS. Stimmung: Behauptet. Umsatz- 380,000 Kilogramm. Karrurwolle. Liverpool, 13. Juli. Umsatz: 5900 B., davon lüi .öpcculation und Export 600 B. verkauft. Amerikaner fest, I/I6 höher, ogindtsche fest. Middling amelikantlcke Lteiei- lngen: Juli.August 5.37 64 Verkäufer, September-Oktober 4.62 64 do., November-December 4.42,64 Käufer, Januar-Fe bruar 4.37, >>4 4 do. Breme», >3. Juli. Baumwolle stetig. Upland middling loco S4>/, Pfg. Siew-Nork, 12 Juli. Erster Bericht. Markt aus Liefer ung eröffnete stetig. Juli 1 ,00, Augun 9,58, Oktober 8,49, Januar 8,29. — Zweiter Bericht. Amerikanische aui Lieferung Juli I0,0l, August 9,57, Oktober 8,50, Januar 8 3l. — Die wütigen Ankünfte von Baumwolle in allen Msen werden aut 2000 Ballen geschätzt. — Dritter Bericht. Amerikanische aus Lieferung ruhig. Juli 10,01, August 9,56, Oktober 8,51, Ja nuar 8,33. AsAr». Hambur?. 13 Juli, 3 Uhr. Juli 44,50, August 44,! 0, 5eptemb«> 44,75. Oktober 45 00, November 45,25, Tecemin 45,tO, Januar 45,75, Februar 45,75, März 45,75, April 46,00, Rai 46,00, Juni 46,25. Behauptet. Bremer, 13. Juli Kaffee fest. ReiS stramm. Zuldrr Aiagvebtiro, 13 Juli. Preise für greifbare Rohzucke-. Ausschließlich BerbrauchWeuerf. Ohne Sack ab Stalioucn. -tornzukker. okne Sack ei." Rendement 12,40 M., Nachprodur e obm Sack 7." Nendement 10,10 — 10,35 M. Tendenz' Stetig. Wochennmsatz 36,000 C-ntner. Preis« für greifbar« Waare nnd Waare aus kurze Lieferung. (Einschließlich Verbrauchs- neuer ! Krystallzucker - mit Sack 28,35 M.. Brodraffinade I ohne Fast 28.35 M., do II ohne Fas 28,2 -'/, M.. Winfcl- zu'er I mit Kiste 31.12'.. M., do. II mit Kiste 29,75 M., gemahlene Brod'.assinade mit Sack 29,87'/, M., do. Rassinnd« mit Sack 28,35 Ne., gemahlener MeliS I mit Sack 27,85 M., Farin mit Sack 23,75—26,75 M. Tendenz: Stetig bti ver einzel en Geschäften aus erster Haud. N',trol»«m. Breme«, 13. Jul!. Raffintrtes Petroleum. Faß zo^cet. !oco 6,65 B. Gotrrid« »ud F«tt«r»i1tel. Amsterdam per 100 Ct. st. 3'//', SchweizerPlätzepr. I00FrS.4'/,°/° 3 August 5,82 G., -loylrapS August °/° London pr. 1 Pfd. Sterl. 3 Madrid und Barcelona Pr. 100 Pesetas Parts pr. 100 Francs Petersburg pr. 100 Rubel Warschau pr. 100 Rubel /o Btüsfel und Antwerpen pr. 100 Francs 4 Italienische Plätze pr. 100 Lire b Pest, 13 Juli. Wetzen loco matt, October 7,74 G., 7,75 B. — Roggen October 6,79 G., 6,80 B. — Hatee Ok tober 5,23 G. "o 5,24 B. - Mais Juli 5.86 G., 5,87 A., 5,83 B., Moi 1901 4,78 G., 4,79 B. — 13,40 G., 13,50 B. Wechsel. — Wien pr. loO Kr Oe.W. 4'/,°/» Deutsche Reichsbank: Diskont 5"/„ — Lombard Z. F. 6"/«. Discont. 31. 2. p. L T. 169— G *l. L. p. -I M. 168,— G. ,k. S. P. 3 T. 81,15 G 0. S. p. 3 M. 80,25 c» S. p. 10 T. U. S. p. 2 M. 76,40 S k. S. p. 10 T. 86,85 G ,k. S. p. 8 T. 26 49 G. U. S. p. 3 M. ,k. S. p. 14 r. u. S. p 2 M. 26,26 G. ,k. S. p. 8 r. 81,30 G II. S. p. 3 M. ,k. S. p. 8 T. 1 . S. p. 3M. k. S p. 8 T. 80,70 G ,k. S. p. 8 T. 84 20 G ,i. S. p. 3 M. 83 20 G. Druck und Verlag von I. Ruhr Nachfolger Max Förster in Hohenstein-Ernstthal. — Verantwortlicher Redacteur Max Förster Hohenstein-Ernstthal.
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