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WHein-ElMckr WM Nr. 91. Sonntag, en 22. April 1900 50 Jahrgang. N abinds 'für den folgenden Tag und Dl» HM M M HM nehmen außer der ExAü^auch die Austräger auf kostet durch die Auvtlagec pro Quartal M 1,40, HU /M U^ H UH U^ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- diirch die Post Mk. 1,50 frei ms Haus. Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein-Ernstthal. Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Zernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Arntsblcrtt für de« Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Grgcrrr crUev Gernernöe-VerrVcrltungen der rrirrlregenden Ortsch nften. 5est-Gde nun Geburtstage sr. Majeg. Aonrzs Albert Hcbcnstcin-Lrnsttdal. Or. tvinckcnbacl'. Llabsarzt a. D. Denn erkoren hat ihn der Kön'ge König: Seinem Lande zu sein ein wahrer Vater, Und seinem Sachsenvolke ein immerdar Leuchtendes Vorbild. Rauhe Wintertage und trüber Zeiten Unheilschwang'res Gewölk — sie brachten nimmer Deinen Liebling zu Kall: nur fester wurzelnd Stand er im Sturme. Und sein Haupt, das greise, ruht sanft gebettet, Sanfter fürwahr, als in purpur'nen Rissen 2c ein gekröntes sich barg — in dem Schooße Seiner Getreuen! Uber köstlicher doch schmückt ihn das Kleinod AU' der Tugenden, die dem Lianne ziemen, Also, daß er ein Herrscher ward wahrhaft von Kottes Knaden! Stolzen Lorbeer wand um der Väter Krone, Deren Glanz durch die Jahrhunderte schimmert, Ihm in Waffen sein Volk und half ihm retten Ul ldeutschlands Ehre. Srühling, festliche Kreudenzeit, dir jubeln Sachsenherzen zwiefach beglückt entgegen, Denn du schenktest ja heut vor so viel Iahren Uns König Ulbert! Ihn und das Haus Wettin — Kott hat's begnadet: Vor seinem Volke steht er in Kraft und Weisheit Und aus Herz und Ruge strahlt ihm die Küte, Die vaterliebe! Millionen Herzen fleh'n heut' zum Himmel: „Kott, gieb König Ulbert noch viele Iahre, Daß, in Deinem Namen stark, er uns wahre friedlich Tedeihen!" Steuerpflichtige hier, denen das Ergebuisz der Einschätzung zur Staatseinkommenstcuer auf 1900 noch nicht bekannt ist bez. der Steuerzettel nicht hat behändigt werden können, werden hiermit aufgefordert, sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Oberlungwitz, am 20. April 1900. Der Gemeindevorftand. Opperman«. Schule Oberlungwitz. Zu der den 23. April vormittags 10 Uhr im Saale zum „Deutschen Kaiser" staltfindenden Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Königs laden die geehrten Behörden, die Eltern und Pfleger der Schüler, sowie alle Freunde und Gönner der Schule im Namen des Lehrercollegiums ergebenst ein Oberlungwitz, den 21. April 1900. i. V. Ober!. Scheffler, Oberl. Lungwitz, c. Bekanntmachung. Schulhausbau Gersdorf Bez. Zw. Zur Erweiterung unserer Centralsckule sollen die Schieferdecker- und Klempnerarbeiten vergeben werden. Angebotsverzeichnisse können im Rathhause, Zimmer Nr. 3, gegen Erstattung der Schreibgebühren entnommen werden und sind zum SO. April 1900 daselbst portofrei ^inzureichen. Gersdorf Bez. Zw., am 19. April 1900. Der Schulvorstand. Göhler, Vorsitzender. Miistenbrand. Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß der 2. Termin Ver diesjährigen Ge» meindeanlagen am 17. April d. I. fällig wird und an hiesige Ortssteuereinnahme unerinnert abzusühren ist. Nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen 141ägigen Frist wird gegen Säumige das Zwangs verfahren eingeleitet werden. Wüstenbrand, am 12. April 1900. Der Gemeiuderath. Schubert. Königs Geburtstag. Unser allgeliebter König Albert vollendet an diesem Montag das 72. Jahr seines reichbewegten, aber auch reichgesegneten Lebens, und zwar in ver- hältnißmäßig noch großer körper! cher Rüstigkeit wie in bewundernswerther geistiger Falsche. Erneut ge denkt im Verein mit dem dankbaren Sach'envolke das ganze übrige Deutschland am 23. April in aufrichiiger Verehrung deS ritterlichen Sachsenhcrrschers, der schon als jugendlicher Prinz vor nun mehr als 50 Jahren da« Schwert zum Schutze deutschen Rechtes gegen fremde Tyrannei und fremden Uebermuth zog, damals, als Prinz Albe.t mit seinen Sachsen so tapfer gegen die Dänen bei Düppel focht. Bereits in jene n ersten Gefecht bei Düppel zeigte er die Feloherrneigenschaften, die der hohe Herr später auf den Schlachtfeldern Böhmens und dann besonders in dem großen nationalen Kampfe Deutschlands gegen Frankreich so herrlich ent faltete und durch welche er im Lich e eines d.r be- deutendsten Heerführer aller Z<ten erscheint. Vor Allem aber stehen seine F ldherrnthaten im dcuffch- fran-ösischen Kriege mit ehernen Lett-rn in den Ruhmertafeln der deutschen Geschichte eing graben, St. Privat und Gravelotte, Nouart und Beaumont, Sedan und Paris waren die Oertlichkeiten, an denen sich der erlauchte Führer des sächsischen ArmeecorpS und dann der Maasarmee unvergänglichen kriegerischen Ruhm erwarb, dort erra g er Siege, durch welche er zum Mitbegründer v°c deutschen Einheit, deS neuen deutschen Kaiserreiches wurde. Aber auch in den nachgefolgten Friedensjahren hat König Albert seit seiner Thronbesteigung stetig und treulich mi'geholfen, das in ernster Zeil schwer Errungene zu wahren, das stolze Gebäude des Reiches nach Innen auszukauen, hat er das seinige mit dazu beigetrag n, das geeinte Deutschland zu stärken und zu kräftigen. Mit Recht wird daher der edle Sachsenfürst als ein Hort echt nationaler und patriotischer Gesinnung gepriesen und verehrt, und dem entspricht auch seine einflußreiche Stellung im Rathe der deutschen Bundesfürsten und die innige persönliche Freundschaft, welche König Albert mit Kaiser Wilhelm verbindet. Wir Sachfen jedoch verehren in unserem König nicht nur den rühm- und siegreichen Mitstreiter im unvergeßlichen Kampfe um Deutschlands Einheit und Größe und nicht nur als eine der Säulen des durch ihn miterrungenen neuen Reiches, sondern auch den weis n Regenten, den umsichtigen Herrscher, dessen Regierung unser engeres Vaterland eine ungeahnte Blüthe und Entwickelung auf allen Gebieten de« öffentlichen Lebens verdankt. Allzeit hat König Albert noch bis zur Stunde seinem Volke und Lande die hingehendste Fürsorge gewidmet, ist er mit gesegnetstem Erfolg bemüht gewesen, dessen industrielle und wirth- schastliche Entwickelung zu sörd.wn, wie Kunst und Wissenschaft zu hegen und zu pflegen, den allgemeinen Wohlstand und die Volkswohlfahrt zu erhöben. Nie zuvor haben darum in unserem Sachsenlande Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft mehr geblüht als unter dem Szepter König Albert's, und die Er- kenntniß dieser Thatsache trägt ebenso wie das im Volke lebendige Bewußtsein der ausgezeichneten persön lichen Eigenschaften des Monarchen nicht zum wenigsten zu jenen stark ausgeprägten Gefühlen der Liebe, Hoch achtung und innigster Anhänglichkeit bei, welche unser Sachsenvolk seinem erlauchte» Herrscher stetig aaf's neue entgegenbringt. Auch das diesjährige Geburtsfest des greisen Monarchen wird diese Empfindungen sicherlich wieder mit erneuter Kraft hervortretcn lassen, es wird aberm als die unerschütterliche Liebe und Treue, mit der unser Volk an seinem königlichen Herrn hängt, durch die mannichfachsten Bekundungen derselben zeigen wohl, möge unS König Albert noch viele Jahre in ungeschwächter Kraft und Rüstig keit erhalten bleiben! Sächsisches. Hohenstein Ernstthal, 20. April 1900. ? aan allgemeinem Interesse werden dar.'bor enr- i-nnaeiiommen und enentl. honvr'rt.^ — Ueber die Lage der sächsischen Wirkwaarcn- Jndustrie schr.ibt man aus Chemnitz der von Theo dor Martin's Textil-Verlag herausgegebenen „Leip ziger Monatsschrift für Textil-Jndustrie": Strumpf waren. Eine Reihe dec bedeutendsten New-Iorker Häuser war in den letzten 14 Tagen durch ihre Ein käufer oder einen der Chefs selbst hier vertreten. Kein Wunder, Daß da ein lebhaftes Geschäft statt- and. Die Preise sind überall willig bezahlt worden, Denn bei der Lage des GarnmarkteS ist eS ja nicht nöglich, irgendwelche Nachgiebigkeit zu zeigen. Durch die plazierten beträchtlichen Orders in glatten Waren, wie auch in nicht zu extravaganten gestickten Sachen, ist die Produktion wieder auf eine geraume Zeit hin-