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Die schönsten Stunden des Levens und n * * -i- * Wie und dem n- er . Stock er und Familie ite man -er Ge ich am - Mittel März belauien sich auf 30,551 Ml 21 Pf., worunter den Erweiterungsbau dis Ende 1899 bez. In für Beköstigung sind 260 Mk. sür Cacao, 194 Mk. Der Löwcnantheil von diesen großen Ausgaben Hohcnsteiner und Hüttengrunder Lieferanten zu Lie Rechnung schließt mit einem Bestand von Was ent- , so die -r in men. -chil- gers- wir ugen, -riebt -streit esucht !s ist ugen- einem 4 auf ndcrs itliche >r der - nach r den -bis. ionare hatte, rmcn- tzt die -r Ge- itstand eössnet st, daß -en in- nahme, unsrer In einer vertraulichen Gesellschaft wurde der Vorschlag gemacht und angenommen, daß jeder der Anw.senden erzählen solle, welches die schönste Stunde seines Lebens gewesen sei. Ein glücklicher, junger Mann mußte den Anfang wachen, und cr b-saun sich lütt lange. Er faßte die Hand seines Weides, Vas ihm erst seit wenig Tagen angctraut war, schaute ihr mit innigem Blick ins Auge und ,agte zu chr: „Richt wahr, das ist doch dec schönst: Tag in unserm Leben gewesen, als unsere Herzen sich sanden?" Und dis Gefragte neckte beglückt und verstcOdnißinniz; sagen konnte sie nichts, denn die Rührung erstickte ihre Stime. Tas waren also gleich zwei Antworten auf die große Fwge. dabei Die Ausgaben 10,700 Mk. 30 Pf. ,'ür den 11,640 Mk. 57 Pf. für Apfclgclös enthalten, für Beköstigung dürfte Gute gekommen sein. 16,234 Mk. 92 Pf. * Ein fünfter — cs war ein sehr poetisch angelegter junger Mann — erzählte, wie er emst im Schwarzwald gewandert sei. Da sei er an einem herrlichen Abend auf die Höhe über Tuttlingen gekommen. Wie er da aus dem Wald getreten sei, habe cr unvermuthet im Süden, über dem herrlichen Hegau und dem Bodensee dis Schweizer Awen im schönsten Pmpurlichr der untergehcuden Sonne geschaut. Da sei cr in den Staub )- at :u it- m en ne en -in ns He ine ede en, md -ete em isti aen »en md sten tte- Ar- i 9. Am )ut- rrde In- Et." Zu der Genossenschaft „Bethlehemstift in Hüttengrund" gehören die Herren: Pastor Siebenhaar m Breitenborn, Vors, Kaufmann P. Händel m Chemnitz, stellv. Bors., Kaufmann P. Reinhard in Hohenstein-Ernstthal, Cassirer, Commcrzicnrath Gulden, Amtshauptmann Or. Hallbauer, Sup. vr. Hoffmann, Oe. meck. Kaulfers, Oberstleutnant Königsheim, Hofrach Oe. mack. Wächter, sämmtlich in Chemnitz, Amtshauptmann Edmeier, Medicmalrath vr. Hankel und Sup. Weidauer in Glauchau, Pf. Albrecht, Or. nreck. Eichhoff, Bürgermeister Or. Polster und Reviecförstcr Schrödter in Hohenstein-Er., Past. Sattler in Rabenstein, Past. Laube in Oberlungwitz * Die Reihe war jetzt an einer Mutter vieler Kinder. „Ich war," fo sagte sie, „vor zehn Jahren todtkrank und meinte von Ma- n und Kindern scheiden zu müssen. O, das war mir schrecklich. Tagelang lag ich fast ganz bewußtlos. Da kam eine Stunde, wo ich, aufwachmd aus langem, tiefem Schlaf, den Arzt und all die Meinen um mein Lager stehen sah. Und ich hörte die warm; Summe des A-ztes: „Freuet euch sie ist ge rettet, die Krisis ist glücklich überwunden." Und wie ich jetzt oic Freuden- thränen aus Aller Augen fließen fah, — das war die schönste Stunde meines Lebens." Zögernd nahm darnach ein vierzigjähriger Mann das Wort: „Ich mag cs taum sagen, aver heraus muß es doch! Ich war als Student in eine so tiefe, sittliche Verwirrung hineingerathcn, daß es mir ganz un möglich schien, Liebe und Vertrauen meiner Eltern wieder zu gewinnen. Ich schrieb das auch ganz ehrlich nach Hause. Da — es war an einem Sonntag Morgen, als ich traurig m meinem Stübchen las — fühlte ich mich plötzlich von den Armen meines Vaters umschlungen, und wie ich ihm ins Auge schaute, las ich das große Wort Vergebung. Ja, das war mein schönster Taz, und seitdem bin ich auch ein ordentlicher Mensch geworden. dienste wurden aller 14 Tage, oder für jede Serie zwei gehalten, davon 2 oder 3 im schönen Wald, daran nahmen auch die Genesungsheimlennnen thcil. An Festtagen für die Stiftler ist Königs G-bu.tstag zu nennen, der mit Kuchen und kleinen Gewinnen, sowie auch mit Feuerwerk gefeiert ward; dann die Jahresfeier am 5. Juli, die allerdings vollständig verregnet war, aber doch eine Menge Freunde des Stitts he beigeführt hat. Im Saale des Genesungsheims, wo hinter den 88 festlich geschmückten Stiftlern und 49 Heimlerinaen die Gäste eng zusammen saßen, hielt der frühere Pfarrer von Hüttengrund, jetzige Superintendent von Rochlitz, Zimmermann, die Festrede über Jer. 31, 34, während Pastor Siebenhaar der. Jahresbericht gab. Hatte so die 1. und 3. Abtheilung ihr „Fest", fo wurde für die 2. Abtheilung ein solches veranstaltet in Gestalt einer Parthie auf die Luthcrhöhe und nach Bad Hoheustein-Er. und eine nach der Hermsdorfer Linde. Die 4. Serie aber half der Vorsteherin ihren Geburtstag feiern am 5. August. Und die 5. Serie? Nun an Freude hats auch ihr nicht gefehlt! Im G enesungSheim, das wieder unter Leitung unserer lieben Frau Pastor Taubect stand, wurden 189 Frauen und Mädchen verpflegt, (gegen 170 in Vorjahre). Davon kamen aus Ch-mnitz 67, aus Leipzig 28, aus Dresden 18, sogar aus Hamburg und Lübeck je eine Hanseatin. Die jüngst; war 1885, die älteste 1826 geboren. Die schwerste wog 154, die leichteste nur 61 Pfund. Eine hatte in 27 Tagen um 15 Piund zu- genommen. Eine Jungfrau weilte 133 Tage bei uns. Von Krankheit sind wir nicht verschont geblieben. In 3 schweren Fällen mußten wir die Patienten mit Wagen nach Hause fahren lassen. Doch haben sich alle 3 wieder erholt. Mit den Erfolgen können wir sehr zufrieden sein. Eine Frau kam so elend zu uns, daß sie am zweiten Tage sagte: „Ei du liebe Z-it! Haben sie mich hierher geschafft, dahier werde ich vollends olle." Aber bald hatte sie sich prächtl, erholt. Eine alte Mutter bekennt: „Wenn ich an die schöne Znt denke, könnte ich weinen, denn in 76 Jahren habe ich nicht eine so schöne Zeit verlebt" Ein Mädchen: „Wenn im nächsten Jahre eine Menge Anmeldungen aus L. und 5k. eingchen, so sind daran die Beschreibungen meiner Mutter und von mir schuld, daß es u> s so aus nehmend gut gefiel und wir uns fo außerordentlich wohl und geborgen fühlten." Mehr als eine gedenkt in ihren Briefen der schönen Haus- andacht.n, andere rübmcn die ausgezeichnete Verpflegung. Es wird auch wirklich für 1 Mk. 40 Pf. pro Tag viel geboten mr Leib und Seele, für Augen und Ohren Lunge und Gcmüth. — Am 23. Juri war das Heim ganz voll: 46 Frauen, 2 Tage später war eS noch voller: 49-, einige macht er die überraschende Mittheilung, daß 20,000 Mark zur Verfügung ständen. Ein Chemnitzer Kerr N. N. hat 5000 dazu gegeben und zwei Dresdner Herren laden in der Woche nach dem Sonotag, wo man predigt über Petri reichen Fischzug, den Vorsteher des Bethlehmstift S zu sich und zählen ihm dar, der eine 8, der andere 5 Tauseudmarkschüne. So konnte denn am 15. August der erste Spatenstich zum Erweiterungsbau gethan werden, wobei die Kinder sangen: Ach bleib mit deiner Gnade! Av 17. October ward das Bauheben gefeiert und in der ersten Hälfte des November war der neue Bau unter Dach gebracht. Wir hoffen, Mitte Juni 1900 die Weihe des großen Hauses mit dem 10jährigen Stiftungsfest der Anstalt verbinden zu können. Möge bis dahin eine der wichtigsten Fragen sür die Colonie, die „Wasserfrage", ge! st sein. Im Bethlehemstift wurden diesmal 377 Kinder in 5 Abteil ungen verpflegt, 135 Knaben und 242 Mädchen, gegen 355 im Jahre 1898, seit Gründung der gesegneten und segensreichen Anstalt 2069. Die erste Abtheilung hatte 24 Kinder, die zweite 89, die dritte 89, einschließlich 20 Blasswitzer, die ihre großen Ferien hier verlebten, die vierte 92, die fümte 83. Wenn Platz gewesen wäre, hätten noch viel mehr Aufnahme finden können, denn für die „Hochsaison" allein waren 140 Kind-r angemeldet worden. Mit blutendem Herzen mußte der Hausherr eine ganze Anzahl zurückweifen. Was nicht möglich ist, das ist eben unmöglich. Und doch ist mit der Ueberschrcitung der Höchstzahl in der vierten Serie d.s Un mögliche möglich gemacht worden. Die Stiftsvorstehcrin, Schwester Marie Pfeil, hatte mit ihrer Gehilfin, Frl. Louise Bermann, wieder tüchtig „auf zutreten", und nicht nur am 5. April, wo sie einzoger und erst waschen und scheuern, räumen und ordnen, säubern und sömmern mußten für die kommenden Pfleglinge. Die Kinder kam n aus allen Orten des Vater landes. Das Hauptcontingent stellte abermals Chemnitz, das uns 171 Pfleglin e überwies, dann folgt die Stadt Leipzig mit 40 und die AmtS- hauptmannschaft Glauchau mit 33, die Amtshauptmannschaft Dresden II mit 27 Kindern, die Haupt- und Residenzstadt Dresden mit 17. Leider gab cs vom 8. April, wo die erste Sa-aar einrückte, bis zum 17. October, wo die letzte Abtheilung abzog, sehr viel Regen, in der ersten Zeit sogar Schnee, in der letzten herbstliche Kälte. Gleichwohl haben sich die meisten uns.rcr Pfleglinge recht erholt und gekräftigt, auch immer ver gnügt und gut unterhalten. Freilich mußte auch manches Kind krankheits halber vorzeitig zurückg:geben, eins nach Chemnitz ins Krankenhaus gebracht werden, wo eS gestorben ist. Einige wenig- Kinder wurden schon nach ein paar Tagen oder wenigstens vor Lchlu^ der bestimmten Zeit von ihren Eltern wieder mitgenommen, zum Theil ohne jeden Grund. Ein solches armes Kind, dem sein Vater nicht cin nal die ganze Cur vergönnt hatte, ist bald darauf zu Hause durch abrutfchende Batken verunglückt und hat Arm- und Beinbruch davongetragen. Eine Mutter erschien im Stitt, als gor kein Besuchstag mar. Als man sie daraut aufmerksam machte, wurde sie so aufgebracht, daß sie ihr Kinb ohne W-itereL tortnahm. Sir meinte, sie müsse chr K>nd besuchen können, wenn sie wolle. Als ob in einer solchen Anstalt nicht vor Allem Ordnung herrschen müßte! An den Be suchstagen schalten nnd walten bisweilen »"verständige und anspruchsvolle Eltern, als ob sie hier zu Hause wären oder mit im Vorstande des Stilles säßen. Sie b:dau<-rn ihre Kinder, als hätten diese nicht genug zu essen und stecken ihnen Leckereien zu. Wenn sie glücklich wieder zum Hause hin aus sind, zeugen wczgeworfcn; Papiere, grundlose Tyränen und verdorbene Mägen noch von ihrem Besuche. Wie wohl thun da die freundlichen, zu friedenen und dankbaren Vätcr und Mütter, die ihre Kinder herzlich gern in unseren Händen sehen und lassen! Uebcr die Pfleglinge selbst konnten wir uns im Allgemeinen nicht beklagen. Meist gaben sie sich Mühe, den „Tanteo" Freude zu machen. Jndeß beißt es von der letzten Abtheilung: „Diesmal machten uns die Kinder Roth, ehe sie sich in die Ordnung fügten." Ja zu guter Letzt wurce der Schwester A. von einigen Kindern ihr ganzes Geld gestohlen. Wir hörten später erst, daß Mädchen unter einander gesagt hatten: „Wenn wir nur erst fort wären, ehe sie cs merkte!" Das war der Dank für alle Liebe, die diese Kinder hier erfuhren — ein schlechtes Ende! In der 2. Abtheilung ist es nicht, wie sonst immer, gelungen, zwei der Kleinen, die vom Beten noch nichts wußten, ein Gebetchen beizubringen. KindcrgotteS- Frauen, deren Zeit abgelaufen war, wollten durchaus nicht fort, während doch auf jeden freiwerdenden Platz schon gewartet wurde. So mußte eine kleine BorrathSkemmer den nicht mehr vo»räthigcn Platz abgebcn. Die I a h r c s r e ch r. un g für Stift und Heim hatte eine Einnahme von 52,786 Mk. 13 Pf. (einschließlich eines Bestandes von 5677,08 M.. aus dem Jahre 1898), darunter Gaben für den Erweiterungsbau mit Zinsen: 20,138 M. Pflegebeiträge für r-ic Kinder: 7936,55 Mk, für Er wachsene (Genesungsheim) 8616 Mk. 47 Pf. Die „freien Gaben" (in Summa: 4391 Mk. 41 Pf.) bestehen aus Posten von 50 Pf. bis 600 M., welcher letztere Betrag als „Dankvpfcr sür glückliche Geburt eines gesunden CnkclkindeS" gespendet wurde. Auch ein Vermächtniß von 500 Mk. ist