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die unsäglichen Schwierigkeiten der Fürsorge für die Strafentlassenen kennt, kann es nur mit Ehrfurcht erzählen und hören, daß dieser einfache Fabrik arbeiter in zehn Jahren täglichen Werbens über 300 Verbrecher auf den Weg ehrbaren Lebens und Wirkens geführt hat. Und dabei hat der tapfere kluge Mann immer Kraft, Gels und Zeit genug behalten, um seine Familie geistig und leiblich vortrefflich zu versorgen. Die Mittel aber, mit deren er seine großen Erfolge errang, sind folgende fünf: 1. er suchte Confirmationsvekenutniß Am 1. S:ptbr. 1874 wurde Wilh-lm, der jetzige Kaiser des deutschen Reiches, in der Friedens! rche zu PotSdcm confirmirt. Er verlas bei dieier G.lgenheit folgendes von ihm felbst verfaßte GlaubenSbekenntniß: „Lob, Preis und Dank erfüllen meine Seele für Gott, der mir das Leben gegeben und erhalten, g'fignct mit irdischen und geistlichen Gütern, der mich hat erzogen werden llssm in der Lehre seines Sohnes. Meine Seele ist zu Gelübden und Gebeten beriit, und so gelobe ich denn, Ihm in kindlichem Glauben ergeben zu bleiben mein Lebcnlano, Ihm zu vertrauen und immer wieder zu danken für Seine Gnade. Ich bekenne mich zu dem Glauben an Jesum Christum, als den eingeborenen Sohn Gottes, meinen Heiland, und trachte nach der Erfüllung seiner Gebote, vornehmlich des jenigen Gebotes, welches Christus mich hat als das größte kennen gelehrt. sich eine feste LiebeSarbeit, aber trieb sie auch mit aller Kraft und täglich, 2. er sagte sich täglich, daß wahre Liebe schließlich doch stärker sein muß als Sü.<de und Roth; 3. er theilte seine freie Zeit genau ein; 4. er theilte seinen Wochenlohn gcr au ein, um jede Woche etwas Festes für sein Liebes- wer. zu haben; 5 er ging niemals auch nur eine Minute oder um einen Pfennig von seiner Eintheilung ab. des Kaisers Wilhelm I I. In kindlicher Liebe will ich den Meinen ergeben bleiben Das Reich der Liebe, ter Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Treue und des Friedens will ich nach allen Kräften zu fördern suchen, alles Unlautere meiden, alle segensreichen Institutionen des Gemeinwesens, besonders der christlichen Kirche, zu fördern suchen. Ich weiß, daß schwere und große Aufgaben meiner harren. Aber ich will meine Kräfte ausbilden und Stärke von Gott erbitten. Gott helfe mir! Amen. — Als Denkspruch bekam Prinz Wilhelm die Stelle 2. Petri 1, 5—7: „Wendet allen euren Fleiß daran und richtet dar in eurem Glauben Tugend, und in der Tugend Erkennt- niß, und in der Erkenntniß Mäßigkeit, und in der Mäßigkeit Geduld, und in der Geduld Gottseligkeit, und in der Gottseligkeit brüderliche Liebe, und in der brüderlichen Liebe allgemeine L ebe." Der Stand der deutschen evangelischen Mission am Anfang des Jahres 1899. Es gab zu Anfang 1899 16 deutsche evangelische M'ssionszesellscha'ten mit 502 Hauptstotionen, 346,495 Hc devch isten, 812 europ. M ssionarcn, 75 unverbeirathcten Missionsschwestein, 4120 eingeborenen G Hilfen, wo runter 130 ordinierte, 2386 Lchrkrä'ten, 1^30 Schulen mit 83391 Schü lern. Tie Gesammlemnabme oicser Missionszcfcllschaften betrug 4318800 M. Ji den Misst nshäulern wurken 346 Zöglinge zum Mif- sionsdienste ausgebildet. Im Taufunterricht befanden sich, bcz. zur Taufe angemeldet hatten sich 32755 erden. 1. Die im Jahre 1732 gegründete Mission der Brüdergemeinde, die in Labrador, Alaska, dem Jndianergebiel von Nordamerika, auf den west indischen Inseln, an der Moskitoküste, in Suriname, in der Capkolonie, in Deutschostafr'.ka, in Australien, am Himal-ya und in Tibet missionirt, hat 138 Hvuptstationen mit 92371 Heidenchristcn, 186 eu opäische Missio nare, 18 unverheirathcte MissionsscMvcstcrn, 1078 eingeborene Gehilfen, 278 Schulen mit 413 Lehrern und 24404 Schülern, eine Einnahme von 570134 M, ca. 24 Miffionszöglince und 3826 Taufvcwerder. 2, Die Baseler Mission, gegründet 1815, arbeitet in Südindicn, China, an der Gclöküste und in Kamerun auf 56 Hauptstationen, an 38637 Heidenchristcn, mit 182 europ. Missionaren und 9 unvcrheirath.ten Missionsschwestern, 541 cing-borenen Gehilfen, sowie 515 Schulen mit 608 Lehrern und 18699 Schülern, bei einer Jahrcscinnohmc von 1436,659 M., 105 Zöglingen im MissionLscminar und 2564 Tauibewerbern. 3. Die Berliner Missionsgescllschrst (I), gegründet 1823, arbeitet in Südafrika, (Crpkolonie, Kassenstand, Oranje. Transvaal, Natal) in China (Kiautschou end Camon), Deutschosta'riko au» 69 Haupistationcn mit 34877 Heidenchristen, 93 europäischen Missionaren und 11 unvcrh-.fiu hcten Misfionsschwestern, 660 eingeborenen Gehilfen und lichrern in ca. 170 Schulen mit 6898 Schülern. E-nnahme: 390,619 Missionszög- lmgc: 36, Taufbewerber 2922. 4. Rheinische Mi'sion l Barmen) in Dcutschwestafrika (Nama- Hercro- und Ooamboland), Ccpkolonic, Borneo, Sumatra, Nias, Cbina Neu-Guinea, gegründet 1828; Hauptstatiomn 83, Heidenchristcn 72367, europ. Missionare und unvcrhcirathctc Gehilfinnen 140, eingeborene Ge hilfen und Lehrer 1230, Schulen 279, Schüler 12-599, Einnahme 594749 M., Zöglinge 59, Tauibewerber 9316. 5. Norddeutsche Mission (Bremen) an der Sklavenküste (Ephclan's, Togo) gegründet 1836, Stationen 4, Heidenchrist.n 2257, Europ. Mis sionar- und unvcrheirothete Missionarinnen 19, cinzcborenc Gehilfin und Lehrer ca. 57, Schulen 36, Schüler 969, Einnahme 135000 M., Zög linge 8, Tausbcwerbcc 168. 6. Goßnersche Mission (Berlin II), gegründet 1836, Gebiet: Vorder indien (Khols und Ganges), Stationen 20, Heidenchristen 34425, europ. Missionare und Mission rinnen 43, eingeborene Gehilfen und Lehrer 618, Schulen 65, Schüler 3904, Einnahme 229776 M,, Zöglinge 12, Tauf- bewcrber 10203. 7. Leipziger Mission, gegründet 1836, Gebiet: Vorderindien (Tamulen), Rangun; Englisch-Ostafrika (Wakamba), Deutsch-Ostafrika (Dschagga), Hauptstationen 40, Heidcnchristen 17882, europ. Missionare 42, unvcrheirothete Missionsswwestcrn 4, einqebo.ene Gehilfen 283, wovon 22 ordi"irt, 226 Schulen, 385 besondere Lehrkräfte, 6973 Schüler, Einnahmen 4511'7 Mk., Zöglinge 23, Tausbewcrber 314. 8. Frauenverein für christliche Bildung des weiblichen Geschlechts im Morgenland, gegründet 1842, Gebiet: Vorderindien (Ganges), J-rusalem, 6 unverheirathete Missionsschwcstern, 8 Schulen mit 200 Schülern. Ein nahmen 22175 Mk 9. Hermannsburger Mission in Südafrika (Natal, Zululand, Bctschuana) und Ostindien (Telucm) gegründet 1849; Hauptstationen: 55, Heidenchristcn 46 372, europ. Missionare 65, einqeoorene Gehilfen 499, Schulen 116, Schüler 6728, Einnahmen 281905, Zöglinge 27, Tauibewerber 2678. 10. Berliner Frauenverem für China, gegründet 1850. Arbeitsgebiet: Das Findel- und Erzichungshaus in Hongkong; 1 Missionar, 3 unvcrh. Missionsschwestern, 1 Lchule, 100 Schuler Einnahmen 22855 Mk. 11. Jrrusalemvercin, gegründet 1852 Ärbeitsg biet: Jerusalem und andere Stätten des heiligen Landes; Heuptstativnen 6, Bekehrte 300, Missionare 4, eingeborene Gehilfen 4, besondere Lehrkräfte 9, Schulen 8, Schüler 300, Einnahmen 67108 Mk. 12. Schleswig-Holstcinifche evang. luth. Mission in Ostindien (Telugu und Urija-Jeypur). gegr. 1877; Haoptstationcu 6, Hc'dcnchristen 687, europ. Missionare 12, eingeborene Gehilfin 18, Lehrer 34, Schulen 6, Schüler 611, Einnahmen: 113300 M.. Touibcwerbcr: 461. 13. Ncukirchencr Mission in Java und in englisch Ostafrika, gegründet 1881; Haoptstationen: 10, Heidenchr.sten 976, europ. Missionare 15, einge borene Gehilfin 29, Lehrer 10, Schulen 9, Schüler 380, Einnahmen: 61893 Mk., Zöglinge 32, Tauficwcrber 124. 14. Allg. Evang.-Protestantifchcr Missivnsvercin arbeitet in Japan (Tokio) und China (Shrngvi und Kirutschou), gegründet 1884, Haupt- stationen 3, Hcidcnchristcn 200, Missionare 6, unvcrh. Missionarin 1, ein- aeborene Gehilfin 7, Lehrer 10, Schule!'. 3, Schüler 180, Einnahmen 75392 Mk. 15. Evangelische Mission für Dcvtsch-Ostofrika (Berlin III) rundet 1885, arbeitet in Ufambara, Usaramo und Küste; Hauptstation- , Hciden- Lristen 130, curip. Missionare 16, eingeborene Gehilfin 13, Schulen 6, Schüler 356, Einnahmen 84306 Mk., Tauibewerber 90. 16. Ncudcltstsauer MstsianSgeseUschait, arbeitet in Reu-Guinea und Queensland, gegründet 1886; Stationen 4. Heid-nchristen 14, Missionare 11, Schulen 4. Schüler 90, Einnahmen 77822 Mk., Zöglinge 23, Aus Sachsen gebürtig waren 42 im Jahre 1899 ! D erst: stehende Missionare, und zwar 18 im Dienste der Leipziger, 1 der warmer, 2 der Baseler, 2 der Hermannsburger, 17 der Herrnhuter Mission, je 1 bei Berlin I urd Berlin III. 0^3 6l Isbons, das heißt auf deutsch: „Bete und arbeite!" Wie hielten;- doch unsere sel'gcn Vorfahren besser damit, als unser heutiges Geschlecht! Ein alter Seemann aber hat vor einiger Zeit einem gewissen Herrn darüber eine treffliche Lektion ertheilt. In einer großen Hafenstadt nämlich, vor der Schiffe aus allen Wstttheilen lagen, war eins derselbiU weit draußen vor Anker. Ein vornehmer Herr, der nach demselben gelangen wollte, benutzte dazu eine der am Ufer liegenden kleinen Jollen. Der Jollcnführer war sofort bereit, seinen Passagier an Bord des großen Dampfers zu befördern. Beim Einsetzen der beiden Ruder bemerkte der Herr, daß auf einem der selben „Bete" geschrieben stand, auf dem andern „Arbeite". Halb fcher- zend, halb spöttisch fragte er den alten ehemaligen Seemann, zu welchem Zweck diese eigenthümliche Aufschrift dienen sollte; darauf gebe doch ein gebildeter Mensch heutzutage nichts mehr. Arbeiten sei die Haupt fach-, uur arbeiten und das Resultat desselben zu Rathe halten. „Herr", antwortete der ehrwürdige Bootsmann, „da irren Sie doch gewaltig. Wills aber doch, wie Sie meine», versuchen. Damit hob er das Ruder, auf dem „Bete" geschrieben stand, aus und arbeitete nun mit dem andern, auf dem „Arbeite" stand. Die Jolle drehte sich aber dabei stets im Kreise herum, ohne von der Stelle zu kommen. „Sehen Sie, lieber Herr, daß es nicht ohne Beten vorwärts geht", bemerkte freudig der alte Seemann, und der gebildete Herr war sehr überrascht von der prak tischen Antwort. Reiche Plätze Meng begeh! regun sühl I den s Volke: zeugu erfüllt all de Die Z sreudi theilw FeM mit se sräuln Staub lich o die ke Schub Leucht den so c ungeh, Potsd Kaiser räume nicht e durch und a Oester können allen ( auf do feinem warme Drnck von I. Ruhr Nachfolger Max Förster, Hohenstein-Ernstthal.