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ncic.i Studi verordneten- lund gemhmigt d Mandals zu gestalten, zu bewilligen, von 4000 Mark, welche Frau Christine verw. Stöhrel Mitinhaberin der Firma C. G. Beyer, anläßlich des 75jährigen Geschäftsjubiläums der Stadt unter dem Namen Christine Stöhrel-Süftung überwiesen, unter bestem Dank an die Schenkgeberin. Bis 31. Dezbr. 1004 sollen die Zinsen znm Kapital geschlagen, dann aber, je nach B-dürfniß, würdige Arbeiter der Fr. C. G. Beyer unterstützt werden. — Stadtv. F-icoe- mann vermißt die Kenntnißgabe von der Anstellung des neuen Verbandsrevisors und fragt an, ob es letzterem gestattet sei, Nebenarbeiten zu übernehmen. Ein Antrag des Stadtv. Schellenberger, den Rath zu bitten, daß er dem Veröandsrevisor die Uebernahme von Nebenarbeiten nicht genehmige, wmde vom Bor sitzenden befürwortet und einstimmig vom Stadt- verordneten-Collegium angenommen. — Hierauf geheime Berathung. Wien, 7. Mai. Heute am Vorabend der Wiedereröffnung des Reichsraths werden zahlreiche Nachrichten lancirt, welche die Unhaltbarkeit der gegen wärtigen Regierung darlhun sollen. Es heißt, Graf Goluchowski habe sich mit Doktor Koerber gänzlich überworfen Es bestehe eine heftige Gegnerschaft zwischen beiden, und der Nachfolger in der Minister präsidentschaft sei schon in der Person des Fürsten Fürstenberg gefunden. Die Narodni Lisch kündigt an, Goluchowski könne sich auf die schärfsten Angriffe ,e! ns der Jungczechen gefaßt machen. Die Czrchen, heißt es, befürchten, daß Fürstenberg als österreichi sches Herrenhausmitglied und halber Reichsdeutscher als künftiger Ministerpräsident der Träger einer Po litik sein werde, die jetzt von beiden Kaisern in Berlin vereinbart wnrde und das srenndschastliche Bundes- verhältniß zwilchen dem deutschen Reiche nnd Oester reich noch inniger gestalten soll. In deulsch-forlschritt- lichen Kreisen hat die Nachricht von der boyen Aus zeichnung, die Fürstenberg in Berlin erhielt, sympa thisch berührt. Es eftculirt eine Aeußerung Kaiser Franz Josefs über Fürstenberg, welche die Dentichen mit Genuqthuung wiederholen. „Das ist ein Mann, frei von Vorurtheilen," soll der Kaiser gesagt haben. Wien, 8. Mai. Die Regierung legte heute dem Abgeordnetenhause die Gesetzentwürfe vor, be- ti essend die Sprachenverhältnisse vci den landesfürst lichen Behörden in Böhmen, betreffend Errichtungen von Kreisregierungen in Böhmen und betreffend die Sp^achenverhältuisse bei den landesfürstlichan Be hörden in Mahren. Ersterer unt-rscheidet zwischen l dasjenige anzusehen, wo die Mehrheit 20 Procent i der Bevölkerung erreicht. In Sachen der bewaffneten Macht und der Staats pol.;ei bleibt es bei den bestehenden Vorschriften. Der Gesetzentwurf betreffend Kreisregierungen in Böhmen, verfügte die Errichtung von drei einsprachig-dcutschen, 5 einsprachig-lschechiscycn und zwei gemischtsprachigen itreisen. Der Gesetzentwurf, betreffend Mähren, nimmt eine sprach liche Abgrenzung in Aussicht. Im Abgeordnetenhause hob Ministerpräsident von Koerber in seiner Rede die große Tragweite der Vor lagen und den Ernst des Augenblicks hervor. Die Vorlagen, obwohl aus dem Bedürfniß der Zeit heraus gewachsen, bedeuteten einen tiefen Einschnitt in die Geschichte des Reiches. Man dürfe ihm glauben, daß die Regierung sich selbst diese Vorlagen abgerungen habe und daß sie diesen bedeutungsvollen Schritt, für welchen sie gegenüber dem Hause und ihrem eigenen Gewissen die Verantwortlichkeit übernehme, gethan habe, um den ernstlichen Versuch zu machen, den Frieden im Reiche herbeizusühren. Wenn das Werk scheitere, werde man der Regierung doch nichts Uebleres nachsagen können, als daß sie dec Volksvertretung Vorschläge gemacht habe, wie nach ihrer Ansicht der Frieden zu begründen sei. Die Regierung bleibe sich treu, indem sie nach der Verständigungs-Conferenz, die, wenn sie auch in manchen Punkten werthvolle Ergebnisse hatte und zur Einigung gelangte, doch die Erzielung eines vollen Einvernehmens in dieser Frage nicht eiwartea !i ß nunmehr den Weg betrete, der ihr allein vorgezeichnet sei. Redner ging sodann auf den Inhalt der Gesetzentwürfe über. Der Minister präsident erklärt, daß der Gesetzentwurf für Böhmen auf dem Prinzip der Einsprachigkeit aufgebaut sei und daß die Regierung keineswegs auf dem Stand punkt stehe, auf jedem ihrer Vorschläge auch dann noch z i beharren, wenn unter Wahrung der Staats interessen die betheiligten Parteien sich auf einen anderen Vorschlag einigten. Die Hauptfrage sei das Prinzip der Einsprachigkeit. Die Anlehnung an die gegeben.'N Verhältnisse sei der richtigste Weg, um zu e-ner zweckentsprechenden Lösung der Sprachenfrage in Böhmen zu gelangen. Diesem Gesichtspunkte trage der vorliegende Gesetzentwurf Rechnung. In Mähren führe die Berücksichtigung der bestehenden Verhältnisse zu einem anderen Ergebniß. Dort wohnen beide Volksstämme in einer so starken Mischung, daß die Zweisprachigkeit fast allgemein unter der Bevölkerung yerrscht. In Mähren habe also auch die Regierung im äußeren Dienstverk hr das Prinzip der zwei sprachigen Amiirnng accepliren müssen. Der Grund gedanke dieses Gesetzentwurfs betreffe die Errichtung von Kreikregierungen in Böhnen und entpreche den Wünschen beider Volksstämme und «inem dring ndeu, Mission an. — Schließlich wird der Antrag einstimmig angenommen. — Das Collegium be schließt ferner, -in Gesuch des Herrn Stadtverord neten Th. Wächter, ihm die Niederlegung seines WMc slMmsrNckMma zu HMlm-krMl am 8. Mai 1900. Vorsitzender: Herr E. Redslob. Anwesend: 22 Mit glieder. Am RathStische: Herr Bürgermeister Dr. Polster. Der Vorsitzende eröffnet um 8 Nhr die Sitzung und ersucht vor Eintritt in die Tagesordnung den Protokollanten, das Protokoll der letzten Sitzung zu verlesen. Bei dem Punkte, bctr. Gesuch der drei hiesigen Turnvereine um Gewährung einer Beihilfe zu den durch den hier statt gefundenen sächsischen Kreisturntag entstandenen Kosten erklärt Herr Bürgermeister Dr. Polster, daß das ent standene Defizit sich auf M: 48,80 belaufe: der Rath habe beschlossen, diese Summe auf die Stadtkasse zu übernehmen Das Kollegium giebt hierzu seine Einwilli gung — Es wird nun in die Tagesordnung eingetrcten. I. Kenntnißnahme von den Polizeivorschrüten über den Handel mit Milch in der Stadt Hohenstein-Ernstthal. Wie der Herr Vorsitzende referirt, haben die Bürger meister des Kreises Zwickau gemeinsam ein Regulativ, betr. den Handel mit Milch, ausgearbeitet, da die Land- wirthe über verschiedene Härten in den seither bestehenden, diesbezüglichen Vorschriften beim Ministerium vorstellig geworden seien. Der Herr Vorsitzende bringt das Regu lativ zum Vortrag, und das Kollegium erklärt sich mit den« Inhalte desselben einverstanden. 2. Bewilligung von Entschädigungen für Areal abtretungen in der Weinkellcrstraße Als seiner Zeit die durch Brand zerstörten Häuser in der Weinkellerstraße nur innerhalb der neuen Baufluchtlinie errichtet werden konnten, hatten die betr. Besitzer Arealabtretungen an die Stadtgemeinde zu leisten. Bei der Entschädigung hier für machte die Stadtgemeinde den Harsbesitzern Herren Karl Hüttenrauch und Richard Drechsler Abzüge, da die Grundstücke der Beiden durch die Verbreiterung der Straße einen höheren Wert erhallen haben. Auf ein 4. Regulierung des Psarrhains, kann in der heutigen Sitzung nicht berathen werden, da erst noch mals mit den Interessenten wegen der Fluchtlinie verhandelt werden muß. 5. Reguliruuq der Conrad Clausstraße. Das Stadtverordneten-Collegium genehmigte einstimmig die Verträge, welche zwischen den Anliegern und der Stadtgemcinde behufs Arealabtretung abgeschlossen worden sind. Es sind dies die Verträge mit 1. den Erben des verstorbenen Herrn August Claus, 2. dem Kaufmann Herrn Robert Krumbiegel und den Erben des Herrn Aug. Claus, 3. Hern Rob. Krumbiegel über die Geradelegung seines Grundstückes und die Versetzung des Gartenhauses, und 4. mit Herrn Con rad Anton Claus. — Nachdem die Angelegenheit soweit geregelt, hat sich uuch sofort der Bauausschuß damit beschäftig- und einen Anschlag der Baukosten aufgestellt. Nach diesem belaufen sich die noch ent stehenden Baukosten auf 10 850 Mark. Diese Summe ist zu entnehmen aus dem Erlös von Grundstücken an der König Albertstraße. Im Beschlusse des Bau- ausschusseS ist weiter ausgedrückt, daß man mit den Bauarbeiteu sogleich beginnen solle. Zur Sache sprachen Herr Bürgermeister Dr. Polster, sowie die Stadtv R-inhold I, Jähnig, Lryritz und Reinhold II. Durch die Abstimmung wurde die genannte Summe zur Bestreitung der Baukosten einstimmig bewilligt. lieber di° Tagesordnung hinaus berichtet der He r Vorsitzende über einen von mehreren Mitgliedern des Stadtverordneten-Collegiums gestellt.» Antrag, dahingehend: Tas Stadlverordneten-Colleginm wolle beschließen, an den Rach ein Ersuchen zu richten, in welchem dec Wunsch nach Ä nderung des Anlagen- Regulativs ausgesprochen wnd. In dem Regulativ bestehen Härten in den unteren Klassen den oberen Klassen gegenüber, wie schon aus dein Verhältniß der städtischen Anlagen zur Eiukommr! steuer zu ersehen ist. Bei 22 Mark städtischen Abgaben sind zu zahlen 8 Mark Einkommenstene-, dagegen betragen bei 2120 Mk. Einkommensteuer (Einrommm bis 60000 Mark) die Gemeindeabgaben nur 2128,50 Mark. Stadtv. K auß frcm sich über den Antrag, ebemo steht diesem Heir Bürgermeister Dr. Polster sym pathisch gegenüber. Nur dürfe man nicht verkennen, führte Letzterer aus, daß ein g'ößerer Znttanm er- foiderlich sei, die Arbeit der Aenderung zu bewäl tigen. Es äußern sich noch Stadtv. Reinhold nnd Layritz. Letzterer regt die Mitarbeit einer Com- gelegten Rekurs entschied die Kgl Kreishauptmannschaft zu Gunsten der Hausbesitzer, sodaß au Herrn Hüttenrauch noch 287 Mark, an Herrn Drechsler 285 Mark zu zahlen sind Das Kollegium stimmt dem betr. Naths beschluß ohne Debatte zu. 3. Bewilligung einer Entschädigung für den Web schuldirektor Der bisherige technische Direktor der Web schule. Herr Fabrikbesitzer H. Säuberlich, hat mit Oster» d. I. sein Amt niedergelegt und in dem betr. Schreiben erklärt, daß er die auf' den Webstühlen befindlichen Jacquardkarten der Schule schenkungsweise überlasse Der Webschulausschuß und der Rath haben Herrn Anton Petzold im Hause des Herrn Säuberlich zum technischen Leiter der Webschulc gewählt nnd ihm als Beitrag zu Verlägcn und Mühewaltung eine jährliche Entschädigung von Mk 150 zugesichert. Herr Petzold hat die An nahme der Wahl erklärt. Ohne Debatte tritt oas Kolle gium dem Ra'.hsbeschlufse bei. — Neber den nächsten Gegenstand der Tagesordnung: I ,vr^v„..,,i-Mandals zu gestalten, zu bewilligen, einsprachig-tschech sehen, einsprachig-deutschen und ge gen-hmigt die Annahme einer Stiftung in Höhe I mischhp. achigen Gebieten. Als gemischtsprachig ist WeMMGIM TUM jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und DD» DH- D Hck H- nehmen außer der Ex^editwn"auch die Austräger auf rostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, HM ) HM M, HH M dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. V VH Expeditionen solche zu Originalpreisen. Mr Hohenstein-Ernstthal, Oftertungmitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w- für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zn Hohenstein-Ernstthal Orgcrrr aller Gernernöe--Verrvaltrrirgeir der rrurlregerröerr Ortschaften. Nr. 106. Donnerstag, den 10. Mai 1900 50. Jahrgang. Bekanntmachung. Freitag, den 11. Mai 1900, von Bormittags 8 Uhr ab, wird in der Hausflur des hiesigen Rathhauses (Altstadt) das Fleisch einer jungen fetten Kuh, in welcher bei ter Beschau einige Finnen gefunden worden sind, als minderwerthig in durchgekühltem Zustande, ü Pfund 45 Pfg., öffentlich unter polizeilicher Aussicht verkauft. Hohenstein-Ernstthal, den 9. Mai 1900. Der Stadtrath. vr. Polster, Bürgermeister. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Abwalzung des 2. Traktes hiesiger Lorsstraste Donnerstag, den 3. dss, Mts., mittels Tampsstrastenwalze erfolgt und ca. 10 Tage dauern wird. Gersdorf Bez. Zw., am 1. Mai 1900. Der Gemeindevorstand. Göhler. Bekanntmachung. Am 30. April 1900 ist der 1. Termin Einkommenstener fällig gewesen und bis zunz 20. Mai 1900 an die hiesige Ortssteuereinnahme abzuführen. Außerdem erfolgt die Einnahme am 9. Mai 1900, nachmittags 3 bis 0 Uhr im Restaurant Edelweist und am 10. Mai 1900, nachmittags 3 bis 0 Uhr in Wnftlich's Restauration. Nach Ablauf der bezeichneten Frist wird gegen Säumige das Beitreibungsverfahren eingeleitet. Gersdorf, 5. Mai 1900. Der Gemeindevorstand GShler. Bekanntmachung. Behufs Einzäunung hiesigen Centralschulgrundttückes sollen die zur Herstellung eines 150 Meter langen hölzernen StacketeuzauneS mit eisernen Säulen erforderlichen Arbeiten einschließlich der Materiallieferungen vergeben werden. Angebotsverzeichuisse können im hiesigen Ratyhaus — Zimmer Nr. 3 — gegen Erstattung der Schreibgebühren entnommen werden und sind bis zum 12. Mai 1900 daselbst portofrei einzureichen. Gersdorf Bez. Zw., am 4. Mai 1900. Der Schulvorstand. Göhler, Vorsitzender. Auktion. Freitag, den 11. Mai, Nachmittag 2 Ihr, soll an der Nhlig'schen Restauration, j Nutzungerstraße in Oberlnngwih auitraggemäß 1 Pferd, Fuchs-Wallach 8jähr., gegen sofortige Baar- I Zahlung aufs Meistgebot versteigert werden. Neubaner, ' Ortsrichter.