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Anzeiger Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei m's Haus. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egudien, Hüttengrnnd u. s. w. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annonccn- Expeditivnen solche zu Originalpreisen. för den Verwaltungsbezirk -es Sta-trathes z« Hohenstein-Ernstthal Grgcrn crller Gerneinöe-Verrvcrltuirgerr deu irurlreczcnöei r Mr vschclften. Sonnabend, den 5. Mai 1900 50. Jahrgang Nr. 102 Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Abwälzung des 2. Traktes hiesiger Dorfftrafze Donnerstag, den 3. dss Mts., mittels Dampfstratzeuwalze erfolgt und ca. 10 Tage dauern wird. Gersdorf Bez. Zw., am 1. Mai 1900. Der Gemeindevorstand. Göhler. Transvaal. Ueber die nickt gerade beneidenswerthe Lage der Robertsscheu Armee schreibt die „Kabelkorrespondenz" vom 1. Mai: „Auch die englische Kavallerie ist nun nach Blumfontein zurückgekehrt, unvereichreter Sache, wie alle übrigen Truppen. 40000 Mann, fast das gelammte engli'che Herr sind mitten aus ihren Vor bereitungen für den großen Vormarsch auf Pretoria herausgerissen worden, hin und her durch das Land marschirt und um die Früchte einer zweimonatlichen Ruhe gebracht, ohne den Feind auch nur in dem kleinsten Gefecht ein einziges Mal geschlagen oder gar abgeschniiten und zur Kapitulation gezwungen zu haben. Und doch war das die Aufgabe dieser 40000 Mann, die während dieser ganzen Zeit gegen nichts anderes operirten, als die täglich vor ihnen auftauchenden und wieder verschwindenden 2000 „Fliegenden" Deloreys Die Engländer selbst konstatieren jetzt mißmuthig, daß die 12- bis 14000 Mann der 3. und 8. Division unter General Rundle durch „höchstens 2000 Mann" vor Dewetsdorp aufgehalten und nickt nur zur Un thätigkeit, sondern auch dazu gezwungen wurden, sich zu verschanzen und in die Des nsive zurück zu fallen. Die Buren haben alles erreicht, was sie wollten und überdies den Feind ermüdet und demoralisirt. Das britische Heer wird nach dieser Zwischenaktcampa.,ne fast ebenso, wenn nicht noch mehr, der Erholung be dürfen, als nach dem Marsche auf Blumfontein, der unter weit günstigeren Umständen vor sich ging. Ihr Pferdematerial vor allem wird durch die Parforce- märsche über ' durchweichten Boden und zerkckjteieS Gelände weit mehr aufgerieben sein. Am schlimmsten aber bleibt die Enttäuschung und die moralische Nie derlage, unter deren Druck die Kerntruppen des briti schen Heeres in ihre Quartiere zurückkehren. Wenn sie nach einer zweimonatlich n Ruhe in zwanzigfacher Uebermacht mit ihrer gesammten Kavallerie den Feind nicht einmal unter den günstigen Umständen da fest zuhalten und zu schlagen vermochten, wo er sich ihnen freiwillig gestellt, ja fast rettungslos in ihre Hände gegeben zu haben schien, wie sollen sie dann denselben Feind endgültig zu Boden Wersen, wenn er ihnen erst weit von ihrer Operationsbasis, in selbstgewählten, aber ihren Gene alen unbekannten Stellungen und numerisch weit stärker entgegen tritt? Was sollen sie in dem Hochgelände jenseits des Vaalflusses mit diese» Kavallerie machen, die jetzt schon nach w nigen Mär schen in dem ihr günstigsten Teriain vollständig ver sagte! Alle diese Betrachtungen beginnen sich, wenn auch nur widerwillig und langsam, selbst den Blin desten aufzudrängen. Und dabei ist nicht einmal das Minimum des gesteckten strategischen Zieles erreicht worden. Feindliche Kommandos bleiben im Rücken des Roberts'schen Heeres stehen, dessen rechte Flanke ebenso bedroht bleibt, denn die Föd.-rirten h cken nach wie vor die Höhen um Thabanchu, auf denen man sie nicht einmal anzugreifen wagte, und die Straße nach Lady^rand, über welche sie morgen wieder ihre fliegenden Kommandos südwärts gegen den Oranjefluß und die Verbindungslinien der Engländer nach Be lieben senden können. Den ganzer: Jammer dieser Situation enthüllen wie immer in ihrer unfreiwilligen Naivität die offiziösen Federn im Uebereifer des Allesv:rtuschenwollens. Reuter meldet bereits aus Blumfontein triumphirend: „Die militärische Lage hat sich vollständig geklärt. Die Buren kehren jetzt off nbar bereits wieder zurück, um sich zu konzen trieren und uns zum Borrücken zu reizen". Und „Central News" fügt hinzu: „Der Feind ist nickt, wie geglaubt war, weit zurückgefallen. Er steht in großer Stärke im Osten und Norden Thabanchus, und seine Flanken sind durch Artillerie stark geschützt". Der Korrespondent des „Standard" scheint schon alle Hoffnung aufgegeben zu haben. Er kabelt bereits unserm 27. April: „Die An gabe, di: Buren zu ver treiben, ist schwierig, und es ist zweifelhaft, ob sie zur Unterwerfung gezwungen werden können in einem ihrer Taktik io günstigen Distrikte". Derselbe Korre spondent konstatit ausdrücklich, daß Thabanchu von den Engländern nicht „genommen", sondern erst be setzt worden ist, nachdem es von der Nachhut der Föderirten bereits geräumt war. Ja er weiß bereits von einer erneuten Offensive der Buren zu melden: „De Wct", sagr er, „versuchte gestern plötzlich unsere rechte Flanke zu umgehen". Der „Times"-Korresp. beugt sich vor der Ueberlegenheit der Strategie und Taktik der Buren und besonders vor dem Feldherrn- talent Louis Bothas, der den Engländern um volle 24 Stunden zuvor kam. Aber das hindert ihn nicht, in seinem bekannten Optimismus soitzufahren: „Morgen sollten wir die ganze St ecke der geplanten Eisenbahn Blumfontein Ladyerand halten. Die Bewegungen des Feindes zeigen geringe Neigung, uns die Straße nach Ladybrand streitig zu machen". Dieses „Morgen" kam und fand den Feind stark verschanzt dicht vor Thabanchu. Der Korrespondent des „Manchester Guard." erklärt rund heraus: Es ist gar nicht zu v-rwundern, daß wir den Feind nicht abfangen konn- t.n, denn das Land ist so mündlich weit, daß unter diesen Umständen taktische Bewegungen mehr oder weniger nur auf Vermmhungen beruhen können". Aber worauf sollen sie dann erst beruhen, fragen die Naiven wieder, wenn das Land jenseits des Modder und Vaal noch unendlich viel weiter wird? — Auch die Wahrheit über Wepener kommt jetzt heraus oder wird vielmehr jetzt von Denjenigen bestätigt, welche sie bisher energisch geleugnet haeren. Bekanntlich hatten die englischen Quellen fortwährend behauptet, 's seien nur „wenige hundert Mann, höchstens 600, unter Oberst Dalqety" dort eingeschlossen, während von Seiten der Burrn die Zahl der Belagerten auf 1600—1700 Mann angegeben mar. Nunmehr meldet der Korrespondent der „Da ly News", der mit ein geschlossen mar: „E>n Theil der Kolonialdioision unter Dalgety, 1700 Mann stark, bestehend aus den berit tenen Kapschützen, den R^yal Scots, berittenen In fante'ie, Dr'scolls Spähern, den Kaffrarian, berittenen Infanterie Schützen, Brabants Kavallerie und zwei 15-Pfündern, zwei Morine - Zwölfpfündern, zwei Siebenpfündern, einem Hotchkiß und drei Maxim- Geschützen »eien an der Jammerbergfurth eingeschlossen gewesen. Die relativ starke Artillerie dieses Korps erklärt dessen erfolgreiche Vertheidigung. Die ganze Meldung bestätigt durchaus die früheren Berichte, sowie die Thalsache, daß Gmeral Brabant sich wirklich nur mit seinem Stabe und höchstens einer Handvoll Begleitern nach Atiwal Nortk zurück rettete." Brüssel, 3. Mai. Das Brüsseler „Petit bleu" veröffentlicht eine Unterredung, welche sein Bericht erstatter mit der Burendelegation in Amsttrdam hatte. Der Gesandte erklärte, wenn auch die Buren von den Vereinigten Staaten verlassen würden, so würden sie doch bis auf den letzten Blutstropfen kämpfen. Rotterdam, 3. Mai. Der Burenmission wurde auch hier ein warmer Empfang bereitet. Nachdem am Nachmittag einige Empfänge stattgefunden hatten, b gab sich die Mission in offenem Wagen nach dem Hafen und schiffte sich an Bord des Dampfers „Maasdam" nach Amerika ein. Anläßlich der Ab fahrt hatten die Schiffe auf der Schelde und im Hafen F:aggenschmnck in den Farben Transvaals, des Oranje freistaats und Hollands angelegt. Am Einschiffungs platz hatten zahlreiche Korporationen m't Musikkapellen Auffüllung genommen, welche nationale Weisen spielten. Eine Korporation stimmte einen Psalm an, worin das Publikum einstimmte. Dr. Leyds begleitete die Abordnung an Bord des Dampfers „Maasdam"; hier hielt Fischer eine Ansprache an die Volksmenge. Gegen 4 Uhr ging das Schiff in See. Bran-fort, 4. Mai. (Meldung des Reuter- schen Bureau.) Brandfort ist eingenommen morden infolge einer combinirten Bewegung der Divisionen Tucker und PoC-Carew im Osten und im Centrum und Hultons berittener In anterie im Osten. Die Buren, die durch die Bewegung überrascht wurden, zogen sich in aller Eile zurück. 4000 Buren waren in der letzten Nacht aus dem Wege hierher, um den britischen Vormarsch zu verhindern. Tuckers Artillerie hat in einem heftigen Artilleriekamps 2 Geschütze der Buren auß.r Action gesetzt. London, 4. Mai. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Dem Parlament ist eine Drucksache zu gegangen, welche die telegraphische Correspondenz be treffend die Veröffentlichung des Tepeschenwechsels über die Kämpfe am Spionskopje enthält. De» Knegsminister telegraphirte an Feldmarschall Roberts am 28. März, daß es unmöglich sei, die betreffenden Documente alle zu veröffentlichen, von denen die Depeschen Roberts betr. den Spionskopje begleitet waren und schlug vor, entweder eine Auswahl aus denselben zu veröffentlichen, wie sie nachher am 17. April im Amtsblatt veröffentlicht worden sind oder die Drprschm, welche bis jetzt eing gangen seien, als vertraulich zu behandeln und General Buller eine neue Depesche absassen zu lassen, der Lord Roberts alle Bemerkungen, deren Publikation er wünsch:, bei fügen könne. Bulle: weigerte sich, eine zw ite Depesche zum Zweck der Veröffentlichung zu verfassen, was zur Folge hatte, daß Lansdowns erster Vorschlag an genommen wurde. Ladysmith, 3. Mai. Eine Abtheilung von 200 Buren überschritt gestern den Su»d„y Fluß, ging jedoch Abends wieder über den Fluß zurück. Pietermaritzburg, 3. Mai. Bei der heutigen Eröffnung des Pmlaments von Natol erklärte d^r Gouverneur, wegen der in Folge des Krieges ein- getretenen Abnahme der Einnahmen und Zunahme der Ausgaben sei es nöthig geworden, die öffentlichen Arbeiten einzustellen und sich an die Reichsregierunc mit der Bitte um zeitweilige finanzielle Hilse zu wenden welche sofort gewährt worden sei. Weiter kündigte der Gouverneur die Einbringung einer Vorlage an, welche es ermöglichen soll, in wirksamer W ise das Verbrechen des Verrathes zu ahnden. London, 4. Mai. „Daily Telegraph" meldet aus Blumfontein vom 2. Mai: Oberst Broadwoods Cavalleriebrigade traf in Jsabellfontein, etwa 28 eng lische Meilen nördlich von Thabanchu, ein und stieß nur auf geringen Widerstand. Dasselbe Blatt meldet aus Ladysmith vom 3. Mai: Die Pferdeseuche dauert an und decimirt den Pferdebestand der Cavallerie. Brandfort, 3. Mai. Meldung des Reuter schen Bureaus.) Die Engländer haben Brandfort eingenommen. Die Buren wurden überrascht und gingen in Eile zurück. OSchsischeS. Hohenstein-Ernstthal, 4. Mai 1900. w!<thevungen von allgemeinem Interesse werden Lar! bar em zegtngenommcn und eveutl. honsr'rt. — Falb's Wonnemonat. Für den Mai giebt Falb in seiner Allgemeinen Charakteristik de» Monats folgende Witterungsaussichten: Die Nieder- ichläge dieses Monats sind im Ganzen verhältnißmäßig nicht bedeutend. Wenn nicht zu Anfang und gegen das Ende den Monats vereinzelt starke Regenmengen zu erwarten wären, könnte man diesen Monat beinahe als trocken bezeichnen. Mit Ausnahme der letzten Tage steht die Temperatur meist unter dem Mittel, wiederholt sogar recht bedeutend; doch sind Schnee fälle in den Hochgebirgen nur in der dritten Wocke wahrscheinlich. Gewitter sind erst am Ende des Monats zu erwarten, dürften aber meist einen trocknen Charakter haben. Für die Landwirthschast ist ein kühler Mai bekanntlich ein günstiges Omen. Der 14. Mai ist ein kritischer Termin 3. Ordnung, während der 28., auf den auch eine Sonnenfinsterniß fällt, ein solcher zweiter Ordnung sein soll. — Alles in Allem wären das günstige Aussichten, das heißt — wenn Falb mit seinen Prophezeihungen Recht behäll. — Nach einer Bauernregel haben wir dieses Jahr einen trocknen Sommer zu erwarten. Es heißt nämlich: „Treibt die Esche vor der Eiche, hält der Sommer große Bleiche; treibt die Eiche vor der Esche, hält der Sommer große Wäsche." Da in diesem Jahre, wie uns berichtet wird, die Esche vor der Eiche treibt, dürfen ivir dieses Jahr auf eine große Bleiche, nachdem wir mehrere Jahre hindurch große Wäsche ülnr uns ergehen lassen mußten, hoffen. — In den letzten Wochen mußten mehrere Haus besitzer hiesiger Stadt die Wahrnehmung machen, daß man ihnen über Nacht die Dachrinne, soweit sie von der Erde aus zu erreichen war, herabgerissen und ge stohlen hatte. Die hiesige Polizei ermittelte als Thäter einige Schulknaben, die, um sich Taschengeld zu ver schaffen, die gestohlenen Dachrinnen verkauft hatten. Eine empfindliche Strafe ist den Jungen, welche übrigens noch eine ganze Reih : von Diebstählen auf dem Kerb holz haben, wohl sicher. — Im Langeuberger Weg ertappte man dieser Tage zwei 11jährige Schulknaben, die eben im Be- g.iffe standen, das dort befindliche Buschwerk re. weg zubrennen. Die Knaben sehen ihrer Bestrafung ent gegen. — Da immer häufiger die Fälle Vorkommen, daß mit Zündhölzchen spielende Knaben Waldbrände rc. und damit großen Schaden venu fachen, so ist es die Pflicht aller Eltern und Erzieher, ihre Pflegebe fohlenen aufs strengste zu verwarnen und ihnen die schweren Folgen vor Augen zu halten. — Der Landesverband der sächsischen Haus besitzer-Vereine hatte sich an daS Königl. Finanz ministerium mit dem Ersuchen gewendet, es möge an geordnet weiden, daß als Unterhaltungsaufwand vom Einkommen aus Hausgrundstücken mindestens zehn Procent ohne Weiteres in Abzug gebracht werden können. Das Gesuch war dadurch veranlaßt worden, daß nach Mitiheilungen aus der letzten Haupt versammlung des Verbandes in einigen Landestheilen nur ein fünfprocentiger Abzug gestattet würde. Das Königl. Finanzministerium hat nun die Gesuchsteller abschlägig b.schöben. — Glauchau, 3. Mai. Die gestern abgehal tene Stadtveiordneteusitzung hatte sich mit mehreren wichtigen örtlichen Fragen zu beschäftigen, zunächst mit einer Neuregelung der Rathtbeamten-Gehalte. Nach dem Vorschläge der vereinigten Ausschüsse wurde des Gehalt der einzelnen Beamten um ca. 8 bis 15 Prozent erhöht, von der Aufstellung einer festen G:- äaüsslaffel indessen abgesehen. Es kam alsdann die Frage der Neuregelung der Lehrergehalte zur Debatte. Aus dem Rest rate, das namens der vereinigten Aus- ichüff: Herr Pflugk erstattete, sei folgendes erwähnt: Die hiesigen Volksschullehrer haben eine längere Denkschrift dem Schulausschuß zugehen lassen, in welcher der Wunsch nach höheren und leichter erreichbaren G haltsstaff.ln zum Ausdruck kommt. Glauchau steht unter den sächsischen Orten bezüglich des Höchstgehaltes au 31., des Anfangs- gehalles an 42., des Gehaltes im 28. Lebensjahre an 61., desjenigen im 34., 40., 45. und 50. Lebens jahre an 84., 95., 101. und vezw. 102. Stelle, be züglich der Gesammtsumme in 33 Dienstjahren an 98. und bezüglich der Erreichung des Höchstgehaltes an 108. Stelle. Es wird nun gewünscht, daß in Zukunft die Gehalte dcr Volksschullehrer hier de»art geregelt werden, daß der Nnfangsgehalt eines ständigen Lehrers 1800 Mark (einschl. des Wohnungsgeldes) und der Höchstgehalt mit dem 52. Lebensjahie 3500 Mk. be trage. Die vereinigten Ausschüsse erkennen die Be rechtigung der gewünschten Gehaltsaufbesserung oh e Weiteres an; es sei Niemand zu verdenken, wenn er eine Arbeitsleistung so theuer als möglich verkauft. Zu verneinen ist jedoch, daß die Smdt in diesem Falle den geforderten Preis zahlen kann. Die in der Denk schrift aufgestellte B.Häuptling, daß in Hai d l und Industrie ein allgemeiner Aufschwung zu verzeichnen sei, trifft leider aus unser Gemeinwesen nicht zu. Die Haupterwerbszweige unserer Stadt befinden sich schon seit einigen Jahren in schwerer Krise, und es ist in absehbarer Zeit keine Besserung zu erwarten. Die letzte Abschätzung hat ein ncnnenswertheS vermindertes Einkommen in Handel und Ge werbe festgestellt, und die städtischen Vertreter glauben es daher nicht verantworten zu können, in einer Zeit, wo zahlreicke Gewerbs- und Berufsstände sich in ganz mißlichen Verhältnissen und im Niedergange befinden, eine derartig hohe Forderung, wie sie in der Denk schrift gestellt w'rd, zu bewilligen. Andererseits glaubt man abe, da allerorts Gehaltsaufbesserungen statt gesunden hab-n, zu solcken verschreiten zu müssen, wenn unsere Schulinteressen nicht geschädigt werden ollen. Die vireinigten Ausschüsse empfehlen daher eine neue GehallSstaff.l zur Annahme: von der Ständigmachung im 25. Lebensjahre 1600, vom 26.